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Veröffentlicht am 28.05.2021

Gesünder Naschen - vegane Eiscreme und Süßigkeiten

Feel Good Ice Cream & Sweets
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Feel Good Icecream & Sweets ist ein schönes Buch für alle, die aufgrund von Unverträglichkeiten, veganem Lebensstil oder einfach aus Interesse nach „gesunden“ Rezepten für leckere Eiskreationen oder Süßigkeiten ...

Feel Good Icecream & Sweets ist ein schönes Buch für alle, die aufgrund von Unverträglichkeiten, veganem Lebensstil oder einfach aus Interesse nach „gesunden“ Rezepten für leckere Eiskreationen oder Süßigkeiten suchen. Alle Rezepte im Buch sind vegan und ohne raffinierten Zucker. Glutenfreie und histaminarme Rezepte sind außerdem gekennzeichnet, sodass man sich mit jeder Ernährungsbesonderheit im Buch sehr gut zurecht finden sollte.

Für die Herstellung der Rezepte braucht man teilweise Küchenequiment, das nicht jeder standardmäßig zuhause hat, wie z.B. eine Eismaschine oder einen Standmixer. Da das Buch sich rund ums Thema Eis dreht, finde ich das aber durchaus gerechtfertigt. Zutaten und Hilfsmittel werden zu Beginn des Buches ausführlich erklärt. Die meisten Zutaten sind inzwischen in einem gut sortieren Supermarkt auffindbar, für einige ist jedoch ein Besuch im Reformhaus nötig.

Mir hat im Buch vor allem die Kombination aus Eis und Süßigkeiten gefallen, die oft gut aufeinander abgestimmt und kombinierbar war. So lassen sich z.B. aus Eis und Cookies Eissandwiches herstellen. Die Einteilung in die 5 Kapitel Fruchtig, Cremig, Schokoladig, Nussig und Würzig ist sehr gelungen. So lassen sich sehr schnell Rezepte finden die perfekt zu den eigenen Bedürfnissen passen. Der Großteil der Rezepte ist sehr ansprechend und alle Rezepte, die ich getestet habe, haben einwandfrei funktioniert.

Hervorheben möchte ich auch noch die wunderschöne Food Fotografie des Buches. Auch wenn natürlich die Rezepte im Vordergrund stehen sollten, ist die Darstellung in Kochbüchern für mich ein wichtiger Faktor. Dieses Buch nehme ich immer wieder gerne zur Hand und lasse mich inspirieren!

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Unglaublich starkes Debüt!

Der Verdacht
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Das erste Wort, das mir zu "Der Verdacht" von Ashley Audrain einfällt ist tatsächlich: krass! Das beschreibt kurz und knapp das Gefühl, das dieser Roman bei mir ausgelöst hat. Ich bin wirklich beeindruckt ...

Das erste Wort, das mir zu "Der Verdacht" von Ashley Audrain einfällt ist tatsächlich: krass! Das beschreibt kurz und knapp das Gefühl, das dieser Roman bei mir ausgelöst hat. Ich bin wirklich beeindruckt von diesem Debüt und das vor allem aus zwei Gründen: 1) dem schonungslos ehrlichen und ungeschönten Blick auf Mutterschaft, den Ashley Audrain zeichnet und 2) der dichten Atmosphäre der Anspannung und Angst, die der Roman transportiert.

