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Veröffentlicht am 04.03.2022

Ich bin noch unschlüssig…

Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE
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Den ersten Teil des NEINhorns fand ich sehr niedlich und witzig, auch wenn das NEINhorn schon ein ziemlich bockiges Wesen ist.
Nach dem Lesen von Band 2 weiß ich schlicht nicht, wie ich das Buch finden ...

Den ersten Teil des NEINhorns fand ich sehr niedlich und witzig, auch wenn das NEINhorn schon ein ziemlich bockiges Wesen ist.
Nach dem Lesen von Band 2 weiß ich schlicht nicht, wie ich das Buch finden soll.

Optisch ist das Buch wieder toll. Die farbenfrohen Zeichnungen mit den vielen liebevollen Details sind wieder total gelungen. Die komplette Aufmachung des Buches ist sehr ansprechend. Es gibt eine ewig lange Ausklappseite, ein Spiel am Ende und noch andere kleine Extras, die zum Mitmachen einladen.

Die Story allerdings überzeugt mich diesmal nicht komplett.
Eigentlich ist die verdrehte Welt ja ganz unterhaltsam: Zum Nein-Sagen kommt das NEINhorn diesmal nämlich kaum. Diesen Part übernimmt nämlich die SchLANGEWEILE, die alles, was ihr das Einhorn an Aktivitäten vorschlägt, ablehnt. Kommt uns aus Band 1 irgendwie bekannt vor, oder?
Ein Wiedersehen mit KönigsDOCHter, WASbär und NahUND gibt es natürlich auch. Dabei wird – mal wieder – kräftig gestritten und die Schlichtungsversuche gehen eher nach hinten los.
Es wird bunt und wild und ich musste schon immer mal wieder schmunzeln. So witzig und spritzig wie der erste Teil ist das Buch aber leider nicht.

Zwei Dinge haben mich allerdings wirklich gestört:

Mehrfach wird darauf hingewiesen, dass der NahUND auf Diät wäre. Warum? Das wird nicht erwähnt. Nur immer wieder der Diät-Fakt an sich. Deswegen bekommt der arme Hund auch keinen Lutscher vom Rummel mitgebracht. Den darf er nämlich nicht. Diät!
Finde ich so ohne jegliche Erklärung für ein Kinderbuch tatsächlich unglücklich. In meinem Berufsalltag kommt es immer mal wieder vor, dass schlanke/ normalgewichtige 7, 8, 9- jährige Kinder äußern, sie dürften nicht so viel oder überhaupt nichts essen, sie würden sonst zu dick werden. Daher – schlechte Vorbilder gibt es genug. Lasst den armen Hund doch bitte essen … außer der NahUND hat einen guten medizinischen Grund es nicht zu tun.

Auch sprachlich habe ich mit dem Buch gehadert. Zum einen liest sich die Story für mich nicht ganz so flüssig-fluffig. Auf Reime wurde diesmal komplett verzichtet, die mag das NEINhorn ja nicht.
Die Schlange trägt ihren Teil dazu bei, dass sich der Text nicht immer so leicht liest, diesen Assspekt fand ich aber ganzzz witzzzzig. Wenn es auch manchmal zum Zungenbrecher wird.

Aber bei der Ausdrucksweise des NEINhorns habe ich so manches mal gestutzt. Ja, es war zuvor schon bockig. Aber hier empfand ich es teilweise echt unangenehm schlimm und hatte immer wieder einen trotzigen-rotzigen Teenager vor Augen. Klar spielt beim Lesen immer ein Stück weit die Eigeninterpretation mit rein, und ja, ein wenig mag die Ausdrucksweise auch die Realität abbilden – aber doch nicht bei Drei- bis Siebenjährigen, weshalb ich manche Ausdrucksweisen für die Zielgruppe insgesamt als zu ruppig/ dreist empfinde.

Ob Kinder jeden der (Wort)witze verstehen, bleibt auch dahingestellt.

Was aber zumindest bei den kleinen Zuhörern ankommen dürfte, ist, dass man gemeinsam weniger Langeweile hat (äh, ja, danke Corona) und Freunde eine tolle Sache sind. Und Kekse übrigens auch.

Veröffentlicht am 04.03.2022

spannender Auftakt

A Kingdom Darkens (Kampf um Mederia 1)
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Als Kind hat Dämonenprinz Gray eine Vision seines Schicksals (=eine für sein Leben bedeutende Person). Er sieht eine junge Frau, die eine entscheidende Rolle in einem drohenden Krieg einnehmen wird. Als ...

