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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2021

fesselnde Geschichte voller Geheimnisse

Coral & Pearl
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Es handelt sich hierbei um einen ersten Band. Die Fortsetzung gibt es auf Englisch bereits. Ich hoffe, sie wird bald übersetzt, denn ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht.

Am Anfang hatte ...

Es handelt sich hierbei um einen ersten Band. Die Fortsetzung gibt es auf Englisch bereits. Ich hoffe, sie wird bald übersetzt, denn ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht.

Am Anfang hatte ich ein paar Schwierigkeiten, mir das Setting richtig vorzustellen. Nor und ihre Schwester Zadie leben in dem Dorf Varenia, das sich auf dem Wasser befindet – aber nicht etwa auf einer Insel aus Gestein. Die Häuser stehen im Wasser, teils auf alten Schiffswracks, dementsprechend werden alle Wege in Booten oder schwimmend zurückgelegt. Und natürlich bestimmt das Meer auch sonst das Leben der Bewohner.
Nach und nach entwickelt sich ein immer komplexerer Weltenentwurf. Auf dem Festland befinden sich verschiedene Reiche, die teilweise miteinander im Streit liegen. Alte Legenden bestimmen das Leben und Handeln der Menschen und sorgen für anhaltende Konflikte und Ängste.

Das Gesellschaftsbild, mit dem Nor und Zadie aufwachsen, ist hingegen sehr engstirnig. Einmal pro Generation muss Nors Volk ein Mädchen aufs Land schicken, das den Prinzen Ilaras heiraten soll. Aber nicht irgendein Mädchen – das schönste soll es sein. Und natürlich richtet sich diese Schönheit rein nach Äußerlichkeiten, auf die die Zwillinge schon von Geburt an getrimmt werden: bloß nicht zu viel Sonne abbekommen, keine körperliche Arbeit, die Spuren hinterlassen könnte… Gleichzeitig sind die Bewohner so arm, dass die meisten Familien dennoch auf die Mitarbeit der Mädchen angewiesen sind.
Dass Nor sich als Kind verletzt und eine Narbe zurückbehält, macht sie in den Augen ihrer Mutter minderwertig, was diese sie ununterbrochen spüren lässt.
Zwar hat Nor kein Interesse an einem Prinzen, doch sie sehnt sich danach, die Welt zu sehen, die sich außerhalb ihrer engen Grenzen befindet. Sie nimmt ihr Äußeres längst nicht so wichtig wie ihre Schwester, völlig von dem Gedankengut, dass ihr das ganze Leben lang eingetrichtert wurde, kann sie sich dennoch nicht trennen.

Nor ist eine sympathische und mutige Protagonistin mit einem großen Wissensdrang. In ihrer Heimat fühlt sie sich eingesperrt, doch Ilara bietet ihr auch nicht, das, was sie sich erhofft hatte. Die 17-jährige agiert, nicht zuletzt aufgrund ihrer grundsätzlichen Unwissenheit, teilweise sehr naiv. Und natürlich ist sie auch mit den Umgangsformen im Schloss nur bedingt vertraut, sodass sie einige Fettnäpfchen mitnimmt.

Die Geschichte entwickelt sich langsam, konnte mich aber schnell fesseln. Nachdem Zor ihre Heimat verlässt, begegnet ihr viel Unbekanntes. Zudem hat Not eine Mission, die allerdings völlig unmöglich scheint. Denn der Prinz, der König und das ganze Königreich sind völlig anders, als Not erwartet hat. Sie braucht Verbündete, weiß aber nicht, wem sie vertrauen kann. Sie muss Risiken eingeben, spielt dabei aber mit ihren Leben. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto spannender wird das Geschehen, weil sich mehr und mehr die Absichten der einzelnen Figuren offenbaren.
Ganz nebenbei entwickelt sich auch noch eine sehr süße, zaghafte Liebesgeschichte.

Am Ende sind zwar einige Rätsel gelöst, viele andere Fragen bleiben aber noch offen.

