schöne Liebesgeschichte, die Hunger und Fernweh weckt
Cremig zart verführtSeit einigen Jahren arbeitet Carys im Café Ambrosial und zaubert dort eigene Eiskreationen. Doch als der Eigentümer stirbt, steht die Zukunft des Cafes auf der Kippe, denn der neue Besitzer plant weitreichende ...
Seit einigen Jahren arbeitet Carys im Café Ambrosial und zaubert dort eigene Eiskreationen. Doch als der Eigentümer stirbt, steht die Zukunft des Cafes auf der Kippe, denn der neue Besitzer plant weitreichende Veränderungen. Verbissen kämpft Carys darum, Logan die Besonderheiten des Cafés sowie der Umgebung nahezubringen.
Die Geschichte ist toll, um sich – gerade in der derzeitigen Situation – ganz weit weg zu träumen. Die detaillierten Landschaftsbeschreibungen lassen das zauberhafte Wales mit seinen Wasserfällen, rauen Küsten und malerische Landschaften im Kopf lebendig werden.
Neben dem Fernweh bekommt man beim Lesen außerdem Hunger – auf Eis in den verschiedensten Varianten. Carys hat die Eisherstellung nicht erlernt. Sie liegt ihr einfach im Blut. Mit Leidenschaft und feinen Geschmacksnerven kreiert sie ihre ganz eigenen Sorten, von denen ich nach all der Schwärmerei der Kundschaft nun auch gern kosten würde.
Mit ihrer Begeisterung für das Café und die Eisproduktion versucht Carys auch Logan davon zu überzeugen, den Laden zu belassen, wie er ist. Doch Logan als Geschäftsmann setzt andere Interessen über Traditionen.
Dank der wechselnden personalen Sicht, die Einblicke in die Gedanken und Gefühle von Carys und Logan gibt, ist nachvollziehbar, welchen Wandel beide Charaktere im Verlauf durchmachen. Denn Carys muss ihr Bild von dem kalten Engländer überdenken, während Logan nach und nach dem Zauber des Café Ambrosial sowie der Region verfällt… Und dann gibt es ja auch noch die beginnende Zuneigung füreinander.
Ich mochte die langsame Gefühlsentwicklung. Während Carys von Beginn an leidenschaftlich für ihre Art zu leben plädiert, bleibt Logan kühl und zurückhaltend. Nur langsam öffnet er sich der Waliserin ein wenig, verliert dabei aber nicht den Profit aus dem Blick, was der aufkeimenden Vertrautheit zwangsläufig einen Dämpfer verpasst.
Die Konflikte im letzten Drittel empfand ich als etwas zu aufgebauscht, wobei dies auch der Sturheit beider Figuren zu verdanken ist. Dennoch war die Liebesgeschichte insgesamt für mich stimmig und nachfühlbar, sodass ich mich auf weitere Geschichten aus Wales freue.
Gefallen hat mir auch der herzliche Zusammenhalt in Carys Familie, der im völligen Gegensatz zu der eher unterkühlten Beziehung zwischen Logan und dessen Vater steht.
Fazit
Hätte Wales nicht ohnehin schon auf der Liste meiner Wunschurlaubsorte gestanden, wäre dies spätestens nach der Lektüre der Fall. Die detaillierten Natur- und Ortsbeschreibungen ebenso wie das übermittelte Lebensgefühl wecken definitiv das Fernweh…
Die Annährung der Figuren ist dank der Perspektive nachvollziehbar und nachfühlbar. Besonders begeistert hat mich die Leidenschaft, mit der Carys für das Eis und den Traditionsbetrieb kämpft.