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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2023

berührend, aber…

Starburst Effect
1

Lily wird in der Schule gemobbt. Drahtzieher ist ihr Nachbar, der Footballspieler Noah. Als dieser nach einem Sportunfall Gehirnschäden zurückbehält, ist es ausgerechnet Lily, die mit Noah an einem Projekt ...

Lily wird in der Schule gemobbt. Drahtzieher ist ihr Nachbar, der Footballspieler Noah. Als dieser nach einem Sportunfall Gehirnschäden zurückbehält, ist es ausgerechnet Lily, die mit Noah an einem Projekt arbeiten soll. Zwar gehört Noah nun auch zu den unbeliebten Schülern, aber kann Lily ihre Verletztheit für die Zusammenarbeit tatsächlich ablegen?

Seit Cinder & Ella habe ich fast jedes Buch von Kelly Oram gelesen, warte aber immer noch darauf, dass mich nochmal eine Geschichte so umhauen kann. Starburst Effect ist es zumindest nicht gelungen, obwohl es schöne Passagen gab.

Insgesamt ist es mir aber viel zu viel Highschool Drama. Die Hälfte des Buches dreht sich einfach nur darum, dass irgendwer (Lily selbst, ihre Freundin oder deren Freunde) sich Gedanken darüber macht, zu den beliebten Kids zu gehören bzw. in Ungnade zu fallen, wenn man mit den falschen Leuten gesehen wird. Supernervig, da für ein klein wenig mehr Aufmerksamkeit und einen besseren Platz in der Mensa eine langjährige Freundschaft weggeworfen wird. Es gibt unnötig viel künstliches Drama, besondern zwischen Lily und ihrer eigentlich besten Freundin, das ich einfach nur anstrengend fand.

Überhaupt halte ich das Verhalten der kompletten Schülerschaft nicht für realistisch:

Wir haben den Football Star der Schule, der zu manchen fies ist, aber natürlich zu den beliebtesten Kids gehört. Er hat einen schweren Unfall während eines Spiel, die halbe Schule schaut zu. Der Unfall verändert sein Leben, er muss sich mühsam zurückkämpfen und wird nie mehr der Alte sein. Und was macht die komplette Schule? Mitleid haben? Mitnichten. Er wird aufs übelste gemobbt. Besonders von seinen ehemaligen „Freunden“.

Nunja, zumindest Noah selbst erkennt durch diese Erfahrung, dass er sich bis vor seinem Unfall ziemlich mies verhalten hat – auch wenn er sich an diese Zeit gar nicht erinnern kann.
Auch der Umgang der Lehrkräfte mit dem Thema ist ziemlich daneben. Es wird zwar bemerkt, dass in der Schule einiges daneben läuft, aber einschreiten tut dann doch keiner.

Nun aber zu den positiven Punkten – davon gab es auch einige.

Neben vielen nervigen Szenen hat das Buch einige sehr emotionale Augenblicke. Besonders das letzte Viertel hat mich so manche Träne verdrücken lassen. Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass mir hier vieles zu einfach und rosig dargestellt ist und mehrere Figuren einen etwas zu plötzlichen Wandel durchmachen.

Noahs Schicksal ist sehr bewegend – auch wenn sein ganzer Krankheitsverlauf leider auch ein wenig unrealistisch wirkt, da alles extrem schnell geht – vom Koma zurück auf die Schulbank.
Dennoch muss Noah sich mit dieser neuen Situation arrangieren. Sein Leben ist völlig anders als vorher, er kann viele Dinge nicht mehr, zweifelt an sich und seinen Zukunftsperspektiven.

Auch für Lily ist die Zukunft – schließlich beschreibt das Buch das letzte Jahr vor dem Schulabschluss – ein großes Thema. Familiäre Probleme, Geldsorgen und die Frage der richtigen Berufswahl beschäftigen sie sehr.

Beide kämpfen mit sich selbst – und dann auch noch miteinander. Kann Lily ihrem ehemaligen Mobber verzeihen? Ihn sogar unterstützen? Und ist Noah nach dem Unfall tatsächlich ein anderer Mensch?

Richtig cool fand ich übrigens den kleinen Verweis auf Ellamara.

