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Veröffentlicht am 25.01.2021

Frankfurts Bahnhofsviertel

Happy birthday, Türke!
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Kemal Kayankaya ist Privatdetektiv in hessischen Frankfurt und natürlich mit sämtlichen Klischees behaftet, die es so gibt.

Sein neuer Fall kommt ihm gerade etwas unpassend. Seit geraumer Zeit nervt ...

Kemal Kayankaya ist Privatdetektiv in hessischen Frankfurt und natürlich mit sämtlichen Klischees behaftet, die es so gibt.

Sein neuer Fall kommt ihm gerade etwas unpassend. Seit geraumer Zeit nervt ihn eine Wespe in seinem Büro und als er dieses fiese Ding endlich zu fassen bekommt, klingelt es an der Tür.

Die Auftraggeberin befindet sich in tiefer Trauer. Die junge kleine Türkin erzählt Kayankaya vom Tod ihres innig geliebten Mannes. Nicht freiwillig aus dem Leben geschieden ermittelt die Polizei nur schleppend. Das es sich bei dem Fundort der Leiche um ein Bordell handelt, scheint die junge Witwe nicht wirklich zu beschäftigen und Kayankaya braucht dringend ein wenig Geld.

Ein kleines Problem verheimlicht er allerdings seiner Auftraggeberin, die natürlich selbstverständlich davon ausgeht, dass er fließend türkisch spricht. Doch der Tausend-Mark-Schein ist einfach zu verlockend.

Die Ermittlungen führen ins Drogenmillieu. Mit der Holzhammermethode macht er sich bei der örtlichen Polizei natürlich nicht gerade Freunde, aber beim Pensionär Löff stößt er auf offene Ohren, bis der erste Drohbrief reinflattert.

Mit viel hessischem Charme schafft es Kayankaya schnell, sich Durchblick im Frankfurter Bahnhofsviertel zu verschaffen.



Jakob Arjouni macht es einem sehr leicht, Kayankaya zu mögen. Der frischgebackene Privatdetektiv nimmt kein Blatt vor den Mund und lässt den Leser schnell mal laut auflachen. Feiner Humor und gut gezeichnete Charaktere machen diesen Roman/Krimi, wenn auch nur 170 Seiten lang zu einem abendfüllenden Programm.

Das der Krimi im Jahr 1983 spielt und im klassischen Chandler/Marlow-Stil geschrieben ist, macht schon nach den ersten paar Seiten Lust auf mehr. Doch leider ist Jakob Arjouni bereits an einem Krebsleiden früh verstorben.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Raus aus dem Hamsterrad

Manchmal liegt der Zauber so nah
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Einfach mal abschalten? Geht das überhaupt und wenn ja, wie? Alle kennen das. Die Zeit rennt und rennt und wir hetzen irgendwie hinterher. Wie soll man also ausgerechnet Zeit dafür finden, einfach mal ...

Einfach mal abschalten? Geht das überhaupt und wenn ja, wie? Alle kennen das. Die Zeit rennt und rennt und wir hetzen irgendwie hinterher. Wie soll man also ausgerechnet Zeit dafür finden, einfach mal nichts zu tun?

Selbstoptimierung ist derzeit in. Nachdem man alle Zimmer ausgemistet hat, sich ein wenig in die Ecke des Minimalismus begeben hat und vor gepackten Säcken steht, tja was dann?

Wo fängt man an, wo hört man auf? Leistungsdruck in allen Bereichen macht uns zu dem, was wir sind. Deshalb ist es so wichtig, zwischendurch einfach mal abzuschalten.

Bibo Loebnau erklärt uns hier wirklich kurz und knapp, wie man dieser Falle entkommt, in dem man als erstes auf seinen Körper hören soll.

Es gilt den Punkt zu finden, bei dem einem das Nichtstun leichtfällt. Daraus erschließt sich schneller als gedacht, dass wir bereit dafür sind, bessere Entscheidungen in unserem Alltag zu treffen. Dennoch kämpfen wir alle tagtäglich gegen Arbeitsüberlastung an.

Wenn der Job erledigt ist, fängt abends dann das Hamsterrad im Kopf zu rennen. Dagegen gibt es in diesem kleinen praktischen Ratgeber ebenfalls Tipps und Tricks, das Rad endlich anzuhalten.

Gezielt, strukturiert und mit einem starken Willen, auch mal Nein zu sagen packen wir das nächste Kapitel an und lassen uns definitiv nicht mehr unterkriegen.

Mit Bibo Loebnau fällt es einem weniger schwer, im Nichtstun einen Sinn zu sehen. Begleitet von schönen Zitaten, ausgewählt passenden Bildern wird man sanft auf unser Problem, dem Alltag nicht entfliehen zu können gestupst.

