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Veröffentlicht am 26.09.2022

zuckersüß

Grimm und Möhrchen – Teil 2: Frühling, Sommer, Herbst und Zesel
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Der erste Band von Grimm und Möhrchen hat mir Anfang des Jahres richtig gut gefallen. Eines Tages steht ein kleiner Zesel bei Buchhändler Grimm im Laden. Die zwei erleben in der Folge viele kleine Alltagsabenteuer, ...

Der erste Band von Grimm und Möhrchen hat mir Anfang des Jahres richtig gut gefallen. Eines Tages steht ein kleiner Zesel bei Buchhändler Grimm im Laden. Die zwei erleben in der Folge viele kleine Alltagsabenteuer, denn Möhrchen kennt viele Dinge noch nicht. Umgekehrt bietet er Grimm aber auch eine neue Sicht auf die Welt.

Natürlich war ich total gespannt auf die neuen Abenteuer des sympathischen Duos. Während die kleinen Geschichten im ersten Band eher lose zusammenhingen, hatte ich nun den Eindruck, dass sich die einzelnen Episoden viel mehr aufeinander beziehen. In „Frühling, Sommer, Herbst und Zesel“ erleben Grimm und Möhrchen ein ganzes Jahr miteinander: Möhrchens erstes Karnevalsfest, eine Pool-Party, gemütliche Herbsttage bis zum zweiten gemeinsamen Weihnachten.
Zwar hat der kleine Zesel schon einige Monate bei Grimm verbracht, dennoch kommt es immer wieder zu Situationen, in denen der neugierige Zesel neue Dinge kennenlernt, beispielsweise wenn er seinen allerersten Wunschzettel für den Weihnachtsmann schreibt (unglaublich toll!) – oder aber seinerseits die Erwachsenen ins Grübeln und Staunen bringt, wenn er mit seiner erfrischenden, kreativen Sichtweise Sachverhalte hinterfragt oder neu ordnet.
Viele bekannte Figuren sind natürlich auch wieder mit von der Partie.

Erneut werden nudelsuppenwarme Momente mit witzigen Passagen und lehrreichen Botschaften vermischt – stets ohne erhobenen Zeigefinger und kindgerecht verpackt. Der anschauliche Erzählstil mit den vielen Wortkreationen hat mir wieder gut gefallen.
Und erneut konnte mich die Hörbuchfassung überzeugen: Boris Aljinovic hat eine tolle Art, die Geschichte vorzulesen – sehr lebendig, mit guter Betonung und niedlich verstellten Stimmen. Es macht Spaß, ihm zuzuhören und so manches mal musste ich über den quengeligen Zesel schmunzeln.

Schade ist nur, das dem Hörbuch die supersüßen Illustrationen fehlen. Denn auch die Gestaltung des Buches ist wieder richtig zauberhaft. Die farbenfrohen, großformatigen Zeichnungen unterstreichen die Handlung toll und zeigen Grimm und Möhrchen in vielen der beschriebenen Situationen, während es allerlei Details zu entdecken gibt.

Fazit

Auch der zweite Band von Grimm und Möhrchen hat mich überzeugt. Es gibt wieder viele spaßige, aber auch erneut etliche herzerwärmende Momente und viele kleine Botschaften über, Freundschaft, Hilfsbereitschaft und wie toll es ist, dass wir alle einzigartig sind.

Veröffentlicht am 07.05.2022

tolle Fortsetzung/ Vorgeschichte

Belial 1: Götterkrieg
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Vorgeschichte zu Izara. Die Rezension enthält Mini-Spoiler zur Reihe.

Nach der Beendigung der Izara-Reihe war ich gespannt auf das Spin-off, da Belial – der Teufel – ein interessanter Charakter ist.

Im ...

Vorgeschichte zu Izara. Die Rezension enthält Mini-Spoiler zur Reihe.

Nach der Beendigung der Izara-Reihe war ich gespannt auf das Spin-off, da Belial – der Teufel – ein interessanter Charakter ist.

Im Grunde lässt sich das Buch unabhängig lesen. Da die Geschichte zeitlich sehr weit vor Izara spielt, werden auf keine Ereignisse Bezug genommen.
Alle Grundlage zu den Primus und Hexen werden erklärt. Obwohl mir das meiste davon bekannt war, fand ich es dennoch spannend, welche Fakten die Menschen im alten Rom über die übernatürlichen Wesen bereits hatten. Und was es mit dem Teufel damals auf sich hatte…
Den ganzen Weltenentwurf, die Welt und Machtstrukturen der Primus, Hexen und Gezeichneten finde ich nach wie vor total interessant. Das Setting und die Figuren sind wieder sehr lebendig und bildhaft ausgearbeitet.

