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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2020

Loslassen und bewahren

Das Haus meiner Eltern hat viele Räume
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Das kann man doch nicht wegwerfen. Das muss man doch aufheben. Da hängen so viele Erinnerungen dran...
Diese und ähnliche Sätze dürften jedem bekannt vorkommen, der schon einmal ausgemistet hat.
Die ...

Das kann man doch nicht wegwerfen. Das muss man doch aufheben. Da hängen so viele Erinnerungen dran...
Diese und ähnliche Sätze dürften jedem bekannt vorkommen, der schon einmal ausgemistet hat.
Die einen trennen sich leichter von Dingen, andere können nichts wegschmeißen und heben alles auf.
Was tun, wenn es das Elternhaus betrifft, das ausgeräumt werden muss?
Ursula Ott hat mit "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" ein Buch geschrieben, das gleichzeitig Ratgeber ist, aber auch erzählt, wie sie selbst mit der Haushaltsauflösung ihres Elternhauses zurechtkam.
Gefühlvoll beschreibt sie, wie ihre Mutter sich im Alter verändert und umziehen muss.
Es ist meiner Meinung nach ein positives Buch entstanden, das behilflich ist, wenn es ums Loslassen geht.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Ein wunderbarer Wohlfühlroman

Time to Love – Tausche altes Leben gegen neue Liebe
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Leena und Eileen - Enkelin und Großmutter. Das sind die beiden Protagonisten von Beth O'Learys Roman "Time to Love". Leena lebt im hektischen London. Ihr stressiger Job als Senior Consultant und der Tod ...

Leena und Eileen - Enkelin und Großmutter. Das sind die beiden Protagonisten von Beth O'Learys Roman "Time to Love". Leena lebt im hektischen London. Ihr stressiger Job als Senior Consultant und der Tod ihrer Schwester bringen sie an ihre Grenzen, daher bekommt sie von der Firma eine zweimonatige Auszeit verordnet.
Die fast 80-jährige Eileen dagegen wohnt in einem Dorf auf dem Land und fühlt sich völlig unterfordert. Zudem ist sie auf der Suche nach einem neuen Mann, der in ihrem begrenzten Umfeld allerdings nicht zu finden ist. Sie muss den Suchradius erweitern. Wie wäre es mit London, der turbulenten Stadt, von der Eileen schon in jungen Jahren geträumt hat? Während Leena zur Ruhe kommen möchte, braucht ihre Großmutter ein bisschen Abwechslung. Was liegt da näher, als die Wohnsitze zu tauschen?

Mit "Time to Love" ist Beth O'Leary ein wunderbarer Roman gelungen. Ein Wohlfühlroman - gefühlvoll, aber nicht kitschig. Das Buch liest sich leicht und ist trotzdem nicht seicht.
Die einzelnen Charaktere sind sehr treffend beschrieben. Die älteren Dorfbewohner mit ihren teilweise verschroben wirkenden Ansichten sowie Leenas etwas flippige Freunde in London wachsen einem sehr schnell ans Herz.
Schön erzählt die Geschichte auch auf amüsante und anrührende Weise, dass Liebe zeitlos und an kein Alter gebunden ist.
Eine sehr nette Lektüre für zwischendurch!

"Time to Love" hat 448 Seiten und ist im Diana-Verlag erschienen.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Unterhaltung auf höchstem Niveau

Die langen Abende
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Elizabeth Strout erzählt in ihrem Roman "Die langen Abende" Geschichten über die kleinen Leute mit ihren Problemen - seien es Paarprobleme, Ärger mit Kindern, Trennung, Fremdgehen, Krankheiten - Situationen ...

Elizabeth Strout erzählt in ihrem Roman "Die langen Abende" Geschichten über die kleinen Leute mit ihren Problemen - seien es Paarprobleme, Ärger mit Kindern, Trennung, Fremdgehen, Krankheiten - Situationen im Leben, die jeder kennt.

Im Mittelpunkt steht Olive Kitteridge, eine pensionierte Lehrerin. Sie ist schrecklich direkt und manch einer wird sie als sehr unangenehm empfinden. Jack, ehemals Professor an der Harvard University und verwitwet, umwirbt Olive. Auch er nimmt eine große Rolle in dem Buch ein.

Der Roman spielt in Crosby, einer Kleinstadt in Maine an der Ostküste der USA.

