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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2016

bewegende Familiengeschichte mit tollen Naturbeschreibungen

Im Land der weiten Fjorde
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Nach dem Tod ihrer Eltern erfährt Lisa, dass ihre Mutter als Kind adoptiert wurde. Ein altes Medallon weist auf eine Vergangenheit in Norwegen hin. Unter Vortäuschung falscher Tatsachen macht sich Lisa ...

Nach dem Tod ihrer Eltern erfährt Lisa, dass ihre Mutter als Kind adoptiert wurde. Ein altes Medallon weist auf eine Vergangenheit in Norwegen hin. Unter Vortäuschung falscher Tatsachen macht sich Lisa auf die Suche nach ihrer wahren Herkunft und findet sich inmitten der idyllischen norwegischen Fjordlandschaft wieder...

"Im Land der weiten Fjorde" schildert die Geschichte von Lisa und ihrer Großmutter Mari. Abwechselnd wird aus den verschiedenen Zeiten, 1940 und 2010, berichtet, sodass sich nach und nach die Ereignisse zusammenfügen. Interessant ist dabei, dass man durch Lisas Nachforschungne bereits Details erfährt, die in der Vergangenheit noch bevorstehen, und man neugierig bleiben muss, was genau passieren wird.

Die Geschichte ich spannend und vor allem gefühlvoll. In beiden Erzählsträngen erhält der Leser tiefe Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden Protagonistinen.

Christina Kabus überzeugt mit ihren flüssigen, bildhaften Schreibstil, der einen zum Träumen bringt. Auch wenn man noch nicht in Norwegen war, wird man nach der Lektüre dorthin reisen wollen. Die Naturbeschreibungen sind sehr anschaulich und damit gut vorstellbar.

Besonders dramatisch sind zudem die Kriegsbeschreibungen, die ein eindrucksvolles Bild vom Leben und Leiden der Menschen zu dieser Zeit geben und den Leser anhand Maris Schicksal das Kriegsgeschehen miterleben lassen.

"Im Land der weiten Fjorde" ist ein lesenswertes Debüt für alle, die sich für Familiengeschichten und Kriegsbeschreibungen interessieren und sich in die traumhaften Weiten Norwegens entführen lassen wollen.

Veröffentlicht am 08.11.2016

Die perfekte Mischung aus Spannung, Action und Gefühl!

Luc - Fesseln der Vergangenheit
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Auf dem Rückweg von einem Afghanistan-Einsatz geraten US-Navy-SEAL Luc DeGrasse und sein Team in einen Hinterhalt. Luc wird dabei schwer verletzt und entführt. Er gerät in einen Machtkampf zwischen zwei ...

Auf dem Rückweg von einem Afghanistan-Einsatz geraten US-Navy-SEAL Luc DeGrasse und sein Team in einen Hinterhalt. Luc wird dabei schwer verletzt und entführt. Er gerät in einen Machtkampf zwischen zwei Talibanführern.
Während er noch darüber nachdenkt, seiner scheinbar ausweglosen Situation zu entfliehen, entwickelt er Gefühle für die amerikanische Ärztin Jasmin, die – selbst auf der Flucht vor der amerikanischen Regierung – die medizinische Versorgung eines abgelegenen Bergdorfes sicherstellt. Damit die beiden eine Chance haben können, gilt es, den Taliban erfolgreich zu entkommen und viele weitere Hindernisse zu überwinden...

