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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2017

romantisch und witzig

Herzmuscheln
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Kyla will nach einer Trennung von vorn anfangen. Sie verlässt Dublin und kauft ein Guesthouse an der Atlantikküste. Kaum angekommen, erwartet sie die erste Überraschung. Und bevor die Renovierungen starten ...

Kyla will nach einer Trennung von vorn anfangen. Sie verlässt Dublin und kauft ein Guesthouse an der Atlantikküste. Kaum angekommen, erwartet sie die erste Überraschung. Und bevor die Renovierungen starten können, steht schon der erste Gast vor der Tür, der sich einfach nicht abwimmeln lassen will und mit dem sie ständig aneinandergerät. Nichts läuft, wie geplant. Wird Kylas Traum platzen...?

Gerade als ich mal wieder Lust auf eine sanfte Romanze hatte, ist mir Herzmuscheln ins Auge gefallen. Das Buch konnte mich gut unterhalten und ließ sich dank des anschaulichen, flüssigen Schreibstils schnell lesen.
Das Cover sticht ins Auge, verströmt für mich aber eher Karibik-Flair als zarte Irlandromantik. Die Bedeutung des Titels, die sich im Verlauf der Geschichte erklärt, ist aber toll.

Kyla ist eine sympathische Protagonisten. Nach einer Enttäuschung wagt die junge Frau einen mutigen Neuanfang. Dabei hat sie klare Pläne vor Augen, die durch unerwartete Ereignisse und ungewöhnliche Gäste immer wieder über den Haufen geworden werden.
Auch den anfangs so ruppigen Hausmeister habe ich schnell ins Herz geschlossen.
Ryan wirkt zunächst recht unnahbar. Seine eigenwilligen Experimente lassen ihn etwas gruselig erscheinen, doch schnell deutet sich an, was dahintersteckt. Eine total faszinierende Arbeitsweise, über die ich gern noch etwas mehr gelesen hätte.

Komischerweise zieht Kylas Guesthouse anfangs vor allem Gäste an, die selbst vom Schicksal gezeichnet sind. Mit ihrer ruhigen Art gelingt Kyla der Zugang zu den meist verschlossenen Figuren. So erlebt der Leser mit, wie sich einzelne Charaktere öffnen, ihre Geheimnisse preisgeben und neue Pläne für ihr Leben schmieden.

Und auch Kylas Leben ändert sich grundlegend. So gibt es für die toughe Protagonistin einige Überraschungen – größtenteils empfand ich den Verlauf allerdings als recht vorhersehbar. Dies ändert aber nichts daran, dass ich das Buch trotzdem gern gelesen habe. Der Weg ist das Ziel... Obwohl der Ausgang früh klar war, fand ich Kylas Entwicklung und den Aufbau ihres Guesthouses sehr spannend. Die vielen kleinen Nebengeschichten durch ihre Gäste sorgten immer wieder für Abwechslung.
Und dann gibt es da ja auch noch Ryan. Anfangs kabbeln die zwei sich ununterbrochen. Doch auch Ryan entpuppt sich als nützlich für das Cottage und er selbst bittet Kyla später um einen ungewöhnlichen Gefallen, der einige witzige Momente zur Folge hat. Es macht einfach Spaß das Buch zu lesen.

Das Ende empfand ich als sehr gelungen.

Mal witzig, oft emotional. Kylas Weg in ihr neues Leben ist interessant zu verfolgen, besonders da ihr dabei immer wieder Figuren begegnen, die selbst vor ihrer Vergangenheit flüchten, die aufgedeckt werden möchte. Eine locker-leichte, romantische Lektüre!

Veröffentlicht am 08.06.2017

viel spannender als Band 1

Fairies 2: Amethystviolett
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Achtung – zweiter Teil der Reihe, inhaltliche Spoiler zum Vorgänger vorhanden

Mehr als zwei Monate sind seit den Ereignissen von →Kristallblau vergangen. Vorkenntnisse sind auf jeden Fall notwendig, ...

Achtung – zweiter Teil der Reihe, inhaltliche Spoiler zum Vorgänger vorhanden

Mehr als zwei Monate sind seit den Ereignissen von →Kristallblau vergangen. Vorkenntnisse sind auf jeden Fall notwendig, da die begonnenen Handlungsstränge weitergeführt werden, die Rückblicke fallen allerdings eher kurz aus.