Es ist ein berührendes Buch, das einen nachdenken lässt über das Leben, über das Alter. Ein Buch, das vielleicht ein wenig traurig stimmt, vor allem aber auch herrlich komisch, amüsant und skurril ist.

Für den vorhergehende Band "Mit Blick aufs Meer"- im Englischen unter dem Titel "Olive Kitteridge" erschienen - bekam Elizabeth Strout 2009 den Pulitzerpreis.

Man kann beide Romane ohne Weiteres unabhängig voneinander lesen. Aber ich habe mir sagen lassen, es sei ideal, wenn man sich die Geschichten der Reihe nach gönnt.

Ich kenne "Mit Blick aufs Meer" bisher noch nicht, habe mir den Roman aber jetzt bestellt und freue mich schon sehr auf die Lektüre.

"Die langen Abende" ist im Luchterhand Verlag erschienen, hat 352 Seiten und gehört definitiv schon jetzt zu meinen Bücher-Highlights 2020.

Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Kalifornische Träume

Mandelglück
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Sophie ist Restaurantleiterin im Three Seasons, dem angesagtesten Restaurant Bostons. Trotz Karriere und Unabhängigkeit ist sie jedoch nicht wirklich glücklich mit ihrem Leben. Als ihre Großmutter Hattie ...

Sophie ist Restaurantleiterin im Three Seasons, dem angesagtesten Restaurant Bostons. Trotz Karriere und Unabhängigkeit ist sie jedoch nicht wirklich glücklich mit ihrem Leben. Als ihre Großmutter Hattie stirbt, erbt sie deren Mandelfarm in Kalifornien, wo sie als Kind wunderbare Sommer verbracht hat. Das Erbe ist jedoch an gewisse Bedingungen geknüpft. Was soll Sophie tun? Soll sie ihren Job aufgeben und zurück aufs Land ziehen? Und was ist mit ihrer Jugendliebe Jack und ihrer ehemals besten Freundin Lydia? Beide wurden von Sophie sehr verletzt, als diese vor Jahren Kalifornien von heute auf morgen verlassen hatte.


"Mandelglück" von Manuela Inusa ist das dritte Buch aus der Reihe "Die Kalifornischen Träume".

Es wird aus der Sicht dreier Frauen erzählt: von Sophie, von Lydia sowie von Alba, einer Arbeiterin auf der Farm, die ursprünglich von Mexiko nach Kalifornien kam, um dort ein besseres Leben zu haben.


Das Buch ist ein leichter Sommerroman und mit gut 400 Seiten ein netter Schmöker.

Der Ausgang der Geschichte war für mich jedoch sehr vorhersehbar.

Wer keine anspruchsvolle Lektüre sucht und sich lediglich unterhalten lassen möchte, für den ist "Mandelglück" genau das richtige Buch.

Sehr nett sind die Rezepte im Anhang, die im Roman eine Rolle spielen. Auch das Cover ist farbenfroh gestaltet und passt sich wunderbar seinen Vorgängen an.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Beeindruckende Lektüre

Alle außer mir
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Der vierzigjährigen Ilaria aus Rom steht eines Tages an ihrer Haustür ein junger Äthiopier gegenüber, der behauptet, mit ihr verwandt zu sein. In seinem Ausweis steht der gleiche Name, wie ihn Ilarias ...

Der vierzigjährigen Ilaria aus Rom steht eines Tages an ihrer Haustür ein junger Äthiopier gegenüber, der behauptet, mit ihr verwandt zu sein. In seinem Ausweis steht der gleiche Name, wie ihn Ilarias Vater trägt. Dieser jedoch ist über 90 Jahre alt und nicht mehr in der Lage, sich dazu vernünftig zu äußern.

Francesca Melandri erzählt in "Alle, außer mir" auf beeindruckende Weise die Geschichte einer italienischen Großfamilie über drei Generationen.
Der Roman beschäftigt sich unter anderem mit dem brisanten und wichtigen Thema "Flüchtlingspolitik" und geht außerdem zurück in die Zeit des Abessinienkrieg in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts.

"Alle, außer mir" fand ich sehr anspruchsvoll zu lesen, da ich vor allem mit den politischen Themen nicht wirklich vertraut war. Alles in allem aber ist der Roman, der 2018 mit dem Preis der unabhängigen Buchhandlungen ausgezeichnet wurde, eine bemerkenswerte Lektüre, die ich durchaus empfehlen kann.

Das Buch hat 608 Seiten und ist als Taschenbuch im btb Verlag erschienen.

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