Die Geschichte ist von Anfang an total spannend und bleibt dies auch bis zum Ende – an keiner Stelle wird das Buch langatmig. Im Gegenteil, aufgeworfene offene Fragen und viele dramatische Szenen zwingen einen geradezu, immer weiterzulesen.
Dabei gelingt es Stefanie Ross eindrucksvoll, ein sehr differenziertes Bild des Lebens in Afghanistan zu zeichnen. Taliban sind nicht prinzipiell die „Bösen“, wie sie gern dargestellt werden, sondern auch unter ihnen gibt es verschiedene Lager, die sehr unterschiedliche Interessen verfolgen. Wie vielfältig die Hintergründe von Anschlägen und Terrorakten sein können, zeigt sie durch das umfangreiche Netz aus Intrigen und Personen, die in „Luc – Fesseln der Vergangenheit“ entsponnen werden müssen.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft und flüssig und sorgt dafür, dass die Geschichte wie ein Film im Kopf ablaufen kann. Dies gilt für die beeindruckenden Naturbeschreibungen, ebenso wie für die Charaktere, die sehr liebevoll und facettenreich dargestellt werden, sodass man sich gut in sie heineinversetzen, mitleiden oder auch mitlachen kann. Da die Geschichte immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird, kann man das Geschehen an allen Orten verfolgen und bekommt abwechselnd tiefere Einblicke in das Leben und die Gedanken einzelner Personen - besonders von Luc und Jasmin.
Die Liebesgeschichte ist romantisch und leidenschaftlich, nimmt aber auf keinen Fall zu viel Raum ein. Die dramatischen Ereignisse um Jasmins Vergangenheit und die Machtkämpfe in Afghanistan stehen klar im Vordergrund.

Die Geschichte ist von Beginn an absolut fesselnd und lässt den Leser bis zum Schluss nicht mehr los. Besonders der sehr angenehme Schreibstil überzeugt und macht das Lesen zu einem Vergnügen. Das Thema ist aktuell, interessant aufgearbeitet und regt zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 08.11.2016

spannend bis zum Schluss

Flammen der Rache
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Lily Parr befindet sich auf der Flucht. Auf der Suche nach Hinweisen über ihre Verfolger sucht sie Bruno Ranieri auf, dessen Geschichte mit ihrer verwoben scheint, wobei er selbst noch nichts davon weiß. ...

Lily Parr befindet sich auf der Flucht. Auf der Suche nach Hinweisen über ihre Verfolger sucht sie Bruno Ranieri auf, dessen Geschichte mit ihrer verwoben scheint, wobei er selbst noch nichts davon weiß. Bruno erliegt Lilys Reizen ohne zu ahnen, dass ihre Verfolger auch bald ihm auf der Spur sein werden...

„Flammen der Rache“ ist der 8. Band von Shannon McKennas Reihe über die McCloud-Brüder. Um der Handlung der Geschichte zu folgen, ist es nicht notwendig, die vorherigen Bücher zu kennen. In diesem Band spielen die McClouds zunächst auch nur eine sehr untergeordnete Rolle. Die Geschichte um Bruno und Lily steht klar im Vordergrund. Trotzdem gibt es etliche Andeutungen darüber, dass viele Familienmitglieder und deren Angehörige bereits eine schlimme Geschichte hinter sich haben. Diese waren jeweils Inhalt eines Bandes und stellen natürlich die Grundlage für die Beziehungen untereinander dar, die teilweise recht angespannt sind, sodass sich nicht jeder Konflikt sofort nachvollziehen lässt. Größtenteils wird es durch kleine Rückblicke aber auch für den unwissenden Leser aufgeklärt.

Die Handlung ist interessant und vor allem mysteriös, weil lange unklar bleibt, was es mit den Verfolgern und Drahtziehern auf sich hat. Der Schlüssel führt zurück in die Kindheit von Bruno und Lily und zusammen mit den beiden Protagonisten kann sich der Leser auf Spurensuche begeben. Zwar ist dies durchaus spannend, teilweise wird die Handlung durch endlose Diskussionen und Umwege aber etwas langatmig.

Auch die Beziehung von Bruno und Lily hat das Lesen manchmal etwas erschwert. Die beiden fallen bereits in der ersten Nacht übereinander her und auch im weiteren Verlauf kommt es immer wieder in den unmöglichsten, gefährlichen oder dramatischen Situationen zu intimen Momenten, die die Spannung erst mal unterbrechen. Ein paar weniger dieser Szenen hätten auch gereicht, so ansprechend die Liebesszenen auch beschrieben sind. Demgegenüber stehen einige unnötige Streits und in die Länge gezogene Diskussionen, aber je besser man die beiden kennenlernt, desto sympathischer werden sie.

