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Veröffentlicht am 22.03.2021

Emotionaler Feelgood Roman mit ein paar Schwächen

Der Liebesbrief
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Ruth Sabertons „Der Liebesbrief“ versprach auf dem Klappentext eigentlich alles, was ich an Büchern liebe: Ein Setting in Cornwall, Zeitsprünge in die Vergangenheit, mysteriöse Geheimnisse und natürlich ...

Ruth Sabertons „Der Liebesbrief“ versprach auf dem Klappentext eigentlich alles, was ich an Büchern liebe: Ein Setting in Cornwall, Zeitsprünge in die Vergangenheit, mysteriöse Geheimnisse und natürlich eine große Portion Herzschmerz und Liebe. Das klingt für mich nach einem perfektem, seichten Lesevergnügen für kuschelige Stunden. Das Buch liefert eigentlich auch genau das, hat mich jedoch trotzdem nicht hundertprozentig überzeugt.

Im Buch begleiten wir die Künstlerin Chloe beim Aufbruch in ein neues Leben. Nach dem Verlust ihres Mannes zieht sie aus London in ein altes, verschrobenes Pfarrhaus in einem Küstendorf. Wir erleben ihren Umgang mit der Trauer, die ihr auch ihre Kreativität genommen hat. Im Dorf wird sie schnell von den Bewohnern intergriert und beginnt zusammen mit dem Histroriker Matt, die Vergangenheit des Poeten Kit Rivers zu erforschen. Sie entdeckt das Tagebuch von Daisy, die kurz vor Beginn des zweiten Weltkriegs im ebenfalls im Pfarrhaus lebte. Der zweite Handlungsstrang erzählt ihre Geschichte.

Die großen Themen des Buches wie Trauer, Neubeginn, Krieg und Liebe bieten eigentlich das perfekte Setting für große Liebesgeschichten. Ohne zu viel vom Plott zu verraten, hatte ich mir von der Lektüre einfach etwas mehr versprochen. Mir sind im Buch mehrere, kleine Logikfehler aufgefallen, die mich im Lesefluss gestört haben. Außerdem ist Daisy zu Beginn ihrer Geschichte gerade einmal 16 Jahre alt, sodass ich ihre Liebesschwüre oft noch eher in der Teenie-Ecke als die Einzig-Wahre-Liebe eingeordnet habe. Chloes Geschichte war dagegen über weite Strecken sehr vorhersehbar und hat sich kaum weiterentwickelt, um dann auf den letzen Seiten sehr schnell abgehandelt zu werden. Auch der Mystery-Faktor kam mir im Buch leider zu kurz.

Auch wenn ich aus diesen Gründen nicht so begeistert war wie erhofft, hat mir das Buch doch ein paar Stunden schöne, seichte Unterhaltung geboten.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Umdenken und Umessen gegen den Klimawandel

Umessen
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„Wir müssen nicht nur umdenken – sondern auch Umessen!“ Lea Elci sorgt sich um unsere Umwelt und setzt bei einem Thema an, das für uns alle schnell und einfach umsetzbar ist: Essen! Denn, so wird auch ...

„Wir müssen nicht nur umdenken – sondern auch Umessen!“ Lea Elci sorgt sich um unsere Umwelt und setzt bei einem Thema an, das für uns alle schnell und einfach umsetzbar ist: Essen! Denn, so wird auch Jonathan Safran Foer auf dem Buchumschlag zitiert: „Jeder wird relativ bald etwas essen, und kann sofort etwas gegen den Klimawandel unternehmen.“ Persönlich versuchen wir seid mehreren Jahren nachhaltiger zu gestalten, was bei uns auf den Tisch kommt. Dieses Buch hat mich nochmal darin bestärkt und auch motiviert, in Zukunft noch genauer hinzuschauen.

