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Veröffentlicht am 01.07.2019

Selbstreflexion in Gedichtform

Ich war schon vor dir da an diesem Apfelbaum
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Wie wäre es mal mit einem Gedichtband? Als die Autorin J. Knecht auf mich zukam, war ich erst einmal etwas zurückhaltend. Gedichte erinnern mich an langweilige Deutschstunden, sinnloses Auswendiglernen ...

Wie wäre es mal mit einem Gedichtband? Als die Autorin J. Knecht auf mich zukam, war ich erst einmal etwas zurückhaltend. Gedichte erinnern mich an langweilige Deutschstunden, sinnloses Auswendiglernen und herunterzitieren.

Dennoch unterstütze ich gerne neue und unbekannte Autoren und lies mich sodann auf diesen Gedichtband „Ich war schon vor dir da an diesem Apfelbaum“ ein.

Ich war überrascht, wie oft ich mich selbst in den 43 kurzen wie langen Gedichten wiedergefunden habe.

Quer durch alle Themen folgt man der Autorin durch den Krieg in Syrien, hinein in den Alltag und auf der Suche nach sich selbst.

Schonungslos offen treffen die Worte in Gedichtform auf den Leser.

Wunderbar passend fand ich das Gedicht „In meinem Auto“. Bis auf den Sauberkeitsfimmel einfach wie für mich gedichtet.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Über Umwege….

Von Dortmund bis Bremen
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Über Umwege….

Sabrina, die junge Vollblutitalienerin verdreht Timo gehörig den Kopf.

Liebe auf den ersten Blick? Gibt es sie, gibt es sie nicht? Nach dem ersten Kennenlernen Sabrinas stellt sich diese ...

Über Umwege….

Sabrina, die junge Vollblutitalienerin verdreht Timo gehörig den Kopf.

Liebe auf den ersten Blick? Gibt es sie, gibt es sie nicht? Nach dem ersten Kennenlernen Sabrinas stellt sich diese Frage für Timo.

Timo will mit seiner Fitnessapp vorankommen und sieht in Thomas den noch fehlenden Part an der Entwicklung. Dieser lädt ihn zu einem Wochenende in Bremen ein. Dort trifft Timo dann auf Sabrina und ist es um ihn geschehen?

Eins führt zum anderen und für beide stellt sich die Frage nach diesem etwas anders geplanten Wochenende. War es das? Will ich ein Wiedersehen?

Für Timo geht es allerdings erst mal mit dem Motorrad auf einen langen Trip in den Norden. Doch Sabrina hat ihm so gehörig den Kopf verdreht, dass er die Tour ungeplant und mit vollem Kopf antritt, was er sogleich bereut.

Er hofft täglich auf eine Rückmeldung von Sabrina und besinnt sich dann aber wieder, sich mit seiner Reise zu beschäftigen. Erst als sich Sabrina langerseht zurückmeldet entscheidet Timo sich für den nächsten Schritt.

Timo Erdbrügger schafft es, die Liebe auf den ersten Blick auf den Punkt zu bringen. Seine Liebe zu Sabrina fasst er in Gedichte und erzählt detailgenau aus seinem Leben. Die Vergangenheit scheint für ihn und Sabrina stillzustehen.

Es zählt der reine einzigartige Moment. Sehr offen erzählt Timo Erdbrügger in seinen Gedichten von seiner Liebe zu seiner Sabrina.

Doch was wird die Zukunft bringen? Ein großes Abenteuer liegt vor den beiden! Ich bin mir sicher, dass beide diese ohne große Umwege bewältigen werden.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Vom Glück, Teil der Natur zu sein

Bienenleben
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Vom Glück, Teil der Natur zu sein

Wer kennt nicht Sarah Wiener? Einst als Köchin im „Abenteuer 1900“ oder mit Ihren „kulinarischen Abenteuern“ unterwegs und jetzt endlich angekommen in der Uckermark. ...

Vom Glück, Teil der Natur zu sein

Wer kennt nicht Sarah Wiener? Einst als Köchin im „Abenteuer 1900“ oder mit Ihren „kulinarischen Abenteuern“ unterwegs und jetzt endlich angekommen in der Uckermark.

Mit Interesse habe ich bereits einiges an Büchern über Bienen gelesen und bin ein großer Fan von unserem regionalen Honig aus Essingen. Als ich dann erstmals das neue Buch von Sarah Wiener in den Händen hielt, war ich skeptisch. Wieder ein Prominenter, der auf den Öko-/Naturzug aufspringt?

Jedoch weit gefehlt. Frau Wiener litt lange Jahre unter einer kleinen Bienenphobie, die es nun zu bezwingen galt. Wie so oft im Leben, brauchen Entscheidungen Zeit und den passenden Raum. Als es dann endlich so weit war, begann Sarah Wiener erstmal mit der notwendigen Theorie und ließ sich fachmännisch bei renommierten Imkern schulen.

Erst dann durften die Bienen einkehren und mit ihnen zieht Sarah Wiener durch dick und dünn und durch die natürlichen Jahreszeiten.

Mit wenigen, aber ausreichender Bebilderungen legt Sarah Wiener Wert auf das Fachwissen und die Kenntnis über das Bien. Bilder von Ihr sind eine Seltenheit und das macht mir das Buch, welches klar als Sachbuch zu werten ist, noch sympathischer.

Hier findet man keine Heuchelei über angebliches Naturwissen und den Drang, dies nunmehr mit dem Rest der Welt zu teilen.

