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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2020

spannende Idee, packende Geschichte

Ezlyn. Im Zeichen der Seherin
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Die Idee der Geschichte hat mir total gut gefallen. Ezlyn ist eine Todesseherin. Berührt sie andere Menschen, kann sie sehen, wie und wann diese sterben und sie somit vor einem drohenden Unfall oder Anschlag ...

Die Idee der Geschichte hat mir total gut gefallen. Ezlyn ist eine Todesseherin. Berührt sie andere Menschen, kann sie sehen, wie und wann diese sterben und sie somit vor einem drohenden Unfall oder Anschlag warnen. Nach Beendigung ihrer Ausbildung wird Ezyln an einen Lord verkauft. An seinem Hof ist sie ein Werkzeug gegen die Feinde. Ein freies Leben ist ihr nicht möglich. Immer mehr erwacht der Kampfgeist der jungen Frau, die sich nicht länger in dieses ihr auferlegte Schicksal fügen möchte. Vor allem, nachdem sie tiefer in die Intrigen ihrer Lords hineingezogen wird.
Dass laut ihrer eigenen Version ausgerechnet ein Schattenkrieger für ihren Tod verantwortlich sein wird und sich ein solcher ebenfalls im Dienst des Lords befindet, sorgt von Anfang an für eine gewisse Anspannung.

Ich mochte die junge Frau, die zwar einerseits die strengen Regeln achtet, unter denen sie aufgewachsen ist, der aber dennoch schon von Beginn an jederzeit ein frecher, unbedachter Spruch auf den Lippen liegt. Es dauert etwas, bis sie bereit ist, über das Gelernte hinauszublicken, doch hat sie sich etwas in den Kopf gesetzt, ist sie bereit, mutig und entschlossen dafür zu kämpfen. Dabei neigt sie teilweise zu unbedachtem, übereiltem Handeln. Gerade zu Beginn ist sie noch so festgefahren in den alten Strukturen, dass sie sehr naiv und gutgläubig an ihr neues Leben herangeht, doch die Erfahrungen, die sie machen muss, führen zu einer starken Entwicklung.
Ezlyn ist die Ich-Erzählerin der Geschichte. Die eingeschränkte Sicht lässt viele Frage zu den Ereignissen um sie herum offen, da Ezlyn vieles nicht sofort durchschaut.

Eine zweite magische Komponente bilden die Schattenkrieger, die allein durch ihre Berührung töten können. Dorian, der im Auftrag des Lords mordet, wirkt zunächst sehr griesgrämig und unnahbar. Es dauert, bis er mehr über sich preisgibt, was zu unerwarteten Entwicklungen führt.

Die Geschichte beginnt zunächst relativ ruhig. Nachdem die Todesseherinnen „verkauft“ wurden, beginnt für Ezlyn ein neues Leben, in welches sie sich einfinden muss. Sie lernt die Lords und die anderen Bewohner des Anwesens kennen und fügt sich in ihre Aufgabe. Doch dann erfährt Ezlyn einige Dinge, die ihr Weltbild ins wanken bringen und damit nimmt die Spannung immer mehr zu. Es gibt zahlreiche Geheimnisse, Lügen und Intrigen, mit denen mich die Handlung teilweise überraschen konnte.

Gestört hat mich allerdings, wie frei Ezlyn sich am Hof bewegen kann, obwohl der Sohn des Lords ihr gegenüber eigentlich schon misstrauisch geworden ist. Dass sie sich mehrere Tage unbemerkt wegschleichen kann, erschien mir daher eher unrealistisch und etwas zu einfach dargestellt. Auch der Konflikt am Ende wird in meinen Augen zwar sehr überraschend, aber dennoch etwas simpel und zu schnell gelöst.

Am Ende sind zwar die dringendsten Probleme bewältigt, dennoch bleibt noch vieles offen, sodass sich die Geschichte nicht richtig abgeschlossen anfühlt.
Auch innerhalb der Handlung bleiben für mich noch ein paar Fragen offen bzw. manche Aspekte hätten etwas ausführlicher ausgeführt werden können.

Fazit

Die Welt der Todesseherinnen und Schattenkrieger fand ich sehr interessant. Zahlreiche Intrigen und Geheimnisse sorgen für steigende Spannung und Dramatik. Die Geschichte konnte mich durchweg fesseln. Einige Konflikte werden etwas zu einfach gelöst. Am Ende bleiben noch Fragen offen.