Als Kind hat Dämonenprinz Gray eine Vision seines Schicksals (=eine für sein Leben bedeutende Person). Er sieht eine junge Frau, die eine entscheidende Rolle in einem drohenden Krieg einnehmen wird. Als die zwei sich mehr als 20 Jahre später erstmals begegnen, sind die Kämpfe bereits im Gange. Lana ahnt weder von ihrer Verbindung zu Gray noch ihrer künftigen Aufgabe. Doch schnell zeigt sich, welch ungewöhnlichen Kräfte in ihr schlummern. Dabei hat Lana kaum Zeit, diese neue Macht zu erlernen, denn um sie herum wütet der Krieg, der für sie viele gefährliche Aufgaben bereithält…

Ich habe bereits andere Bücher von Sabine Schulter gelesen, die mich bisher durchweg begeistern konnten. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen an Mederia – der Auftakt hat mir auf jeden Fall gut gefallen.

Ein wenig schade ist, dass ein Teil von Lanas Geheimnis durch die Vision am Anfang der Geschichte bereits vorweggenommen wird. Die Überraschungen, die die Figuren – allen voran Lana – erleben, bleiben damit ein Stück weit aus.

Spannung, Wendungen und weitere Überraschungen hält die Geschichte aber dennoch bereit.
Mederia ist ein interessantes Land mit ganz unterschiedlichen Königreichen und abwechslungsreichen Bewohnern. Immer wieder kommt es zu Begegnungen mit ungewöhnlichen Wesen. Besonders die kleinen Irrlichter finde ich sehr faszinierend.
Gewünscht hätte ich mir eine Karte, um die Wege der Figuren und die Truppenbewegungen besser nachvollziehen zu können.

Die aktuellen Geschehnisse in Mederia sind eng verwoben mit der Vergangenheit des Landes. Daher eröffnen sich komplexe Zusammenhänge, die eine Vielzahl an Figuren einschließen. Der Überblick lässt sich dank der nachvollziehbaren Beschreibungen aber auch ohne die enthaltene Figurenübersicht behalten.
Die Charaktere sich abwechslungsreich gezeichnet und so mancher war bereits für eine Überraschung gut.

Die Handlung weist von Beginn an viele spannende Szenen auf. Im Verlauf entwickelt sich eine abwechslungsreiche Mischung aus temporeichen Passagen, dramatischen Kämpfen und ruhigeren Momenten, wobei die Figuren eigentlich kaum eine Chance auf tatsächliche Ruhe haben, da ihnen die Gefahr stetig im Nacken sitzt. Da verwundert es schon manchmal, wie oft Lana ans Essen und Waschen denkt – und dies auch tatsächlich tut, obwohl eigentlich wichtigere Aufgaben warten oder die Gegner dadurch die Möglichkeit erhalten, ihr näher zu kommen.

Am Ende sind viele Ereignisse begonnen, Bündnisse und Freundschaften geschlossen (Romantasy sucht man eher noch vergeblich, aber ich bin sicher, dies kommt noch), aber die Gegner sind weiterhin präsent, sodass das Ende des Buches den weiteren Fortgang völlig offen lässt. Auch ein paar weitere Geheimnisse gilt es noch zu ergründen, sodass ich mich auf die Fortsetzung freue.

Der Schreibstil an sich ist sehr flüssig und bildhaft. Ein wenig schwer getan habe ich mich aber mit dem Erzählstil. Es gibt einen allwissenden Erzähler, der einen Überblick über die komplette Handlung an den verschiedenen Handlungsorten bietet, was besonders spannende Einblicke bei den Gegnern gewährt. Es kommt aber dadurch auch vor, dass innerhalb eines Absatzes die Gedanken von zwei, drei verschiedenen Figuren geschildert werden, was ich manchmal etwas verwirrend fand.

Fazit

Die ausgearbeitete, facettenreiche Welt mit ihren ungewöhnlichen Bewohnern und unterschiedlichsten Kräften finde ich sehr spannend. Auch die Handlung konnte mich auf jeden Fall fesseln, auch wenn ich manchmal mit dem Verhalten der Figuren gehadert oder aufgrund des Erzählstils gestockt habe. Das Ende lässt noch vieles offen, sodass die Neugier auf die Fortsetzung groß ist.

Veröffentlicht am 04.03.2022

ruhiger Start, wachsende Bedrohung

A Kingdom Resists (Kampf um Mederia 2)
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Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger.
Die Handlung wird nahtlos fortgesetzt. Vorwissen ist zwingend notwendig. Es gibt einige kleinere Rückblicke – da ich Band 1 gerade ...

Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger.
Die Handlung wird nahtlos fortgesetzt. Vorwissen ist zwingend notwendig. Es gibt einige kleinere Rückblicke – da ich Band 1 gerade erst gelesen hatte, empfand ich die (teilweise mehrfache) Wiederholungen einzelner Fakten sogar etwas zu viel.

