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Veröffentlicht am 29.11.2020

Guter Anlass für die eigene Kreativität

Dreaming of a green Christmas
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99 Ideen für eine nachhaltige Weihnachtszeit

Dem ganzen Konsumdruck ein wenig entgegenwirken? Aber gerne doch!

Im Advent geht es über faire Verpackungsideen bis hin zu einem Adventskalender. Mit Lichterglanz ...

99 Ideen für eine nachhaltige Weihnachtszeit

Dem ganzen Konsumdruck ein wenig entgegenwirken? Aber gerne doch!

Im Advent geht es über faire Verpackungsideen bis hin zu einem Adventskalender. Mit Lichterglanz bepackt geht es ins nächste Kapitel. Mit Leichtigkeit erfahren wir, wie man aus Kerzenresten Kaminanzünder und auch wieder neue Kerzen herstellen kann und wozu altes Kerzenwachs noch überall seinen Einsatz im Haushalt finden kann.

Über essbare Tannenbäume, Schmuck und auch hier der Trend zu mehr Nachhaltigkeit und den biologischen Anbau von den hübschen Bäumchen geht es auch passenderweise gleich zum Thema Dekoration.

Über gespickte Orangen und schöne Tischservietten findet man dann noch genügend Tipps, wie man die Geschenke sinnvoll und kreativ verpackt, ohne dabei Massen an Plastik zu verwenden. Unter dem Weihnachtsbaum sollte jedoch jeder noch sein Päckchen finden und dafür gibt es noch zahlreiche Ideen für Karten und Anhänger.

Fazit:

Leider ist das Vor- und Nachwort der Autorin etwas zu kurz geraten. Ein Hinweis auf die Illustratorin fehlt ganz. Ernüchternd ist auch die Feststellung, dass der Großteil der Bilder von Photoplattformen zusammengeklaubt wurde.

Dennoch ist der Ratgeber handlich, kompakt und hinterlässt einen großen Spielraum für die eigene Kreativität.

Erwartungsgemäß für einen nachhaltigen Ratgeber dementsprechend gedruckt und produziert.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Das Ende einer Ehe

Tagebuch einer furchtbar langweiligen Ehefrau
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Diane ist am Ende. Mit gerade einmal 48 Jahren frisch von ihrem Ehemann verlassen. Als Grund für die Trennung führt er Langeweile an. Doch Diane ist mit ihrer Trennung noch nicht fertig.

Als erstes beschließt ...

Diane ist am Ende. Mit gerade einmal 48 Jahren frisch von ihrem Ehemann verlassen. Als Grund für die Trennung führt er Langeweile an. Doch Diane ist mit ihrer Trennung noch nicht fertig.

Als erstes beschließt sie, sich an den gemeinsamen Möbeln in ihrem schönen Haus mit einem Vorschlaghammer auszulassen.

Gemeinsam mit ihrer Tochter Charlotte beschließt sie, ihr verlorenes Selbstwertgefühl wiederzufinden. Dies scheitert jedoch kläglich an einer übertriebenen Einstellung zum Joggen und zu viel abendlichem Weißwein mit der besten Freundin.

Als sich herausstellt, dass die Neue natürlich ein paar Jahre weniger vorzuweisen hat, beauftragt Diane einen Privatdetektiv.

Im Job versucht sie es mit unsinnigen Flirtversuchen mit einem Kollegen dessen katastrophales Ende das Beziehungsdrama in ein ganz neues Licht rückt.

Als Leser zweifelt man an Diane. Wie kann man sich in so vielen Ehejahren gänzlich selbst aufgeben? Man hinterfragt die eigene Beziehung und ist dankbar, keine Ähnlichkeiten festzustellen.

Ein altbekanntes Drama wird hier von Marie-Renée Lavoie in unser Zeitalter projiziert. Ist eine Frau, die drei Kinder geboren hat und dazu auch noch gearbeitet hat denn nichts wert?

