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Veröffentlicht am 18.07.2019

Ein Hauch von Gerechtigkeit

Totengeld
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Kathy Reichs Bücher kann ich nicht einfach in meinen SUB stellen! Teil 16 der Temperence Brennan Reihe überzeugt mal wieder mit viel Ehrgeiz, Witz und einem spannenden Plot.

Tempe wird der Fall einer ...

Kathy Reichs Bücher kann ich nicht einfach in meinen SUB stellen! Teil 16 der Temperence Brennan Reihe überzeugt mal wieder mit viel Ehrgeiz, Witz und einem spannenden Plot.

Tempe wird der Fall einer unbekannten Leiche zugeteilt. Die junge Tote wurde nach ersten Erkenntnissen überfahren und dann auf der Straße zum Sterben liegengelassen. Selbst Slidell, der zynische Mordermittler, der Tempe in dem Fall zur Seite steht, lässt das nicht kalt.

Hoffnungslos macht sich Slidell an die Ermittlungen, einzig eine Club Karte einer Fluglinie erweist sich als Hinweis auf die Unbekannte. Doch wer Tempe kennt, der weiß, das Aufgeben keine Option darstellt.

Die Ermittlungen führen quasi ins Nichts. Slidell wird einem neuen Fall mit höchster Aufmerksamkeit zugeteilt und Pete, Tempes Exmann verschafft ihr die Ehre, in ein Krisengebiet zu fliegen.

Die Hoffnung, in Afghanistan auf Tochter Katy zu treffen, lässt Tempe frohen Mutes packen.

Unten angekommen soll sie bei einer Verhandlung vor dem Kriegsgericht aussagen. Ein junger Marine wird eines Kriegsverbrechens angeklagt und ausgerechnet Tempe soll die beiden Leichen exhumieren und Beweise sichten.

Ein Luftangriff später und mit einem seltsamen Foto zurück in Charlotte überschlagen sich die Ereignisse.

Die Spur führt zu einem Schmugglerring und zu Dew, dem Ermittler des ICE. Der hingegen entpuppt sich als mehr oder weniger hilfreich und Tempe muss gehörige Überzeugungsarbeit leisten.

Slidell zeigt sich von seiner besten Seite. Findet einen Fiesling nach dem anderen und dennoch führen all diese unglaublich bösen Menschen nicht zur Lösung des Falls.

Kathy Reichs begibt sich mit diesem Thriller in die dunkelsten Abgründe des Menschen. Menschenhandel ist neben Drogenschmuggel ein ebenso erfolgreiches Businessmodell und der Kreativität scheinen keine Grenzen gesetzt.

Während Tempe sich in die Gefahr eines Außeneinsatzes in einem Krisengebiet begibt, wird dem Leser schnell klar, dass Amerika nach wie vor von ihren Einsätzen in Afghanistan überzeugt ist. Unterdrückung, Drogenhandel und Feindlicher Beschuss führt zu Konflikten, die unabhängig von der Bekämpfung der Taliban gelöst werden müssen.

Mit Totengeld wird die weltweite und ausgezeichnete Vernetzung von Kriminellen offengelegt. Die Regierungen und die ermittelnden Behörden sind machtlos und oft nur noch Zuschauer einer bedauerlichen Szenerie.

Kathy Reichs hat es jedoch wie immer geschafft, dem Leser einen wahrlich guten Einblick in die aktuelle Weltkrisensituation zu verschaffen, ohne dabei ihr eigenes Land und deren Probleme aus den Augen zu verlieren. Mit gutem Plot und ausgezeichnetem Schlagabtausch zwischen Tempe und Slidell freue ich mich natürlich auf den nächsten Teil der Reihe.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Der Mut zur Erinnerung

Mehr als die Erinnerung
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Kurz nach Kriegsende gelingt es Vater und Tochter von Aalen auf Gut Mohlenberg die Einrichtung für psychisch kranke Menschen aufrecht zu erhalten.

Friederike von Aalen hat selbst mit viel Leid zu kämpfen, ...


Kurz nach Kriegsende gelingt es Vater und Tochter von Aalen auf Gut Mohlenberg die Einrichtung für psychisch kranke Menschen aufrecht zu erhalten.

Friederike von Aalen hat selbst mit viel Leid zu kämpfen, kam doch ihr Mann kriegsversehrt mit einer Kopfverletzung zurück. Ihr junger immer noch gut aussehender Mann Bernard befindet sich seit seiner Rückkehr mit seinem Geist im Kopf eines fünfjährigen Kindes, was eine Ehe und eine enge Beziehung schwierig macht.

Doch Friederike gibt nicht auf und arbeitet als ehemalige Medizinstudentin aufopferungsvoll auf dem Hofgut.

Als Walter Pietsch, ebenfalls kriegsversehrt auftaucht und als Gelegenheitsarbeiter auf dem Gut anfängt, gerät einfach alles aus den Fugen.