Fazit

Ein verstaubtes Gesellschaftsbild und eine mutige Protagonistin, die aus ihrem engen Käfig ausbrechen möchte und dabei direkt in den nächsten stolpert. Nors Geschichte ist spannend und abwechslungsreich. Immer wieder kommt es zu neuen Wendungen, wenn Figuren ihre wahren Absichten darlegen.

Veröffentlicht am 02.07.2021

Schöne Geschichte, aber der Klappentext verrät zu viel

Star meets Girl
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Nele lebt auf einer kleinen Nordseeinsel. Nach dem Abitur hilft sie im Lebensmittelladen ihrer Tante, aufs Festland zum Studium zieht es sie trotz vieler guter Ratschläge noch nicht. Die Inselgemeinde ...

Nele lebt auf einer kleinen Nordseeinsel. Nach dem Abitur hilft sie im Lebensmittelladen ihrer Tante, aufs Festland zum Studium zieht es sie trotz vieler guter Ratschläge noch nicht. Die Inselgemeinde ist eine eingeschworene Gemeinschaft – Fremde fallen daher sofort auf. So auch der Urlauber Jasper, dem Nele sich aus Versehen aufdrängt, vom dem sie in der Folge aber nicht mehr so recht loskommt. Allerdings spricht Jasper kaum über sich und sein Leben, daher hat Nele keine Ahnung, wer Jasper eigentlich ist…

Ich bin an der Ostsee aufgewachsen und liebe Romane, die am Meer spielen und die entsprechende Atmosphäre rüberbringen. Dies hat mir an dem Buch unglaublich gut gefallen: Neles Verbundenheit mit der Insel und dem Meer. Wie das Meeresrauschen und der Wind eine beruhigende Wirkung auf sie haben. Wie Gerüche und Geräusche beschrieben sind…
Aber auch das ganze beschauliche Inselleben und der Zusammenhalt sind toll dargestellt.

Aber nicht nur deshalb mochte ich das Buch. Auch die Geschichte hat mit insgesamt gut gefallen. Nachdem Nele und Jasper sich kennenlernen, versucht Nele, Jasper dir Vorzüge der Insel und des Dorflebens schmackhaft zu machen. Die beiden verbringen viel Zeit zusammen, reden und genießen die Natur. Dementsprechend ruhig verläuft die Handlung zunächst, was mir gut gefallen hat. Langsam nähren die zwei sich an, machen ein paar Fort-, aber auch Rückschritte.
Wenn es Probleme gibt, dann wird allerdings direkt ein riesiges Drama daraus gemacht. Und so gibt es einige Situationen, in denen mir beide Figuren zu extrem reagieren und die Situation zu sehr aufbauschen.
Während Jaspers Geheimnisse für Ich-Erzählerin Nele eine Überraschung und ein Schock sind, nimmt der Klappentext diese für die Leser/innen leider bereits vorweg. Das war sehr schade, denn sonst hätte man ein wenig miträtseln können, was den verschlossenen, mürrischen jungen Mann wohl beschäftigen mag. So ist der Verlauf nun insgesamt doch sehr vorhersehbar.

Fazit

Urlaub zu machen ist gerade schwierig – dennoch mildert das Buch mit seinen leidenschaftlichen Nordseebeschreibungen ein wenig das Fernweh. Die Geschichte verläuft überwiegend ruhig, die langsame Annährung der Figuren hat mir gut gefallen. Konflikte werden mir allerdings zu stark aufgebauscht, sodass mehr Drama entsteht, als eigentlich notwendig gewesen wäre. Schade ist zudem, dass der Klappentext die Geschichte sehr vorhersehbar macht.

Veröffentlicht am 02.07.2021

zu viele Probleme, Drama und Chaos

Infinity Plus One
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Achtung: Bei Infinity plus one handelt es sich um eine neue Ausgabe des Titels „Unendlich wir“ (2015).

Ich mag Rockstar-Romane grundsätzlich gern und finde es zur Abwechslung immer spannend, wenn die ...

Achtung: Bei Infinity plus one handelt es sich um eine neue Ausgabe des Titels „Unendlich wir“ (2015).

