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Veröffentlicht am 28.02.2019

absolut nicht mein Buch…

Not My Type
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Franchesca, genannt Frankie, ist Brautjunger bei der Hochzeit ihrer Freundin Pru. Sie will, dass für Pru alles perfekt wird. Dass am Tag vor der Hochzeit der Bräutigam entführt wird, passt dabei natürlich ...

Franchesca, genannt Frankie, ist Brautjunger bei der Hochzeit ihrer Freundin Pru. Sie will, dass für Pru alles perfekt wird. Dass am Tag vor der Hochzeit der Bräutigam entführt wird, passt dabei natürlich gar nicht in den Plan. Zusammen mit Trauzeuge Aiden versucht Frankie die Hochzeit noch zu retten. Dabei kommt sie dem arroganten Millionär näher, als ihr lieb ist…
Aiden ist erfolgreicher Geschäftsmann und in der Welt der Reichen und Schönen zuhause. Beziehungen dauern bei ihm höchstens zwei bis drei Monate, dann langweilen ihn die Frauen. Doch Frankie fasziniert ihn. Allerdings passt die Studentin so gar nicht in seine Welt…

Auf dieses Buch war ich auf der Frankfurter Buchmesse aufmerksam und neugierig geworden. Leider konnte mich die Geschichte nicht wirklich begeistern. Dies hatte verschiedene Ursachen:

Zum einen hatte ich Probleme mit dem Erzählstil, weil mir einfach gar nicht wirklich klar geworden ist, WIE eigentlich erzählt wird. Anfangs scheint die Handlung in der personalen Sicht abwechselnd aus der Perspektive von Frankie und Adam geschildert zu werden. Doch dann vermischt sich alles. Entweder handelt es sich dann um eine personale Perspektive, bei der die Figuren nicht nur hören sondern auch sehen können, was im Nebenraum passiert oder es ist ein allwissender Erzähler, der den Figuren so nah steht, dass er nicht nur ihre Gefühle kennt, sondern sogar noch ihre Spitznamen verwendet – nicht nur für die Personen, sondern auch für gewisse Körperteile. (Nicht nur einmal drohen Frankie „ihre Mädels“ aus dem Dekolleté zu fallen – nicht ihre Worte…) Für mich wurde es einfach nicht rund.
Hinzu kamen im späteren Verlauf mehrere Zeitungsschlagzeilen (?), die einfach am Kapitelende auftauchen, ohne besondere Formatierung oder Erklärung, sodass ich mir nur zusammenreimen konnte, worum es sich dabei eigentlich handelt.

Aber auch mit der Handlung bin ich nicht warm geworden.
Das Buch startet mit der geplanten Hochzeit auf Barbados, die durch die Entführung des Bräutigams zu scheitern droht. Allein die Entführung und Rettungsaktion hätte eigentlich genug Stoff für eine vollständige Geschichte geboten, stattdessen wird die Situation relativ schnell abgehandelt, wobei sich vieler Extreme bedient wird: eine wilde Verfolgungsjagd, ein nächtlicher Einbruch, übertrieben schräge einheimische Helfer…
Dann folgen eher ereignislose Zeiten in New York. Zahlreiche Galas, Essen und Shoppingtrips werden recht ausführlich beschrieben, womit der zu erwartende Konflikt – welcher dann auch eintritt – unnötig hinausgezögert wird.

Obwohl die aufeinanderprallenden Gesellschaftsschichten viel Konfliktpotential bieten und ich diese Konstellation insgesamt auch recht spannend fand, empfand ich das Verhalten der Figuren teilweise als sehr anstrengend. Der Umgang der High Society ist untereinander arg befremdlich. Frauen jeder Altersklasse zicken sich gegenseitig an und versuchen sich öffentlich bloßzustellen. Geld wird im hohen Bogen aus dem Fenster geworden. Mehrfach betrinken sich die Figuren aus Frankies Freundeskreis, bis sie nicht mehr gerade gehen können. Selbst am Abend vor der Hochzeit halten es die Eheleute für eine tolle Idee, sich komplett abzuschießen.
Obwohl Frankie eigenständig sein will und weiterhin arbeitet, um ihre Schulden allein zurückzuzahlen, nimmt sie letztlich Aidens Kreditkarte doch bereitwillig an und hat kein allzu großes Problem damit, ein sündhaft teures Kleid zu kaufen – hat er ihr doch schließlich erlaubt, 50.000 € für ihre Abendgarderobe auszugeben. Zugutehalten kann man ihr dabei aber, dass sie die teure Kleidung zumindest bei verschiedenen Anlässen ausführt – was in Aidens Kreisen natürlich total verpönt ist.
Überhaupt mochte ich zwar Frankies toughe Art und die absolute Loyalität zu ihrer Freundin, allerdings reagiert sie teilweise auch sehr impulsiv. Wird sie von jemandem beleidigt, dauert es nicht lange, bis sie kindisch zurückfeuert und damit das nächste Zickendrama auslöst.
Durchweg sympathisch fand ich hingegen Frankies verrückte Familie.

Schade fand ich, dass ein Aspekt, der zunächst wichtig scheint und die Geschichte in eine andere Richtung hätte bringen können, komplett unter den Tisch gekehrt wird. Aiden leidet zu Beginn mehrfach unter Kopfschmerzen. Er erwähnt, dass er der Ursache für seine Migräne auf den Grund gehen muss. Ich dachte, vielleicht baut sich hier noch eine emotionale Wendung auf… Aber Fehlanzeige. Er hat im Verlauf noch dreimal Kopfschmerzen, ansonsten wird das Thema gar nicht mehr aufgenommen.

Fazit

Alles in allem fand ich die Handlung recht zäh. Nach zwei ereignisreichen Tagen auf Barbados finden Aiden und Frankie relativ schnell zusammen, ohne sich ganz aufeinander einzulassen. Das führt natürlich zwangsläufig zu Problemen. Bis dahin ist aber noch die ein oder andere Gala einschließlich Zickenkrieg und Alkoholüberfluss zu überstehen.
Die holprige Erzählweise hat zudem meinen Lesefluss immer wieder unterbrochen.

Veröffentlicht am 26.02.2019

ganz nett, ohne große Highlights

Hummeln im Herzen
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Kurz vor ihrer Hochzeit gerät Lenas Leben völlig aus dem Gleichgewicht. Ihr zukünftiger Ehemann verlässt sie, sie verliert ihren Job und ihre Wohnung. Vorübergehend zieht sie in die WG ihres Bruders, der ...

Kurz vor ihrer Hochzeit gerät Lenas Leben völlig aus dem Gleichgewicht. Ihr zukünftiger Ehemann verlässt sie, sie verliert ihren Job und ihre Wohnung. Vorübergehend zieht sie in die WG ihres Bruders, der mit seiner Freundin und seinem besten Freund Ben zusammenwohnt, welcher Lena regelmäßig auf die Palme bringt.
Sie macht sich einen Plan: neue Karriere, neuer Mann, neues Selbstbewusstsein müssen her – das sind die Ziele der jetzt 30-jährigen. Doch die Umsetzung ist gar nicht so leicht…

Ich habe dieses Hörbuch nebenbei beim Ausmalen gehört. Dafür war die eher seichte Geschichte gut geeignet, weil man sich nicht allzu sehr auf die recht vorhersehbare Handlung konzentrieren musste.
Nach 10 Minuten Hören war eigentlich schon klar – ohne dafür den Klappentext lesen zu müssen – wohin die Reise gehen soll. Im Großen und Ganzen kam es dann auch ziemlich genau so, wie man es erwartet.
Gefragt habe ich mich, warum ich in letzter Zeit immer wieder Geschichten erwische, in denen sich die Figuren in einer Tour anzicken und streiten, um zu verbergen, dass sie sich mögen oder weil sie tatsächlich nicht kapieren, dass sie sich mögen… So gingen mir die ständigen Streitereien von Ben und Lena teilweise etwas auf die Nerven. Die gemeinsamen Szenen, wenn sie sich vertragen und fürsorglich umeinander kümmern, fand ich hingegen toll. Leider hielt der Frieden meist nicht lange.

Spannender als die absehbare Liebesgeschichte fand ich allerdings die Nebenhandlung um Lenas neuen Job und den kauzigen Besitzer der Buchhandlung, der sich meist sehr grummelig verhält, aber eine emotionale Geschichte mit sicher herumträgt.

Ansonsten passiert in der Handlung nicht allzu viel. Es gibt ein paar kleinere Dramen und jede Menge Missgeschicke – Lena verhält sich in manchen Situationen so tollpatschig, dass ich es schon wieder als übertrieben empfunden habe.

Nicht so gut gefallen hat mir die Sprecherin beziehungsweise ihre Art der Betonung. Lena hat ohnehin schon eine recht schnippische, zickige Art, die durch die Sprechweise noch verstärkt wurde, sodass Lena, welche die Ich-Erzählerin der Geschichte ist, oft von oben herab klingt – und mir damit am Anfang wenig sympathisch war.
Dass es eine recht bekannte Stimme ist, war für mich dann tatsächlich noch zusätzlich irritierend, da ich immer das Gefühl hatte, die Stimme mit anderen Geschichten zu verbinden, ohne mich tatsächlich an konkrete Filme zu erinnern. Wenn ich mir jetzt im Nachhinein die Liste der Synchronisierungen anschaue, weiß ich auch, warum dies so war… Nana Spier hat unter anderem Buffy/ Sarah Michelle Gellar, Liv Tyler und Drew Barrymore synchronisiert.

Fazit

Notiz an mich: Sehr bekannte Sprecherinnen, die viel im TV zu hören sind, lieber meiden, weil ich mich immer wieder gefragt habe, woher ich die Stimme kenne (…ich habe fast alle Buffy-Staffeln geschaut und kenne ein paar der gesprochenen Filme…).
Die Geschichte plätschert so vor sich hin, große Highlights gibt es nicht, zumal sich der Ausgang sehr früh abzeichnet. Daher haben mich die vielen Streitereien manchmal angestrengt, die harmonischen Szenen haben mir hingegen gut gefallen, weil die zwei eigentlich sehr süß zusammen waren. Ich glaube aber nicht, dass ich mir noch weitere Bände der Hamburg-Reihe anhören werde.

Veröffentlicht am 26.02.2019

süße Liebesgeschichte

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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Sternekoch Andrew, der ein angesagtes Restaurant in Boston besitzt, braucht eine Auszeit und nimmt sich daher ein paar Tage Urlaub. Er strandet in Main in einer eher unscheinbaren Pension mit Restaurant, ...

Sternekoch Andrew, der ein angesagtes Restaurant in Boston besitzt, braucht eine Auszeit und nimmt sich daher ein paar Tage Urlaub. Er strandet in Main in einer eher unscheinbaren Pension mit Restaurant, das zumindest optisch schon seine besten Jahre hinter sich hat. Dass das Essen sich durchaus sehen lassen kann, beweist ihm Besitzerin Brooke. Sie kann ihn sogar aus seiner Kriese helfen, allerdings ahnt Brooke davon nichts…

Dies ist das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe – aber wohl nicht das letzte.
Den Schreibstil fand ich sehr angenehm, flüssig, bildhaft und dank der personalen Perspektivwechsel gibt es intensive Einblicke in die Gefühlswelt der Figuren.

Die ganze Kochthematik fand ich sehr spannend – mal was anderes zwischen den aktuell so angesagten Anwalts- oder Rockstargeschichten, die in ich letzter Zeit gelesen habe.
Mit Brooke und Andrew prallen dabei zwei total verschiedene Esswelten aufeinander: Während Brook gutbürgerliche Gerichte kocht, mit normalen Portionsgrößen zu humanen Preisen, liegt der Fokus im Restaurant von Sternekoch Andrew bei anderen Kriterien. Bei ihm gibt es teure Zutaten verarbeitet zu kleinen, originell angerichteten Portionen zu Höchstpreisen.

Brooke ist eigentlich Journalistin. Aufgrund einer Erkrankung ihrer Mutter unterstützt sie ihre Eltern im Familienrestaurant und geht dort total auf. Größtenteils muss sie den Laden allein schmeißen. Ihr essen kommt auch ohne Kochausbildung super an, allerdings mangelt es dem heruntergekommenen Restaurant allgemein an Bekanntheit. Brooke ist ein kleiner Wirbelwind, aber auch eine ziemliche Zicke. Dennoch mochte ich ihre Art, vor allem ihre Familienverbundenheit, total.

Auch Andrew war mir grundsätzlich sympathisch, allerdings mit einigen Abers. Zum einen hat mich seine Arbeitseinstellung etwas irritiert. Ja, er ist überarbeitet, ihm wird alles zu viel und ihm fehlt der Antrieb. Aber deshalb von jetzt auf gleich abzuhauen und den anderen ohne Erklärung die Leitung seines Restaurants zu überlassen, ohne auch nur einmal zu fragen, ob alles ok ist, fand ich etwas eigenwillig.
Hinzu kommt, dass Andrew Brooke von Beginn an etwas verschweigt. Seine Gründe dafür kann ich nachvollziehen. Nicht aber, dass er sich dann wundert und eingeschnappt ist, dass Brooke wütend auf ihn ist, als sein Geheimnis auffliegt.

Davon abgesehen mochte ich die Geschichte sehr. Brooke und Andrew liefern sich besonders zu Beginn einige hefte Wortgefechte und sorgen damit für spaßige Szenen. Später folgen viele nachdenkliche und gefühlvolle Passagen.
Brooke und Andrew raufen sich mit der Zeit zusammen und arbeiten Hand in Hand – diese Entwicklung war schön zu verfolgen.
Kleinere unerwartete Handlungen haben für zusätzliches Lesevergnügen gesorgt.

Dass ich auch die weiteren Bände der Reihe lese, ist sehr wahrscheinlich.

Fazit

Typische Liebesgeschichte ohne allzu große Überraschungen – dennoch gibt es ein paar kleinere unerwartet Ereignisse, die dafür sogen, dass die Geschichte nicht langweilig wird. Die Entwicklung beider Hauptfiguren von Streithähnen zum eingespielten Team hat mir gut gefallen. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich flüssig lesen.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Kochduell: Runde 2

Taste of Love - Küsse zum Nachtisch
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Nachdem Drew nach Maine gegangen ist, führt Nick dessen Restaurant. Der 27-jährige liebt das Kochen und das Probieren neuer Kreationen. Eine Kritik einer Bostoner Tageszeitung trifft ihn sehr. Er beschließt, ...

Nachdem Drew nach Maine gegangen ist, führt Nick dessen Restaurant. Der 27-jährige liebt das Kochen und das Probieren neuer Kreationen. Eine Kritik einer Bostoner Tageszeitung trifft ihn sehr. Er beschließt, den Kritiker von seinen Gerichten zu überzeugen. Als sich herausstellt, dass die Schreiberin eine junge Frau ist, hat Nick noch ein zweites Ziel…

Bereits der erste Band der Reihe gefiel mir sehr gut. Diesmal ist der ehemalige Sous Chef Nick die neue Hauptfigur.
Zeitlich spielt das Buch nach den Geschehnissen von Band 1 aber vor dem Epilog von ebendiesem. Vorwissen ist zwar nicht zwingend notwendig, da die vorherigen Hauptfiguren aber vorkommen und auch über die Zukunft von Drews Restaurant, in dem Nick arbeitet, entschieden wird, ist es trotzdem hilfreich, die erste Geschichte zu kennen.

Nick ist ein sympathischer Charakter. Er kümmert sich rührend im seine Großmutter, zu der er einen engen Kontakt hat. Seine Küchencrew führt er zwar mit klaren Ansagen aber auch mit vielen Späßen. Leute laut rumzukommandieren, liegt ihm nicht. Obwohl er sich aus einfachen Familienverhältnissen hochgearbeitet hat, zweifelt Nick zwischendurch an sich selbst.
Über die Kritik von Claire ärgert er sich sehr. Ihn packt der Ehrgeiz, weil er das erste Urteil unbedingt wiederlegen möchte. Hinzu kommt dann auch noch das Interesse an der Frau, die diese Kritik geschrieben hat…

Claire hat schon als Kind exklusive Restaurants besucht. Sie erschmeckt Gewürze in Speisen, kennt diverse Weinsorten und hat vor allem Nick gegenüber immer noch einen Verbesserungsvorschlag für seine Speisen parat, womit sie ihn in den Wahnsinn triebt.
Die Journalistin hat – zum Leidwesen ihrer Eltern – ihre Heimat London verlassen, um in den USA tätig zu sein. Sie liebt ihren Job als Gastrokritikerin, genießt aber auch augenscheinlich das Duell mit Nick.

Insgesamt ist die Geschichte recht vorhersehbar. Auch der Konflikt, der am Ende für Claire überraschend aufgeworfen wird, deutet sich schon auf den ersten Seiten an, sodass die Überraschung für mich ausblieb. Dennoch mochte ich die vielen Wortgefechte zwischen den beiden und ihre langsame Annährung. Ein klein wenig anstrengend ist, dass Nick kein Geheimnis daraus macht, dass er mit Claire ins Bett will. Ständig macht er sexuelle Anspielungen und auch seine Gedanken drehen sich – neben dem Essen – hauptsächlich um dieses Thema.

Ein wenig viel wurden mir mit der Zeit all die Einzelheiten zu den Speisen, da immer wieder Gerichte, Zutaten und Weinsorten genannt wurden, von denen ich bisher nie gehört hatte und die ich dementsprechend auch nicht zuordnen konnte – ich wollte schließlich lesen und nicht alles googlen . ? Natürlich passt das aber absolut zu der Geschichte, vor allem da beide so großes Wissen der Kochkunst besitzen, auch wenn Claire es selbst nur bedingt anwendet.

Fazit

Obwohl mir auch die Wortgefechte zwischen Claire und Nick gefallen haben, fand ich das erste Buch etwas stimmiger, das mit etwas mehr Handlung und ein paar weniger sexuellen Anspielungen daherkommt.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Süße Liebesgeschichte in magischem Setting

Wüstenprinzessin des Ewigen Eises
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Avianna ist die Kronprinzessin des Wüstenreichs Iralia. Doch sie darf den Thron nur besteigen, wenn sie auch die Magie des Feuers beherrscht. Da ihr dies bis zu einem festgesetzten Zeitpunkt nicht gelingt, ...

Avianna ist die Kronprinzessin des Wüstenreichs Iralia. Doch sie darf den Thron nur besteigen, wenn sie auch die Magie des Feuers beherrscht. Da ihr dies bis zu einem festgesetzten Zeitpunkt nicht gelingt, verliert sie ihren Anspruch auf den Thron und wird dem Prinzen Glaciens versprochen. Dort soll sie ihrem Vater nützliche Informationen über das entfernte Eiskönigreich beschaffen. Avianna ist schockiert, ausgerechnet mit Byron, der einen schrecklichen Ruf hat, fortgeschickt zu werden…

Ich mag diese Art von Geschichten, auch wenn die Entwicklung meist recht vorhersehbar ist: Eigentlich sind sie Feinde, weil das von Haus aus so sein muss. Und sie versuchen auch sich zu hassen. Doch dann lernen sie sich besser kennen. Und erkennen, dass nicht alles so ist, wie es ihre Eltern darstellen…

Die Handlung ist insgesamt sehr süß und trotz der vorhersehbaren Grundgeschichte gibt es immer wieder kleinere Überraschungen und Wendungen. Besonders Byron ist eine sehr interessante Figur. Anfangs wirkt er kühl und grob, doch je mehr er über seine Vergangenheit und seine Absichten für sein Reich preisgibt, desto mehr verändert sich dieses Bild. Obwohl Avianna sich teilweise fürchterlich verhält, begegnet er ihr mit Geduld und Respekt und zeigt ihr ein Leben auf, dass sie so bisher nicht hatte.

Avianna empfand ich teilweise als anstrengend. Sie kann sich von ihrer Loyalität gegenüber ihrem Vater lange nicht lösen, obwohl dieser sie mies behandelt hat und sie längst einen Teil seiner Lügen erkannt hat. Dennoch denkt sie immer wieder darüber nach, ihre Aufgabe, zu spionieren, weiterzuführen. Es fällt ihr schwer, Vertrauen zu Byron aufzubauen, obwohl sie seine Nähe immer wieder zulässt. Dabei hat sie ziemlich starke Stimmungsschwankungen. Sie ist aufbrausend und schnell eingeschnappt. Durch ihre falsche Loyalität löst sie dramatische Ereignisse aus.

Avianna ist die Ich-Erzählerin der Geschichte, sodass man einen guten Einblick in ihre Eindrücke und Gedanken zu dem neuen Reich und seinen Bewohnern bekommt. Der Schreibstil ist insgesamt flüssig und angenehm – nur dass Byrons Stimme samtig ist wird für meinen Geschmack ein wenig zu oft (an die 15 Mal?!) erwähnt.

Den Weltenentwurf mit den verschiedenen Königreichen, in denen jeweils unterschiedliche magische Begabungen dominieren, und die von unterschiedlichem Klima und landschaftlichen Besonderheiten geprägt sind, fand ich total spannend. Schade ist allerdings, dass auf die weiteren Königreiche abgesehen von Glacien und Iralia nicht eingegangen wird.

Am Ende bleiben leider ein paar kleine Fragen rund um die Ereignisse offen.

Fazit

Typische aus-Feind-wird-Freund-Geschichte, die mich mit ihren unterschiedlichen Figuren, besonders Byrons Verhalten, und den magischen Besonderheiten packen konnte. Die Handlung bietet ein paar kleinere Überraschungen, Spannung, Action und Gefühl. Zwar fand ich Avianna mit ihren Stimmungsschwankungen und ihrem hartnäckigen Festhalten an den eingebläuten Vorurteilen manchmal etwas anstrengend, insgesamt ist das Näherkommen der beiden aber einfach zuckersüß. Allerdings hoffe ich auf weitere Geschichten aus diesem Universum, da noch kleinere Fragen offen bleiben und die anderen scheinbar vorhandenen Königreiche kaum Erwähnung finden.