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Veröffentlicht am 03.06.2023

Wunderschöner Wohlfühlroman

Am Horizont wartet die Sonne
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„Manchmal ist es besser, sich einfach treiben zu lassen, zuzulassen, dass die Strömung uns in eine andere Richtung zieht, dass der Wind sich dreht und uns mitreißt.“ 
S. 383

Katrin ist Autorin und lebt ...

„Manchmal ist es besser, sich einfach treiben zu lassen, zuzulassen, dass die Strömung uns in eine andere Richtung zieht, dass der Wind sich dreht und uns mitreißt.“ 
S. 383

Katrin ist Autorin und lebt in Hamburg. Während sie mit ihren Büchern recht erfolgreich ist, läuft es im Privatleben alles andere als rund. 
Als Katrin am Flughafen auf ihre Cousine Julia wartet, die gleichzeitig ihre beste Freundin ist, findet sie einen frankierten Briefumschlag. Genauer gesagt, Katrins Hund findet den Brief, was zur Folge hat, dass man danach die Adresse nur noch schlecht entziffern kann. Soviel steht fest: Der Brief war für einen Filipe in einem kleinen Ort in Portugal bestimmt. Und ganz „zufällig“ erfahren wir auch, worum es in dem Schreiben geht, und dass Filipe den Brief unbedingt bekommen sollte. 
Nachdem die beiden Freundinnen sowieso eine gemeinsame Auszeit geplant hatten, reisen sie also zusammen zu der kleinen Halbinsel im Atlantik. Und Katrin macht sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Empfänger. 

Meike Werkmeister hat wieder einen richtig tollen Wohlfühlroman geschrieben. Der Großteil der Geschichte spielt in Portugal. Wir kommen beim Lesen also richtig schön in Urlaubsstimmung, können die Sonne und das Meer genießen, vom Strand aus die Surfer beobachten, abends in kleinen Restaurants sitzen und die Seele baumeln lassen. Aber wir erfahren auch von den Problemen der Menschen dort in Marial, dem fiktiven Ort, in dem die Geschichte spielt. Wir kommen außerdem einem Familiengeheimnis auf die Spur, und überhaupt passiert so einiges dort. 
Es wird einem auf keinen Fall langweilig beim Lesen. Wer eine nette Lektüre sucht, ein Buch zum Abschalten, um die Seele baumeln zu lassen, dem empfehle ich „Am Horizont wartet die Sonne“ sehr.

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Wunderbarer Sommerroman

Adas Fest
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Ada, Mitte 70, fährt ein letztes Mal in ihr Feriendomizil „Les Vagues“ an der französischen Atlantikküste. Das Haus muss geräumt werden, denn der ansteigende Meeresspiegel droht es zu überfluten. Die nächsten ...

Ada, Mitte 70, fährt ein letztes Mal in ihr Feriendomizil „Les Vagues“ an der französischen Atlantikküste. Das Haus muss geräumt werden, denn der ansteigende Meeresspiegel droht es zu überfluten. Die nächsten Herbststürme wird es nicht überleben.
Doch bevor es so weit ist, soll noch einmal ein rauschendes Sommerfest gefeiert werden. Ein Fest, wie Ada es aus früheren Jahren kennt, als ihr Mann, der berühmte Maler Leo Kwant, noch lebte. Und alle sollen kommen - Adas drei erwachsene Töchter, Freunde, liebe Menschen aus dem Dorf und auch der Restaurantbesitzer Vincent, zu dem Ada eine ganz besondere Beziehung hat.

Anfangs verläuft die Erzählung recht ruhig, aber zunehmend nimmt sie Fahrt auf. Und was da alles ans Tageslicht kommt, ist wirklich unglaublich. Es geht um Liebe, um Familiengeheimnisse, um Lügen und Betrug.

„Adas Fest“ war für mich der perfekte Roman jetzt bei dem sonnigen Wetter in der Hängematte. Ich habe das Buch sehr genossen. Aber nicht nur im Sommer ist es die ideale Lektüre. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich das Buch auch ganz wunderbar für die dunkle Jahreszeit eignet. Man kann damit nämlich ganz herrlich dem Alltag entfliehen und sich in wärmere Gefilde träumen.
Ein schönes Leseerlebnis, das ich sehr gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Ein neuer Fall für Brunetti

Wie die Saat, so die Ernte
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Die deutsche Übersetzung des ersten Krimis von Donna Leon um Commissario Brunetti erschien 1993 beim Diogenes Verlag in Zürich. Seitdem lasse ich mich regelmäßig nach Venedig entführen - wenn auch nur ...

Die deutsche Übersetzung des ersten Krimis von Donna Leon um Commissario Brunetti erschien 1993 beim Diogenes Verlag in Zürich. Seitdem lasse ich mich regelmäßig nach Venedig entführen - wenn auch nur literarisch. Und ich freue mich jedes Jahr über ein neues Buch der Autorin. Am 24. Mai ist der 32. Fall der Krimireihe erschienen.