Die Autorin Lea Elci ist 15 Jahre alt und Schülerin. Dass sie dieses Buchprojekt umgesetzt hat ist beeindruckend und zeigt, wie wichtig gerade der jungen Generation ein Umdenken in Sachen Klimawandel ist. In Umessen zeigt sie, wie wir mit einfachen Mitteln, wie der Auswahl von Produkten für unseren Speiseplan, schon viel bewirken können.

Die Gerichte sind dabei nach den vier Jahreszeiten saisonal sortiert und alle sehr ansprechend fotografiert. Es handelt sich dabei vor allem und Rezepte die mit wenig Aufwand nachzumachen sind und eher simpel gehalten sind. Toll finde ich Alternativen wie z.B. Kalamari ohne Kalmari. Ein paar der Rezeptideen finde ich etwas zu basic für ein Kochbuch (z.B. Erdbeermarmelade) und ich hätte mir bei der Quiche gewünscht, dass nicht auf einen Fertigteig zurückgegriffen wird. Für die simple Alltagsküche sind die Rezepte natürlich trotzdem passend, und es soll ja mehr um eine Anregung gehen, ein paar Gewohnheiten zu ändern.

Die verschiedenen Interviews mit Köchinnen und Politikerinnen und die Tipps aus Leas Leben finde ich sehr gelungen und sie bieten neue Impulse im Umgang mit Lebensmitteln. Am Ende hätte ich mir noch eine Zusammenfassung aller Tipps als kleine „Klima-to-do-List“ gewünscht.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Modernes Märchen mit Witz

King Eddi und das Monster von Krong
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King Eddi und das Monster von Krong von Andy Riley kann man sich als modernes Märchen mit viel Witz vorstellen. Der Held ist Eddi, der neunjährige König von Eddiland, der zum Regieren jedoch die Unterstützung ...

King Eddi und das Monster von Krong von Andy Riley kann man sich als modernes Märchen mit viel Witz vorstellen. Der Held ist Eddi, der neunjährige König von Eddiland, der zum Regieren jedoch die Unterstützung seiner Ministerin Jill benötigt. Das Buch ist gespickt mit Witzen, die bei Kindern einfach super ankommen – von schleimigen Gemüse bis zu Monstern mit Durchfall ist alles dabei. Dabei sind die Charaktere alle interessant und besonders ausgestaltet. Die Geschichte wird dabei von Illustrationen in schwarzweiß begleitet. Das diese nicht bunt sind, finde ich bei diesem Buch überhaupt nicht störend, denn sie sind auf jeden Fall sehr ansprechend und tragen auch viel zur Geschichte bei. Das Buch wird offziell für Kinder ab sieben Jahren empfohlen und ist für Erstleser sicher interessant. Wir haben es jedoch schon mit 3,5 Jahren als Vorlesebuch genutzt und es kommt bei meinem Sohn super an. Er schaut sich die Illustrationen auch gerne alleine nochmal an und kichert vor sich hin. Ich würde das Buch also für eine größere Alterspanne für alle die eine humorvolle Geschichte suchen sehr empfehlen!

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Tolles Geschenk für alle Fans der Buchreihe

Die Schule der magischen Tiere – Das Kochbuch
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„Die Schule der magischen Tiere – Das Kochbuch“ ist ein schönes Geschenke für alle Kinder, die Fans der Serie sind. Die Charaktere werden in dem Buch nicht nur vorgestellt, sondern teilen auch ihre Lieblingsrezepte, ...



„Die Schule der magischen Tiere – Das Kochbuch“ ist ein schönes Geschenke für alle Kinder, die Fans der Serie sind. Die Charaktere werden in dem Buch nicht nur vorgestellt, sondern teilen auch ihre Lieblingsrezepte, die schon aus der Buchserie bekannt sind. Die schönen Illustrationen sind überall im Buch verteilt und die Tiere geben Tipps und kleine Hinweise.