Veröffentlicht am 10.04.2020

witzig, gefühlsgeladen und überraschend

Gods of Ivy Hall, Band 1: Cursed Kiss
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Die 18-jährige Studentin Erin ist eine Rachegöttin. Ihre Aufgabe ist es, Männern in Hades Auftrag durch einen Kuss die Seele zu rauben.. Als sie Arden begegnet, beginnt Erin mit ihrem Schicksal zu hadern. ...

Die 18-jährige Studentin Erin ist eine Rachegöttin. Ihre Aufgabe ist es, Männern in Hades Auftrag durch einen Kuss die Seele zu rauben.. Als sie Arden begegnet, beginnt Erin mit ihrem Schicksal zu hadern. Eine Beziehung ist für die zwei nicht möglich, denn ihr Kuss wäre für ihn zu gefährlich…

Die Idee der Geschichte fand ich total spannend: College-Romanze trifft griechische Mythologie. Dabei ist es allerdings nicht notwendig, sich in der Welt der Götter besonders gut auszukennen. Alles notwendige wird verständlich erklärt. Auch nehmen die mythologischen Verstrickungen nicht zu viel Raum ein bzw. die Ereignisse beschränkt sich auf eine übersichtliche Menge an Namen und Legenden, denen man leicht folgen kann. Am Ende bleiben nur wenige Fragen zu den Götterverstrickungen offen, die hoffentlich im zweiten Band beantwortet werden.

Erin und Arden schildern das Geschehen jeweils aus der Ich-Perspektive und geben Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Der Schreibstil hat mir dabei super gefallen: nah an den Figuren, intensiv in den Gefühlsbeschreibungen und gleichzeitig immer wieder witzig.
Erin ist eine sympathische Protagonistin. Nach einem schweren Schicksalsschlag ist sie als Teenager in den Handel mit Hades hineingeraten. Für den Seelenraub setzt sie sich klare Regeln. Doch je mehr sie herausfindest, desto mehr beginnt sie zu zweifeln. Sie ist innerlich zerrissen, denn ihr Handeln hat Auswirkungen auf verschiedene Personen. Es fällt Erin schwer, sich zu entscheiden, was sie tun soll. Sie schwankt und hadert und dreht sich im Kreis. Sie klammert sich an jeden Strohhalm und agiert dadurch auch mal naiv und übereilt. Dieses Ringen mit sich selbst ist nachvollziehbar geschildert, sodass es mir leicht fiel, mich in Erin hineinzudenken.
Auch Arden war mir direkt sympathisch. Er ist freundlich und hilfsbereicht. Doch während Erins Gründe, sich gegen die Anziehung zu Arden zu wehren, offensichtlich sind, hält auch Arden etwas zurück, sodass ich neugierig darauf war, seine Beweggründe zu erfahren.

Durch die Annährung der zwei Protagonisten und Erins Suche nach einem Ausweg gibt es abwechselnd spannende und gefühlsgeladene Passagen. Auch wenn die Figuren dabei nicht immer so recht vom Fleck kommen, fand ich das Geschehen durchweg interessant.
Zudem habe ich die ganze Zeit mit einem großen Knall gerechnet. Ich habe bereits einige Bücher von Alana Falk gelesen – auf plötzliche Wendungen muss man immer gefasst sein. Mit diesem Handlungsverlauf habe ich aber dennoch absolut nicht gerechnet. Und das Schöne ist: Es fügt sich alles absolut schlüssig zusammen, hat sich mit aber zu keinem Zeitpunkt angedeutet…

Am Ende bleibt noch vieles offen, sodass ich froh bin, dass Band 2 bereits im Sommer scheinen soll.

Fazit

Packende Story mit sympathischen Figuren. Die mythologischen Verstrickungen sind spannend, aber nicht zu kompliziert, sodass man auch ohne Wissen über die griechischen Götter leicht folgen kann. Die inneren Konflikte sind genauso interessant zu verfolgen wie die Suche nach einem Ausweg. Und auch in diesem Roman konnte Alana Falk mich mit einer plötzlichen Wendung total überraschen. Der Schreibstil ist locker, anschaulich und voller Witz und Emotionen, sodass die Seiten nur so dahinfliegen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2020

sehr geringer Fantasyanteil…

Priest of Bones
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Der Klappentext hatte mich neugierig auf das Buch gemacht – allerdings weckt dieser etwas falsche Erwartungen. Der übernatürliche Anteil der Geschichte ist nämlich ziemlich gering. Über weite Strecken ...

