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Veröffentlicht am 17.03.2017

Das Buch des Jahres 2017!

Die letzten Tage der Nacht
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„Kurz gesagt: Er [Edison] schien doch nur ein Mensch zu sein. Was Paul fast am meisten irritierte. Es konnte schließlich nicht sein, dass der Teufel sich selbst die Fliege band.“ (265)

New York, 1888. ...

„Kurz gesagt: Er [Edison] schien doch nur ein Mensch zu sein. Was Paul fast am meisten irritierte. Es konnte schließlich nicht sein, dass der Teufel sich selbst die Fliege band.“ (265)

New York, 1888. Wir befinden uns mitten im juristischen Krieg der damals wohl gescheitesten und mächtigsten Männer Amerikas - Thomas Edison und George Westinghouse. Jeder möchte die Erfindung der Glühbirne für sich beanspruchen.
Westinghouse beauftragt den jungen Anwalt Paul Cravath, der direkt nach seinem ausgezeichneten Universitätsabschluss die Karriereleiter erklimmt und als Partner in einer Kanzlei arbeitet. Aus Pauls Perspektive erfahren wir die atemberaubend spannende Geschichte um "Die letzten Tage der Nacht", die zu großen Teilen auf Tatsachen beruht.

Und das ist es auch, was mitunter die Faszination dieses Buches ausmacht: Die Grundstory, die meisten Figuren und Begebenheiten beruhen auf historischen Tatsachen. Moore webt daraus einen so aufregenden, stimmigen Roman, dass man an vielen Stellen an der historischen Authentizität zweifelt, sie aber doch zumeist gegeben ist. Schreibt am Ende doch mal wieder das Leben die besten Geschichten? Auch. Aber erst durch das geniale Schreibtalent Moores wird dieses unterhaltsame Buch daraus!

Wenn z.B. Thomas Edison als reine Imponiergeste ganz nebenbei einen kleinen Knopf in seinem Büro betätigt, um die mehrere hundert Meter entfernte Lady Liberty zu illuminieren, ist das einfach... cool.
Ich mag den filmischen Schreibstil. Man merkt, dass Graham Moore als Drehbuchautor groß geworden ist. Das Buch ist unheimlich lehrreich. Die Suchmaschine läuft nebenbei heiß. Auch die Kapitelüberschriften lassen an einen Film denken, denn sie lesen sich wie Arbeitstitel bzw. Szenennamen am Filmset. Jedes Kapitel wird von einem schlauen Zitat eingeleitet.

Einmal angefangen fällt es schwer diesen Roman wieder zur Seite zu legen. Er liest sich wie ein historischer Männerkrimi. Ich habe hier ein neues Lieblingsbuch für mich entdeckt und freue mich auf die Verfilmung 2018!


Historische Tatsachen vs. Fiktion (Vorsicht Spoiler!): https://mrgrahammoore.com/books/the-last-days-of-night/historical-timeline/

Veröffentlicht am 17.03.2017

Weihnachtsmalzauber

Mein wundervolles Weihnachtsfest
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"Wirbelnde Schneeflocken, appetitlich dekorierte Lebkuchenhäuser und ein festliches Ambiente – Johanna Basford lässt in ihrem Weihnachtsbuch den ganzen Zauber des Festes deutlich werden. Ein Fest für alle ...

"Wirbelnde Schneeflocken, appetitlich dekorierte Lebkuchenhäuser und ein festliches Ambiente – Johanna Basford lässt in ihrem Weihnachtsbuch den ganzen Zauber des Festes deutlich werden. Ein Fest für alle Ausmal-Sinne."

In diesem Malbuch finden sich wunderschöne ornamentale Muster, die Weihnachtsmotive ergeben. Und das ist auch das Besondere an diesen Bildern: Die Motive beinhalten keine einfachen Flächen, die ausgemalt werden können, sondern jedes Bild und jede Fläche besteht aus vielen filigranen und geschwungenen Mustern. Man taucht beim Malen immer tiefer in die einzelnen Muster und Strukturen ein. Oftmals ist man am Ende selbst überrascht von seinem Ausmalergebnis, da man sich "unterwegs" so im Detail verloren hat, dass man das große Ganze vorübergehend aus dem Blick verloren hat. Man nennt dieses Gefühl "im Flow sein". Durch so wunderbare Malbücher wie das Weihnachtsbuch von Johanna Basford - die offenbar nicht zu Unrecht die Königin der Ausmalbücher genannt wird - kann jeder dieses Gefühl erleben, auch wenn er sonst eher weniger künstlerisch begabt ist.

Die Blätter sind alle nur einseitig bedruckt. Auf der Rückseite befindet sich ein graues Muster, das sogar auch ausgemalt werden und dann z.B. als Geschenkpapier genutzt werden kann. Prinzipiell bietet dieser einseitige Druck aber den Vorteil, dass die Stifte und Farben nicht durchgedrückt werden. Allerdings muss ich sagen, dass die Blätter zusätzlich so dick sind, dass mir das eh nicht passiert ist. Sowohl Bunt- als auch Filzstifte sind problemlos anwendbar. Für die Vorsichtigen unter uns gibt es eine Testseite an Ende des Buches. Ein weiterer großer Vorteil sind die heraustrennbaren Seiten, sodass man seine Kunstwerke ggf. rahmen, aufhängen oder verschenken kann.

Ach, und was auch nicht vergessen werden sollte: Das Buch ist wunderschön weihnachtlich und stimmt total auf diese schöne Zeit des Jahres ein. Da kommt Weihnachtsstimmung auf!

https://www.weltbild.de/themenwelten/gewinnspiel/kommentar-des-monats