Wo spürt man die Freiheit?
Big SurGeschichten einer unbezähmbaren Küste
Ich gestehe, Big Sur ist die Gegend meiner Sehnsucht. Stets von Fernweh geplagt führt mich fast jeder Weg zurück an diese geheimnisvolle und atemberaubend schöne ...
Geschichten einer unbezähmbaren Küste
Ich gestehe, Big Sur ist die Gegend meiner Sehnsucht. Stets von Fernweh geplagt führt mich fast jeder Weg zurück an diese geheimnisvolle und atemberaubend schöne Küste.
Mit Alanis und ihrem Song steigen wir in ein Cabrio und schleichen den Highway One entlang. Man entschleunigt, unmittelbar nachdem man die erste Meile hinter sich hat und kann den Blick kaum auf der Straße lassen. Langsam fahren ist also vorprogrammiert und unabdingbar.
Über zahlreiche Prominente hinweg zu Legenden dieser Gegend gibt es viel zu erzählen. Allesamt Aussteiger aus einer nur scheinbar normalen Welt. Selbstfindung, Hoffnung und ein guter Schuss Skurrilität muss man schon mitbringen, um hier sich nicht selbst verlieren, sondern sich zu finden.
Anfänglich als Hippiekommune belächelt, reichen und mondänen Filmlegenden aus Hollywood als Rückzugsort schmackhaft gemacht ist dieser Küstenstrich bis heute das geblieben, was sie schon immer war. Eine dünnbesiedelte Gegend mit Charaktermenschen.
Bis der Highway überhaupt gebaut wurde, war schon großer Überlebenswille und Erfahrungsreichtum von Nöten, um in den versteckten Cabins sein Glück zu finden. Nach dem Bau gab es zwar eine etwas dichtere Besiedelung, aber der große Verkauf dieser Küstenlinie an den Tourismus hat nie stattgefunden.
Mit dem grandiosen Ausblick im Hinterkopf erfahren wir von Henry Miller, Joan Baez und weiteren musikalischen wie literarischen Stars, die dort ihr Glück versuchten. Bis hin zur Hollywood Kulisse, eine im Grunde nach schwer zu verfilmender Szenerie.
Besagter Küstenstrich hat mich in seinen Bann gezogen. Rauh, unbezähmbar und dennoch liebenswürdig kann man hier sein, wie man will. Es gilt das Motto: Einatmen – Ausatmen.
Jens Rosteck erzählt in seinem Schlussstein auch irgendwie von meiner Beziehung zu Big Sur. Diese Beharrlichkeit der Bewohner, den Drang nach Schutz und Erhaltung sowie diesem ungewohnten Gefühl von Freiheit – das kann nur Big Sur.
Weitgereist kann ich Jens Rostecks „Liebensbeziehung“ zu diesem langezogenen Fleckchen Erde voll und ganz unterschreiben.