Der Klappentext hatte mich neugierig auf das Buch gemacht – allerdings weckt dieser etwas falsche Erwartungen. Der übernatürliche Anteil der Geschichte ist nämlich ziemlich gering. Über weite Strecken der Handlung spielt Magie sogar gar keine Rolle.

Stattdessen ist es eher ein Gangster-Krimi in einem historisch-fiktiven Setting voller Lug, Betrug und Intrigen.
Tomas Piety kehrt nach dem Krieg mit seiner Truppe, deren Anführer er während der Kämpfe geworden ist, in seine Heimatstadt zurück. Bevor er der Armee beitreten musste, war er ein berüchtigter Geschäftsmann, dem Gasthäuser, ein Bordell und ein Kasino gehörten. Doch während seiner Abwesenheit hat sich in der Stadt einiges verändert. Fremde haben seine Geschäfte an sich gerissen und Tomas setzt alles daran, sich seinen Besitz zurückzuholen. Kampfbereite Männer, die für einen entsprechenden Lohn ihr Leben riskieren, hat er schließlich im Gepäck… (Und einer davon, der aber gar nicht den ganzen Roman lang anwesend ist, ist magisch begabt. Dieser Aspekt kommt aber erst in den letzten Kapiteln überhaupt zum Tragen.)

Zu Beginn des Buches gibt es einen Stadtplan – hilfreich, da immer wieder Orte, Straßen und Wege beschrieben werden – sowie eine Übersicht über die Figuren – seeehr lang, habe ich mir während des Lesens nicht weiter angeschaut, fand das Figurenkonstrukt trotz vieler Beteiligter auch so durchschaubar – nicht zuletzt, da etliche Fakten mehrfach wiederholt werden.

Tomas ist der Ich-Erzähler der Geschichte und gewährt damit nur einen begrenzten Blick auf die Vorgänge in der Stadt. Während des Krieges hat er die Anführerrolle seiner Gruppe übernommen und sich zum Priester weihen lassen. Dies lässt Tomas aber nicht vor Gewalt und Blutvergießen zurückschrecken. Er hat seine eigenen moralischen Vorstellungen, an die er sich hält – und die ihn in einigen Szenen trotz aller Gewalt tatsächlich sympathisch machen. Dabei behandelt er seine Männer, sofern sie es seiner Meinung nach verdienen, mit Respekt, schreckt aber auch vor harten Strafen in den eigenen Reihen nicht zurück. Wer sich an seinem Eigentum vergriffen hat, muss mit einer blutigen Rache rechnen.
Und so dreht sich die Geschichte darum, wie Tomas nach der Rückkehr versucht, seine Position in der Heimat zurückzuerobern. Es gibt zahlreiche blutige Kämpfe, teilweise detaillierte Beschreibungen von Wunden inklusive. Aber noch mehr gibt es Intrigen, Verschwörungen, Geheimnisse und Lügen.
Dadurch fand ich die Geschichte – trotz falscher Erwartungen – insgesamt recht interessant. In der Stadt passiert immer irgendwas. Jederzeit muss mit einem Angriff gerechnet werden, nur wenige der Entwicklungen habe ich kommen sehen. Und auch vor einem Verrat aus den eigenen Reihen ist Tomas nicht sicher, zumal er sich selbst ebenfalls als Marionette benutzen lassen muss.
Und mit diesem Aspekt hadere ich noch. Tomas ist nicht völlig frei in seinen Taten, muss manche Dinge tun, die er gar nicht will. Allerdings versucht er auch nicht, einen Ausweg zu finden. Er tut, was ihm gesagt wird. Dabei ist mir allerdings der ganze Weltenentwurf von den verschiedenen Völkern und Machthabern nicht ganz deutlich geworden.

Das Ende ist ein Cliffhanger, der vieles offen lässt.