Ich mag Rockstar-Romane grundsätzlich gern und finde es zur Abwechslung immer spannend, wenn die weibliche Figur der Star ist.
Bonnie liebt das Singen, was über die ganze Geschichte immer wieder spürbar wird. Allerdings schildert das Buch vor allem die Schattenseiten des Ruhm: die mediale Aufmerksamkeit, den Druck und die mögliche Profitgier des Umfeldes.
Die 21-jährige Bonnie ist nach privaten Schicksalsschlägen und einer langen Tour mit ihren Kräften am Ende. Seit sechs Jahren ist sie ein gefeierter Country-Star. Nun möchte sie aus ihrem goldenen Käfig ausbrechen, ohne genau zu wissen, wie sie dies bewerkstelligen kann und was sie stattdessen glücklich machen könnte. Deswegen findet sie sich eines Nachts auf einer Brücke wieder…
Bonnie ist ein recht chaotisch. Sie ist impulsiv und laut. Aber sie hat ein gutes Herz und möchte helfen, wenn sie irgendwo Leid sieht und stellt dafür ihre eigenen Bedürfnisse hinten an. Allerdings handelt sie dadurch oft naiv und unvernünftig und bringt sich immer wieder in Schwierigkeiten.

Mit dem 24-jährigen Finn Clyde, der sein Leben nach fünfjährigem Gefängnisaufenthalt neu ordnen möchte, steht ihr ein völlig gegensätzlicher Charakter gegenüber. Finn möchte leben. Er wünscht sich einen Job, eine Wohnung, einfach Normalität, die ihm als Ex-Häftling oft verwehrt bleibt. Und vor allem möchte er keinesfalls nochmal die Aufmerksamkeit der Polizei erregen. Mit der Ruhe ist es allerdings vorbei, als er Bonnie auf der Brücke vor dem Sprung in die Tiefe bewahrt…
Im Gegensatz zu Bonnie ist Finn ruhig und besonnen. Er hat ein Faible für Mathematik und Zahlen. Er versucht immer wieder, Bonnie zu vernünftigen Handlungen zu bewegen. Aber auch er ist ein hilfsbereiter Kerl. Und letztlich ist er Bonnie so sehr verfallen, dass auch der die Vernunft hin und wieder vergisst.

Geschildert wird das Geschehen aus der Ich-Perspektive von Bonnie sowie der personalen Sicht von Finn. Dazwischen gibt es immer wieder kurze Passagen aus der Presse, die allerlei wüste Geschichten über die verschwundene Sängerin zu berichten weiß. Aufgrund der Namen der zwei werden fortwährend Vergleiche zu Bonnie & Clyde gezogen und Einblicke in die Geschichte des Verbrecherpärchens der 1930er Jahre gegeben.

Wirklich packen konnte mich die Geschichte letztlich nicht, obwohl mir der Beginn des Buches super gefallen hat. Zwar ist Bonnies Geschichte sehr emotionale und auch Finn hat bereits einiges erleben müssen, aber nach dem Aufeinandertreffen der beiden entwickelt sich die Geschichte für mich teilweise zu skurril, während die Emotionen auf der Streckt bleiben – wortwörtlich quasi. Nachdem Finn Bonnie auf der Brücke aufsammelt, beschließt sie, ihn eine Weile zu begleiten – irgendwo hin, Hauptsache weg. Dadurch, dass sie bald als vermisst gilt, wird das Untertauchen aber immer schwieriger. Die beiden nehmen auf ihrer Reise jedes Unglück mit, das man haben kann und geraten dabei in allerlei abenteuerliche Situation. Ein Drama jagt das nächste. Das war mir insgesamt einfach zu viel, sodass es in der Masse unrealistisch wird. Zudem passiert ansonsten streckenweise recht wenig. Sie sind halt unterwegs. Mal unterhalten sie sich, mal nicht. Dabei lernen sie sich immer besser kennen. Auch das Ende ihrer Reise war mir zu übertrieben.

