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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2021

Ideenreiche Fantasywelt und abwechslungsreiche Handlung

Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge
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Zwölf ist ein Jagdling in der Loge. Um dort aufgenommen zu werden, muss man seinen Namen und seine Herkunft aufgeben. Doch ihre Vergangenheit holt Zwölf immer wieder ein. Einmal mehr, als die Loge überraschend ...

Zwölf ist ein Jagdling in der Loge. Um dort aufgenommen zu werden, muss man seinen Namen und seine Herkunft aufgeben. Doch ihre Vergangenheit holt Zwölf immer wieder ein. Einmal mehr, als die Loge überraschend angegriffen wird und sie sich mit zwei Gefährten auf die abenteuerliche Suche nach einer vermissten Mitschülerin begibt…

Dass die Figuren statt Namen Nummern tragen, ist anfangs ungewöhnlich, stellte für mich aber kein größeres Problem dar, da nur vier von ihnen wirklich eine größere Rolle spielen.

Wirklich gut gefallen hat mir die detailliert ausgestaltete Welt mit den neuartigen Wesen. An jeder Ecke lauern unerwartete Bedrohungen und ungewöhnliche magische Begebenheiten.
Dank des anschaulichen flüssigen Schreibstils ist es leicht, sich das Geschehen vorzustellen.

Ein paar Probleme hatte ich aber mit dem wechselhaften Verhalten der Figuren. Diese sind arg jung (Zwölf ist 13) und benehmen sich dementsprechend teilweise auch entsprechend kindlich – oder eben wirklich kindisch, besonders im Kontakt miteinander. Immer wieder kommt es zu verbalen Kabbeleien in eigentlich brenzligen Situationen.
Andererseits werden sie zum Kampf ausgebildet. Sie geraten in diverse Gefahrensituationen, die sie im Gegensatz zu ihrem sonstigen Verhalten sehr „erwachsen“ meistern.
Im Verlauf machen sie, besonders Zwölf, eine Entwicklung durch. Die Ereignisse verändern ihre Sicht auf einige Dinge und das Verhältnis zueinander. Vor allem Zwölf ist gezwungen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und den richtigen Weg für sich zu finden.

Geschildert werden die Ereignisse aus der personalen Sicht von Zwölf. Immer wieder blitzen die Schatten ihrer Vergangenheit durch. Aber sie ist nicht die einzige, die Geheimnisse verbirgt. So kommt es im Verlauf zu unerwarteten Aufdeckungen und überraschenden Zusammenhängen in einer magisch-bunten Story.

Zwar ein paar Handlungsstränge sind halbwegs abgeschlossen, dennoch ist das Ende relativ offen und lässt noch einige Fragen offen.

Fazit

Interessante Fantasywelt voller überraschender Wesen und Begebenheiten. Die Handlung bietet spannende Momente, abwechslungsreiche Gefahren und viele Geheimnisse, die aufgedeckt werden müssen. Nicht immer passte für mich das kindliche Verhalten der jungen Figuren mit ihrem „erwachsenen“ Kampfverhalten zusammen. Dafür macht aber besondern Zwölf eine „lehrreiche“ Entwicklung durch.

Veröffentlicht am 19.12.2021

Patchwork-Familie aus Kindersicht

Allerbeste Schwestern
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Ich starte mal mit dem Positiven:

Die Aufmachung des Buches finde ich super. Die farbenfrohen Illustrationen sind sehr ansprechend, detailreich und geben die Stimmung der Figuren gut wieder.

Auch die ...

Ich starte mal mit dem Positiven:

Die Aufmachung des Buches finde ich super. Die farbenfrohen Illustrationen sind sehr ansprechend, detailreich und geben die Stimmung der Figuren gut wieder.

Auch die Art der Erzählweise gefällt mir: Bella erinnert sich zurück. Sie schildert und malt die Geschichte, wie sie und Laura zu Schwestern wurden.

Und auch die grundsätzliche Idee der Handlung finde ich klasse: Das Thema der Patchwork-Familie wird aus Kindersicht aufgegriffen. Bella ist wenig begeistert über die veränderte Lebenssituation und fühlt sich aufgrund der neuen Schwester vernachlässigt, was sie verständlicherweise traurig und wütend macht.