Die Magd Trudi wird ermordet aufgefunden und ausgerechnet der Hirte des Hofguts wird als Täter inhaftiert. Seine Psychose bringt ihn in die Nervenheilanstalt nach Hannover.

Ein weiterer Mord bringt Friederike dazu, sich ihre Mitmenschen einmal genauer anzusehen. Sie folgt einer Spur, die sie selbst in größte Gefahr bringt.

Mit Melanie Metzenthin begeben wir uns in die Anfänge der psychischen Behandlung. Es gibt kaum Forschungsergebnisse, vielerlei finden seltsame Experimente an Körper und Seele der Insassen statt.

Auf dem Hofgut Mohlenberg beschäftigt man sich mit dem Menschen als Ganzes. Eine Einbindung in den normalen Alltag und eine behutsame Pflege ist das Ziel von Aalens um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.

Doch nicht alle Ärzte teilen diese Meinung. Mit Friederike tauchen wir ein in das Leid junger Frauen und in die bescheidene Art des Feminismus.

Während Walter Pietsch sich erneut in die Grauen des ersten Weltkrieges auf Spurensuche begibt, erlebt Bernhard nach und nach wieder Freude am Leben.

Familientragödien, dunkle Geheimnisse und ein perfider Mörder lassen den Leser die damalige Zeit ein wenig miterleben. Hoffnung, Liebe und das ersthafte Interesse an Menschen überzeugt schließlich, die Wahrheit ans Licht zu bringen und gekonnt die losen Fäden zu einem bitteren, aber auch erfolgreichen Ende zu knüpfen.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Mut zur Wahrheit!

Die Entführung
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Leni Festing und Ronja Aurich sind die besten Freundinnen. Auch diesen Sommer verbringen sie gemeinsam ihre Schulferien am Chiemsee.

Es ist der Sommer, den Leni nie vergessen wird. Die Beiden werden ...

Leni Festing und Ronja Aurich sind die besten Freundinnen. Auch diesen Sommer verbringen sie gemeinsam ihre Schulferien am Chiemsee.

Es ist der Sommer, den Leni nie vergessen wird. Die Beiden werden auf der Fahrt zum Ferienhaus entführt. Drei Millionen Mark Lösegeld fordert der Entführer.

Die Polizei schleust sich in die Villa von Karl Festing, der es nicht gewohnt ist zu verlieren. Er weigert sich, die Lösegeldforderung anzunehmen und verhandelt. Panik bricht aus. Das Ermittlerteam hat alle Hände voll zu tun, die verzwickten Familienverhältnisse auf beiden Seiten zu verstehen und Festings engste Vertraute zu durchleuchten.

Während Leni ihren Tod kommen sieht, rebelliert Ronja in ihrem Verließ. Die Stimme des Entführers kommt ihr bekannt vor. Aber wie kann das sein? Bei ihren Eltern ist nichts zu holen, währenddessen Lenis Vater im Geld schwimmt.

Die Lösegeldübergabe entpuppt sich als Farce. Ronjas Eltern werden darin verwickelt und vom Geld selbst fehlt jede Spur. Während Leni heil bei ihrem Vater ankommt, fehlt von Ronja jede Spur. Als die Mädchen ausgetauscht werden sollen, fallen Schüsse.

Jahre später trifft Leni auf einen der Entführer. Ihr wird klar, dass alle Menschen um sie herum sich in eine Wand des Schweigens hüllten. Doch Leni, erwachsen und von Wut gepackt, begibt sich auf Spurensuche. Ihre eigene Vergangenheit hat jedoch an ihr selbst Spuren hinterlassen und sie steht erneut an einem Scheideweg.

Mit Petra Johann begibt man sich auf Spurensuche in der Vergangenheit. Macht, Gier und Reichtum macht Menschen zu unkontrollierbaren Wesen.

Während Leni in ihrem Leben sich so sehr nach Liebe und Geborgenheit sehnt, lebt Ronja genau in dieser Welt, die allerdings von Geldsorgen und dunklen Familiengeheimnissen beschattet wird.

So unterschiedlich die beiden Mädchen sind, so nahe sind sie sich.

Ein gewagtes Verwirrspiel plagt die Ermittler, die selbst nach Jahren den Fall der vermissten Ronja nicht lösen konnten. Erst als es Leni wagt, gegen ihre eigene Familie aufzubegehren, tauchen neue Spuren auf.

Johann macht dem Leser klar, dass hier wirklich nichts ist, wie es scheint. Gekonnt zieht sie ihre Leser in den Bann von Reichtum, Macht und in eine Welt aus Drogen, aus der es nur selten gelingt, auszubrechen.

Veröffentlicht am 09.07.2019

ein explosives Familientreffen

Westwall
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Julia Gerloff ist anders. Aufgewachsen in einer ländlichen Kommune strebt sie einen anderen Lebenswandel als ihr Vater, Lupo, ein Althippie an.

Als Überläufern will sie bei der Polizei Karriere machen ...

