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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2022

spannender Auftakt mit sympathischen, aber auch leichtsinnigen Hauptfiguren

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Romantasy mit Dark-Academia-Setting)
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Harper wächst in verschiedenen Pflegefamilien auf. Ihr größter Wunsch ist es, mehr über ihre Herkunft zu erfahren. Als sie an die Universität of Oxford geht, bietet ihr ein Beitritt bei den Diamonds die ...

Harper wächst in verschiedenen Pflegefamilien auf. Ihr größter Wunsch ist es, mehr über ihre Herkunft zu erfahren. Als sie an die Universität of Oxford geht, bietet ihr ein Beitritt bei den Diamonds die Chance, ihren Wunsch zu erfüllen. Doch sie ahnt nicht, was es wirklich mit der Vereinigung der vier Farben auf sich hat. Auch die Warnung von Finley, der sie einst verlassen und tief enttäuscht hat, schlägt sie in den Wind.

Von Anna Savas habe ich bereits Liebesromane gelesen, daher war ich neugierig auf die Romantasy-Geschichte. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und anschaulich, sodass die Seiten nur so dahinfliegen.

Harper will in Oxford einen Neuanfang starten, doch von Beginn an sind die Umstände mysteriös. Doch Harper möchte so gern mehr über ihre Eltern erfahren, sodass sie alle Bedenken in den Wind schlägt und sich auch auf die Gefahren einlässt, die sie bei den Vier Farben erwarten. Sie ist zu einigen unmoralischen Handlungen gezwungen, aber auch ihre Gewissensbisse sind nur von kurzer Dauer, wenn sie ihrem Ziel dadurch ein Stück näher kommen kann.
Nicht immer war ich mit Harpers Verhalten einverstanden. Auf der einen Seite beugt sie zahlreiche Regeln, stößt aber auf der anderen ihrer einzigen Freundin vor den Kopf. Auch wenn sie ihre Gründe dafür darlegt, hat sie sich nicht wirklich um Alternativen bemüht.
Das Auftauchen von Finley bringt Harper völlig aus dem Gleichgewicht. Welche Geschichte die beiden miteinander verbindet, offenbart sich erst im Verlauf der Geschichte. Aber auch sein Verhalten war für mich nicht immer verständlich. Auch er verfolgt ein Ziel, setzt mit den Regelverstößen aber ebenfalls alles aufs Spiel.

Durch die Ich-Perspektive von Harper und Finley gibt es einen Einblick in ihre jeweiligen Gedanken und Gefühle. Zeitgleich ermöglicht der Perspektivwechsel einen Blick auf verschiedene Ereignisse an unterschiedlichen Orten.

Die Story konnte mich insgesamt gut unterhalten. Es gibt zahlreiche Geheimnisse und Intrigen, die zu einigen unerwarteten Wendungen fühlen. Emotionale Szenen wechseln sich mit dramatischen Momenten ab. Der magische Aspekt in der Geschichte ist unglaublich spannend, hier bleiben aber noch viele Fragen offen. Obwohl Harper zum Studieren nach Oxford geht, ist dies so ziemlich das einzige, was sie während der ganzen Geschichte nicht tut, denn die Uni besucht sie kaum.
Am Ende gibt es etliche neue offene Fragen, aber noch vergleichsweise wenig Antworten. Ich bin gespannt auf den zweiten Band.

Fazit

Die vier Farben und ihre Magie finde ich unglaublich spannend, allerdings wirft beides bisher noch viele Fragen auf. Harper und Finley sind sympathische Figuren mit nachvollziehbaren Zielen, die sie allerdings teilweise leichtfertig aufs Spiel setzen. Dadurch wechseln sich emotionale mit dramatischen Szenen ab.

Veröffentlicht am 18.04.2022

Konnte mich nicht fesseln

Ancora
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Romy und zwei Freunde wollen den Sommer in einem abgeschiedenen Dorf verbringen, von dessen Existenz nur wenige wissen.
Im Dorf häufen sich ungewöhnliche Ereignisse, die alle mit einem Gedicht ihrer Mutter ...

Romy und zwei Freunde wollen den Sommer in einem abgeschiedenen Dorf verbringen, von dessen Existenz nur wenige wissen.
Im Dorf häufen sich ungewöhnliche Ereignisse, die alle mit einem Gedicht ihrer Mutter zusammenzuhängen scheinen. Doch das Ende des Gedichtes besagt Romys Tod. Kann das Gedicht wirklich die Zukunft vorhersagen?