Allerdings habe ich mit der Darstellung von Bellas Verhaltensweisen bzw. mit dem Alter der Mädchen gehadert. Beide sind sechs Jahre, könnten aber nicht gegensätzlicher sein: Während Bella sich in ihrer Verletztheit allerlei Streiche ausdenkt, ist Laura durchweg ruhig, besonnen, ordentlich, clever, mutig, hilfsbereit, couragiert…. und verhält sich einfach gar nicht wie 6. Ein Stück weit mag das natürlich auch der Erzählweise aus Lauras Sicht geschuldet sein, wobei in der personalen Sicht erzählt wird. Auf jeden Fall ergibt sich für mich hier kein stimmiges Bild bezüglich des kindlichen Verhaltens.

Und auch einige von Bellas Handlungen finde ich sehr extrem: Sie mopst ihrer Mama Pralinen aus einem Versteck und benutzt den Lippenstift, wenn Mama nicht da ist – finde ich gerade noch ok. Aber bei den Streichen, die sie spielt, macht sie keinerlei Halt vor der Zerstörung fremden Eigentums. Viel zu lange bleibt ihr Verhalten ohne Konsequenzen.
Und macht sie da ernsthaft ein echtes(?) Lagerfeuer unter dem Bett?
Zum Nachmachen ist ihr Verhalten auf jedem Fall nicht empfohlen…

Der Handlungsverlauf ist.. nun, es ist halt ein Kinderbuch (ab 5 Jahre) mit wenigen Seiten, da muss alles etwas schneller gehen. Ob das wirklich ein realistisches kindgerechtes Verhalten ist, da bin ich nicht sicher. Der Stimmungswandel geht auf jeden Fall extrem schnell. Die Aussage dahinter ist aber natürlich super.

Fazit

Die farbenfrohen Illustrationen finde ich klasse. Auch das Thema und der grundsätzliche Handlungsverlauf finde ich gut und wichtig für ein Kinderbuch. Das Verhalten beider Kinder empfinde ich für das Alter aber als zu extrem – in beide Richtungen.

Veröffentlicht am 19.12.2021

Sehr unterhaltsam

Freddy und Flo: Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!
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Dieses Buch fand ich schon ab der ersten Seite an ziemlich toll: Vorn befindet sich eine Zeichnung des Hauses, mit einer Kurzbeschreibung der Bewohner/innen der jeweiligen Etage, die schonmal einen tollen ...

Dieses Buch fand ich schon ab der ersten Seite an ziemlich toll: Vorn befindet sich eine Zeichnung des Hauses, mit einer Kurzbeschreibung der Bewohner/innen der jeweiligen Etage, die schonmal einen tollen ersten Eindruck vermittelt.
Im Buch befinden sich dann noch weitere schwarz/weiße Illustrationen, die die Atmosphäre und Figuren gut einfangen.

Und auch die Handlung hat mich überzeugt.
Freddy und Flo ziehen mit ihrem Vater und dessen neuer Freundin in eine neue Wohnung. Während Freddy neugierig auf alles Neue ist, hat Flo gar keine Lust – weder auf die Wohnung noch auf die Freundin. Kaum sind sie angekommen, lernen die zwei eine Nachbarin kennen, die geradewegs auf ihrem Handfeger ins Kinderzimmer fliegt. Und dann nimmt das magische Abenteuer seinen Lauf.

Im ersten Teil des Buches lernen die Geschwister die neuen Nachbarn kennen. Vor allem Freddy ahnt, dass irgendwas im Haus komisch ist, und sucht einen Vorwand, mit allen in Kontakt zu kommen. Dabei kommt es zu allerlei komischen Situationen.
Im zweiten Teil der Geschichte gilt es einen kleinen Detektivfall zu lösen, der sich rund um die Hausbewohner auftut. Hier wird es spannender, aber nicht weniger witzig.

Der Schreibstil ist klasse, anschaulich, kindgerecht und flüssig. Vor allem sind aber die übernatürlichen Bewohner total toll dargestellt. Jede/r hat seine/ ihre ganz speziellen Eigenarten, sodass es einfach Spaß macht, in die Geschichte einzutauchen und alle ein wenig näher kennenzulernen.

Fazit

Ein Kinderbuch keineswegs zum Gruseln. Zwar ist das Setting ein klein wenig düster angehaucht, aber auch nur auf den ersten Blick. Dann entwickelt sich eine farbenfrohe und spaßige Geschichte mit ulkigen Fantasywesen und einem kniffligen Kriminalfall, den die Geschwister zusammen mit ihren neuen Nachbarn lösen müssen.

Veröffentlicht am 24.10.2021

düster und wendungsreich

Das Tagebuch der Jenna Blue
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Die 17-jährige Jenna ist die mittlere von drei Schwestern. Vor 10 Jahren ist ihre Mutter spurlos verschwunden. Dass diese tot ist, daran will Jenna nicht glauben. Aber niemand spricht darüber, was damals ...