Das rasante, dramatische Ende entschädigt dann für die kleinen Kritikpunkte. Sämtliche offene Fragen werden aufgeklärt und es gibt noch die ein oder andere Überraschung.
Auch der Schreibstil kann überzeugen. Das Buch liest sich sehr flüssig, die Beschreibungen sind anschaulich und detailliert, aber nicht überladen.

Im Verlauf der Handlung kommt eine Vielzahl von Personen zusammen, die es zunächst schwer macht, alle Namen zu behalten und die Beziehungen zuzuordnen. Alle haben aber gemeinsam, dass sie sehr vielschichtig dargestellt sind, wobei natürlich besonders die McCloud-Brüder, die trotz ihrer Kampfkünste auch eine sehr weiche Seite zeigen, sofort Sympathien gewinnen.

Fazit:
Ein heißer Thriller, der am Anfang etwas mehr Tempo vertragen hätte. Aber zum Schluss hin wird das Buch immer spannender und die Auflösung ist sehr gelungen. Auch die Figuren können nach einer Aufwärmphase überzeugen, auch wenn ihr Kennenlernen etwas fragwürdig bleibt.

Veröffentlicht am 08.11.2016

Erzählstil überzeugt komplett

Wer wird denn gleich von Liebe sprechen?!
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Heiß, heißer, Drew... so sieht er sich zumindest selbst. Der erfolgreiche Geschäftsmann zieht jedes Wochenende los, um Frauen aufzureißen. Ernsthafte Gefühle kennt er nicht, bis er eines abends eine Frau ...

Heiß, heißer, Drew... so sieht er sich zumindest selbst. Der erfolgreiche Geschäftsmann zieht jedes Wochenende los, um Frauen aufzureißen. Ernsthafte Gefühle kennt er nicht, bis er eines abends eine Frau trifft, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Da der Frauenheld mit seinen Gefühlen gar nicht umgehen kann, entsteht ziemliches Chaos.

Dieses Buch hat mich überzeugt, weil es einfach anders ist, als andere Bücher dieses Genres, die ich bisher gelesen habe.
Drew ist der Ich-Erzähler der Geschichte. Es beginnt damit, dass er fürchterlich leidet. Er ist krank, wie er selbst sagt, richtig weinerlich und gar nicht er selbst. Nachdem seine Schwester bei ihm zuhause reinplatzt, erzählt er ihr seine Geschichte – aber nicht nur ihr, sondern auch dem Leser. Und genau das ist es, was dem Buch besonderen Charme verleiht. Drew spricht den Leser immer wieder an und gibt sein Insiderwissen, wie Männer wirklich ticken, an ihn weiter. Dabei wirkt er nicht immer sympathisch, was ihm allerdings auch bewusst ist – und das macht den selbstverliebten Typen dann schon wieder liebeswert.
Wäre der Beginn nicht – das Wissen, dass er anders sein wird, als er selbst sein früheres Ich darstellt – hätte ich mich aber wohl nur schwer mit ihm anfreunden können.

Die Erzählweise sorgt immer wieder für sehr lustige Momente, weil Drew einfach eine tolle Art hat, die Dinge aus seiner männlichen Sicht zu erklären.
Aber das Buch ist nicht nur witzig. Die Geschichte bietet allerlei verschiedene Emotionen. Dass Drew auch seine erotischen Abenteuer ausführlich schildert, ist wohl nicht weiter überraschend...

Die Handlung ist auf jeden Fall interessant, schon allein weil es spannend zu verfolgen ist, welcher Schachzug Drew als Nächstes einfällt. Was der Geschichte allerdings fehlt, sind große Überraschungen. Im Großen und Ganzen ist der Verlauf relativ vorhersehbar, daher vergebe ich trotz des großes Lesespaßes nur 5 Möhren und keine 5+.