Fazit

Es gab tolle Momente und viele ernste Themen. Besonders die letzten Seiten waren sehr emotional und berührend. Aber es gab auch zu viel zu viel Drama und unrealistisches Verhalten samt viel zu plötzlichem Sinneswandel verschiedener Charaktere.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 03.05.2023

ernst und locker zugleich

Peanuts und andere Katastrophen
0

Ambrosius hat keine Freunde an seiner Schule. Er wird immer wieder gehänselt. Ein Scherz kostet ihn fast das Leben, denn Mitschüler schmuggeln dem Allergiker eine Erdnuss auf sein Brot. Von nun an bleibt ...

Ambrosius hat keine Freunde an seiner Schule. Er wird immer wieder gehänselt. Ein Scherz kostet ihn fast das Leben, denn Mitschüler schmuggeln dem Allergiker eine Erdnuss auf sein Brot. Von nun an bleibt Ambrosius zuhause. Schule per Fernunterricht. Kaum noch Kontakt zu anderen Kindern. Das wird dem zwölfjährigen aber schnell zu langweilig. Während seine Mutter arbeitet, freundet er sich mit dem Sohn seiner Vermieter an, der kürzlich aus dem Gefängnis entlassen wurde. Seine Mutter sollte davon natürlich besser nichts wissen…

Von der Autorin hat mir bereits „Adresse unbekannt“ richtig gut gefallen. Auch „Peanuts und andere Katastrophen“ kommt mit ernsten Themen verpackt in eine witzige und abenteuerlustige Story daher.

Ambrosius ist ein lebensnah gezeichneter Charakter. Er nimmt als Ich-Erzähler kein Blatt vor den Mund. Ohne Scham schildert er alltägliche Probleme der beginnen Pubertät. Seine Begeisterung für Scrabble zieht sich durch die Geschichte und wird zu jedem Kapitelbeginn aufgegriffen. Komplizierte Worte, die dabei genannt werden, finden sich am Ende des Buches in einem kleinen Glossar wieder.

Ambrosius Mutter ist … sehr fürsorglich. Sie hat ihre Gründe, lässt ihrem Sohn aber wenig Freiraum. Das macht die Beziehung der beiden ein wenig kompliziert.
Dank zahlreicher Umzüge musste Ambrosius schon verschiedene Schulen besuchen. Dabei wird er häufig zum Mobbingopfer. Dieser Aspekt der Geschichte hätte für mich noch ein wenig mehr Raum vertragen. Besonders die Konsequenzen für die „Täter“ kommen mir zu kurz. Allerdings gerät Ambrosius später selbst in die Rolle, einen anderen Menschen mit Worten zu verletzten. Hier werden ihm die Folgen seines Verhaltens aufgezeigt.

Freundschaft, Erwachsenwerden, Verlust, Vertrauen, Kriminalität und Mobbing sind ebenso Themen der Geschichte wie der Wunsch nach Anerkanntwerden und Zugehörigkeit. Sämtliche Aspekte sind so in die Handlung eingewoben, dass sie eine runde Geschichte ergeben, die ohne erhobenen Zeigefinger auskommt aber dennoch kleine Botschaften vermittelt.

Nicht zuletzt dank der facettenreich gezeichneten, sehr unterschiedlichen Chraktere macht es Spaß, das Buch zu lesen.

Fazit

Eine Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft in die allerlei ernste Themen eingewoben sind und die dennoch leicht und fröhlich daherkommt.

Veröffentlicht am 03.05.2023

Zwei berührende Schicksale

Skaterherz
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Zwei Jungen. Einer herzkrank. Wartet auf eine Organspende. Einer abenteuerlustig und draufgängerisch. Waghalsig sogar. Beide Leben nun miteinander verbunden.

Direkt der Start geht unter die Haut.
Während ...

Zwei Jungen. Einer herzkrank. Wartet auf eine Organspende. Einer abenteuerlustig und draufgängerisch. Waghalsig sogar. Beide Leben nun miteinander verbunden.