Ein paar Details der Handlung sind zwangsläufig bereits aus den Izara-Büchern bekannt, weil Belial hin und wieder wenige Fakten aus seiner Vergangenheit genannt hat. Spätestens als also der Dolch auftaucht, ist klar, dass eine Katastrophe früher oder später unausweichlich sein wird…
Und auch etliche bereits bekannte Primus sind mit von der Partie.

Toll fand ich, dass es hier – im Gegensatz zu Izara – wechselnde Ich-Perspektiven gibt. Die zwei verschiedenen Sichtweisen mit Einblicken in die Gedanken und Gefühle der Figuren ermöglichen ein umfangreicheres Bild und geben endlich auch mehr Einblicke in das Innenleben eines Primus. Da sowohl Cassia als auch Bel viel voreinander verbergen, werden diese Lücken zumindest für die Leser/innen über die Perspektive gefüllt, sodass man zwangsläufig mitfiebert, wann sie sich einander offenbaren. Liegen ihre Gedanken und Absichten doch häufig näher beieinander, als beide ahnen.

Beide sind interessante, sympathische Figuren. Belial ist arg von sich überzeugt und lässt dies stets die ganze Welt wissen. Sein Gerechtigkeitssinn mag etwas verdreht sein, doch er zeigt oft eine fürsorgliche Seite – zumindest denen gegenüber, die ihm wichtig sind.
Cassia ist eine mutige, junge Frau, die ihr Leben aufs Spiel setzt, um dem grausamen Ianus das Handwerk zu legen. Nichts läuft so, wie geplant, doch sie gibt nicht auf. Sie wird verletzt und gedemütigt, dennoch provoziert sie die Primus mit ihrem Trotz immer wieder.

Die Handlung ist von Beginn an spannend. Auch wenn zumindest ein paar der drohenden Ereignisse (Dolch und so…) vorhersehbar sind, ist es der Handlungsverlauf insgesamt doch eher selten. Es gibt zahlreiche Wendungen aufgrund einer Vielzahl von Lügen, Intrigen und Geheimnissen.
Die Handlung bietet einige ruhige und gefühlvolle Passagen. Doch actionreiche, dramatische und blutige Szenen dominieren das Geschehen, das zudem gespickt ist von zahlreichen Wortgefechte, die Cassia und Belial sich liefern.

Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Band, da das Ende – ebenso wie einige Details am Ende von Izara – verschiedene Spekulationen zulassen.

Fazit

Dass Belial trotz seiner Überheblichkeit ein toller Charakter ist, war mir bereits bekannt. Mit Cassia wird ihm eine mutige, starke Frau an die Seite gestellt. Die zwei liefern sich hitzige Wortgefechte, während beide in einen Kampf gegen einen grausamen Gegner verwickelt sind. Die Handlung ist spannend, immer wieder dramatisch und oft überraschend.

Veröffentlicht am 04.03.2022

Spannendes und herzzerreißendes Finale

Cassardim 3: Jenseits der Tanzenden Nebel
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Achtung: 3. Band. Inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern vorhanden.
Ihr kennt Band 1 noch nicht? Dann lest hier nicht weiter sondern schnappt euch das erste Buch der Reihe und taucht ab in eine wundervolle, ...

Achtung: 3. Band. Inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern vorhanden.
Ihr kennt Band 1 noch nicht? Dann lest hier nicht weiter sondern schnappt euch das erste Buch der Reihe und taucht ab in eine wundervolle, ideenreiche Fantasywelt.

Die ersten beiden Bände waren so unglaublich spannend und das Ende von Band 2 so schlimm, dass ich das ganze Jahr auf das Finale hingefiebert habe. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Das Buch ist spannend, emotional, wendungsreich, herzzerreißend und einfach unglaublich toll.