Die 17-jährige Jenna ist die mittlere von drei Schwestern. Vor 10 Jahren ist ihre Mutter spurlos verschwunden. Dass diese tot ist, daran will Jenna nicht glauben. Aber niemand spricht darüber, was damals passiert ist. Gern würde Jenna wissen, warum ihre Mutter die Familie verlassen hat. Als sich ihr eine Chance bietet, beginnt sie, nach der Wahrheit zu suchen.

Ihre ein Jahr jüngere Schwester Scarlett steht oft im Vordergrund. Sie wird von allen umschwärmt. In der Schule suchen Mitschülerinnen den Kontakt zu Jenna teils nur, um näher an Scarlett heranzukommen.
Die zwei Schwestern kommen nicht besonders gut miteinander aus. Sie gönnen sich nichts und triezen sich mit zahlreichen Psychospielchen. Jenna hasst es, dass Scarlett – allem Anschein nach – immer das bekommt, was sie will.
Beide zeigen sich meistens von ihrer schlechtesten Seite, sodass es schwer ist, mit einer von ihnen wirklich zu sympathisieren. Gleichzeitig macht dieser Aspekt die Geschichte aber auch interessant: Es gibt nicht die klassischen Guten, mit denen man mitfiebert, und die Bösen, die besiegt werden müssen…

Das Buch konnte mich fesseln, ohne dass es im klassischen Sinne spannend ist – einen Thriller hätte ich mir zumindest anders vorgestellt.
Es passieren viele kleine Dinge, wodurch die Handlung stetig voranschreitet. Neben allerlei Konkurrenzkampf, Eifersucht und Streitereien zwischen den Schwestern, begegnet Jenna noch zwei weiteren interessanten Charakteren, die die oft ernste, düstere Stimmung ein wenig auflockern, aber auch neue Probleme mitbringen.
Im Verlauf gibt es etliche Geheimnisse aufzudecken. Dabei kommt es zu einigen unerwarteten Wendungen. Besonders das Ende stellt alles auf den Kopf. Zwar empfand ich es teils als etwas wirr – spektakulär und dramatisch war es aber allemal. Und am Ende möchte man das Buch eigentlich nochmal von vorn beginnen. Nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick scheint, anderes bleibt völlig offen… Und je nach Perspektive stellt sich ein und das selbe Ereignis unter Umständen sehr unterschiedlich dar – denn jede/r hat seine/ihre eigene Wahrheit.

Die Einbindung eines kleinen Märchens, deren Motive sich in der Geschichte wiederfinden, gibt der Handlung einen märchenhaften Touch.

Jenna schildert die Ereignisse in der Ich-Perspektive. Dazwischen gibt es Tagebucheinträge, mal etwas kürzer, mal etwas länger, die die Geschichte inhaltlich ergänzen, teilweise aber auch Fragen aufwerfen.
Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm. Flüssig und anschaulich. Jennas Innensicht wird sehr intensiv dargestellt.

Fazit

Tiefe Einblicke in die menschliche Psyche von ihrer dunkelsten Seite: Zwei Schwestern, die sich gegenseitig nichts gönnen und jede Menge dunkle Geheimnisse, die gelüftet werden müssen. Das Buch kommt mit sehr vielen Wendungen daher – im letzten Teil der Geschichte sind es so viele, dass es etwas verworren wird. Immer wenn man denkt, die Situation nun zu durchschauen, kommen neue Erkenntnisse daher, die so manche Ereignisse in ein neues Licht rücken.

Veröffentlicht am 24.10.2021

(zu?) ruhig

Right Here (Stay With Me)
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Lucy liebt das Eiskunstlaufen. Ihre Eltern würden sie hingegen lieber an der Uni sehen. Eine letzte Chance hat sie noch, ein letzter Wettkampf, bei dem sie sich beweisen soll. Doch ein Unfall auf dem Eis ...

Lucy liebt das Eiskunstlaufen. Ihre Eltern würden sie hingegen lieber an der Uni sehen. Eine letzte Chance hat sie noch, ein letzter Wettkampf, bei dem sie sich beweisen soll. Doch ein Unfall auf dem Eis bringt Lucys Trainingsplan durcheinander und verschiebt ihre Prioritäten…

Die LoveNXT-Reihe von Anne Pätzold habe ich geliebt. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen. Zwar konnte mich „Right here“ nicht genauso umhauen, gut gefallen hat mir die Geschichte aber trotzdem.