Fazit

Ein Fantasyroman – wie ausgeschrieben – ist das Buch in meinen Augen nicht wirklich, zumindest weckt der Klappentext falsche Erwartungen bezüglich der Fantasyelemente. Der magische Anteil ist im ersten Teil der Geschichte gering, im Mittelteil gar nicht vorhanden und wird erst am Ende des Buches zum wirklichen Thema.
Allerdings fand ich die Geschichte um den Soldaten Tomas, der nach dem Krieg in seine Heimat zurückkehrt, und seine Geschäfte mit Gewalt und Intrigen zurückerobern will, dennoch nicht uninteressant. Es gibt so viele Geheimnisse und Lügen, dass mich einige Wendungen überraschen konnten. Allerdings ist das Buch auch unglaublich brutal und ich konnte das Handeln der Figuren oft nicht nachvollziehen.

Veröffentlicht am 30.03.2020

nach Startschwierigkeiten spannend und berührend

Shadow Tales - Das Licht der fünf Monde
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Lelani wächst in einem kleinen Dorf auf. An ihrem 18. Geburtstag erwacht ihr Amulett, die einzige Erinnerung an ihre Eltern, zum Leben. Lelani spürt eine Magie, die sie ruft. Um die Rätsel ihrer Herkunft ...

Lelani wächst in einem kleinen Dorf auf. An ihrem 18. Geburtstag erwacht ihr Amulett, die einzige Erinnerung an ihre Eltern, zum Leben. Lelani spürt eine Magie, die sie ruft. Um die Rätsel ihrer Herkunft zu lösen, muss sie sich auf eine gefährliche Suche begeben.

Der Einsteig in die Geschichte fiel mir etwas schwerer. Ich hatte anfangs Probleme, mich in der magischen Welt zurechtzufinden. Tatsächlich sind für mich bis zum Schluss ein paar Fragen zum Weltenentwurf offengeblieben, auf deren Beantwortung ich im zweiten Band hoffe.
Dennoch konnte mich das Buch nach einigen Kapiteln begeistern. Die verschiedenen Fantasywesen sind sehr detailliert und liebevoll ausgearbeitet. Interessante, teils ungewöhnliche oder einfach nur superniedliche Kreaturen kreuzen Lelanis Weg.
Und auch die Charaktere sind interessant und facettenreich.

Im Verlauf werden viele Fragen aufgeworfen. Was hat es mit Lelanis Herkunft auf sich? Die junge Frau ist die überwiegende Ich-Erzählerin der Geschichte und gibt Einblicke in ihre Gefühlswelt. Unterbrochen werden ihre Schilderungen hin und wieder durch den Blick auf eine weitere Person. Diese Passagen geben immer neue Rätsel auf und erzeugen Spannung, da Absichten angedeutet werden, die sich auf Lelanis Weg auswirken könnten.

Die Geschichte hat, nach einem eher ruhigen Beginn, spannende, aufregende und dramatische Momente. Zwischendurch wird es auch sehr emotional. Lelani und ihren Reisegefährten begegnen unerwartete Schwierigkeiten, sodass die Handlung einige Überraschungen bereithält. Je tiefer ich in die fremde Welt eingetaucht bin, desto mehr konnte mich die Geschichte fesseln.
Nur die Art der Liebesgeschichte, welche sich im Verlauf aufbaut, hat mir nicht so gut gefallen, auch weil Lelani hier unnötig schwammig wird. Da ich aber die Charaktere alle mag, war es trotzdem interessant, deren Entwicklungen zu verfolgen.
Am Ende bleibt noch vieles offen.

Fazit

Nach Startschwierigkeiten konnte mich die Geschichte in ihren Bann ziehen. Die Handlung wird immer spannender, bietet gefühlvolle Momente und einige Überraschungen. Die Reisegefährten sind sympathisch und es ist interessant, ihren Weg und ihre Entwicklung zu verfolgen. Die Fantasywesen sind fantasievoll und liebevoll ausgearbeitet. Ich bin gespannt, wie die Geschichte im zweiten Band der Dilogie ausgeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Fantasie
Veröffentlicht am 16.03.2020

vielseitig und optisch sehr ansprechend

Ausgestorben - Das Buch der verschwundenen Tiere
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Optik

Was zuallererst auffällt: Das Buch ist unglaublich groß – nah dran an unhandlich. Die großen Seiten ermöglichen allerdings auch, dass darauf allerlei Informationen untergebracht sind. Schade ist, ...