Generell passen die Kategorien der Rezepte (Frühstück, Pause, Schule aus – Herd an, Erdkunde zum Genießen und Feste feiern) super zu der Lebenswelt von Kindern. Bei Erdkunde zum Genießen handelt es sich um Rezepte aus den Herkunftsländern der Tiere und nebenbei wird hier auch noch etwas Wissen zu den kulinarischen Eigenschaften der Länder vermittelt. Alle Rezepte sind sehr ansprechend fotografiert und außerdem kindgerecht dekoriert. Dabei sind sie sehr einfach gehalten, sodass sie auch schon von Kindern ohne Hilfe der Eltern gekocht werden können. Sehr gut finde ich, dass im Buch auch Hinweise zur Sicherheit in der Küche stehen. So finden sich zum Beispiel ganz am Anfang Hinweise zum sicheren Schneiden, aber auch in den einzelnen Rezepten wird darauf geachtet und z.B. vor der Nutzung eines Pürierstabes nochmal kurz zusammengefasst, worauf besonders zu achten ist.

Mein Sohn war richtig begeistert von dem Buch und ihn haben direkt viele der Rezepte angesprochen. Aus meiner Sicht sind einige Rezepte jedoch sehr simpel gehalten, bzw. wäre ein Rezept eigentlich unnötig, wie zum Beispiel für Kaba, Milchreis oder Früchtlollis. Das Buch ist also wirklich vor allem für Kinder, die Fans der Buchserie sind interessant. Alle Rezepte, die wir bisher getestet haben, kamen bei der ganzen Familie gut an: Die Sonntagseier geschmacklich und die Schildkrötenbrötchen aufgrund der süßen Dekoidee.

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Spannender Thriller über einen Tickettausch mit Folgen

Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
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Julie Clarks Thriller „Der Tausch“ dreht sich rund um ein spannendes Thema: Kann man einfach so aus seinem Leben verschwinden ohne Spuren zu hinterlassen? Die beiden Protagonistinnen des Romans, Claire ...

Julie Clarks Thriller „Der Tausch“ dreht sich rund um ein spannendes Thema: Kann man einfach so aus seinem Leben verschwinden ohne Spuren zu hinterlassen? Die beiden Protagonistinnen des Romans, Claire und Eva, versuchen es. Allerdings aus ganz unterschiedlichen Gründen. Claire ist die Frau eines beliebten Politikers und führt in der Öffentlichkeit ein glamouröses Leben. Was niemand weiß ist, dass ihr Ehemann sie schlägt und kontrolliert. Als ihr sorgsam erstellter Fluchtplan zu scheitern droht, ergreift sie am Flughafen impulsiv die Chance ihr Flugticket mit Eva zu tauschen.

Während der Roman Claires Leben nach dem Tausch begleitet, lernen wir Eva in Rückblenden kennen. Relativ schnell ist klar, dass sie Claire mit Lügen zum Tausch überredet hat und aus ganz anderen Gründen als Claire verschwinden möchte. Mehr will ich hier gar nicht verraten, nur so viel: auch in Evas Vergangenheit lauert eine große Bedrohung.

Durch den ständigen Perspektivwechsel zwischen Eva und Claire ist „Der Tausch“ ein sehr dynamisches Buch, das schnell Spannung aufbaut. Während Claire zunächst die Sympathieträgerin ist, habe ich auch schnell mit Eva mitgefiebert. Die Geschichte war von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Über beiden Protagonistinnen hängt den gesamten Roman über eine gewissen Gefahr und Bedrohung. Dabei kann man als Leserin ständig mitgrübeln: Wer ist Eva und warum hat sie Claire am Flughafen aufgesucht? Wie hängen beide Handlungsstränge zusammen? Welche dunklen Geheimnisse hat Claires Ehemann?

Dabei behandelt der Thriller viele wichtige Themen und zeigt auf, welchen Einfluss häusliche Gewalt auf das Leben haben kann, aber auch wie einzelne Ereignisse unseren weiteren Lebensweg in eine Richtung lenken können. Fazit: Julie Clark hat die beiden Schicksale geschickt miteinander verwoben und damit einen sehr spannenden Thriller geschaffen, den man nur schwer aus der Hand legen kann!

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