Platzhalter für Profilbild

jutscha

Lesejury Profi
offline

jutscha ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit jutscha über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2020

Wundervolle Liebesgeschichte unter dem Polarlicht Schwedisch Lapplands

Neuschnee des Lebens
0

Protagonistin Minerva, genannt Minnie, wird an Heiligabend von ihrem Mann verlassen, weil sie ihm seinen Kinderwunsch nicht erfüllen kann. Zutiefst verletzt stürzt sie in eine Schaffenskrise, die eine ...

Protagonistin Minerva, genannt Minnie, wird an Heiligabend von ihrem Mann verlassen, weil sie ihm seinen Kinderwunsch nicht erfüllen kann. Zutiefst verletzt stürzt sie in eine Schaffenskrise, die eine Schreibblockade nach sich zieht. Für eine bisher erfolgreiche Schriftstellerin wie Minnie ist das natürlich fatal. Als auch 2 Jahre nach der Trennung noch keine Besserung in Sicht ist, schickt sie ihr Verlag nach Schwedisch Lappland in die Einsamkeit, damit sie dort einen Weihnachtsroman schreiben kann.

Auch wenn sie Freundin und Schwester für 4 Wochen nicht sehen kann, fällt es ihr dennoch relativ leicht, ihren Koffer zu packen. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt und zu ihrem Vater hat sie ein eher distanziertes Verhältnis. Die wundervolle Landschaft in Lappland und die Schweden heißen sie willkommen, allen voran ihr Gastgeber Per, der zugegebenermaßen wirklich heiß ist. Leider umgibt ihn eine Traurigkeit, die ahnen lässt, dass er eine schwere Last trägt. Können sich Per und Minnie gegenseitig aus ihrer Krise helfen?

Es ist das dritte Buch von Esther Destratis, das ich innerhalb weniger Tage gelesen habe und finde es sehr schade, dass ich nun warten muss, bis ihr viertes Buch herauskommt. Auch wenn die Geschichten nach dem gleichen Muster geschrieben wurden, so sind sie doch alle anders, wenn auch gleichermaßen fesselnd. Ich liebe die Landschaften, die Protagonisten und die kleinen Familiengeheimnisse, die zu Tage treten. Ich kann mich wunderbar entspannen und gedanklich in fremde Länder entfliehen.

Der großartige Schreibstil trägt dazu bei, dass ich auch hier erneut die Finger nicht vom Buch lassen konnte. Erneut ist es Esther Destratis gelungen, eine runde Geschichte zu schreiben, bei der keine Fragen offen bleiben und sich am Ende jeder Kreis schließt.

Ich gebe auch dieser wundervollen Geschichte 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2020

Ein Buch, das polarisiert und in kein Genre wirklich passt - mir hat es gefallen

Die letzte Flaschenpost
0

Kunststudent Janis lernt Angelina kennen und lieben. Doch liebt sie ihn auch? Sie ist geheimnisvoll, widersprüchlich, sprunghaft - und die Enkelin des berühmten Dichters Otto Maaßen, den Janis verehrt. ...

Kunststudent Janis lernt Angelina kennen und lieben. Doch liebt sie ihn auch? Sie ist geheimnisvoll, widersprüchlich, sprunghaft - und die Enkelin des berühmten Dichters Otto Maaßen, den Janis verehrt. Als Ottos Tod bekannt wird, schwimmen mehrere Flaschenposten mit seinen letzten Gedichten, somit quasi seinem Vermächtnis, im Rhein. Er hat das so gewollt. Janis und Angelina machen sich auf den Weg den Rhein hinunter auf die Spur der Flaschenposten, die nach und nach gefunden werden und kommen so Angelinas Familiengeheimnis auf die Spur.

Wer ist dieser Otto Maaßen wirklich? Was hat er mit den Gedichten in den Flaschenposten bezweckt? Und warum hat er Janis das Versprechen abgenommen, auf Angelina aufzupassen? Welches dunkle Geheimnis lastet ihr auf der Seele? Janis will Wahrheiten, und Flaschenpost zu Flaschenpost kommen sie dieser näher. Und Angelina weiß, dass sich ihr Leben verändern wird, wenn alles ans Licht kommt.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil ist einfach wunderbar und so ganz anders, als ich es gewohnt bin. Ich kann ihn nur als komplex bezeichnen. Es werden im Text immer wieder essentielle Fragen gestellt, die wahrscheinlich dazu da sind, den Leser zum Nachdenken und Interpretieren zu animieren. Das ist der Autorin zumindest bei mir vortrefflich gelungen. Während des Lesens bin ich geschwankt zwischen Begeisterung für die Geschichte und Unverständnis für die Protagonisten.