Wie deutet man seinen eigenen Stress, bevor es zu spät ist? Hier findet man viele kleine und praktische Tipps und Tricks. Loebnau schafft mit „Manchmal liegt der Zauber so nah“ eine kleine Auszeit für Jedermann. Praktisch, kompakt und mit passenden Zitaten schafft man sich so eine ganz eigene kleine Auszeit, die einen praktischerweise auch wieder an die Notwendigkeit unserer eigenen ME-TIME zu erinnern. Eignet sich auch hervorragend als Geschenk!

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Ottos Leben in Briefen

Und im Wienerwald stehen noch immer die Bäume
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Otto hat es nicht leicht. Seine Eltern drängen ihn drauf, dass er schnellstmöglich nach Schweden ausreist, um den Nazis zu entgehen. Die Entscheidung liegt schwer auf den Schulten von Ottos Eltern, aber ...

Otto hat es nicht leicht. Seine Eltern drängen ihn drauf, dass er schnellstmöglich nach Schweden ausreist, um den Nazis zu entgehen. Die Entscheidung liegt schwer auf den Schulten von Ottos Eltern, aber die Alternative macht es ihnen wiederum leicht, Otto in diese ungewisse Zukunft zu entlassen.

Das Schicksal nagt schwer an Otto. Während er sich im Heim einzuleben versucht, verfasst er Briefe und darin auch seine Sehnsucht nach Wien. Es findet ein reger Briefwechsel mit seiner so geliebten Mutti statt. Trotz liebender und aufbauender Worte kann Otte jedoch nicht verstehen, warum ausgerechnet er nicht in eine Pflegefamilien aufgenommen wird. Doch dann findet Otto eine Arbeitsstelle in einer Gärtnerei während Hitler in Tschechien einmarschiert.

Die Angst in Wien ist groß. Aber davon bekommt Otto nichts mit. Das Leben für die zurückgebliebene Familie ist hart, doch dank ihrer alten Haushaltshilfe Mizzi jedoch noch mit kleinen Lichtblicken unterbrochen.

Ingvar lernen wir als einen jungen, motivierten und durchweg intelligenten jungen Mann kennen, der seine Großmutter über allen Maßen liebt. Er tritt bei den Nazis ein und fühlt sich dort wohl und auch verstanden. Die Werbestrategie und die Hochglanzbroschüren haben ihren Dienst dazu beigetragen.

Für den Leser wechselt die Szenerie immer zwischen völliger Euphorie Ingvars und dem tristen Alltag Ottos hin und her.

Åsbrink hat aus einem fast 500-teiligen erhaltenen Briefwechsel Otto und Ingvars Leben sichtbar gemacht. Innige Sehnsucht nach der Familie und der Anerkennung im Krieg zeigen auf, dass die Kinder damals so jung und so gar keine Wahl hatten.

Die Geschichte Ottos und Ingvars ist aus dem regen Briefwechsel entstanden.

Wie die Geschichte ausgeht, ist allen Lesern klar. Schonungslos offen legt Åsbrink auch die Deportation, die Flucht und die gnadenlose Mobilmachung in der Hoffnung, dass unseren Kindern diese Zeit für immer verschont bleiben wird.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Willkommen in New World

Chaos Walking – Das Hörbuch zum Film
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Wie wäre es mal mit einer Dystopie?

Todd Hewitt ist gerade einmal dreizehn Jahre alt, als in seiner Heimatstadt Prentisstown plötzlich die Welt stillt steht. Er ist das letzte Kind in dieser seltsamen ...

Wie wäre es mal mit einer Dystopie?

Todd Hewitt ist gerade einmal dreizehn Jahre alt, als in seiner Heimatstadt Prentisstown plötzlich die Welt stillt steht. Er ist das letzte Kind in dieser seltsamen Gemeinde und steht so unter besonderer Beobachtung. Mutterlos wächst er behütet bei zwei Pflegevätern auf, die ihm versuchen, möglichst viel Überlebenswillen mit auf den Weg zu geben.

In Prentisstown gibt es keine Frauen mehr. Alles Weibliche ist ausgestorben, ausgerottet durch ein mysteriöses Virus, welches kurz nach dem Krieg mit den Spakle, einem in den Sümpfen lebenden Volk ausbrach.

Die Männerwirtschaft hat ihre ganz eigenen Regeln und untereinander können diese ihre Gedanken hören. Diesen Lärm, der offen ausgestrahlt in der Masse des Ganzen untergeht, bringt Todd immer mehr in Gefahr.