Mit viel schwarzem Humor und einem Hauch Nostalgie überlebt man mit Diane diese schreckliche Zeit und hofft auf ein gutes Ende.

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Ist das Liebe?

Der Besuch
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Was tun, wenn sich ein flüchtiger Bekannter zu Besuch ankündigt? Normalerweise würde man sich freuen, jedoch ist sich Nili unsicher, ob sie diesen Besuch wirklich empfangen will. Die israelische Gastfreundschaft ...

Was tun, wenn sich ein flüchtiger Bekannter zu Besuch ankündigt? Normalerweise würde man sich freuen, jedoch ist sich Nili unsicher, ob sie diesen Besuch wirklich empfangen will. Die israelische Gastfreundschaft ist legendär und eine Absage wiegt schwer.

Nili erinnert sich sodann täglich bis zur Ankunft an ihre bereits lange vergangenen Tage in Paris zurück. Es waren glückliche und unbeschwerte Tage.

In der Familie von Nili und Nataniel kriselt es schon länger. Alle verleben abwesend voneinander ihre Zeit und gehen ihrem Alltag nach, ohne sich gegenseitig umeinander zu kümmern.

Nili schwelgt in ihren Erinnerungen und stellt sich vor, wie es gewesen wäre, statt Nati den Besucher gewählt zu haben.

Die Situation der Familie gerät ins Trudeln. Die Tochter Dida entwickelt sich zu einem pubertierenden Monster. Die jüngere Schwester Asia, von Melancholie überkommen, erleidet einen Anfall nach dem nächsten.

Als Leser will man ständig eingreifen. Will die Charaktere schütteln, ihnen einen Ausweg zeigen.

Diese Familie scheint bunt zusammengewürfelt, nichts scheint gewachsen. Alles macht den Anschein, als ob es von heute auf morgen plötzlich so gewesen wäre, ohne Kennenlernen, ohne Freundschaft, ohne Liebe.

Hila Blum hat mit „Der Besuch“ ein trauriges Familienbild geschaffen. Regelmäßig verordnet Blum Nili und Nata eine Krise, damit es auch ja nicht langweilig wird.

Die Charaktere lieben sich alle viel zu sehr selbst. Ein gegenseitiges Öffnen und ein Miteinander sucht man hier vergeblich.

Man hofft bis zur letzten Seite, dass hier eine endgültige Lösung in diesem Drama gefunden wird.

So ganz konnte ich mich mit diesem Roman nicht anfreunden, zu sehr hat mich dieses Hin- und Her der Charaktere beschäftigt.

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Nichts für schwache Nerven

Die Fesseln des Bösen
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Frankreichs Thrillerautor legt nach. In einem dunklen und fiesen Nachtclub in Paris werden zwei junge Tänzerinnen tot aufgefunden.

Die Jagd nach dem perfiden Killer bringt Commandat Stéphane Corso auf ...

Frankreichs Thrillerautor legt nach. In einem dunklen und fiesen Nachtclub in Paris werden zwei junge Tänzerinnen tot aufgefunden.

Die Jagd nach dem perfiden Killer bringt Commandat Stéphane Corso auf die Spur des Malers Philippe Sobiesky. Dieser, bekannt für seine mysteriösen Werke, macht Corso sein Leben von nun an zur Hölle.

Corso beschließt, sich näher mit der Vergangenheit der beiden Opfer zu beschäftigen. Beide Frauen hatten düstere und nicht gerade übliche Hobbies. Diese führen Corso über die Grenzen Frankreichs hinaus und hinein in internationale Verstrickungen.

Immer wieder kehrt Corso zurück zu seinem Hauptverdächtigen. Sobiesky hat jedoch ein stichfestes Alibi und freut sich darüber hinaus sehr über Corsos Aufmerksamkeit.