Die Protagonistin Blythe hat Schwierigkeiten sich selbst in der Mutterrolle zu sehen und macht dies vor allem an ihrer Vergangenheit fest. Bereits ihre eigene Mutter und ihre Großmutter konnten diese Rolle nicht so ausfüllen, wie es allgemein gesellschaftlich erwartet wird. Ihre Geschichte erleben wir in Rückblenden. Den verheerenden Effekt der dadurch fest verankerten Glaubenssätze erfährt Blythe. In kurzen Kapiteln, in denen sie sich als Erzählerin direkt an ihren Ehemann wendet, berichtet Blythe ungeschönt von ihren Schwierigkeiten als Mutter anzukommen, von negativen,  schockierden Gedanken,  die nicht in das Bild der perfekten Mutter auf der rosa Wolke passen. Diese auszusprechen, wirkt auch in der heutigen Zeit oft noch wie ein Tabubruch, da von Selbstaufopferung und bedingungslose Liebe von Müttern erwartet wird. Schnell wird klar, dass Blythe Hilfe und Verständnis benötigt, doch als Leserin kann man nur hilflos dabei zusehen, wie die Geschichte ihren Lauf nimmt. Rollenklischees, postnatale Depressionen,  Aggressionen,  Vereinsamung,  die Beziehung von Ehepartnern, Fremdbestimmung, gesellschaftliche Werte und Glaubensätze - all diese Themen sind in Blythes Erinnerungen verpackt und regen zum Nachdenken an.

Eng verknüpft mit dem Thema "Mutter sein" ist die Geschichte rund um Blythes Tochter Violet, die aus dem Roman einen Thriller macht, der den Atem stocken lässt. Schon früh hat Blythe das Gefühl, dass mit Violet etwas nicht stimmt und empfindet sogar Angst vor ihrer Tochter. Ihr Ehemann kann dieses Gefühl absolut nicht nachvollziehen. Doch umso älter Violet wird, umso mehr häufen sich seltsame Vorfälle. Stimmt etwas nicht mit Violet oder interpretiert die angeschlagene Blythe alles fehl? Ashley Audrain schafft es das ständige Gefühl der Anspannung unter der Blythe steht,  auch auf die Leser
innen zu übertragen. Gänsehaut, Zweifel,  Rätsel, Angst, kalte Schauer- hier habe ich alles miterlebt und mir häufig gewünscht ich könnte in die Geschichte eingreifen. Aber das Schicksal nimmt unbarmherzig seinen Lauf. Fazit: Ein überraschendes Lesehighlight für mich, das mich nicht so schnell loslässt und eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Time heals nothing by itself – über Trauer und Vertrauen

So wie du mich kennst
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Klara und Marie sind Schwestern und seit ihrer Kindheit eng miteinander verbunden, obwohl sie auf den ersten Blick so verschieden sind. Klara, die bodenständige, heimatverbundene Lokaljournalistin verliert ...


Klara und Marie sind Schwestern und seit ihrer Kindheit eng miteinander verbunden, obwohl sie auf den ersten Blick so verschieden sind. Klara, die bodenständige, heimatverbundene Lokaljournalistin verliert ihre Schwester Marie, die es als Fotografin nach New York gezogen hat, bei einem Unfall. Sie bricht auf, um Maries Apartement aufzulösen und entdeckt dabei, dass Marie ihr trotz täglicher Telefonate offenbar auch viel verschwiegen hat.

Anika Landsteiner erzählt die Geschichte der beiden Schwestern in „So wie du mich kennst“ unglaublich eindringlich und mit viel Feingefühl. Ihre Worte transportieren das beklemmende Ohnmachtsgefühl der Trauer, die Wut, das Gefühl von Heimat und Verbundenheit, Kindheit und Familie so intensiv, dass ich den Roman kaum aus der Hand legen konnte. "Ich wusste genau, wann ich in welchen Gang schalten muss, um die Kurven so gleichmäßig wie möglich zu fahren" - genauso fühlt sich auch für mich Heimat an!

Der Roman wechselt zwischen Klaras und Maries Perspektive und so erleben wir als Leser wie wahnsinnig gut die beiden sich kennen, aber eben auch, was der anderen verborgen bleibt. „Man muss die richtigen Fragen stellen, um zu jemanden wirklich durchzudringen“ - diese Erkenntnis von Marie ist bei mir auch nach dem Lesen noch hängen geblieben. Wie oft hören wir einer Erklärung nur halb zu? Sehen nicht richtig hin? Wie schnell entsteht aus dem kleinen Weglassen eines kleinen Erlebnisses eine große Lüge?