Fazit

Toller Start, dann lässt das Buch für mich leider nach. Es passiert zwar grundsätzlich viel, weil die zwei jedes Unglück mitnehmen, dass sie finden können. Teilweise war mir das ganze Chaos, das besonders Bonnie magisch anzuziehen scheint, einfach zu viel, wodurch das Geschehen unrealistisch wird… Gleichzeitig kommt besonders sie in ihrer persönlichen Entwicklung nicht so recht voran. Dabei haben mir die zwei total gegensätzlichen Charaktere grundsätzlich gut gefallen.

Veröffentlicht am 02.07.2021

Weder die Story noch die Figuren konnten mich überzeugen

The Second Princess. Vulkanherz
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Obwohl ich Klappentext und Leseprobe sehr vielversprechend fand, bin ich letztlich mit der Story nicht wirklich warm geworden. Irgendwie fehlte mir der rote Faden. Laut Klappentext soll Saphina ein dunkles ...

Obwohl ich Klappentext und Leseprobe sehr vielversprechend fand, bin ich letztlich mit der Story nicht wirklich warm geworden. Irgendwie fehlte mir der rote Faden. Laut Klappentext soll Saphina ein dunkles Erbe antreten. Tut sie auch irgendwie, aber letztlich nicht so, wie es gedacht wäre. Gefühlt hat sich die Richtung der Geschichte innerhalb des Buches mehrfach geändert. Dabei plätschert das Geschehen in der ersten Buchhälfte recht ereignislos vor sich hin. Im zweiten Teil werden die Erlebnisse der Figuren dann zwar etwas spannender, ganz logisch ist aber nicht immer, was dort passiert. Erst kurz vor Schluss nimmt die Dranatik dann enorm zu. Aber der große Konflikt, der sich hier auftut, wird genauso schnell wieder gelöst, wie er entstanden ist. Vieles, was zuvor passiert, bleibt folgenlos.

Dabei konnte ich mich letztlich auch in die Figuren nicht wirklich hineinfühlen. Saphina Reaktion auf das Ereignis innerhalb ihrer Familie, das alles auslöst, war für mich völlig unverständlich. Auch im Folgenden fand ich ihr Handeln nicht immer nachvollziehbar. Zudem agiert die 17-jährige oft naiv und selbstsüchtig. Statt Dinge zu hinterfragen und sich vernünftig erklären zu lassen, wird sie zickig oder flüchtet aus der Situation.
Und zuletzt bin ich mir ihrer Stimmung am Ende der Geschichte, nach allem, was passiert ist, auch nicht zurecht gekommen.

Dante hingegen empfand ich als sehr launisch. Mal ist er nett und verständnisvoll, dann wieder schroff und abweisend. Ein Teil seiner Beweggründe sind früh vorhersehbar, sein wechselhaftes Verhalten rechtfertigt dies für mich aber nicht. Letztlich bleibt er für mich eine blasse Nebenfigur.

Saphina und Dante stehen einige schwierige Ereignisse bevor. Die zwei kennen sich nur wenig. Wichtig zum Bestehen der Prüfungen ist Vertrauen – schwierig unter Fremden, oder? Die Entwicklungen zwischen den beiden kamen für mich zu plötzlich, für den kurzen Zeitraum dem sie intensiver miteinander verbringen, und waren nicht wirklich nachfühlbar.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig und bildhaft. Spahina ist die Ich-Erzählerin der Geschichte und die Erzählweise passt zu dem aufmüpfigen Teenager.
Auch den Weltenentwurf fand ich ganz spannend: Eine fiktive Karibikinsel mit ihrem eigenen kleinen Königreich und ganz speziellen Regeln, angesiedelt aber in der aktuellen Gegenwart z.B. mit Bezügen zu aktueller Popmusik.

Fazit

Vielversprechender Beginn, doch dann verliert die Handlung für mich ihren roten Faden. Der Klappentext weckte bei mir komplett andere Erwartungen an die Story, der für mich eine klare Richtung fehlte, zumal viele Ereignisse am Ende unkommentiert oder folgenlos bleiben. Der eigentliche Gegenspieler taucht erst auf den letzten Seiten auf und verschwindet so schnell wieder, wie er eingeführt wurde. Auch mit den Hauptfiguren bin ich nicht wirklich warm geworden, besonders mit Saphina, deren Handeln ich nur selten nachvollziehen konnte.