Sophie ist weiterhin die Ich-Erzählerin der Geschichte. Mit ihr zusammen schaut der Leser auf die schlimmen Ereignisse zurück und erlebt Sophies aktuelle Ausbildung mit. Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle zeigen nachvollziehbar, wie der Teeanger die aktuellen Geschehnisse erlebt und wie Sophie sich im Verlauf der Handlung weiterentwickelt. Auch ihre inneren Konflikte, die Zerrissenheit und ihr Hadern mit der Situation können dank der Erzählperspektive mitverfolgt werden.

Band 1 war mir zu sehr geprägt von den Kreuzfahrtschiffbeschreibungen, die eher ein Urlaubsgefühl vermittelten, während die Handlung nicht so recht vorankam. Daher war ich zu Beginn dieses Buches etwas skeptisch. Doch Amethystviolett konnte mich schnell in seinen Bann ziehen.
Die Handlung ist von Beginn an spannend – nach dem Angriff herrscht immer noch Chaos und Unwissenheit über die Vermissten. Doch die Ausbildung muss weitergehen und die große Verwandlungszeremonie steht bevor. Dass an Sophie irgendwas besonders sein muss, war zu erwarten, dennoch konnte mich die Handlung hier mehrfach überraschen.
Sophie muss sich erst in ihrer neuen Rolle zurechtfinden. Die Unsicherheit, die sie zunächst hemmt, ist nachvollziehbar. Dennoch beweist sie mehrfach Mut und Stärke.

Die Handlung bietet viel Spannung, ein wenig Action und dramatische Szenen. Auch gefühlvolle Momente sind vorhanden. Unerwartete Wendungen sowie Charaktere, die immer nur einen Teil der Wahrheit preisgeben, sorgen dafür, dass die Spannung weiter steigt.
Zum Ende hin spitzt sich die Situation zu, es wird immer dramatisch – und dann ist es an einer sehr spannenden Stelle einfach vorbei. Nun bin ich bereits sehr neugierig auf den nächsten Band.

Viel Temporeicher und spannender als der Vorgänger. Amethystviolett konnte mich mit seiner oft überraschenden Handlung durchweg fesseln. Sophie ist mir nun viel sympathischer geworden, ihre innere Zerrissenheit ist dank der Erzählperspektive gut nachvollziehbar. Das Ende ist sehr offen und macht neugierig auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 15.09.2024

Actionreicher Auftakt

Skyhunter – A Silent Fall
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Legend habe ich geliebt, daher war ich total gespannt auf diese neue Geschichte der Autorin (wobei das Buch ja gar nicht mehr so neu ist, die Übersetzung hat nur lange auf sich warten lassen).

Ich hatte ...

Legend habe ich geliebt, daher war ich total gespannt auf diese neue Geschichte der Autorin (wobei das Buch ja gar nicht mehr so neu ist, die Übersetzung hat nur lange auf sich warten lassen).

Ich hatte am Anfang etwas Probleme, in der Geschichte hineinzufinden, da ich es zunächst etwas undurchsichtig fand, welche Reiche warum gegeneinander kämpfen. Dass Geister körperliche, blutende Wesen sind, war am Anfang auch etwas ungewöhnlich.

Talin ist eine mutige, einfühlsame Protagonistin. Sie kam einst als Flüchtling ins Land und muss aufgrund ihrer Herkunft immer noch häufig dumme Kommentare hinnehmen. Dennoch kämpft sie unter Einsatz ihres Lebens für ihre neue Heimat.

Während sich Talin freiwillig dafür entschieden hat, ihr Land zu verteidigen, wurde Red in seine Situation gezwungen und zu einer Waffe gemacht.
Letztlich kämpft er mit seinen vermeintlichen Feinden zusammen, wobei mir seine aktive Entscheidung dazu fehlt – irgendwie wird mehr über ihn als mit ihm gesprochen.
Seine Fähigkeiten machen ihn zu einem spannenden Wesen, allerdings wirkt er schon fast zu übermächtig.

Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr konnte mich die Geschichte fesseln. Im Verlauf offenbaren sich einige grausame Geheimnisse und Zusammenhänge. Zwar basieren einige Umstände auf etwas zu großen Zufällen, dennoch nehmen Spannung, Action und Dramatik immer weiter zu. Talin stellt sich einer nahezu aussichtlosen Mission und sieht sich dabei unerwarteten Schwierigkeiten gegenüber. Lügen, Intrigen und Verrat auf alle Seiten sorgen mehrfach für Aufregung. Einige der Wendungen habe ich nicht kommen sehen, andere hingegen deuten sich an.