In diesem Teil überwiegen Blut und Grausamkeit und finden auch für Commandant Corso keinen wirklichen Ausweg. Seine Vergangenheit trägt auch nicht gerade zu einer schnellen Auflösung des Falles bei. Sein Zwang, sich selbst zu einem besseren Menschen zu machen, gerät ihm bei diesem Fall doch allzu schnell in den Weg.

Selbstbesinnung und die unkomplizierte Auslegung diverser Gesetze machen Corso nicht gerade zu einem wünschenswerten Charakter für eine Mordermittlung. Mitleid sucht man hier vergeblich. Dennoch wundert es mich, dass gerade Corso sich oft nur bemüht durch diese Szenerie retten kann, wo er doch selbst nicht gerade der Traum einer jeden Schwiegermutter darstellt.

Grangé führt den Hörer auch hier wieder tief in die menschlichen Abgründe. Wie auch die Vorgängerromane ist auch dieser Teil hier wieder nichts für schwache Nerven.

Nach einigen Ausflügen in Grangés Traumwelten muss ich jedoch feststellen, dass mir dieser Fall hier jedoch selbst auf die Ohren geschlagen hat. Dunklere Abgründe unter uns Menschen sind nur selten so detailliert und blutig in einem Thriller dieser Art zu finden.

Da hilft auch leider kein noch so ausgebuffter und selbst über Leichen gehender Ermittler.

Mit Martin Keßler hat Lübbe Audio jedoch einen ausgezeichneten Synchronsprecher für Commandate Corso gefunden. Hochspannung ist hier garantiert, aber nichts für schwache Nerven!

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Veröffentlicht am 05.01.2019

Neid, Hass und ewige Sehnsucht

Sturmhöhe – Wuthering Heights
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Es gibt selten Bücher und Geschichten, die mich so lange beschäftigen. Als Nachtlektüre habe ich mir Wuthering Heights in der Originalversion ausgesucht.

Das Findelkind Heathcliff beherrscht die Geschichte ...

Es gibt selten Bücher und Geschichten, die mich so lange beschäftigen. Als Nachtlektüre habe ich mir Wuthering Heights in der Originalversion ausgesucht.

Das Findelkind Heathcliff beherrscht die Geschichte ebenso wie dessen Amme und Haushälterin Nelly.

Dunkle Wolken ziehen über den Familien Earnshaw und Linton auf und Keine von Hass, Liebe und Sehnsucht sind gesät. Lockwood übernachtet als potentieller Mieter vor seinem Einzug im lokalen Pub und die Wirtin Ellen berichtet ausführlich über die Geschichten der damaligen Herrschaften, die sich aus Liebe, Rache und Hass gegeneinander verzehrten und elend dahinsiechten.

Emily Brontë entführt den Leser in ein düsteres England. Alte unsinnige Familientraditionen und eine herrische Sprache füllen den Roman und schaffen Hauptcharaktere, bei denen man als Leser wirklich lange nach einem sympathischen Funken Menschlichkeit suchen muss.

Brontës Welt zeigt sich als harte, traurige Welt, in der die Menschen sich nur um sich selbst und um ihren Besitz kümmern. Während Kinder in den Stall verstoßen werden, plagen sich die jungen Damen um ihre scheinbaren Liebeleien. Ein Kampf mit der Tradition, der hohen Belastung des Besitztums beschäftigt diese beiden Familien so sehr, dass das bittere Ende derer dem Leser als einzig wahre Lösung übrig bleibt. Die Charaktere verstricken sich in ihrer Sehnsucht nach Liebe und einem glücklichen Leben in tiefen Hass, Neid und in große Eifersucht.

Ein Klassiker, mit dem ich auch sprachlich ein wenig zu kämpfen hatte. Dies ist aber kein Grund, nicht in die weiteren Veröffentlichungen von Emily Brontë hineinzulesen.

Auf jeden Fall werde ich mir noch eine der zahlreichen Verfilmungen der BBC ansehen und bin gespannt, ob ich wenigstens hier etwas Sympathie entfesseln kann.