Julia Gerloff ist anders. Aufgewachsen in einer ländlichen Kommune strebt sie einen anderen Lebenswandel als ihr Vater, Lupo, ein Althippie an.

Als Überläufern will sie bei der Polizei Karriere machen und ist eine begeisterte Schülerin. In der S-Bahn lernt sie Nick kennen, der sie gekonnt um seinen Finger wickelt.

Julia kann es kaum fassen, dass sie endlich in einem normalen Leben ohne Bauwagen, Selbstversorgung und Lagerfeuer angekommen ist. Doch das anerzogene Misstrauen lässt sie stutzen. Sie lässt ihre Beziehungen spielen und überprüft Nick.

Nick, der sich ebenfalls als Aussteiger betrachtet, hat es gewagt, bei Julia einen Schritt zu weit zu gehen.

Mit der Wahrheit im Gepäck löst er eine ungeahnte Lawine aus, der erst im dunklen schwelt und dann gewaltig hervorbricht.

Ausbilder Roosen sorgt sich um Julia. Als diese sich ihm anvertraut, steht der nächste Anschlag bereits bevor.

Ab sofort explodiert die Welt um Julia. Als ihr Vater brutal von einem Jugendlichen ermordet wird, bricht die dunkle ungeahnte Wahrheit aus der Vergangenheit ans Licht.

Für die junge Frau ist nichts mehr so, wie es mal war. Wer ist noch Freund? Wer ist Feind?
Nick, der sich ebenfalls aus den Fängen des Verfassungsschutzes befreit und wiedererwarten seines dortigen Betreuers nun ganz eigene Ziele verfolgt, zieht sich das Netz immer enger zusammen.

Fein webt Benedikt Gollhardt hier die Maschen zusammen. Aus Polizei, Verfassungsschutz und Terroristen wird ein Bündel von Menschen, die der Leser erst sortieren muss.

Wie auch schon Julia fragt sich der Leser ständig, wer ist der Gute und wer der Böse.

Die Szenerie, finster im alten Bunkerviertel rund um den Westwall gelegen, umgibt sich mit alten Nazis, Ewiggestrigen und zu neuem Leben erwachten Terroristinnen.

Zu spät begreift Julia, wer hier den Takt vorgibt und die entscheidenden Fäden in diesem Netz zieht.

Ein Thriller, der aktueller und brisanter nicht sein könnte!

Veröffentlicht am 05.07.2019

Eine schöne neue Welt?

Last Haven – Über alle Grenzen
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Aidas Misstrauen gegenüber der Führung und ihre kleine Rebellion hat Last Haven zu einem wahren Hafen gemacht. Dennoch leidet das Volk außerhalb der Grenzen und selbst die Bewohner von Last Haven müssen ...

Aidas Misstrauen gegenüber der Führung und ihre kleine Rebellion hat Last Haven zu einem wahren Hafen gemacht. Dennoch leidet das Volk außerhalb der Grenzen und selbst die Bewohner von Last Haven müssen sich einschränken.

Doch die Rationierungen reichen nicht aus. Die Clas außerhalb der Grenzen greifen an, sind aber der modernen Technik Last Havens völlig unterlegen. Ein Hindernis stellt dies für die verhungernden und verdurstenden Menschen nicht dar. Entgegen der Hoffnung der jetzigen Führungselite lassen sich die armen Menschen nun reihenweise erschießen um einem leidvollen Tod zu umgehen.

Auch Aida steigt unerwartet und dank Chesters Unterstützung auf. Romulus gesteht ihr endlich den Grund seiner Liebe zu ihr und das wiederum erlaubt Aida, sich etwas genauer mit sich selbst zu beschäftigen.

Unerwartet erhält sie auch außerhalb Last Havens Grenzen einen Einblick in die elende Wahrheit und lernt die Bedeutung des Wortes Familie endlich selbst kennen.

Doch die Zeit drängt, die Armut wird immer größer.

Eine Lösung zur Rettung der gesamten Menschheit muss her, aber wie?

Aida sieht dank Chesters Hilfe eine Lösung im altehrwürdigen Archiv. Aber selbst dort muss sie feststellen, dass schon damals Last Haven als verloren galt.

Schonungslos offen lesen wir über Rationierungen, Verhungern und Verdursten. Wir selbst leben jedoch im Wohlstand und machen uns keinerlei Gedanken oder zumindest wenige über hungerleidende Menschen auf unserer Welt.

Während wir unseren Fortschritt leben, schaffen wir es nicht, die restliche Welt mit ausreichend Nahrungsmitteln und Trinkwasser zu versorgen.

Mit Lisbeth Jarosch begibt man sich in die Zukunft, jedoch nicht wirklich in eine utopische Welt. Aidas Last Haven ähnelt doch in vielen Zügen unserer Erde und lässt auch hier immer mehr Menschlichkeit zu.

Es ist schön zu lesen, das Aida an ihren Aufgaben wächst und sich stets selbst darum bemüht, sich ein eigenes Bild zu machen.