Direkt der Start geht unter die Haut.
Während der kranke Elias an allerlei Geräten im Krankenhaus liegt, plant der aufgeweckte Boyd einen ganz besonderen Stunt. Es wird sein letzter sein…

Der 13-jährige Elias ist schon sehr lange krank. Er hat viel Zeit im Krankenhaus verbracht, kann nicht mehr normal zur Schule gehen. Die falschen Keime können gefährlich für ihn werden. Dementsprechend wird er von seinen Eltern sehr behütet. Und deren Sorgen hat auch er sich so weit verinnerlicht, dass er sich und seinem Körper wenig zutraut. Nach der OP hat er verständlicherweise Angst, dass sein Körper das Herz abstoßen könnte.
Boyd hingegen findet diese Vorsicht völlig übertrieben. Nun, wo Elias ein gesundes Herz hat, soll er gefälligst auch leben.

Zugegeben, anfangs fand ich es ein wenig eigenartig, wie Boyd als Geist durch das Buch… geistert. Aber es entwickelt sich eine ganz besondere, sehr berührende Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft, zweite Chancen, Mut und Verzeihen. Und natürlich ganz allgemein den Aspekt der Organspende.
Die zwei Jungen sind miteinander verbunden, ob sie wollen oder nicht. Sie unterstützen und helfen einander – jeder soweit die eigenen Möglichkeiten es zulassen.

Trotz der Schwere mancher Themen bleiben Handlung und Erzählweise leicht und erfrischend. Es gibt ein paar bedrückende Momente, einige Szenen haben mir die Tränen in die Augen getrieben. Aber insgesamt ist es eine positive, hoffnungsvolle, fröhliche Geschichte – wozu besonders auch Boyd und seine lebensbejahende Einstellung beiträgt.

Das Buch ist recht kurz. So kommt auch das Ende sehr plötzlich. Aber eigentlich ist in diesem Moment auch alles gesagt.

Fazit

Eine berührende Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft, zwei ganz unterschiedliche Jungen, die sich einander anvertrauen, einander herausfordern und damit unterstützen. Und noch so viel mehr…

Veröffentlicht am 03.05.2023

Tolles Finale!

Westwell - Hot & Cold
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Achtung: 3. Band der Reihe. Rezension enthält Spoiler zu den Vorgängern.

Nach dem extremen Cliffhanger des zweiten Bandes war ich unglaublich gespannt auf das Finale. Dieses hat einiges zu bieten: eine ...

Achtung: 3. Band der Reihe. Rezension enthält Spoiler zu den Vorgängern.

Nach dem extremen Cliffhanger des zweiten Bandes war ich unglaublich gespannt auf das Finale. Dieses hat einiges zu bieten: eine Achterbahnfahrt der Gefühle und jede Menge unerwartete Aufdeckungen.

Helena und Jess sind sympathische Charaktere. Erneut schildern sie ihre Ereignisse abwechselnd aus der Ich-Perspektive und geben dabei Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle. Die beiden haben in der Vergangenheit schon viel durchgemacht und erneut scheint es das Schicksal nicht gut mit ihnen zu meinen.

Gut gefallen hat mir in diesem Abschluss, dass es zwar allerlei Drama gibt, sich dieses aber nicht zwischen Helena und Jess abspielt. Keine unnötig aufgebauschten Konflikte, die aus mangelnder Kommunikation oder voreinander verborgenen Wahrheiten entstehen, wie in dem Genre so gern üblich.
Drama gibt es trotzdem – nicht selbstproduziert sondern den Umständen geschuldet.

Neben angenehmen, ruhigen und entspannten Passagen, in denen auch die Figuren ein wenig abschalten können, enthält die Geschichte aufregende, temporeiche Szenen. Dank neuer Erkenntnisse nehmen die Ermittlungen um den Mord ihrer Geschwister Fahrt auf. Je mehr die zwei herausfinden, desto brenzliger wird die Situation aber auch für sie selbst, da die Zusammenhänge und Hintergründe lange nicht absehbar sind. Die Gesamtentwicklung und auch die Motive so mancher Figur konnten mich ein wenig überraschen und erklären vergangene Ereignisse.

Nach einem emotionalen und aufregenden Ende bleiben nur wenige Fragen offen.