Den Start des Hörbuchs fand ich ganz spannend, aber letztlich konnten mich weder die Geschichte noch die Sprecherin richtig in ihren Bann ziehen.
Mehrfach hatte ich Probleme mit der Betonung der Sprecherin, die sehr oft irgendwie wütend oder gereizt klingt, obwohl das gar nicht immer zu Romys beschriebener Stimmung passt.

Aber auch die Story konnte mich einfach nicht packen. Am Beginn passiert wenig, dann überschlagen sich die Ereignisse und es gibt viele spannende und dramatische Momente und unerwartete Hintergründe. Aber das Geschehen wird auch immer undurchsichtiger, wobei viele Zusammenhänge mir nicht genug erklärt werden, sodass am Ende etliche Fragen offen bleiben. Es gibt immer mehr Wendungen, wobei das Geschehen streckenweise einfach konstruiert wirkt.

Ich-Erzählerin Romy führt durch die Handlung, schildert ihre Erlebnisse und ihre Suche –nach der Wahrheit und auch ein wenig nach dem Weg, den ihr weiteres Leben nehmen soll. Richtig sympathisch ist mir Romy leider nicht geworden. Was auch für ihren Freund gilt. Beide streiten und zicken ständig, was mit der Zeit recht anstrengend wird. Es gibt manch eigenwillige Gespräche.

Fazit

Am Ende wird die Story für mich einfach nicht rund. Zu viele undurchsichtige Ereignisse, die nicht vollständig aufgeklärt werden. Es gibt richtig spannende Momente, aber leider auch zu viele langatmige oder nichtssagende Passagen, sodass mich das Hörbuch einfach nicht fesseln konnte. Dass ich es dadurch in mehreren Etappen gehört habe, hat das Verständnis des verworrenen Geschehens dann vermutlich auch nicht leichter gemacht…

Veröffentlicht am 18.04.2022

Abenteuergeschichte in ganz zauberhaftem Setting

Die vier verborgenen Reiche 1: Caspar und die Träne des Phönix
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Caspar wird von seinen Mitschüler/innen gehänselt. Aus Angst versteckt er sich eines Tages in einem alten Uhrenschrank – und kommt in einer anderen Welt wieder heraus. Als Verbrecher beschimpft wird er ...

Caspar wird von seinen Mitschüler/innen gehänselt. Aus Angst versteckt er sich eines Tages in einem alten Uhrenschrank – und kommt in einer anderen Welt wieder heraus. Als Verbrecher beschimpft wird er zunächst weggesperrt, bevor er sich mit Wilda, einer Einheimischen, auf den Weg macht, um das ganze Reich zu retten.

Caspar liebt Zeitpläne und Listen. Alles, was er nicht planen kann, vermeidet er hingegen. Abenteuer zum Beispiel. Freunde hat er an seiner Schule nicht.
Wilda ist das genaue Gegenteil, wild, spontan, abenteuerlustig. Völlig unbeschwert ist aber auch sie nicht.

Detailliert ausgearbeitet und bildhaft beschrieben wird hier eine ganz zauberhafte Welt erschaffen. Wilda und Caspar reisen durch ganz unterschiedliche Landschaften und treffen auf ungewöhnliche, skurrile Bewohner des Reiches. Eine Karte gibt einen Überblick über die Reiseroute der Figuren.

Das Schicksal der Welt lastet auf Caspars und Wildas Schultern – was von den Erwachsenen, denen die Hände gebunden sind, auch klar so formuliert wird. Gar kein Druck also. Die zwei müssen auf ihrem Abenteuer viele Schwierigkeiten überwinden und Gefahren überstehen. Dabei lassen sich – für ein Kinderbuch natürlich nicht untypisch – viele Probleme vergleichsweise einfach lösen, indem beispielsweise Waffen immer ihr Ziel treffen…

Waffen bzw. das Töten ist auch ein gutes Stichwort. Innerhalb der Geschichte geht es ziemlich oft ums sterben oder getötet werden. So gibt es ein paar schräge Hexen, die überlegen, wie sie die Kinder am besten zubereiten. Auf sehr witzige, schrullige Art, makaber bleibt es dennoch.