Lucy ist eine sympathische Protagonistin. Die 19-jährige lebt für das Eiskunstlaufen und stellt alles hinten an. Dennoch läuft es in vielfacher Hinsicht nicht so, wie sie es sich erhofft. Die vorderen Plätze bei Wettbewerben bleiben aus und auch beim Training neuer Figuren klappt es nicht auf Anhieb. Lucy spürt stetig den Druck. Was soll sie tun, wenn der Erfolg ausbleibt und ihre Eltern sie zurück an die Uni schicken?
Neben dem Training ist sie gezwungen, ein Praktikum zu absolvieren. Dadurch lernt sie neue Menschen kennen. Lucy fällt es sehr schwer, sich neuen Leuten zu öffnen. Eigentlich hat sie schlicht keine Zeit für Freundschaften. Aber zwei von ihnen sind sehr hartnäckig – und super sympathisch. Je häufiger Lucys Leben abseits des Eises stattfindet, desto mehr ist sie auch bereit, ihre Verbissenheit zu hinterfragen. Sie macht im Verlauf eine deutliche Entwicklung durch.

Als Ich-Erzählerin lässt sie die Leser/innen an ihren Überlegungen und Gefühlen teilhaben. Sie grübelt viel über ihre Situation nach. Sie sucht nach Lösungen. Als Jules in ihr Leben stolpert, grübelt sie auch viel über ihn, und der Druck wächst, je näher der Wettkampf rückt.

Eiskunstlauf als Thema hat mir gut gefallen. Zwar hatte ich zu den Namen der Sprünge und Drehungen nur vage Vorstellungen, die Atmosphäre auf dem Eis wird aber gut rübergebracht.

Die Handlung verläuft insgesamt sehr ruhig, langweilig wird es deswegen aber nicht. Ich fand es ebenso interessant, Lucys Entwicklung zu verfolgen wie auch die beginnende Annährung zu Jules.
Dabei war Jules für mich allerdings der spannendere Charakter und ich hätte mich über Szenen aus seiner Sicht gefreut. Der 25-jährige hat in der Vergangenheit bereits einiges erlebt und auch aktuell beschäftigen ihn viele Sorgen. Auch wenn Lucys Suche nach sich, ihren Zielen und ihrer Zukunft intensiv und nachvollziehbar dargestellt ist, ist es doch Jules Schicksal, dass der Geschichte für mich mehr Tiefe verliehen hat. Seine Situation sorgt für kleinere Wendungen, sowie sehr ernste, dramatische Momente.

Aber auch die Entwicklung der beiden, wie sie sich ganz zaghaft annähren, den anderen in ihr Leben lassen und sich nur zögerlich öffnen, habe ich gern verfolgt.
Aber obwohl ich die zwei wirklich niedlich zusammen finde, hat mir doch irgendwas gefehlt. Ein paar mehr Emotionen. Ein paar Überraschungen. Hin und wieder vielleicht auch ein wenig mehr Tempo.

Das offene Ende lässt viele Entwicklungen noch offen und ich freue mich auf jeden nächsten Band.

Abschließend gibt es aber einen Punkt in der Geschichte, der mir leider gar nicht gefällt: Lucy hat ein (...) Kaninchen. Die Beschreibungen von Haltung, Versorgung und Tierarztbehandlung stoßen mir an vielen Stellen auf, weil hier vieles leider nicht sehr tierorientiert – und in meinen Augen auch nur bedingt realistisch – abläuft. Lucy behandelt ihr Kaninchen wie ein Kuscheltier, dass sie sich schnappen kann, wann immer sie nähebedürftig ist… um nur einen Punkt zu nennen.

Eine kleine Unstimmigkeit empfand ich auch in Bezug auf Mika, den Bruder von Jules. Dieser wirkt auf mich sehr kindlich, obwohl er mindestens neun Jahre sein müsste. Vielleicht ergibt sich hier in Band 2 ein klareres Bild.

Fazit

Ruhig – so lässt sich das Buch am ehesten beschreiben. Trotz kleiner dramatischer Momente ist der Verlauf insgesamt sehr ruhig. Was grundsätzlich nicht schlecht ist, denn die langsame Annährung der Figuren ist toll. An manchen Stellen hätte ich mir aber doch etwas mehr gewünscht: mehr Emotionen, mehr Handlung, mehr Tempo. Lucy grübelt sehr viel, macht dabei im Verlauf aber auch eine nachvollziehbare Entwicklung durch. Allerdings ist Jules für mich der interessantere Charakter, weswegen ich besonders gespannt bin, wie seine Geschichte weitergeht.

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