Etwas irritierend sind die Ankündigungen zum Buch, die ein wenig falsche Erwartungen wecken. Während das Vorabexemplar Enemys-to-Lovers und Friends-to-Lovers verspricht, ist auf der Verlagsseite von Slow-Burn-Romance die Rede. Letztlich enthält dieser Band noch fast gar keine Romance, wenn man von Talins etwas durcheinandergeratenen Gedanken absieht.

Immer wieder wird vom ersten Volk gesprochen, doch die Geschichte des Landes lässt noch viele Fragen offen – auch die, ob es sich um eine Dystopie handelt.

Das dramatische, offene Ende macht neugierig auf die Fortsetzung.

Fazit

Eine mutige Kriegerin, ein waghalsiger Plan und unerwartete Intrigen sorgen für eine Handlung voller Wendungen, Action und Dramatik. Manche Probleme lösen sich dank außergewöhnlicher Fähigkeiten zu einfach, manchmal kommen zu viele Zufälle zusammen, dennoch konnte mich die spannende Handlung insgesamt gut unterhalten.

Veröffentlicht am 15.09.2024

Tolle Gestaltung, viele interessante Fakten

Von Eintagsfliege bis Grönlandwal
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Die Optik des Buches finde ich sehr gelungen. Die bunten Seiten sind ansprechend mit großen, farbigen Abbildungen der einzelnen Tierarten gestaltet – kindgerecht, aber nicht übertrieben verniedlicht. Das ...

Die Optik des Buches finde ich sehr gelungen. Die bunten Seiten sind ansprechend mit großen, farbigen Abbildungen der einzelnen Tierarten gestaltet – kindgerecht, aber nicht übertrieben verniedlicht. Das Buch ist (zugeklappt) etwas größer als A4 und bietet damit viel Platz für die detaillierten Illustrationen.
In der Regel befindet sich eine Tierart auf einer Doppelseite. Einigen Arten steht etwas mehr Platz zur Verfügung, an wenigen Stellen befinden sich zwei Tierarten auf einer Doppelseite.
Ein wenig ungünstig empfinde ich die Platzierung des Textes. Teilweise ist dieser auf den knallbunten Seiten recht blass. Ohnehin befindet sich relativ viel Text auf den Seiten, sodass dieser insgesamt eher klein ausfällt.

Die Altersempfehlung des Buches wird vom Verlag „ab 5 Jahren“ angegeben. Schriftgröße und Schriftmenge sind für Erstleser aber eher nicht geeignet. Und auch inhaltlich ist es für diese Altersgruppe recht anspruchsvoll.
Zwar wird versucht, die Informationen auf einfache Weise zu erklären, ein paar Fachbegriffe (wie z.B. Metamorphose, Pheromon…) oder komplexere Zusammenhänge bleiben aber nicht aus

Die Tiere sind sortiert nach ihrer Lebensspanne von kurz nach lang. Dabei startet die Auflistung zwar mit der Eintagsfliege, endet allerdings nicht mit dem Grönlandwal, wie der Titel vermuten lässt. In der Auswahl finden sich einige bekannte, aber auch ein paar unbekannte, eher ungewöhnliche Tiere, was ich sehr spannend fand.

Zu jedem Tier gibt es ein paar prägnante Informationen, die ihren Lebenszyklus betreffen: beispielsweise das Alter bei der Paarung, die Anzahl von Jungtieren/ Eiern, spezielle Entwicklungsphasen oder Besonderheiten ihres Lebensraums. Sehr spannend sind auch die Informationen, wie sich das Alter bestimmter Tierarten überhaupt ermitteln lässt.
Das Buch enthält einige ungewöhnliche und teils überraschende Fakten mit sich bringt und auch manch Erwachsenden zum Staunen bringen wird.
Aufgrund des begrenzten Platzes kann aber natürlich nur ein kurzer Ausschnitt des Lebens der einzelnen Tierarten abgebildet werden.