Ein zentrales Thema der Geschichte ist die Entwicklung der Freundschaft zwischen Wilda und Caspar. Letzterer hatte noch nie Freunde und ist daher sehr unsicher. Wilda ist in dieser Beziehung auch etwas grob und unbeholfen und es ist schön, das Zusammenspiel der beiden zu verfolgen.
Und es geht um Mut – der ganz unterschiedlich ausfallen kann und auch schon bei kleinen Taten anfängt. Caspar muss sich immer wieder überwinden und wächst förmlich über sich hinaus.

Die Geschichte ist abgeschlossen, aber dennoch bleibt ein ganz zentraler Aspekt offen, sodass ich gespannt auf das nächste magische Reich bin.

Fazit

Caspar und die Träne des Phönix ist eine bunte Abenteuergeschichte in einem fantastischen Reich, das mit ganz tollen Figuren daherkommt. Die Bewohner von Wolkenstern sind alle etwas speziell, was zu vielen witzigen Szenen führt. Freundschaft und Mut sind zentrale Themen der Geschichte, deren Verlauf manchmal etwas makaber, insgesamt aber doch kindgerecht ist, was so manchen Konflikt natürlich eher einfach löst.

Veröffentlicht am 18.04.2022

Auftakt mit sympathischen Figuren und tollem Setting

Golden Hill Touches
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Als Teenager hat Parker einen Sommer auf Golden Hill verbracht, der ein tragisches Ende nahm. Nun kehrt er Jahre später zurück und möchte das ehemalige Haus seiner Großeltern neu aufbauen. Doch die Dorfbewohner ...

Als Teenager hat Parker einen Sommer auf Golden Hill verbracht, der ein tragisches Ende nahm. Nun kehrt er Jahre später zurück und möchte das ehemalige Haus seiner Großeltern neu aufbauen. Doch die Dorfbewohner reagieren wenig begeistert auf ihn. Und auch seine damalige Freundin Clay wird durch Parkers Auftauchen mit der Vergangenheit konfrontiert.

Von Nicole Böhm konnte mich One Last Song total begeistern. Und auch der zweite Band der Reihe, One Last Dance, war toll (Teil 3 muss ich noch lesen), sodass ich neugierig auf das neue Buch der Autorin war.

Letztlich hat Golden Hill Touches mir zwar gut gefallen, konnte mich allerdings nicht genauso packen wie One Last Song.

Der flüssige, anschauliche Schreibstil ist wieder super angenehm zu lesen. Das Setting ist toll – die Ranch in den Bergen, die Naturverbundenheit, die vielen einsamen Orte. Viele bildhafte Beschreibungen schaffen eine tolle Atmosphäre.

Abwechselnd schildern Parker und Clay ihre Erlebnisse, wobei es immer wieder kurze Sprünge in die Vergangenheit gibt, aus denen sich nach und nach die damaligen Ereignisse zusammensetzen.

Der 28-jährige Parker hat zusammen mit seiner Schwester ehrgeizige Pläne für das Haus seiner Großeltern gemacht. Zwar hat er damit gerechnet, nicht durchweg positiv begrüßt zu werden, die andauernde Ablehnung setzt ihm allerdings doch zu. Vor allem als sich die Probleme auf dem Anwesen häufen. Er versucht, stets höflich und freundlich zu agieren, gerät aber verständlicherweise immer mehr an seine Grenzen. Ich habe ihn als durchweg angenehmen Protagonisten empfunden, der hart für seine Ziele arbeitet und offen über seine Gefühle spricht. In einem Punkt agiert er mir aber etwas zu naiv.

Parkers Auftauchen wirft Clay kräftig aus der Bahn, da die damalige Trennung für sie nicht leicht war. Sie ist stets hin- und hergerissen zwischen ihrem Schmerz und der immer noch vorhandenen Anziehung. Zudem trägt sie auch noch ein paar eigene Probleme mit sich herum, mit denen sie sich im Verlauf der Geschichte auseinander zu setzen beginnt. Ich mochte sehr, wie hilfsbereit Clay in allen wichtigen Situationen agiert, obwohl sie genauso gut auf der alten Geschichte hätte herumreiten können.

Die langsame Wieder-Annährung der beiden ist eingebettet in Parkers Versuch, das Grundstück auf Fordermann zu bringen. Dabei vergehen, mal hier mal da, immer wieder mehrere Tage oder Wochen, was ich aber nicht als störend empfunden habe. Allerdings hätte ich mir ein paar mehr Emotionen gewünscht. Die beiden treffen sich wieder – und die 11-jahre zurückliegende Liebe ist einfach noch da. Dabei kommt auch der Gefühlsaufbau in der Vergangenheit etwas kurz. Deutlich mehr Raum bekommen die Arbeiten am Haus, die munter vor sich hin plätschern und mit kleineren Spannungsmomenten daherkommen. Genervt hat mich dabei mit der Zeit, wie mies die Bewohner des Ortes Parker teilweise über Wochen hinweg behandelt haben. Das wurde mir irgendwann zu viel, zumal sich hier ein weiterer Aspekt früh andeutet, der erst unnötig spät aufgeklärt wird.