„Wie die Saat, so die Ernte“

November in Venedig, die Tage sind grau und ungemütlich. Brunetti ist gerade dabei, seine Bücher durchzusehen und auszusortieren, als ihn ein Anruf von Vianello erreicht. Es ist Samstag, es ist kalt draußen, aber der Commissario muss an die Arbeit, denn eine Leiche wurde gefunden.
Brunetti kann den Toten identifizieren, da er ihn flüchtig kennt. Mehr weiß man allerdings nicht über ihn. Inesh, ein Sri Lanker, hat sich nämlich ohne Papiere in Italien aufgehalten.
In welche Richtung soll man da ermitteln?
Auffällig erscheinen Brunetti einige Bücher, die er in Ineshs Bücherregal gefunden hat, und er beginnt, in diese Richtung zu ermitteln. Dabei taucht er in seine eigene Vergangenheit ein. Es geht zurück in die Studentenzeit Brunettis.

Dieser neue Band liest sich wieder sehr angenehm. Ich mag den Schreibstil von Donna Leon sehr. So wie der Commissario mit zunehmendem Alter gefühlt weiser wird, so werden auch die Krimis zunehmend ruhiger und tiefgründiger, verlieren aber trotzdem nicht an Spannung.
Für mich war „Wie die Saat, so die Ernte“ wieder ein großes Lesevergnügen.
Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Beeindruckendes Debüt

So weit der Fluss uns trägt
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1948 in Colorado:
Victoria Nash, genannt Torie, lebt auf einer Pfirsichfarm am Gunnison River. Ihre Mutter ist leider viel zu früh verstorben, daher muss sich das Mädchen um den Haushalt und ihren Vater ...

1948 in Colorado:
Victoria Nash, genannt Torie, lebt auf einer Pfirsichfarm am Gunnison River. Ihre Mutter ist leider viel zu früh verstorben, daher muss sich das Mädchen um den Haushalt und ihren Vater sowie ihre Brüder kümmern. Es ist ein harter Alltag dort in der Abgeschiedenheit. Die Männer machen es ihr nicht leicht, doch Torrie ist tapfer.
Mit 17 begegnet sie in der Stadt dem geheimnisvollen Fremden Wilson Moon. Beide verlieben sich sofort ineinander. Die Einwohner des kleinen Ortes jedoch verachten den jungen Mann aufgrund seiner indianischen Herkunft und jagen ihn davon. Allerdings bleibt die Liebe von Victoria und Wilson nicht ohne Folgen, sodass die junge Frau handeln muss.

„Soweit der Fluss uns trägt“ ist ein berührender Roman über eine starke Frau. Ganz ruhig und doch mitreißend erzählt - erschütternd und grausam, gleichzeitig bewegend und herzzerreißend, spannend und aufregend.
Von der ersten bis zur letzten Seite lässt einen die Erzählung nicht mehr los.
Shelley Read schafft es auf großartige Weise, die Natur zu schildern, dass man beim Lesen das Gefühl hat, mitten in der Wildnis dabei zu sein.
Die Lektüre wird gerne mit „Der Gesang der Flusskrebse“ verglichen. Und auch wenn es eine völlig andere Geschichte ist, so trifft es auf jeden Fall zu, was die Naturbeschreibungen anbelangt. Auch bei diesem Roman kann ich mir eine Verfilmung sehr gut vorstellen.

„Go as a river“, wie das Buch im Original heißt, wurde erstklassig übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Wibke Kuhn.
Eine beeindruckende Lektüre, sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Tief berührend und erschütternd

Die spürst du nicht
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Zwei betuchte Familien aus Wien, eine Villa in der Toskana, alles sehr gehoben - es soll ein perfekter gemeinsamer Urlaub werden.

Das Winzerehepaar Melanie und Engelbert Binder mit ihrem 9-jährigen Sohn ...

Zwei betuchte Familien aus Wien, eine Villa in der Toskana, alles sehr gehoben - es soll ein perfekter gemeinsamer Urlaub werden.

Das Winzerehepaar Melanie und Engelbert Binder mit ihrem 9-jährigen Sohn Benjamin sowie Elisa Strobl-Marinek, Politikerin bei den Grünen mit Sitz im Nationalrat, und ihr Mann Oskar, Dozent an der Uni und süffisanter Besserwisser, mit ihren beiden Töchtern Lotte und Sophie Luise kennen einander seit Jahren und freuen sich auf die gemeinsamen Ferien. Und damit sich die 14-jährige Sophie Luise nicht langweilt, darf auch eine ihrer Schulfreundinnen mitkommen: Aayana, ein Flüchtlingskind aus Somalia.
Auf der Terrasse der Villa in Italien gibt’s für die Erwachsenen gleich mal Prosecco. Schließlich will man ja den Urlaub von Anfang an so richtig zelebrieren und genießen.
Doch schon nach kürzester Zeit kommt es zu einer Katastrophe.

Mit leichtem, flüssigen Schreibstil führt uns Daniel Glattauer durch seinen neuen Roman „Die spürst du nicht“.
Die verschiedenen Charaktere sind hervorragend getroffen. Themen wie Migration, Asyl, Doppelmoral stehen im Vordergrund sowie die große Frage „Was ist ein Menschenleben wert?“
Als besonderes Stilmittel baut Glattauer Presseartikel und Kommentare zu dem Vorfall in die Erzählung ein, wodurch man zusätzlich über den aktuellen Stand der Dinge informiert wird. Mir hat das sehr gut gefallen.
Insgesamt ist „Die spürst du nicht“ eine rundum gelungene Lektüre und daher sehr empfehlenswert.

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