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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2021

Keineswegs eine dumme Idee

Eine ganz dumme Idee
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Es gibt Bücher, die lese ich nicht zu Ende, weil sie mich einfach nicht erreichen. Dann gibt es Bücher, für die brauche ich einen zweiten Anlauf. Auch bei diesem hier habe ich nach dem ersten Viertel überlegt, ...

Es gibt Bücher, die lese ich nicht zu Ende, weil sie mich einfach nicht erreichen. Dann gibt es Bücher, für die brauche ich einen zweiten Anlauf. Auch bei diesem hier habe ich nach dem ersten Viertel überlegt, ob ich es abbrechen soll, um ihm vielleicht irgendwann mal noch eine zweite Chance zu geben. Ich habe dann aber doch einfach weitergelesen. Und das war auch gut so - sehr gut sogar - denn das Buch hat mich letztendlich richtig begeistert.

Der Roman "Eine ganz dumme Idee" erzählt von einem missglückten Banküberfall, von einer anschließenden Geiselnahme, die sich sehr ungewöhnlich entwickelt, von unterschiedlichen Menschen, die alle ihr Päckchen im Leben zu tragen haben.
Und überhaupt ist hier nichts, wie es scheint.

Fredrik Backmans Schreibstil ist etwas außergewöhnlich - skurril, witzig und gleichzeitig berührend und tiefgründig.
Die sehr unterschiedlichen Charaktere werden sehr treffend beschrieben. Durch die teilweise etwas flapsige Art der Protagonisten entstehen herrlich komische Situationen, die aber auf den zweiten Blick auch sehr anrührend sind.
"Eine ganz dumme Idee" steht derzeit verdient auf der Bestsellerliste. Es ist ein absolut gelungenes, kluges Buch, das ich jedem wärmstens empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Eine Reise nach Marokko

Auf Basidis Dach
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Mona Ameziane ist Journalistin und moderiert unter anderem beim Radiosender 1Live.
Nun hat sie ihr erstes Buch geschrieben. "Auf Basidis Dach" erzählt von Marokko - dem Marokko, wie es Mona kennt und ...

Mona Ameziane ist Journalistin und moderiert unter anderem beim Radiosender 1Live.
Nun hat sie ihr erstes Buch geschrieben. "Auf Basidis Dach" erzählt von Marokko - dem Marokko, wie es Mona kennt und während einer Reise, die sie zusammen mit ihrem Vater unternimmt, noch intensiver kennenlernt.
Wie ist es, wenn man in zwei Ländern Wurzeln hat, in zwei Kulturen? Was bedeutet es, anders zu sein?
Das sind Fragen, die die Moderatorin aufgreift und über die sie sich Gedanken macht.

Ihr Vater kommt aus Marokko, ihre Mutter aus Deutschland. In Paris zu Studentenzeiten haben sich beide kennen und lieben gelernt.
Geboren und aufgewachsen ist Mona im Ruhrgebiet, wo die Familie lebt.
Die Autorin erzählt auf herrlich leichte Weise und gleichzeitig tiefgründig über ihre Wurzeln in Marokko, über den Alltag dort, die Gepflogenheiten, über Rituale und Feste.
Mit einer wunderbar bildlichen Sprache schafft es Mona Ameziane, den Leser mitzunehmen. Man hat das Gefühl, vor Ort zu sein, die Sonne auf der Haut zu spüren, den Duft der Märkte zu riechen. Man sieht die bunten Farben vor sich und ist mittendrin in der Medina, der Altstadt von Fès.

"Auf Basidis Dach" ist ein absolut geglücktes Debüt, das ich mit Vergnügen und großem Interesse gelesen habe  - gerne mehr davon!

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Turbulenter Roadtrip

Drive Me Crazy – Für die Liebe bitte wenden
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Nachdem ich letztes Jahr mit großer Begeisterung von Beth O'Leary "Time To Love" gelesen habe, wollte ich nun ihren neuen Roman auch unbedingt kennenlernen.
"Drive Me Crazy" erzählt von der jungen Addie, ...