Innerhalb der Geschichte gibt es interessante, facettenreiche und geheimnisvolle Nebenfiguren, die in den Folgebänden näher beleuchtet werden. Besonders gespannt bin ich auf das Wiedersehen mit dem wortkargen Jake.

Fazit

Angenehmer Schreibstil, toll beschriebener Schauplatz. Obwohl ich beide Hauptfiguren mochte, fehlte mir etwas zwischen ihnen. Zudem hat mich das anhaltend unnötig-fiese Verhalten der Bewohner irgendwann genervt.

Veröffentlicht am 04.03.2022

Spannendes und herzzerreißendes Finale

Cassardim 3: Jenseits der Tanzenden Nebel
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Achtung: 3. Band. Inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern vorhanden.
Ihr kennt Band 1 noch nicht? Dann lest hier nicht weiter sondern schnappt euch das erste Buch der Reihe und taucht ab in eine wundervolle, ...

Achtung: 3. Band. Inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern vorhanden.
Ihr kennt Band 1 noch nicht? Dann lest hier nicht weiter sondern schnappt euch das erste Buch der Reihe und taucht ab in eine wundervolle, ideenreiche Fantasywelt.

Die ersten beiden Bände waren so unglaublich spannend und das Ende von Band 2 so schlimm, dass ich das ganze Jahr auf das Finale hingefiebert habe. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Das Buch ist spannend, emotional, wendungsreich, herzzerreißend und einfach unglaublich toll.

Da ich mir zu den anderen Bänden Zusammenfassungen geschrieben hatte, fiel mir der Einstieg leicht. Ich konnte mich schnell wieder in das komplexe Geflecht der zahlreichen Figurenverstrickungen einfinden.
In der Vergangenheit wurden bereits viele Intrigen gesponnen. Mit den Folgen müssen sich Amaia und Noár nun auseinandersetzen. Ihnen steht eine nahezu unlösbare Aufgabe bevor, die viele Opfer fordern wird. Dementsprechend steckt die Handlung voller gefährlicher und dramatischer Augenblicke. Es gibt wieder zahlreiche Überraschungen. Vorhersehbar fand ich die Geschichte zu nahezu keinem Zeitpunkt, sodass ich durchweg mitgefiebert habe, was die Figuren als nächstes erwartet.

Bereits im ersten Band habe ich mein Herz an Amaia und Noár verloren. Die beiden sind einfach toll zusammen. Ihre Beziehung steht unter keinem guten Stern, aber sie halten zusammen und unterstützen einander. Verzweifelt versuchen sie einen Weg für sich und das Reich zu finden, dass sie so zwingend retten wollen. Nicht zuletzt dank den beiden sprüht die Geschichte nur so vor Emotionen.
Daneben gibt es noch so viele andere facettenreiche, witzige, ernste, liebenswerte Figuren (und Wesen), die loyal zu ihren Freunden stehen.

Noch einmal kann auch die Welt Cassardims mich komplett in ihren Bann ziehen. Die verschiedenen Völker, die unterschiedlichen Reiche, alles ist so ideenreich und detailliert ausgearbeitet und wird dank des anschaulichen Schreibstils lebendig.

Das Ende des Buches… Hach, grundsätzlich will ich einfach gar nicht, dass die Geschichte aufhört.
Aber dieses Ende. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte. Es hat mir das Herz gebrochen. Ich mochte es nicht. Und dennoch hätte ich mir keinen besseren Schluss vorstellen können, denn er rundet die aufregenden Ereignisse perfekt ab.

Fazit

Meine Erwartungen waren nach den großartigen ersten Bänden hoch – und wurden nicht enttäuscht. Erneut konnte mich die ideenreiche Welt Cassardims ebenso fesseln wie die aufregende, wendungsreiche und emotionale Geschichte. Noár, Amaia und ihre Freunde sind so toll, dass ich durchweg mitgefiebert, mitgelitten und mitgeweint habe. Ich liebe diese Reihe!