Band 1 war sehr ereignisreich. Für Lana haben sich extrem viele Veränderungen ergeben. Sie und ihre Freunde mussten zahlreiche Gefahren überstehen und haben weite Strecken zurückgelegt.
Diesbezüglich empfand ich Band 2 als ruhiger. Der Handlungsort ändert sich kaum. Gefährlich wird es dennoch. Tetra wird belagert. Immer wieder kommt es zu Angriffen.
Dazwischen sind die Figuren allerdings oft gezwungen zu warten, wodurch es zahlreiche ruhige Passagen gibt. Lana bekommt dadurch Zeit, an ihren Fähigkeiten zu arbeiten. Ihre Kräfte sorgen für weitere Überraschungen, lassen aber auch noch einige Fragen offen. Wie schon im ersten Band fand ich Lanas Gedankengänge und Prioritätensetzung trotz der nahenden Bedrohungen aber manchmal etwas eigenwillig.

Besonders spannend waren in diesem Teil die Vorgänge im gegnerischen Lager. Was der Feind plant, ist trotz der Einblicke selten vorhersehbar, sodass es in der Handlung immer wieder zu neuen Wendungen kommt.

Schön ist auch, wie sich die Verbindung zwischen Lana und Gray weiter entwickelt. Die zwei sind sehr vertraut miteinander, stoßen dabei aber nicht überall auf Verständnis.

Trotz vieler aufregender Momente, sprang der Funke nicht immer auf mich über. Lana und Gray kämpfen in nahezu jeder brenzligen Situation an vorderster Front. Oft fast allein. Da sie ja für den drittem Band noch gebraucht werden, sah ich sie dabei nie wirklich in Gefahr, was die Dramatik für mich etwas gedämpft hat.

Dennoch empfand ich das Buch insgesamt als spannend. Nach dem ruhigen Beginn, spitzen sich die Kämpfe in Tetra immer weiter zu. Die Bedrohung steigt. Intrigen auf beiden Seiten und interne Spannungen sorgen für abwechslungsreiche Momente und diverse Wendungen. Das Ende verspricht einen aufregenden Finalband voller Gefahren.

Fazit

Da die Figuren immer wieder zum Warten gezwungen sind, gibt es deutlich mehr ruhige Momente als im ersten Band. Abwechslungsreich und spannend wird es dennoch, je weiter die Handlung voranschreitet.

Veröffentlicht am 04.03.2022

Zu lang… zu viel Drama

Keeping Hope
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Achtung: 3. Band. Zwar ist die Handlung grundsätzlich eigenständig, allerdings spielt sich die Geschichte rund um die bereits bekannte Clique ab und im Gegensatz zu den Vorgängern sind diesmal beide Hauptfiguren ...

Achtung: 3. Band. Zwar ist die Handlung grundsätzlich eigenständig, allerdings spielt sich die Geschichte rund um die bereits bekannte Clique ab und im Gegensatz zu den Vorgängern sind diesmal beide Hauptfiguren bereits bekannt, sodass ihre Geschichte sich zuvor immer mal wieder andeutete.

Ich war sehr gespannt auf die Story um Ella und Jamie. Die zwei wohnen in einer WG zusammen und sind beste Freunde. Allerdings ist Jamie auch schon ewig in Ella verliebt, sodass er unter Ellas Beziehung sehr leidet. Ella ahnt davon nichts…

Beide Charaktere fand ich bereits in den ersten Bänden der Reihe sehr sympathisch. Abwechselnd schildern sie in der Ich-Perspektive die Geschehnisse und ihre Gefühle.

Ella ist eine loyale Freundin und hilfsbereite Schwester. Ihr Wunsch ist es, Schriftstellerin zu werden, doch Rückschläge bringen sie immer wieder dazu, an sich und ihrem Traum zu zweifeln. Auch private Umstände bringen Ella an ihre Grenzen.

Jamie studiert Musik. Die hohen Kosten des Studiums belasten ihn. Verzweifelt bemüht er sich, sein Studium zu verkürzen, um auch seine Eltern finanziell zu entlasten. Allerdings überfordert er sich dabei völlig und hat immer weniger Zeit für seine Freunde, die ihn zu unterstützen und auch immer wieder abzulenken versuchen.

Ella und Jamie sind beste Freunde. Solange Ella in einer Beziehung war, hat Jamie zwar still gelitten, war Ella aber stets als Vertrauensperson verfügbar. Nach Ellas Trennung verändert sich die Situation zwischen den beiden. Für Jamie wird es immer schwieriger, nicht mit seinen Gefühlen herauszuplatzen, von denen er nicht weiß, wie Ella darauf reagieren würde. Jamies verändertes Verhalten wird dadurch auch zur Zerreißprobe für ihre Freundschaft.