Optik

Was zuallererst auffällt: Das Buch ist unglaublich groß – nah dran an unhandlich. Die großen Seiten ermöglichen allerdings auch, dass darauf allerlei Informationen untergebracht sind. Schade ist, dass auf einigen Seiten der Text so eng bis an den Knick heranreicht, dass man die Seiten kräftig aufdrücken muss, um auch die letzten Worte zu lesen.
Die Illustrationen sind durchweg gelungen. Das Buch ist sehr abwechslungsreich gestaltet. Es gibt viele Seiten mit zweiseitigen Zeichnungen. Auf anderen Seiten sind Bilder und Textpassagen gemischt. Trotz leicht comichafter Darstellung, vor allem in den Gesichtsausdrücken der Tiere, sind sie nicht zu extrem entfremdet, dass die verschiedenen Arten gut zu erkennen sind.
Allerdings sind manche Übersichten vielleicht ein wenig zu kompliziert. So gibt es beispielsweise eine Doppelseite zur Evolution der Landwirbeltiere, deren Aussage sich mir nicht erschließen will.
Beeindruckend hingegen ist eine Seite mit den Tier-Giganten, die im entsprechenden Verhältnis zueinander abgebildet sind und die unvorstellbaren Dimensionen anschaulich machen. Neben einem 35m hohen Dinosaurier wird jeder Mensch zum Zwerg…

Sprache

Schwierig. Es gibt schon sehr viele Fachbegriffe und Fremdwörter. Viele der Tiere haben extrem komplizierte Namen, aber das lässt sich natürlich nicht ändern. Aber auch sonst werden viele Fachbegriffe verwendet, von denen nur manche kurze in einem Nebensatz erklärt werden. Viele andere werden einfach selbstverständlich benutzt. Da Kinder nichts mit Begriffen wie Trias, Pleistozän oder Perm werden anfangen können, wäre ein Zeitstrahl schön gewesen, in dem sich diese Begriffe wiederfinden und die zeitlichen Abläufe ersichtlich werden.
Ansonsten empfinde ich aber viele der kleinen Texte schon als kindgerecht. Schön sind die teils lebensnahen Vergleiche, wenn die Geschwindigkeit eines Dinos mit der von Grundschülern ins Verhältnis gesetzt wird.

Inhalt

In diesem Buch steckt so unglaublich viel drin.
Zwar setzt das Buch chronologisch am Anfang bei den Dinos und co an und endet in der Neuzeit, aber neben den Überblicken über die Tiere, die in den verschiedenen Zeitaltern gelebt haben, gibt es auch noch eine Landkarte mit besonderen Museen, in denen sich verschiedene Fossilien-Funde befinden sowie einen kurzen Überblick über besondere Forscher und Entdecker dieses Bereiches.

Gelungen finde ich, dass sich das Buch nicht auf Dinosaurier und Mammuts – die ausgestorbenen Arten, die einem sofort in den Kopf kommen – beschränkt, sondern auch ein Blick auf die letzten Jahre und Jahrhunderte geworfen wird.
Neben einer Übersicht über die kürzlich ausgestorbenen Rassen gibt es zudem eine Liste mit bedrohten Tierarten.

Zudem wird auf die Umstände des Aussterbens eingegangen. Während es verschiedene Theorien zum Aussterben der Dinosaurier gibt, wird im weiteren Verlauf die Rolle des Menschen immer wieder deutlich gemacht: Wilderei, Zerstörung des Lebensraumes oder das Einschleppen fremder Tierarten, welche den Lebensraum oder die Nahrungsquellen der heimischen Tiere vernichten. Auch Klimawandel und Erderwärmung finden kurz Erwähnung, sodass das Buch auch ein Stück weit für den Umgang mit unserer Umwelt und der Tierwelt sensibilisiert.

Fazit

Sehr gelungen. Viele und vielseitige Informationen überwiegend kindgerecht aufgearbeitet, teils mit etwas zu komplizierten Fachbegriffen (auch wenn deren Verwendung nachvollziehbar notwendig ist) – ein Zeitstrahl hätte hier geholfen.
Die Optik ist sehr ansprechend und besonders die Auflistung der kürzlich „verschwundenen“ Tiere sehr informativ, da das Buch dadurch über das typische Dinosauriererwissen weit hinausgeht und die gegenwärtigen Gefahren für die aktuelle Tierwelt aufgreift.