Veröffentlicht am 02.07.2021

Schöne Geschichte mit sympathischen Charakteren

Almost Speechless. Die Tiefe deiner Worte
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2., unabhänige Geschichte an der Academy of Arts
Dass es bereits ein Buch gab, dass an der selben Schule spielt und es eine Verbindung zwischen den Charakteren gibt, merkt man an einigen Stellen, an denen ...

2., unabhänige Geschichte an der Academy of Arts
Dass es bereits ein Buch gab, dass an der selben Schule spielt und es eine Verbindung zwischen den Charakteren gibt, merkt man an einigen Stellen, an denen ganz selbstverständlich auf zurückliegende Ereignisse Bezug genommen wird, die zwar für die aktuelle, in sich geschlossene, Handlung nicht wichtig, zum kompletten Verständnis der entsprechenden Figuren allerdings notwendig sind.

Der Klappentext hat mich aufgrund der Thematik des Selektiven Mutismus direkt angesprochen. Dieser ist mir bisher nur bei einer anderen Buchfigur begegnet.
Paulina ist eine sympathische junge Frau und ihr Problem, frei zu sprechen, wird auch immer wieder deutlich. Allerdings fasst sie überraschend schnell Vertrauen und kann sich in Situationen, in denen sie unsicher ist, zum Sprechen zwingen, sodass es letztlich ein viel geringeres Problem darstellt, als ich zunächst vermutet hatte. Gern hätte ich auch noch mehr über ihre Erfahrungen in der Kindheit gelesen.
Die 18-jährige ist freundlich, loyal und hilfsbereit. Aber vor allem ist sie sehr weltoffen. Sie will sich nicht von Gerüchten beeinflussen lassen und Menschen in vorgefertigte Schubladen stecken.
Paulina ist aufgrund ihres Schreibtalents an der Academy of Arts. Immer wieder gibt sie Einblicke in ihre Schreibprozesse und zeigt auch Ausschnitte ihres aktuellen Romans (den ich nun übrigens auch gern lesen würde).

Der 17-jährige Adrian hat zwar keine Sprachstörung, der mitteilsamste Mensch ist er allerdings trotzdem nicht. Besonders über seine Vergangenheit schweigt er sich aus, wodurch die Gerüchteküche nicht zur Ruhe kommt. Dabei versucht er einfach nur, dem dunklen Sog seiner Vergangenheit zu entkommen Zwar geht er häufig in eine Abwehrhaltung, insgesamt ist er aber auch ein freundlicher, hilfsbereiter Charakter, dessen Suche nach seiner Zukunft ich gern verfolgt habe.

Abwechselnd schildern beide Charaktere das Geschehen aus der Ich-Perspektive und geben dabei Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle. Vor allem Paulina zeigt dabei viel vom ihrem Innenleben, was sie nicht immer entsprechend nach Außen tragen kann.

Die Geschichte liest sich sehr leicht und flüssig. Der Schreibstil ist sehr anschaulich, sodass die Seiten nur so dahinfliegen.
Viel zu schnell ist die Geschichte dann auch schon wieder vorbei. Die Handlung ist eher ruhig und lebt von der sich aufbauenden Verbindung sowie der persönlichen Entwicklung der beiden Hauptfiguren. Auf künstliches Drama wird weitestgehend verzichtet, was ich sehr angenehm fand. Große Überraschungen bleiben dabei allerdings auch aus, was aber ok ist, weil es einfach schön ist, den Weg der Figuren zu begleiten.

Fazit

Ruhige Liebesgeschichte mit sehr sympathischen Figuren, die ganz unterschiedliche Geschichten mitbringen. Besonders die Thematik des Selektiven Mutismus fand ich sehr spannend, auch wenn ich damit gerechnet hatte, dass Paulina dadurch noch stärker eingeschränkt wird.