Als er eines Tages von einem Spaziergang mit seinem Hund Mandji zurückkehrt, ist sein Rucksack zur Flucht bereits gepackt.

Quer durch die Sümpfe und mit einer handgezeichneten Landkarte flieht er vor seinen Hetzern aus seinem alten Dorf. Während die Jagdsaison auf Todd begonnen hat, trifft dieser ausgerechnet im Feindgebiet auf ein Mädchen. Todd kann es kaum glauben, kennt er Mädchen und Frauen nur aus alten Filmen.

Aus anfänglicher Feindschaft wächst eine Verbundenheit, die jedoch durch die nahende Armee aus Prentisstown immer brüchiger wird. Viola entpuppt sich als Mädchen aus einer anderen Galaxie. Den Absturz hat sie nur knapp überlebt. Gebildet, ohne Lärm umgeben machen sich die beiden auf den Weg nach Haven. Denn nur dort kann Viola endlich Kontakt zu ihrem Volk aufnehmen.

Todd stellt während der Flucht vor der Armee aus dem eigenen Dorf fest, dass seine bisherige Welt und all sein Wissen darüber erstunken und erlogen ist. Nur schwer kann er damit umgehen, dass es noch weitere Dörfer, freundliche Völker und fremde Wesen gibt. Wie schön wäre es, wenn ihm nicht eine reitende und mordende Armee auf den Fersen wäre….

Fazit:

Chaos Walking hat es geschafft, mir schlaflose Nächte zu bescheren. Mit anfänglicher Neugierde steigt man ein in eine Lügengeschichte, deren Wahrheiten nur schwer zu entwirren sind. Todds Zweifel an sich selbst und an sein bisheriges Leben bringt so manch schwere Entscheidung mit sich und lässt ihn nicht immer gut dastehen. Nur schwer kann er seinen Lärm beherrschen und mehr als einmal gelingt die Flucht nur dank seines Hundes Manji und erstklassigen Einfällen von Viola.

Hilfe annehmen und sich in Geduld zu üben ist nicht gerade eine Stärke von Todd, sodass die Probleme vorprogrammiert sind.

Aber mal ganz ehrlich, wie würdet ihr Euch verhalten, wenn ihr nach und nach feststellen würdet, dass euer ganzes Leben in eine Lüge gepackt war?

Chaos Walking ist spannend, mutig und schonungslos. Patrick Ness entpuppt Prentisstown als eine Gesellschaft, in die sie unsere hoffentlich niemals entwickeln wird.

Freundschaft und Ehrlichkeit sind ein hohes Gut!
Mit David Nathan erhält Todd Hewitt eine Stimme, die man so leicht nicht vergisst. Das Echo der Lüge hallt stets ein wenig zurück….

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Pfälzer Mord a la carte

Amuse-Gueule
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Wie wäre es zwischendurch mal mit einem kleinen Genuss-Krimi?

Mit den besten Grüßen aus der Küche erzählt uns Christina Bacher von Karla. Die erfährt durch einen Anruf vom schweren Sturz ihrer Mutter. ...

Wie wäre es zwischendurch mal mit einem kleinen Genuss-Krimi?

Mit den besten Grüßen aus der Küche erzählt uns Christina Bacher von Karla. Die erfährt durch einen Anruf vom schweren Sturz ihrer Mutter. Natürlich lässt sie alles stehen und liegen und fährt besorgt in ihre alte Heimat um sich dort um ihre kranke Mutter, das alte Haus und um das Restaurant zu kümmern.

Dort angekommen muss sie feststellen, dass der Sturz ihrer Mutter scheinbar kein Einzelfall war. Wird ihre Mutter etwa so langsam dement? Als Karla tags darauf feststellt, dass auch der in die Jahre gekommene Nachbar vom Forellenhof scheinbar heimgesucht wird, kommt dies ihr doch ein wenig komisch vor.

Die kommende Nacht wird für Karla zur Hölle. Sie selbst gerät unter Mordverdacht und soll ausgerechnet ihre Mutter vergiftet haben. Die Welt steht Kopf.


Ein altes Geheimnis führt einen Mörder in die schöne Pfalz. Er rührt kräftig mit Gift und verteilt seine Dosen gezielt, bis ihm Karla auf die Spur kommt.

Amuse-Gueule von Christina Bacher entpuppt sich als spannender Kurzkrimi. Gespickt mit Pfälzer Eigenschaften und leckeren Gerichten sollte man als Leser natürlich ausreichend Saumagen, Leberknödel und Handkäs im Kühlschrank haben!

Nachmachen empfohlen, natürlich ohne Gift!

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