Da ich mir zu den anderen Bänden Zusammenfassungen geschrieben hatte, fiel mir der Einstieg leicht. Ich konnte mich schnell wieder in das komplexe Geflecht der zahlreichen Figurenverstrickungen einfinden.
In der Vergangenheit wurden bereits viele Intrigen gesponnen. Mit den Folgen müssen sich Amaia und Noár nun auseinandersetzen. Ihnen steht eine nahezu unlösbare Aufgabe bevor, die viele Opfer fordern wird. Dementsprechend steckt die Handlung voller gefährlicher und dramatischer Augenblicke. Es gibt wieder zahlreiche Überraschungen. Vorhersehbar fand ich die Geschichte zu nahezu keinem Zeitpunkt, sodass ich durchweg mitgefiebert habe, was die Figuren als nächstes erwartet.

Bereits im ersten Band habe ich mein Herz an Amaia und Noár verloren. Die beiden sind einfach toll zusammen. Ihre Beziehung steht unter keinem guten Stern, aber sie halten zusammen und unterstützen einander. Verzweifelt versuchen sie einen Weg für sich und das Reich zu finden, dass sie so zwingend retten wollen. Nicht zuletzt dank den beiden sprüht die Geschichte nur so vor Emotionen.
Daneben gibt es noch so viele andere facettenreiche, witzige, ernste, liebenswerte Figuren (und Wesen), die loyal zu ihren Freunden stehen.

Noch einmal kann auch die Welt Cassardims mich komplett in ihren Bann ziehen. Die verschiedenen Völker, die unterschiedlichen Reiche, alles ist so ideenreich und detailliert ausgearbeitet und wird dank des anschaulichen Schreibstils lebendig.

Das Ende des Buches… Hach, grundsätzlich will ich einfach gar nicht, dass die Geschichte aufhört.
Aber dieses Ende. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte. Es hat mir das Herz gebrochen. Ich mochte es nicht. Und dennoch hätte ich mir keinen besseren Schluss vorstellen können, denn er rundet die aufregenden Ereignisse perfekt ab.

Fazit

Meine Erwartungen waren nach den großartigen ersten Bänden hoch – und wurden nicht enttäuscht. Erneut konnte mich die ideenreiche Welt Cassardims ebenso fesseln wie die aufregende, wendungsreiche und emotionale Geschichte. Noár, Amaia und ihre Freunde sind so toll, dass ich durchweg mitgefiebert, mitgelitten und mitgeweint habe. Ich liebe diese Reihe!

Veröffentlicht am 04.03.2022

berührend und witzig

Irgendwo ist immer Süden
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Alle in Inas Klasse erzählen von ihren tollen Reiseplänen für die Sommerferien. Sie fliegen in ferne Länder, in teure Hotels, auf sonnige Inseln.
Ina hat keine Pläne, doch das will sie nicht zugeben, wenn ...

Alle in Inas Klasse erzählen von ihren tollen Reiseplänen für die Sommerferien. Sie fliegen in ferne Länder, in teure Hotels, auf sonnige Inseln.
Ina hat keine Pläne, doch das will sie nicht zugeben, wenn sie dazugehören will. Also sagt sie, sie fährt auch in „den Süden“.
Alles eine Frage der Perspektive, wie sich herausstellen. Denn irgendwo ist immer Süden, wie ihr der neue Mitschüler Vilmer zeigt und damit ganz besondere Ferienerlebnisse schafft.

Dies ist ein Kinderbuch, das Spaß macht, obwohl es viele ernste Themen enthält.
Inas Mutter hat weder Geld, noch Zeit, mit ihrer Tochter gemeinsame Ferien zu gestalten. Damit die Lüge, die Ina in der Schule erzählt hat, nicht auffliegt, traut sich die Sechstklässlerin nicht aus dem Haus, damit sie niemand zufällig sehen kann. Letztlich lockt der neue Mitschüler, Vilmer, der in der selben Siedlung wohnt und ebenfalls nicht wegfahren kann, aus dem Haus.
Vilmer zeigt Ina sein Geheimversteckt, wo die zwei sich ihren ganz eigenen „Süden“ zaubern.

Das Ferienparadies, das sich Ina und Vilmer ausstatten, ist total niedlich. Kreativ nutzen die zwei das wenige, was ihnen zur Verfügung steht, um sich ihren Süden zu schaffen und Südendinge zu erleben. Und zeigen damit, dass es nicht immer auf materielle Dinge ankommt.