Fazit

Ein toller Abschluss, der mit emotionalen Momenten, dramatischen Ereignissen und unerwarteten Entdeckungen punkten kann.

Veröffentlicht am 03.05.2023

mehr Emotionen, weniger Spannung

Underworld Chronicles - Befreit
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Achtung: 4. Band. Inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern vorhanden!!!

Was mir in der Reihe bisher richtig gut gefallen hat, ist die Vielfalt der Fantasywesen und wie diese zusammen agieren. Dies ist auch ...

Achtung: 4. Band. Inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern vorhanden!!!

Was mir in der Reihe bisher richtig gut gefallen hat, ist die Vielfalt der Fantasywesen und wie diese zusammen agieren. Dies ist auch in diesem Band wieder super. Es kommen neue Geschöpfe dazu, sodass die Welt der Übernatürlichen noch etwas komplexer wird. Nora und ihre Jungs mag ich grundsätzlich alle total gern. Wie der zusammengewürfelte Clan als Familie zusammengewachsen ist, ist toll.

Was mich an den bisherigen Bänden gestört hat, war, dass die eigentlich spannende Handlung immer wieder durch unnötig ausführliche Schwärmereien Noras für jedes männliche Wesen unterbrochen wurde.
Nun, das ist im vierten Band nicht der Fall. Hier müsste man eher sagen, die Schwärmereien werden hin und wieder für ein paar spannende Momente unterbrochen. Die Ermittlungen sind diesmal eigentlich nur Beiwerk. Im Vordergrund stehen Nora und ihre Beziehungen zu den verschiedenen Clanmitgliedern, sodass die Geschichte überhaupt erst ab der Hälfte ein wenig Fahrt aufnimmt.

Nachdem Nora nun weiß, was für ein Wesen sie ist, bereitet ihre Identität ihr auch direkt Probleme. Gleichzeitig brodelt es in der Welt der Übernatürlichen wieder kräftig, als einige mächtige Wesen entführt werden.
Sowohl Noras eigene Probleme wie auch die Ermittlungen sorgen für einige aufregende und dramatische Passagen. Dabei gibt es mehrere Wendungen, die mich überraschen konnten. Diese beiden Handlungsaspekte haben mir gut gefallen. Aber der Fantasyanteil tritt doch leider eher in den Hintergrund.

Deutlich mehr Raum nimmt das Geschehen innerhalb des Clans ein. Noras Harem wächst. Manche sind Liebhaber, manche nur Freunde. Einigen der Jungs kommt sie näher. Seit in Band 3 geklärt wurde, warum Nora auf alle Männer und diese wiederum auf sie reagieren, ließen sich die vielen Schwärmereien besser einordnen und auch dieser Teil der Gesamthandlung hat mir richtig gut gefallen.
Allerdings ist Nora von den Ereignissen in ihrer Kindheit/ Jugend immer noch schwer traumatisiert, sodass ihr intime Nähe schwer fällt.
Und obwohl diese Probleme so benannt werden, und Nora im Verlauf der Reihe immer wieder panisch auf Nähe reagiert, ist das Trauma dann aber doch sehr plötzlich vergessen, nachdem ihr auch von einem der Männer geraten wurde, doch endlich Sex zu haben, um ihre Ängste zu überwinden. Nora landet im Verlauf der Geschichte direkt mit mehreren ihrer Männer im Bett. Diese Entwicklung von Panik zu Lust war für mich nicht wirklich greifbar, und wurde mir zu flach abgehandelt – obwohl ich ihre Jungs prinzipiell alle ganz zauberhaft finde.

Das Ende lässt die Möglichkeit zu weiteren Bänden offen.

Fazit

Obwohl es wieder aufregende Ermittlungen und viele Probleme in der Welt der Magischen gibt, tritt dieses stark in den Hintergrund und der Fokus dieses Bandes liegt auf der Beziehungsentwicklung von Nora zu ihren Männern sowie ihren Schwierigkeiten mit ihrer Natur. Beides ist nicht uninteressant. Den Umgang mit Noras Trauma fand ich allerdings teils unglücklich und die spannenden Momente wurden zugunsten von zahlreichen Pärchenszenen zu zügig abgehandelt.