Ein echter Strobel
Der SargEva wird immer wieder von Albträumen geplagt. Sie sieht sich hierbei in einem Sarg gefangen und kann diesem engen Raum nicht entfliehen. Völlig aufgelöst erwacht sie jedes Mal wieder in ihrem Bett und ...
Eva wird immer wieder von Albträumen geplagt. Sie sieht sich hierbei in einem Sarg gefangen und kann diesem engen Raum nicht entfliehen. Völlig aufgelöst erwacht sie jedes Mal wieder in ihrem Bett und kann nicht verstehen, was diese Träume zu bedeuten haben. Die Abschürfungen an ihrem Körper kann sie sich schon gar nicht erklären. Eines Morgens sitzt sie dann am Frühstückstisch und schlägt die Tageszeitung auf. Ihre Halbschwester, mit der sie jahrelang keinen Kontakt mehr hatte, wurde ermordet. Und sie wurde lebendig in einem Sarg begraben. Hat Eva wirklich nur geträumt? Hauptkommissar Bernd Menkhoff nimmt zusammen mit seiner Partnerin Jutta Reithöfer in Köln die Ermittlungen auf, denn ein Serienmörder treibt sich um...
Meine Meinung
Ich mag die Schreibart von Arno Strobel. Nachdem ich Der Skript, Das Wesen und Der Trakt gelesen habe, musste ich den neuesten Thriller des Autors auch sehr schnell mein Eigen nennen, u.a. auch, weil mich das Thema sehr interessiert hat.
Lebendig begraben werden – ich glaube, das ist eines der Urängste der Menschen. Ich möchte mich da auch gar nicht von ausnehmen. Meine mir bekannten Phobien sind Höhen- und (wie passend) Platzangst. Wenn ich schon daran denke, im Dunkeln in einem engen Sarg zu liegen und überall mit den Körperteilen anzustoßen, wird mir ganz anders. Dementsprechend war auch meine Stimmung, als ich das Buch in die Hand genommen habe und anfing zu lesen.
Der Titel enttäuscht nicht. Die Mordfälle und der Handlungsstrang richten sich danach aus. Im Grund genommen weiß man als Leser ganz genau, worauf man sich hier in 58 Kapiteln einlässt, aber die Ausführungen des Schriftstellers schmeißen einen doch noch einmal ganz unvermittelt ins Geschehen hinein.
Der Roman wird in der dritten Person und wieder einmal aus Sicht der verschiedenen Charaktere erzählt: Wir lernen die Opfer, Eva, den Hauptkommissar (den wir schon aus DAS WESEN kennen) und seine Partnerin kennen, aber auch Randfiguren, wie u.a. den Witwer von Evas Halbschwester.
Die Spannung hat mich beim Lesen mit kleinen Nuancen nach oben und unten erreicht. Für mich fand ich es allerdings sehr schade, dass ich relativ schnell eine Ahnung hatte, worauf die Täterauswahl hinauslaufen würde und sogar die „Besonderheit“ der Auflösung hat mich nicht mehr völlig überraschen können...
Ich hatte mich sehr auf das neueste Werk von Arno Strobel gefreut und wurde wieder mit einem schönen Thriller belohnt. Mein Lesegeschmack wurde wieder sehr gut getroffen.
Die Ermittlungsarbeiten, das Zusammenspiel und die Arbeit der Kommissare wurden genauso wie der Charakter der Hauptprotagonistin sehr gut ausgeführt und nach einigen Wirrungen bis auf das letzte Detail gekonnt und nachvollziehbar aufgelöst.
Die Hintergrundgeschichte um Kindesmissbrauch hat mich absolut erreicht. Zum Glück verliert sich der Autor nicht in detaillierte Beschreibungen, sondern legt hier den Fokus auf die geschundene Psyche des Kindes. Grausam wird dem Leser angedeutet vorgeführt, wie pervers manch Erwachsener sein kann. Das waren dann auch die Passagen im Buch, die mich um manches Mal stocken und tief durchatmen ließ.
Für mich steht natürlich außer Frage, dass ich mir den nächsten Strobel wieder rechtzeitig ergattern werde. Auf zwei ältere Episoden des Autors (die „Vatikan“-Bücher) habe ich auch schon ein Auge geworfen, damit meine Sammlung endlich komplett sein wird.
Fazit
Ein Thriller, der sich wieder sehr gut lesen ließ, mit einem Ermittler, den man schon aus DAS WESEN kennt. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, obwohl mich die Täterauflösung doch etwas enttäuschte.
Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen und finde, Arno Strobel gehört momentan mit zu den deutschen Spitzen-Autoren in Deutschland!
(Rezi aus 2013)