Ich mag die zwei, wirklich. Ich mag sie auch zusammen echt gern. Dennoch konnte mich die Story nicht komplett überzeugen. Die Darstellung ihrer aufgewühlten Gefühle ist nachvollziehbar. Allerdings kommt es im Verlauf zu einigen Ereignissen, die unnötiges Drama nach sich ziehen. Alles wird künstlich in die Länge gezogen. Es gibt immer mehr und mehr Drama, das sich so leicht hätte verhindern lassen. Am Ende empfinde ich das Buch schlicht als zu lang. So süß und berührend und aufwühlend die Geschichte an vielen Stellen auch ist, gibt es für mich zu viele Längen und zu viele künstlich hochgekochte Probleme.

Fazit

Der Schreibstil ist wie schon bei den Vorgängern angenehm flüssig und die Ich-Perspektive gibt intensive Einblicke in die Gefühle der Figuren. Ella und Jamie sind grundsätzlich toll zusammen, allerdings machen sie es sich in meinen Augen unnötig schwer. Es gibt extrem viel unnötiges Drama, welches die Geschichte künstlich in die Länge zieht…

Veröffentlicht am 04.03.2022

Weltenentwurf kann erneut überzeugen

A Kingdom Shines (Kampf um Mederia 3)
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Achtung: 3. Band der Reihe. Rezension enthält kleine Spoiler zu den Vorgängern.

Die Handlung wird nahtlos fortgesetzt. Zu Beginn werden erneut einige Details der vorherigen Ereignisse wiederholt. Die ...

Achtung: 3. Band der Reihe. Rezension enthält kleine Spoiler zu den Vorgängern.

Die Handlung wird nahtlos fortgesetzt. Zu Beginn werden erneut einige Details der vorherigen Ereignisse wiederholt. Die letzten Geschehnisse aus dem zweiten Band geben bereits den Weg vor, den die Figuren nun zu gehen haben.

Wieder einmal bin ich begeistert von der Welt, die Sabine Schulter hier erschaffen hat. Bereits die ersten zwei Bände haben ganz eigene Völker und Landschaften hervorgebracht. Nun kommen nochmal ganz neue Eindrücke von Mederia hinzu. Die anschaulichen Beschreibungen machen es leicht, sich Figuren und Umgebung bildhaft vorzustellen.

Nun, im dritten Band, komme ich auch mit dem allwissenden Erzähler zurecht, die wechselnd Einblicke der Gefühlswelt aller Figuren bietet. Erneut sind besonders die Eindrücke aus dem Lager der Feinde sehr spannend, die einerseits Ausblicke geben, was Lana und ihre Freunde erwarten wird, gleichzeitig aber auch Fragen aufwerfen und die Spannung damit anfachen.

Lana steht eine letzte große Aufgabe bevor. Ihre Freunde stehen treu an ihrer Seite. Die kleine Gemeinschaft, die sich hier gebildet hat, mochte ich total gern. Jede/r erkennt die Stärken des/r anderen an, wonach auch die Aufgaben verteilt werden. Einerseits unterstützen sie einander ohne Kompromisse, andererseits necken sie sich aber auch immer wieder, was zu ein paar witzigen Momenten führt.
Nun nimmt auch der ROMAntasy-Anteil deutlich zu. Die Ereignisse deuteten sich ja spätestens im Vorgänger schon an. Die Liebesgeschichte fügt sich für mich gut in die Story.

Obwohl ich das Finale sehr gern gelesen habe, mich die neuen Orte in Mederia mehrfach überraschen konnte und das Geschehen viele spannende Momente zu bieten hat, wurden meine Erwartungen an den Abschluss dieser ersten Trilogie nicht ganz erfüllt.
Die Ereignisse am Ende hätten für mich noch mehr Spannung und vor allem mehr Dramatik vertragen. Letztlich gibt es einen Faktor, der mir nicht so gut gefallen hat und zu einer teilweise recht einfachen Lösung beiträgt. Nach allem, was passiert ist, empfinde ich das Ende als vergleichsweise harmlos.

Fazit

Im dritten Band zeigt sich Mederia nochmal von einer neuen Seite, mit weiteren faszinierenden Wesen und Landschaften. Den liebgewonnen Figuren steht ein schwerer Weg bevor, der sie vor verschiedene Gefahren stellt. Aufgrund des bisherigen Handlungsverlaufs empfinde ich das Ende als vergleichsweise harmlos, hier hätte es gern dramatischer zugehen dürfen (und müssen).