Der Erzählstil ist erfrischend. Der Leser wird direkt angesprochen und Drew wirft in seine Lebensgeschichte immer wieder kleine Anekdoten über die Männerwelt ein, sodass der Schürzenjäger, der sich Frauen gegenüber nicht besonders fair verhält, trotzdem insgesamt sehr sympathisch wird. Die Handlung ist interessant, aber nicht überraschend, trotzdem macht es unglaublich Spaß, Drews mal sarkastische, mal witzige, mal traurige Erzählung zu verfolgen.

Veröffentlicht am 08.11.2016

vorhersehbar, aber trotzdem süß

Eversea - Ein einziger Moment
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Die 21-jährige Keri Ann ist Kellnerin in ihrem verschlafenen Heimatstädtchen Butler Cove. Als plötzlich der berühmte Schauspieler Jack Eversea auftaucht, ist es mit der Ruhe vorbei. Keri Anns Leben steht ...

Die 21-jährige Keri Ann ist Kellnerin in ihrem verschlafenen Heimatstädtchen Butler Cove. Als plötzlich der berühmte Schauspieler Jack Eversea auftaucht, ist es mit der Ruhe vorbei. Keri Anns Leben steht plötzlich Kopf, denn der Hollywoodstar sieht nicht nur verdammt gut aus, sondern entpuppt sich auch noch als richtig nett. Die Dinge nehmen ihren Lauf, bis beide sehr schmerzhaft daran erinnert werden, dass sie in verschiedene Welten gehören...

Mein erster Eindruck von Keri Ann war sehr positiv. Sie ist eine höfliche, aufgeschlossene, bodenständige junge Frau. Auch ihre ersten Reaktionen auf den Hollywoodplayboy machten sie sympathisch – denn zunächst begegnet sie Jack sehr zickig und sarkastisch, was für einige spaßige Momente sorgt. Doch sie kann die harte Fassade nicht lange aufrechterhalten und so entwickelt sie sich schnell zu einem gefühlsdusseligen Teenager, was sie letztlich nur authentisch macht. Denn wer würde nicht dahinschmelzen, wenn plötzlich sein sexy Film-Idol vor einem steht?!

Jack ist ein Charakter, den man oft nur schwer einschätzen kann. Mal ist er sich kühl und arrogant, dann wieder gibt er seltene, berührende Einblicke in seine nicht immer rosige Vergangenheit. Was allerdings seine vorgeplante Zukunft angeht, bleibt er eher verschlossen, was es schwer macht, seine Absichten einzuschätzen.

Verstärkt wird dieser Effekt durch die Ich-Perspektive von Keri Ann, welche Jack natürlich nur so zeigt, wie die junge Frau ihn wahrnimmt. Die Erzählperspektive bietet dafür allerdings sehr viele Einblicke in Keri Anns stetig wechselndes Gefühlsleben und lässt den Leser so mitlieben und mitleiden.
Sie hat eine angenehme, beschreibende Erzählweise, die es leicht macht, sich das Geschehen bildlich vorzustellen.

Die Handlung ist – obwohl weite Teile sehr vorhersehbar sind – interessant zu verfolgen. Zunächst versuchen Keri Ann und Jack, trotz der Zuneigung, die beide empfinden, Abstand zu halten. Lange gelingt ihnen dies aber nicht, sodass es spannend zu beobachten ist, wer wann und warum zuerst nachgibt. Dabei durchleben beide Figuren sehr unterschiedliche Gefühle und besonders im letzten Teil wird es emotional und eine Spur dramatisch. Auch erotische Momente gibt es, wobei diese passend in die Handlung eingebunden sind.

Die Wendung zum Schluss ist dann wieder wenig überraschend, wobei das Buch mit einem Cliffhanger endet und noch etliche Fragen unbeantwortet bleiben. Besonders in Bezug auf Keri Anns Freunde wurden einige Handlungsstränge begonnen, im Verlauf aber nur sehr spärlich aufgegriffen.

Obwohl die Handlung vorhersehbar ist und wenig Neues bietet, ist das Geschehen süß zu verfolgen – eine Prise Kitsch, Erotik und Klischees inklusive.