Für mich hat in diesem Buch hinter dem wunderschönen, modernen Cover einfach alles gestimmt – vielschichtige Charaktere, komplexe Beziehungen und ein fesselnder Stil. Von mir eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Wunderschönes Kunstwerk für Jung und Alt

Der Baum und der Vogel
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„Der Baum und der Vogel“ von Coralie Bickford-Smith ist visuell und auch haptisch ein echtes Kunstwerk. Das wunderschöne Cover mit Prägung und der Leineneinband machen neugierig und laden zum Entdecken ...


„Der Baum und der Vogel“ von Coralie Bickford-Smith ist visuell und auch haptisch ein echtes Kunstwerk. Das wunderschöne Cover mit Prägung und der Leineneinband machen neugierig und laden zum Entdecken ein. Auf den ersten Blick lebt dieses Buch von den Illustrationen. Jede Doppelseite ist ein Kunstwerk für sich und unglaublich modern und detaillreich gestaltet. Dabei ist es beeindruckend, wie die Autorin komplexe Welten mit wenigen Farben aus grafischen Elementen gestaltet. Auf den ersten Seiten sind es Grüntöne, Weiß und Rot als Akzent. Der Wandel von Tag zu Nacht wird durch einen Farbwechsel mit Blau, Schwarz und Rot dargestellt.

Während ich beim ersten Durchblättern im Bann der Bilder war, hat mich die Geschichte beim zweiten Lesen gefesselt. Sie hat zartere, leisere Töne als die kräftigen Bilder und transportiert eine wunderschöne Botschaft. Zudem wird auch mit dem Zeichensatz gespielt, mal stehen die Sätze ruhig und geordnet, mal fließen sie, mal fliegen sie ganz leicht. „Der Baum und der Vogel“ handelt vom Ankommen & Loslassen, Heimat, Vertrauen, neu entdecken und Mut. In jeder Lebensphase kann man in diesem Buch neue Sichtweisen und Antworten finden. Ein wunderschönes Werk, das ich für Jung und Alt empfehlen kann, auch als Geschenk!

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Zauberhaftes Wimmelbuch

Wer wohnt denn da im tiefen Wald?
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„Wer wohnt denn da im tiefen Wald“ ist ein zauberhaftes Wimmelbuch mit Gedichten von Rachel Piercey und Illustrationen von Freya Hartas. Schon das Cover zieht mit vielen liebevollen Details und Goldfolierung ...



„Wer wohnt denn da im tiefen Wald“ ist ein zauberhaftes Wimmelbuch mit Gedichten von Rachel Piercey und Illustrationen von Freya Hartas. Schon das Cover zieht mit vielen liebevollen Details und Goldfolierung alle Blicke auf sich.

Im Innenteil finden sich viele, wunderschöne Illustrationen rund um das Thema Wald. Dabei sind auf einer Doppelseite immer jeweils ein Gedicht, eine große, thematische passende Illustration und eine Liste mit Suchaufträgen untergebracht. Themen sind zum Beispiel: Frühling, Schule, Kaninchens Geburtstag Sportfest. Picknick, Lagerfeuer und Wintersport. Besonders die Seiten mit vielen kleinen Details, wie der Kaninchenbau mit verschiedenen „Räumen“ faziniert Kinder. Auch nach häufigem Anschauen, gibt es immer neue Kleinigkeiten zu entdecken. Auf den letzten Seiten ist noch ein Naturlehrpfad abgebildet, mit vielen kleinen Ideen, wie Kinder die Natur erforschen können. Die Illustrationen sind wirklich zauberhaft gestaltet. Wichtig zu wissen ist, dass das Buch an sich keine „Naturlehrstunde“ zum Thema Wald ist – so steht z.B. ein Schrank im Hasenbau und feiern alle Tiere friedlich zusammen ein Sportfest.

Das Buch ist meiner Meinung nach auch schon für kleine Kinder ab eins geeignet, hat allerdings echte Buchseiten und ist kein Pappbilderbuch. Auch für ältere Kinder ab 3 ist es noch interessant. Ein schönes Buch, das Kinder lange begleiten kann.

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