Hineinfühlen in die Protagonisten konnte ich mich nicht, weil ich die Gedankengänge nicht nachvollziehen konnte. Da ist zum einen Janis, der sich in Angelina verliebt hat und alle ihre Macken und Unzulänglichkeiten akzeptiert, ohne großartig nachzufragen. Selbst als er annehmen muss, dass sie ihn heftig hintergangen hat, hält er zu ihr. Das ist einerseits wirklich nobel von ihm, andererseits dachte ich immer, er müsse doch irgendwann mal aufwachen.

Auf der anderen Seite steht Angelina, von der ich das Gefühl habe, dass sie einfach nicht ehrlich ist, tut, was sie will, ohne Rücksicht auf die Gefühle anderer. Kann das mit den beiden wirklich passen???

Das Ende hat mich absolut überrascht. Es kam völlig anders als erwartet und das ist einfach großartig.

Das ist definitiv kein Buch zum Abschalten. Der Leser braucht Ruhe und Geduld mit sich selbst und Angelinas Geschichte und muss bereit sein, über den Sinn des Lebens, Kunst und die in diesem Fall absolut nicht romantische Liebe nachzudenken. Komplexe Gedankengänge ziehen sich durch die gesamte Geschichte und das Thema Kunst ist immer präsent.

Angelina Kemmeters literarische Wortgewalt sucht sicher seinesgleichen. Die Geschichte braucht Zeit, Geduld und den Willen, sich auf ein außergewöhnliches literarisches Werk einzulassen und ist sicher nichts für Jedermann. Wer sich jedoch durcharbeitet, wird mit einer Fülle von Ansichten belohnt, die zum Nachdenken anregen. Als Bewertung gebe ich volle 5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.11.2020

Fesselnder Roman in zwei Zeitebenen über ein altes Familiengeheimnis - absolut lesenswert!!!

Wenn es Ahornblätter regnet
0

Protagonistin Janine ist, obwohl sie schon als Kleinkind ihre Eltern verlor, sehr behütet in der Familie ihres Onkels aufgewachsen. Er hat ihr sogar ein duales Studium in seinem Möbelhaus ermöglich und ...

Protagonistin Janine ist, obwohl sie schon als Kleinkind ihre Eltern verlor, sehr behütet in der Familie ihres Onkels aufgewachsen. Er hat ihr sogar ein duales Studium in seinem Möbelhaus ermöglich und würde sich freuen, wenn sie der Firma weiterhin treu bleibt. Doch sie merkt, dass es nicht das ist, was sie bis ans Ende ihres Arbeitslebens machen möchte. Sie bucht 3 Monate Kanada, um sich darüber klar zu werden. Doch schon auf dem Flughafen trifft sie Philippe, in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Auch für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch als er sie seinen Eltern vorstellt, kommt es zum Eklat, denn Janines Großmutter ist angeblich für das unglückliche Leben seines Vaters bzw. Philippes Großvaters verantwortlich. Janine beginnt, über das Leben ihrer Oma Maria zu recherchieren.

Maria arbeitet in den 1950er Jahren in einem Möbelhaus. Dessen Juniorchef Johann hat ein Auge auf sie geworfen. Doch sie liebt seinen besten Freund, und das schon seit Jahren. Doch Johann kämpft um Maria und greift zu unlauteren Mitteln, die die beiden Liebenden schnell in tiefe Verzweiflung stürzen und ihre Zukunft drastisch beeinflusst.

Ist Maria und Carl eine gemeinsame Zukunft vergönnt? Und wie hängt ihre Liebe und Lebensgeschichte mit der von Janina und Philippe zusammen?

Ich habe mit diesem Roman um ein Familiengeheimnis in zwei Zeitebenen eine spannende Geschichte mit großer Liebe erwartet und wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Die Lektüre war ganz schnell so spannend, dass ich das Buch absolut nicht mehr aus der Hand legen konnte. Vor allem Marias Geschichte empfand ich als sehr emotional. Der Schreibstil ist leicht und absolut fesselnd.

Ich vergebe dem Buch wundervolle 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2020

Sehr schöner Liebesroman, der im ländlichen Schweden spielt

Nur noch ein bisschen Glück
0

Protagonistin Stella liebt die Großstadt und ihre Wahlheimat Stockholm. Ihr großer Traum ist New York und ein Studium an der dortigen Modeschule. Doch diesen Traum hat sie hintenan gestellt für ihren Verlobten ...