Nachdem ich letztes Jahr mit großer Begeisterung von Beth O'Leary "Time To Love" gelesen habe, wollte ich nun ihren neuen Roman auch unbedingt kennenlernen.
"Drive Me Crazy" erzählt von der jungen Addie, die mit ihrer Schwester Deb gerade auf dem Weg zu einer Hochzeit ist, als sie in einen Auffahrunfall verwickelt wird. Verursacht hat diesen Marcus, der mit Dylen, Addies Exfreund, ebenfalls unterwegs zu den Feierlichkeiten war.
Während das Auto der Frauen noch funktionstüchtig ist, streikt der Wagen der beiden Männer. So ergibt sich die Situation, dass diese sich in den Mini zu Addie und Deb zwängen müssen, in dem zusätzlich noch ein weiterer Mitfahrer sitzt, um gemeinsam die weitere Strecke zu bewältigen.

Es stehen Stunden voller Spannungen und Sticheleien bevor, durchzogen jedoch auch von humorvollen Situationen.
In Rückblenden erfahren wir in einzelnen Kapiteln jeweils aus der Sicht von Addie und Dylan wie sich die beiden kennengelernt haben.
Der Schreibstil von Beth O'Leary ist locker und flüssig, sodass sich die Geschichte leicht und schnell lesen lässt. Während ich das Geschehen in der Gegenwart sehr kurzweilig zu lesen fand, empfand ich einige Passagen der Vergangenheit allerdings doch etwas langatmig und bedrückend.
Insgesamt ist es eine nette Lektüre, die allerdings nicht an die Qualität von "Time To Love" heranreicht.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Spannend und faszinierend

Das letzte Bild
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Im November 1970 wurde im Isdal nahe Bergen in Norwegen die stark verbrannte Leiche einer Frau gefunden. Ihre Identität konnte nie wirklich geklärt werden. Auch heute noch gibt es Spekulationen über die ...

Im November 1970 wurde im Isdal nahe Bergen in Norwegen die stark verbrannte Leiche einer Frau gefunden. Ihre Identität konnte nie wirklich geklärt werden. Auch heute noch gibt es Spekulationen über die mysteriöse Isdal-Frau.
Die Autorin Anja Jonuleit ist ebenfalls fasziniert von diesem geheimnisvollen Kriminalfall. Sie beginnt zu recherchieren und einen Roman darüber zu schreiben.

Entstanden ist "Das letzte Bild". In der Geschichte wird von der Schriftstellerin Eva erzählt, die eines Morgens beim Bäcker in der Zeitung ein Phantombild entdeckt, welches ihrer Mutter frappierend ähnelt. Bei dem Bild handelt es sich um die Isdal-Frau. Eva ist völlig irritiert und versucht, der Sache auf den Grund zu gehen. Sie taucht ein in die Vergangenheit ihrer Mutter, reist nach Norwegen und deckt nach und nach Familiengeheimisse auf.

Anja Jonuleit ist mit diesem Buch ein absolut spannender Roman gelungen. Die Verknüpfung von wahren Begebenheiten und fiktiven Elementen ergibt eine fesselnde Geschichte, in die man ab der ersten Seite eintauchen kann und die einen nicht mehr loslässt.
Mit großer Begeisterung habe ich die Lektüre innerhalb kürzester Zeit verschlungen und kann sie wärmstens empfehlen. Ein tolles Buch!

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Zu Tränen rührend

Solange sie tanzen
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Vor einiger Zeit habe ich mit Begeisterung "Fritz und Emma" von Barbara Leciejewski gelesen. Für mich war es das erste Buch der Autorin. Und nachdem mir der Roman so gut gefallen hat, habe ich mir jetzt ...

Vor einiger Zeit habe ich mit Begeisterung "Fritz und Emma" von Barbara Leciejewski gelesen. Für mich war es das erste Buch der Autorin. Und nachdem mir der Roman so gut gefallen hat, habe ich mir jetzt "Solange sie tanzen" ausgeliehen.

Erzählt wird von Ada Friedberg, die auf ihr langes Leben zurückblickt, während die Gegenwart für sie langsam verschwimmt. Ada war über 50 Jahre mit Hans verheiratet. Beider Leidenschaft war das Tanzen. Und die Erinnerungen an das Tanzen lassen bei der alten Dame die Vergangenheit wieder lebendig werden.

Barbara Leciejewski ist ein sehr bewegendes und zu Tränen rührendes Buch gelungen. Mit viel Gefühl greift sie das Thema Demenz auf. Und auch wenn dieses Thema sehr ernst ist, schafft es die Autorin, dass man die Lektüre mit einem absolut positiven Gefühl beendet. Dieses Buch ist ein Highlight und absolut empfehlenswert!

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