Zwischen all dem Spaß, den die beiden erleben, gibt es viele ernste, traurige und berührende Momente. Es ist eine ganz besondere Geschichte über die erste Liebe, eine besondere Freundschaft, falsche Freunde und den Wunsch, dazuzugehören.
Ina macht einige Fehler und muss lernen, dass es manchmal nicht reicht, Entschuldigung zu sagen – manchmal muss man auch Entschuldigung tun. Im Verlauf erkennt sie, dass ihr ursprünglicher Wunsch nicht das ist, was sie glücklich macht – zumindest nicht für den Preis, den sie dafür zahlen muss. Mit Inas Erkenntnis und dem Weg, den sie dafür gehen muss, bringt das Buch tolle Botschaften mit.

Immer wieder schwingen auch die Probleme von Inas Mutter und Vilmers Vater mit, die beide Kinder wahrnehmen und auf ihre Weise mittragen müssen. Ich-Erzählerin Ina beschönigt nicht nur ihre häusliche Situation vor ihrem Umfeld, sondern verbirgt auch ihre Sorgen vor ihrer Mutter, um dieser ihrerseits weniger Sorgen zu bereiten.

Der Erzählstil ist kindgerecht einfach gehalten, flüssig und anschaulich.

Fazit

Warmherzig und lockerleicht erzählt Marianne Kaurin eine ebenso unterhaltsame wie berührende Geschichte voller Tiefe – über Mobbing, Selbstzweifel, Freundschaft und Fehler, die wieder gutgemacht werden müssen.

Veröffentlicht am 04.03.2022

Starke Fortsetzung

Heartless, Band 2: Das Herz der Verräterin
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Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger.

Die Handlung wird nahtlos fortgesetzt. Im Verlauf gibt es kleinere Rückblicke, die die wichtigsten Fakten nochmal auffrischen. Dennoch ...

Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger.

Die Handlung wird nahtlos fortgesetzt. Im Verlauf gibt es kleinere Rückblicke, die die wichtigsten Fakten nochmal auffrischen. Dennoch war ich froh, mir die Geschichte von Band 1 als Hörbuch in Erinnerung gerufen zu haben, um so auch alle kleinen Details und Andeutungen parat zu haben.

Der Cliffhanger von Band 1 war richtig fies, daher war ich sehr gespannt, wie es weitergeht. Direkt zu Beginn konnte mich die Handlung überraschen, da ich mit dieser Wendung absolut nicht gerechnet habe. Später im Verlauf hingegen gibt es eine weitere Wendung, die sich bereits angedeutet hat, aber nicht weniger dramatisch daherkommt.
Die Geschichte ist eine Mischung aus spannenden, aufregenden Passagen, hitzigen Wortgefechten und vielen, vielen inneren Monologen. Zera hadert mit ihrem Schicksal. Sie hadert mit ihren Dasein als Herzlose. Sie hat Schuldgefühle aufgrund der Dinge, die sie getan hat und zu tun gezwungen war. Darüber denkt sie unglaublich viel nach – für mich fast ein klein wenig zu viel, sodass die insgesamt rasante, abwechslungsreiche Geschichte immer mal wieder ein wenig ausgebremst wird. Die vielen dramatischen und wendungsreichen Ereignisse machen diese Passagen aber wieder wett, sodass es mir insgesamt schwer fiel, das Buch aus der Hand zu legen.

Ich-Erzählerin Zera ist prinzipiell eine starke Protagonistin, die häufig einen frechen Spruch auf den Lippen hat. Sie hat für sich selbst ein klares Ziel definiert, versucht aber dennoch, im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Beste für ihre Freunde zu tun und nimmt dabei in Kauf, selbst verletzt zu werden. Nur in einem Punkt ist sie nicht zu Kompromissen bereit. Ihre innere Zerrissenheit wird durch die zahlreichen inneren Monologe nachvollziehbar dargestellt. Ihre aufgewühlte Gefühlswelt ist verständlich.
Einen Perspektivwechsel zu Lucien hätte ich allerdings auch interessant gefunden, da er ebenfalls ein spannender, sympathischer Charakter ist.
Auch die treuen Freunde, die Lucien an seiner Seite hat, sind tolle, facettenreiche Figuren, die immer wieder für eine Überraschung gut sind.

Im Verlauf werden einige Fragen beantwortet, aber auch neue aufgeworfen. Das Ende lässt noch vieles offen.

Fazit

Nach den dramatischen Ereignissen des ersten Bandes erwarten Zera nun nicht weniger schwierige und gefährliche Aufgaben. Die Handlung steckt voller Wendungen und Überraschungen, Emotionen und dramatischen Ereignissen, die sich dank des anschaulichen Schreibstils schnell verschlungen lassen.