Geschichte konnte meine Erwartungen nach dem tollen Beginn nicht erfüllen
Familie von Stibitz - Der Riesenlolli-RaubAchtung: Rezension enthält Spoiler zum Inhalt.
Optik
Das Buch hat ein angenehm-handliches Format (etwas breiter als A5).
Es gibt zahlreiche farbige Bilder, teils klein neben dem Text, viele aber auch ...
Achtung: Rezension enthält Spoiler zum Inhalt.
Optik
Das Buch hat ein angenehm-handliches Format (etwas breiter als A5).
Es gibt zahlreiche farbige Bilder, teils klein neben dem Text, viele aber auch großflächiger, teilweise ganzseitig. Diese veranschaulichen das Geschehen, allerdings trifft die Art der Illustrationen nicht so ganz meinen Geschmack.
Sprache
Kindgerecht einfach gehalten. Kurze Sätze, einfache Wortwahl. Allerdings auch sehr viele Wortwiederholungen, schon allein weil grundsätzlich alles „stibitzt“ wird.
Besonders gefällt mir der Name Kriminella, genannt Ella.
Inhalt
Den Beginn des Buches fand ich total süß. Verdrehte Welt: Stibitzen ist etwas Gutes und der Gedanke, dass der Sohn, der nicht klauen mag, Polizist werden könnte, eine totale Beleidigung.
Nach dem Lesen fällt mir die Bewertung nun unheimlich schwer, ich kann mich nicht entscheiden, ob ich die Geschichte mochte oder eher nicht.
Die ganze Idee ist super witzig. Die Familie ist sehr schräg. Alle beklauen sich auch gegenseitig, nichts ist vor ihnen sicher. Das eigenartige Verhalten fällt auch dem Nachbarn auf, der natürlich nichts mitbekommen darf. Als Sohn Ture Geburtstag hat, soll auch sein Geschenk geklaut werden. Da die Familie zwar gut im Stibitzen, aber offensichtlich nicht im Planen ist, geht es dabei drunter und drüber. Eigentlich ein witziges Abenteuer…
Dabei ist Vieles arg überzogen dargestellt. Es wird ununterbrochen gelogen, geschimpft und geklaut. So extrem, dass es für mich manchmal schon wieder anstrengend war. Andererseits hat diese übertriebene Darstellung natürlich auch eine entsprechende Wirkung. Und den Hinweis, dass Stibitzen natürlich nicht ok ist, gab es ja ohnehin schon ganz am Anfang des Buches…
Hinzu kommt, dass mir am Ende des Buches etwas fehlte. Nachdem das geplante Stibitzen auf jede erdenkliche Art schief geht, denken zumindest einige Familienmitglieder übers Kaufen nach. Tatsächliche Einsicht gibt es aber eigentlich nicht – was natürlich auch blöd wäre, da es sich um einen ersten Band handelt und weitere Geschichten um die Langfingerfamilie geplant sind.
Dennoch gibt es grundsätzlich einen lehrreichen Moment innerhalb der Geschichte. Allerdings ist dieser nicht so ganz offensichtlich, sodass die wichtige Botschaft (wenn du etwas Gutes tust/ nett zu anderen bist, zahlt sich das letztlich aus…) in dem ganzen Chaos und Gemotze ziemlich untergeht.