Fazit

Bunte, ansprechende Gestaltung und eine interessante Herangehensweise, um auf die unterschiedlichen Tierarten zu schauen: Was erschwert ihr Leben, welche Feinde gibt es, wie trägt ihr Lebensraum zur Lebenserwartung bei…
Das Buch enthält einige ungewöhnliche Fakten, die nicht nur für Kinder spannend sind. Für jüngere Grundschüler könnten die Texte aber noch etwas kompliziert sein.

Veröffentlicht am 15.09.2024

abwechslungsreicher Auftakt in einer besonderen Welt

When The Moon Hatched
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Raeve arbeitet für eine geheime Organisation und schaltet in deren Auftrag fiese Menschen aus. Bei einem ihrer Aufträge kommt ihr ein Unbekannter in die Quere. Sie überlegt, ihn auch zu töten, aber es ...

Raeve arbeitet für eine geheime Organisation und schaltet in deren Auftrag fiese Menschen aus. Bei einem ihrer Aufträge kommt ihr ein Unbekannter in die Quere. Sie überlegt, ihn auch zu töten, aber es scheint keine akute Gefahr von ihm auszugehen.
Aufgrund ihrer Feldzüge wird Raeve gesucht und letztlich gefangen genommen. Ausgerechnet der Unbekannte ist es, der ihr zur Flucht verhilft. Er entpuppt sich als ein verhasster Herrscher. Und dennoch zieht irgendwas an ihm Raeve an…

Die Geschichte wird aus verschiedene Ich-Perspektiven geschildert, die meisten Kapitel sind allerdings aus Raeves Sicht.
Die verschiedenen Perspektiven fügen sich gut zusammen und geben immer mal wieder Einblicke in die Gefühle und Erkenntnisse anderer Charaktere, wodurch mehrfach kleine Geheimnisse aufgedeckt werden.

Besonders Raeve ist eine rätselhafte Figur. Schnell wird deutlich, dass es einige Dinge gibt, die sie verbirgt. Auch vor sich selbst. Schmerzhafte Erlebnisse und Erinnerungen sperrt sie in ihrem Inneren ein. Was sich dort schon alles befindet, kommt nach und nach ans Licht – und bringt der Geschichte einige Wendungen.

So ereignisreich und spannend die Geschichte startet, so sehr ließ das Tempo für mein Empfinden mit der Zeit allerdings nach. Zwar gibt es immer noch viele kleine Ereignisse, verschiedene Schwierigkeiten, die Raeve überwinden muss und immer neue Konflikte, denen sie sich stellen muss. Aber mehr und mehr wird der Fokus auf ihre Vergangenheit und die zwischenmenschliche Beziehung zwischen ihr und Kaan gelegt. Damit verändert sich auch die Stimmung der Handlung.

Beide sind – aus ganz unterschiedlichen Gründen – viel mit ihren Gedanken beschäftigt. Die actionreichen und dramatischen Momente der ersten Buchhälfte werden nach und nach weniger. Uninteressant ist die Geschichte deshalb aber trotzdem nicht. Speziell die Aufdeckung all der Geheimnisse und Verstrickungen bringt seine eigene Spannung und Dramatik hervor. Und ganz viele Emotionen.

Die ganze Welt ist sehr komplex. Viele eigene Begriffe, beispielsweise für die Zeitrechnung, und ungewöhnliche Wesen, machen es zunächst ein wenig schwer, sich zurechtzufinden. Das meiste erschließt sich aber aus dem Zusammenhang. Es gibt allerdings auch einen Glossar mit den wichtigsten Worterklärungen. Nur Vorsicht mit dem Stammbaum, dieser spoilert und würde einige Geheimnisse vorwegnehmen.
Auch die unterschiedlichen Drachenrassen und ihre Lebensräume finde ich sehr spannend und hätte gern noch mehr über die majestätischen Wesen mit den unaussprechlichen Namen erfahren.

Fazit

Ein Auftaktband, der die Leser:innen in eine fremde und zunächst undurchsichtige Welt entführt, die mit vielen ungewöhnlichen Wesen und Geheimnissen daherkommt. Während ich die erste Hälfte des Buches sehr spannend fand, plätschern die Ereignisse im späteren Verlauf eher vor sich hin, während die Entwicklung der Figuren und ihrer Beziehung zueinander in den Vordergrund tritt – aufgrund von Raeves Versuchen, ihre Erinnerungen verschlossen zu halten und häufig ähnlicher Gedanken aber auch ein wenig auf der Stelle tritt. Das Ende macht neugierig auf den nächsten Teil.