Protagonistin Stella liebt die Großstadt und ihre Wahlheimat Stockholm. Ihr großer Traum ist New York und ein Studium an der dortigen Modeschule. Doch diesen Traum hat sie hintenan gestellt für ihren Verlobten Peder. Doch als sie herausfindet, dass er sie betrügt, ist sie innerhalb weniger Stunden ihre Beziehung, ihre Wohnung, die sie sich mit Peder geteilt hat, und auch ihren Job los, denn er war auch ihr Chef. Ihre Finanzen lassen auch zu wünschen übrig. Unschlüssig, was nun zu tun ist, macht sie sich in High Heels auf den Weg ins beschauliche Laholm, wo sie das Haus ihrer Großeltern besitzt und seit ihrer Kindheit nicht mehr war. Dort will sie überlegen, wie sie ihr Leben nun neu aufstellt.

Das Haus entpuppt sich als baufällige Kate, in der weder Strom noch Wasser funktionieren. Zum Glück ist da ihr Nachbar Thor, den sie bereits bei der Ankunft kennen gelernt hat und der sie vom Bahnhof zu ihrem Haus gebracht hat. Ein Biobauer ist nicht gerade das, was sie in ihrem Leben gesucht hat, doch Thor ist ausgesprochen sexy und dazu noch sehr hilfsbereit. Ohne ihn wäre sie verhungert und verdreckt. Und doch schafft er es, sie so langsam von den Vorzügen des Landlebens zu überzeugen.

Doch so gut er auch küssen kann, er hat eine Familie und Stella den Traum von New York. Sie hat einmal die Chance wegen der Liebe ungenutzt verfallen lassen. Will sie das wirklich noch einmal tun? Und das Landleben ist auch nicht gerade das, was ihr als Großstadtpflanze tatsächlich vorschwebt. Doch das Leben ist kein Wunschkonzert und hat manchmal eigene Pläne, die vielleicht gar nicht so schlecht sind…

Ich habe eine leichte Sommergeschichte erwartet und wurde in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist super und ich fühlte mich im Großen und Ganzen wunderbar unterhalten, auch wenn die Geschichte zwischendurch für mich mal eine Länge hatte, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte. Doch Wirren und Missverständnisse gehören zu jeder Liebesgeschichte auch einfach dazu, so dass ich hier drüber weg sehen kann.

Negativ war für mich die sehr kleine Schrift, was für mich als 54jährige Brillenträgerin teilweise anstrengend war. In der Buchhandlung wäre das für mich ein Grund gewesen, das Buch nicht zu kaufen. Das aber nur als kleine Bemerkung am Rande unabhängig vom Inhalt. Ich vergebe dem Buch unabhängig davon 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung für alle, die nach einer leichten Lektüre mit Gefühl unter der Sonne Schwedens suchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2020

Schöne Sommer- und Liebesgeschichte, die den Leser ins warme Tunesien mitnimmt

Jasminblütensommer
0

Protagonistin Mona ist Landschaftsgestalterin und offensichtlich sehr gut in ihrem Job. Ihr Chef beauftragt sie daher mit einem Spezialfall in Tunesien. Dort soll sie die Außenanlage eines Hotels neu gestalten. ...

Protagonistin Mona ist Landschaftsgestalterin und offensichtlich sehr gut in ihrem Job. Ihr Chef beauftragt sie daher mit einem Spezialfall in Tunesien. Dort soll sie die Außenanlage eines Hotels neu gestalten. Schon auf dem Weg dorthin lernt der Leser Mona etwas kennen. Sie ist liebenswert, aber auch etwas tollpatschig und gerät in manch witzige Situation. In Mahdia angekommen erfährt sie, dass sie ein komplettes Team zur Seite gestellt bekommt. Was sie anfangs erschreckt, lernt sie jedoch zu schätzen, denn die Männer arbeiten gut und professionell. Lediglich Karim, der Chef der Truppe, scheint etwas dagegen zu haben, dass er Laura vor die Nase gesetzt bekommt. Das lässt er Laura auch durch Nichtbeachtung spüren. Dabei ist er jedoch extrem sexy…

Was verbirgt er vor Mona? Ist er wirklich nur sauer, dass sie das Team führen soll oder steckt noch etwas anderes dahinter? Auf jeden Fall fühlt sie sich irgendwie zu ihm hingezogen, auch wenn er sich nicht gerade kooperativ verhält. Doch ist sie wirklich bereit, sich voll und ganz auf Tunesien und seine Bewohner einzustellen oder sehnt sie sich nach dem geordneten Arbeitsleben in Deutschland zurück?

Ich habe eine leichte Sommergeschichte erwartet und wurde in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist leicht und ich finde, die Geschichte ist im Großen und Ganzen eine schöne Urlaubs- und Sommerlektüre, auch wenn sie zwischendurch für mich mal eine Länge hatte, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte. Doch Wirren und Missverständnisse gehören zu jeder Liebesgeschichte auch einfach dazu, so dass ich hier drüber weg sehen kann.

Ich vergebe dem Buch 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung für alle, die nach einer leichten Lektüre mit Gefühl unter der Sonne Tunesiens suchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere