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Veröffentlicht am 13.03.2017

gefühlvolle, bewegende Geschichte

Wie ich dich sehe
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Infolge eines Unfalls ist Parker erblindet. Die inzwischen 16-jährige findet sich gut in ihrem Leben zurecht – bis zu dem Tag, an dem ihr Vater stirbt. Dass dann auch noch ihr Ex-Freund auf ihre Schule ...

Infolge eines Unfalls ist Parker erblindet. Die inzwischen 16-jährige findet sich gut in ihrem Leben zurecht – bis zu dem Tag, an dem ihr Vater stirbt. Dass dann auch noch ihr Ex-Freund auf ihre Schule kommt, bringt Parker völlig aus dem Konzept. Zeit, die eigenen Regeln neu zu überdenken...

Dies war für mich das zweite (Carlsen) Buch mit einer blinden Protagonistin. Im Gegensatz zu →Alles was ich sehe gibt es hier allerdings keinerlei Fantasyanteil, was die Geschichte noch ein wenig bewegender macht.

Zwar kann ich nicht einschätzen, wie realistisch das Leben der blinden Parker dargestellt ist, die Beschreibungen lesen sich aber sehr authentisch.
Parker musste sich ihre Welt auszählen, um sich zurechtzufinden. Die kleinste bauliche Veränderung kann für sie zum Problem werden. Sie hat einen völlig anderen Blick auf die Welt und die Menschen entwickelt.
Daher regt die Handlung stark zum Nachdenken an: In wie vielen Situationen verlassen wir uns nur auf unsere Augen. Wie aufgeschmissen wären wir, wenn wir Ereignisse allein anhand von Geräuschen und Tonlagen erfassen müssten.
So ist es verständlich, dass auch Parker oft ins Grübeln gerät und zu zweifeln beginnt, was ihr Umfeld vielleicht vor ihr verbirgt oder was sie einfach nicht mitbekommen kann.
Aufgrund der Ich-Perspektive ist der Leser sehr nah an ihren Gedanken und Gefühlen. Parker lässt den Leser an ihrem Leben teilhaben – mit all seinen Tücken, aber auch mit all den Glücksgefühlen, die sie erlebt, bei Ereignissen, die für Sehende oft selbstverständlich sind. Nicht zuletzt dadurch wird die Geschichte so berührend.
Ich habe viel unterwegs im Bus gelesen und hatte dabei Probleme, den Reader wegzulegen und auszusteigen, weil ich so in Parkers Welt gefangen war und weiterlesen wollte.

Die 16-jährige ist eine sehr starke Protagonistin. Sie geht offen, ein wenig selbstironisch mit ihrer Behinderung um und hat ihren Weg gefunden, wie sie trotzdem auf möglichst wenig im Leben verzichten muss. Sie ist mutig und risikobereit, was von ihrem Umfeld teilweise als lebensmüde aufgefasst wird, beim Lesen aber für besonders bewegende Momente sorgt. Und gleichzeitig ist sie verletzt von Ereignissen aus der Vergangenheit und leicht verletzlich, da sie sich unter der harten Schale, die sie nach außen präsentieren möchte, viele Sorgen und Gedanken macht.

Dank Parkers angenehmen, flüssigen und bildhaften Erzählstils fliegen die Seiten nur so dahin. Das Ende ist toll, doch auch recht abrupt – ich hätte an dieser Stelle gern noch (ewig) weitergelesen...

Eine bewegende Geschichte über einen blinden Teenager, der sein Leben neu organisieren muss und dabei auch über sich selbst noch einiges lernen kann. Parkers charmante, ironische Art sorgt für viele witzige Momente in der ansonsten sehr gefühlvollen, berührenden Handlung.

Veröffentlicht am 26.02.2017

emotional und magisch – und zum Schluss komplett überraschend

Das Herz der Quelle. Sternensturm
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Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen, die sich immer wieder abwechseln, erzählt:

- Zum einen geht es um die 19-jährige Liliana, die auf eine Quelle wartet, damit sie als Magierin ausgebildet ...



Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen, die sich immer wieder abwechseln, erzählt:

- Zum einen geht es um die 19-jährige Liliana, die auf eine Quelle wartet, damit sie als Magierin ausgebildet werden kann. Doch mit der Quelle, die sie dann zugewiesen bekommt, erwarten sie plötzlich völlig unerwartete Schwierigkeiten. Denn Chris hasst das System und verschließt seine Energie vor Liliana.
Dieser Handlungsstrang hat mir von Beginn an unglaublich gut gefallen. Lilliana ist eine sympathische Figur, die versucht, noch ihren Freiraum zu genießen, bevor sie die Pflichten als Magierin antreten muss. Da Chris als Quelle alles andere als einfach ist, ist sie oft hilflos und überfordert – so kommt es zu manch konfliktreichem, emotionalen Dialog. Doch die beiden machen eine tolle Entwicklung durch und je näher sie sich kennenlernen, desto nachvollziehbarer wird ihr Handeln und vor allem Chris’ Wesen.

- Der zweite Handlungsstrand dreht sich um die Magierin Adara, die ihre Quelle verloren hat und sich gegen eine neue Verbindung wehrt.
Prinzipiell fand ich auch diesen Handlungsstrang sehr spannend. Adara ist irgendetwas auf der Spur, doch wo die Gefahr lauert, wird nur angedeutet, sodass die Neugier wächst, was mit ihr und ihrer Quelle geschehen ist und was es mit der Gemeinschaft der Magier insgesamt auf sich hat. Es ist schwer, einzuschätzen, wem Adara vertrauen kann und wer welche Absichten verfolgt.
Allerdings bin ich bei diesem Handlungsstrang zum Ende hin etwas ungeduldig geworden, da Adara in ihrem Vorhaben nicht so recht vorankommt und es lange, lange bei bloßen Andeutungen bleibt. Dabei habe ich die ganze Zeit über den Zusammenhang zwischen den beiden Geschichten nachgegrübelt und die unterschiedlichsten Vermutungen angestellt.

Die tatsächliche Auflösung kam für mich allerdings völlig unerwartet. Diese Wendung hatte ich zu keiner Zeit in Betracht gezogen, sodass die Überraschung mich für die leicht zähen Passagen in Adaras Geschichte absolut entschädigt hat.

Insgesamt enthält die Geschichte viele dramatische Momente. Die Aufgabe der Magier ist es, zahlreiche Naturkatastrophen, die Neuseeland bedrohen, zu verhindern oder abzumildern. Doch gerade für die jungen Magier, die sich eigentlich noch in ihrer Ausbildung befinden, erweist sich dies manchmal als nahezu unmögliche Herausforderung. Besonders Liliana und Chris sind gezwungen, über sich hinauszuwachsen und vor allem zusammenzuwachsen, doch auch ihre Kräfte sind begrenzt.

Überhaupt ist die entworfene Magier-Welt mit ihren Regeln, ihrem Agieren im Verborgenen und den wiederkehrenden Bedrohungen sehr spannend beschrieben. Hinzu kommt, dass offensichtlich nicht alle Magier tatsächlich das Beste für die Menschheit wollen – Lügen und Intrigen, die für zusätzliche Spannung sorgen, eingeschlossen. Da besonders hier am Ende des Buches noch einige Fragen offen bleiben, freue ich mich auf die Fortsetzung. Die wichtigsten Handlungsstränge sind allerdings abgeschlossen, sodass die Geschichte auch für sich stehen könnte.

Der Erzählstil ist, wie von Alana Falk gewohnt, sehr bildhaft und detailliert, sodass man sich die Figuren und die fremde Welt der Magie leicht vorstellen kann. Trotz der Erzählweise in der dritten Person ist man als Leser nah an den Figuren und bekommt intensive Einblicke, besonders in die Gefühlswelt von Liliana und Adara.

Sternensturm. Das Herz der Quelle ist eine Geschichte voller Emotionen und Dramatik, voller Magie und unerwarteter Wendungen. Es macht Spaß, die Entwicklung der Figuren zu verfolgen. Während der Erzählstrang um Chris und Liliana mich durchgehend fesseln konnte, wurde ich bei Adara irgendwann ungeduldig aufgrund ihres langsameren Fortschrittes. Doch die Auflösung hat mich komplett überrascht. Ihr müsst es einfach selbst lesen - ich konnte nur noch sprachlos auf die Seiten starren...

Veröffentlicht am 26.02.2017

Spannend-düstere Story mit unerwarteten Wendungen

Königreich der Schatten: Die wahre Königin
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Luna wächst in einem im Wald versteckten Turm im Reich Relhok auf. Ewige Dunkelheit hat das Land heimgesucht und bringt grausige, tödliche Kreaturen mit sich. Als die 17-jährige gezwungen ist, mit dem ...



Luna wächst in einem im Wald versteckten Turm im Reich Relhok auf. Ewige Dunkelheit hat das Land heimgesucht und bringt grausige, tödliche Kreaturen mit sich. Als die 17-jährige gezwungen ist, mit dem Waldläufer Fowler zu fliehen, müssen die zwei sich durch die gefährliche Welt kämpfen. Doch nicht nur die Ungeheuer bergen Gefahren. Luna darf auf keinen Fall gefunden, ihre Identität nicht aufgedeckt werden...

Die Geschichte ist sehr, sehr düster. 23 Stunden am Tag herrscht Finsternis in Relhok. In der Zeit trieben die Finsterirdischen ihr Unwesen. Nur eine Stunde am Tag herrscht Mitterlicht, in dem die Ungeheuer verschwinden.
Nun haben Luna und Fowler aber einen langen, langen Weg vor sich. Geschützte Siedlungen sind selten und so erwartet die beiden eine aufregende Reise voller Gefahren.

Abwechselnd schildern beide ihre Erlebnisse in der Ich-Perspektive, sodass der Leser einen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle bekommt. Sehr anschaulich kann man miterleben, wie beide die dunkle Welt empfinden und mit welchen Mitteln sie sich zurechtfinden.
Anfangs können die zwei Protagonisten sich nicht ausstehen. So gilt es neben der aufregenden Tour durchs Land auch mitzuerleben, wie die zwei sich zusammenraufen, um gemeinsam den Gefahren entgegenzutreten.
Dabei waren mir beide auf ihre Art schnell sympathisch. Aber besonders Lunas Fähigkeiten, sich ihren Weg durch die Dunkelheit zu suchen, haben mich fasziniert. Sie macht im Buch eine tolle Entwicklung durch: Anfangs drängelt sie, ihren Turm endlich verlassen zu dürfen, um zu zeigen, was sie kann. Und plötzlich muss sie sich unter extremsten Bedingungen beweisen, erlebt dabei Angst und Schrecken und kämpft sich jedes Mal eindrucksvoll zurück.

Die Handlung ist von Beginn an spannend. Sogar Lunas Leben im versteckten Turm ist nicht sicher. Die Stimmung ist von Beginn an sehr düster. Die schaurig-faszinierende Atmosphäre wird über die komplette Geschichte gehalten.
Auf ihrer Reise erwarten Luna und Flower sehr unterschiedliche Hindernisse, die es mal besser, mal schlechter zu Überwinden gilt. Zwar ging ich davon aus, dass in einem Reihenauftakt die Hauptfiguren erst mal überleben sollten, doch sicher kann man sich hier zu keinem Zeitpunkt sein. Und so bietet die Story sehr aufregende Lesestunden mit der ein oder anderen unerwarteten Überraschung.

Das Ende ist ein große Cliffhanger, der mich voller Ungeduld auf die Fortsetzung zurücklässt.

Königreich der Schatten: Die wahre Königin ist ein Buch voller Überraschungen. Es ist aufregend, den Weg der Figuren zu verfolgen und zu beobachten, wie sie nach anfänglicher Abneigung beginnen, gemeinsam die Hindernisse zu überwinden. Dramatik und vielfältige Emotionen wechseln sich in dem schaurig-düsteren Setting ab.

Veröffentlicht am 26.02.2017

tolle Fortsetzung voller Action, Dramatik & Überraschungen

Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht
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Achtung – Teil 2 der Reihe. Inhaltliche Spoiler zum Vorgänger sind vorhanden!

Da die Kenntnis des ersten Teils zwingend notwendig ist, verzichte ich auf eine Inhaltsangabe. Die spannende Geschichte von ...

Achtung – Teil 2 der Reihe. Inhaltliche Spoiler zum Vorgänger sind vorhanden!

Da die Kenntnis des ersten Teils zwingend notwendig ist, verzichte ich auf eine Inhaltsangabe. Die spannende Geschichte von Elias & Laia geht nahtlos weiter.

Da ich Teil 1 zuvor nochmal gehört/ gelesen hatte, fiel mir der Einstieg leicht. Dabei muss ich aber sagen, dass ich das Buch zunächst so angelesen hatte und feststellte, dass meine Erinnerungslücken so groß sind, dass ich die Auffrischung brauche, um der Handlung ohne Ablenkung (wie war das? was war da passiert...?) folgen zu können.
Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung: Obwohl ich alle Details parat hatte, hatte ich nicht das Gefühl, durch langwierige Rückblenden gelangweilt zu werden. Insgesamt fand ich die Rückblicke eher spärlich gesetzt und so gut in die Handlung eingebunden, dass es an verschiedenen Stellen immer mal hierzu, mal dazu kleine Erinnerungen gab (die mir nach 1,5 Jahren auf keinen Fall mehr gereicht hätten). Dabei werden die vorangegangenen Ereignisse an vielen Stellen nur angerissen und selten detailliert ausgeführt, wenn Laia beispielsweise zum wiederholten Male jemandem ihre Geschichte und Vergangenheit berichten muss.

Der Erzählstil wird prinzipiell beibehalten. Während in Band 1 Elias und Laia die Erzähler waren, kommt nun mit Helena eine dritte Ich-Perspektive hinzu. Abwechselnd erfährt der Leser, was die drei Hauptfiguren gerade erleben und welche Gedanken und Gefühle sie dabei beschäftigen. Zudem halten sich die drei teilweise an verschiedenen Orten auf, sodass man einen guten Überblick über die Ereignisse innerhalb des Imperiums erhält.

Elias und Laia sind mir sympathisch wie eh und je. Laia hält tapfer an ihrem Ziel fest, ihren Bruder zu befreien. Dabei weckt sie auf der langen Reise ungeahnte Kräfte in sich – aufgeben kommt nicht infrage –, und auch zum Kämpfen ist sie gezwungen, auch wenn es ihr schwer fällt, andere, Gegner oder nicht, zu verletzten.
Elias ist... einfach Elias. Auf der einen Seite der überlegte, strategische Kämpfe und auf der anderen Seite so fürsorglich, aufmerksam und absolut loyal.
Und dann ist da nun noch Helena. Mit ihrer Innenperspektive kommen ganz neue Aspekte hinzu. Zum einen erfährt man durch ihre Perspektive viel über die Pläne der Verfolger sowie über die Kommandantin, Marcus und die Entwicklung des Imperiums. Bei Helena war ich hin und hergerissen: Mal mochte ich sie, mal störte mich ihre blauäugige Treue zum Imperator. Allerdings wird ihre innere Zerrissenheit sehr nachvollziehbar dargestellt und es war interessant ihre Entwicklung, und auch ihre Aufdeckungen, zu verfolgen.

Die Geschichte ist von Beginn an sehr spannend: Elias und Laia befinden sich auf der Flucht, die Jäger dicht auf den Fersen. Doch nicht nur ihre Verfolger sorgen für Gefahr, auch andere Hindernisse stellen sich den beiden in den Weg. Es gib viele actionreiche Szenen und noch mehr Dramatik und Gefühl.
Allerdings ist die Geschichte auch recht brutal und blutig. Vor allem mit Marcus als Imperator kommt es zu vielen grausamen Szenen, die Sabaa Tahir – wie auch den Rest der Handlung – anschaulich, detailliert beschreibt.

Da nicht jede Figur mit offenen Karten spielt, hat das Buch einige Überraschungen und unerwartete Wendungen zu bieten. Ein Ereignis jagt das nächste, das Tempo ist insgesamt sehr hoch. Vorhersehbar ist die Geschichte wirklich an keiner Stelle und so fällt es schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen.
Doch so gefesselt ich war und so spannend ich es fand, an einigen Stellen bin ich beim Lesen doch unruhig geworden, weil es mir nicht schnell genug ging: Es kommt auf dem Weg immer und immer wieder neues Unheil auf die zwei liebgewonnenen Protagonisten zu und ich fieberte darauf hin, zu erfahren, wie es ihnen ergeht, ob ihr Plan aufgeht. Aber durch immer neue unerwartete Ereignisse und Perspektivwechsel wurde das Erreichen des Ziels wieder verzögert und die Anspannung weiter gesteigert. Selten habe ich mir gewünscht, ein Buch möge endlich enden und mich erlösen, hier war es an einigen Stellen dann doch so. Und gleichzeitig war ich aber enttäuscht, als das Ende kam, denn ich möchte am liebsten sofort weiterlesen. Zwar hat die Geschichte keinen so schlimmen Cliffhanger wie Band 1, dennoch sind erst wenige Fragen beantwortet, nur wenige Intrigen aufgelöst und vieles ist noch ungewiss.

Unglaublich spannende Fortsetzung mit immer neuen Überraschungen. Die sympathischen Hauptfiguren sehen sich vielen Gefahren gegenüber und nicht jeder kann überleben. Dramatik, Action und verschiedene Gefühle sorgen für abwechslungsreiche fesselnde Lesestunden. Dabei war die Anspannung beim Lesen so groß, dass ich mir das Ende herbeigesehnt habe und dennoch enttäuscht war, als es dann kam – wann geht es weiter?

Veröffentlicht am 30.12.2016

spannende, bedrückende Vorgeschichte

Die Auserwählten - Phase Null
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Am Ende dieses Buches habe ich festgestellt, dass ich offensichtlich ein vorheriges Prequel verpasst habe. Zum Glück hatte ich aber nicht das Gefühl, dass mir entscheidendes Wissen fehlt – obwohl, irgendwie ...

Am Ende dieses Buches habe ich festgestellt, dass ich offensichtlich ein vorheriges Prequel verpasst habe. Zum Glück hatte ich aber nicht das Gefühl, dass mir entscheidendes Wissen fehlt – obwohl, irgendwie auch doch. Aber das lag eher daran, dass ich die Trilogie bereits vor einer ganzen Weile gelesen und danach noch den Film zum ersten Band geschaut habe, und nun nur noch lückenhafte, vermischte Erinnerungen habe.
So kam es mir so vor, als ob einige Ereignisse nicht mit der Hauptgeschichte übereinstimmen, was vermutlich eher an der Erinnerung zur abgewandelten Filmgeschichte liegt – müsste ich nochmal nachblättern.

Auf jeden Fall sollte man, obwohl es eine Vorgeschichte ist, zuerst die Maze Runner-Trilogie lesen, da ansonsten der Reiz der Reihe verloren geht – denn im Labyrinth müssen die Jugendlichen herausfinden, wie alles zusammenhängt, wobei es etliche Überraschungen und unerwartete Aufdeckungen gibt. Diese würden durch dieses Buch bereits vorweggenommen.
Ansonsten hatte ich allerdings nicht das Gefühl, dass man für Phase Null zwingend vorwissen benötigt. Aber man liest es schon allein ganz anders, wenn man die Figuren kennt und weiß, was später mit ihnen passieren wird.

Erzählt wird die Handlung aus der personalen Sicht von Thomas. Er verbringt viele Jahre bei ANGST, die in Auszügen geschildert werden. Mal gibt es nur kurze Einblicke in ein Jahr, andere Phasen seines Lebens werden ausführlicher behandelt. Dabei wird mal mehr mal weniger ausführlich auf seinen Tagesablauf, medizinische Untersuchungen und den Schulunterricht eingegangen. Da Thomas viel Zeit allein verbringen muss, gibt es auch intensive Einblicke in seine Gedanken. Am interessantesten fand ich allerdings die Interaktionen mit den anderen Kindern, besonders Teresa.

Obwohl ich das Gefühl hatte, ich hätte besser die Reihe auffrischen sollen, um alle Zusammenhänge mitzubekommen, habe ich das Buch gern gelesen.
Es war spannend, nochmal in diese Welt zurückzukehren und einige neue Informationen und Verknüpfungen der Ereignisse aus einer anderen Perspektive mitzuerleben. Zudem gibt es vielfältige Einblicke in die Vergangenheit der Kinder und Jugendlichen, die sich später im Labyrinth mit so vielen Gefahren herumschlagen müssen.

Es entwickelt sich eine Handlung mit viel Dramatik, Gefahr und jeder Menge Action- und Kampfszenen. Und obwohl bereits bekannt ist, worauf alles hinausläuft, nimmt die Spannung – trotz einiger langwieriger Passagen und vieler Zeitsprünge – immer weiter zu. Dabei spart Dashner auch hier nicht an blutigen und brutalen Beschreibungen, obwohl die Charaktere um einiges jünger sind. Manchmal war es vielleicht sogar etwas zu viel...

Spannende Vorgeschichte, die nochmal Zusammenhänge deutlicher macht und einen bedrückenden Einblick von der Kindheit der bekannten Charaktere liefert.
Es empfiehlt sich vermutlich, die komplette Reihe zügig nacheinander zu lesen, damit man auch wirklich alle Details nachvollziehen kann.