Hier findet man ehrliche Worte über die Bienenzucht, das immense Insektensterben und unseren Einfluss auf die Natur. Mahnende Worte, die wohlgewählt sind und den Leser auf eine positive Art und Weise zum Nachdenken veranlassen.

Lokal einzukaufen, regionale Bauern, Landwirte und Imker zu unterstützen ist eine der Kernaussagen.

Einfach mal darauf loszuimkern, davon hält Frau Wiener nichts. Der Bien ist ein komplexes Naturwunder, welches es zu unterstützen und zu hüten bedarf. Umweltschutz auf ganz einfache und simple Art und Weise, darauf wird in der Uckermark großen Wert gelegt.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Beschaulich....

Das Dorf in den roten Wäldern. Der erste Fall für Gamache
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Über Weihnachten hat mich Louise Penny überrascht. Ihr 13. Band hat mir keine Ruhe mehr gelassen. Als Serienjunkie war ich dann doch verblüfft, dass es sich bei dem Band um ausgerechnet den 13. Teil der ...

Über Weihnachten hat mich Louise Penny überrascht. Ihr 13. Band hat mir keine Ruhe mehr gelassen. Als Serienjunkie war ich dann doch verblüfft, dass es sich bei dem Band um ausgerechnet den 13. Teil der Gamache Krimireihe aus Kanada handelte.

Jetzt ist also auch der erste Teil „Das Dorf in den roten Wäldern“ sowie der zweite Teil in Deutschland verlegt worden.

Gamache muss sich mit einem scheinbaren Unfall beschäftigen. Die ältere Künstlerin Jane Neal wurde wohl aus Versehen vor einem Wildwechsel im Wald mit Pfeil und Bogen erschossen. Doch wo ist der Pfeil und wer hat die Tatwaffe? Fernab des Großstadttrubels leben die Bewohner in Three Pines ruhig und besinnlich ihr Leben und dies im Einklang mit der Natur.

Für Gamache, der sich mit einer neuen Polizistin in seinem Team herumärgern muss, ist schnell klar, dass es sich bei dem Unfall um einen Mord handelt, aber das Motiv macht ihm zu schaffen.

Gamache und sein Assistent Jean Guy nisten sich also in der hübschen Pension ein und beobachten die Bewohner und lernen die Kunst des Bogenschießens. Doch über diesem kleinen beschaulichen Dörfchen schwebt nunmehr der Gedanke an Mord.

Verdächtige finden sich hier zuhauf, aber die beiden Ermittler ahnen, dass das Motiv viel tiefer und der Hass, der eigentliche Grund des Mordes versteckt in einer der geheimnisvollen Seele eines Dorfbewohners liegt.

Während die Bewohner nunmehr das letzte Kunstwerk von Jane Neal betrachten und in ihrem Haus eine wahre Überraschung erleben, gerät für die junge Malerin Clara die Welt aus den Fugen.

Clara sieht wie Gamache die einzelnen Bilder Janes und beide betrachten die Szenerie nunmehr mit anderen Augen, doch Claras geschulten Blick auf Kunst kommt damit den Mörder einen Schritt zu nahe.

Mit Gamache kann man keinen Fehler machen. Dieser Gutmensch und Menschenfreund in Reinform beflügelt seine Umgebung und seine Mitarbeiter. Er sieht in allem das große Ganze, wird jedoch von dunklen Dämonen aus seiner Vergangenheit verfolgt.

Mit dieser Krimireihe hat Louise Penny einen wahrhaft fantastischen Ermittler erschaffen, bei dem es einem als Leser äußerst schwerfällt, nach einem Kapitel das Buch aus der Hand zu legen. Man bangt und hofft mit den Bewohnern von Three Pines um ihre kleine freundliche Gemeinschaft und um deren Zukunft.

Mit Hans-Werner Meyers Stimme erwacht das kleine Dorf zu einem freundlichen Platz, an dem man, natürlich ohne einen Mörder in der Nachbarschaft, gerne wohnen würde.
Gekonnt präsentiert Meyer die einzelnen Charaktere und verleiht damit dieser Story pure Spannung.

Veröffentlicht am 21.06.2019

Des einem Keim, des anderen Tod

Drei Schritte zu dir
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Was wäre, wenn jede Nähe zu den Liebsten verboten wäre? Für Stella Grant bedeutet das nichts anderes, als zu überleben.

Stella hat Mukoviszidose und ist mal wieder für längere Zeit im Krankenhaus. Ihre ...

Was wäre, wenn jede Nähe zu den Liebsten verboten wäre? Für Stella Grant bedeutet das nichts anderes, als zu überleben.

Stella hat Mukoviszidose und ist mal wieder für längere Zeit im Krankenhaus. Ihre Krankheit hat sie zu einer Perfektion gemacht, die sich allerdings nicht wirklich gut beherrschen lässt.

Mit eigenem YouTube Kanal und tausende Follower beschließt sie, offen mit ihrer Krankheit umzugehen und entwickelt ganz nebenbei noch Apps, die es ihren Leidgenossen einfacher machen soll, ihr kurzes verbleibendes Leben zu genießen.

Mukoviszidose bedeutet, sich an sehr strenge Regeln zu halten. Unterstützt wird Stella von ihrem langen Leidensgenossen Po, der völlig in Stellas Welt aufgeht. Freundschaften zu schließen fällt in die Kategorie Gefahr. Überall lauern Keime und ganz besonders unter zwei Mukoviszidosekranken muss ausreichend Abstand gehalten werden.

Des einen Keim, des anderen Tod.

Bepackt mit Handschuhen, steriler Kleidung und dem nicht zu unterschätzenden Mundschutz schlägt also Stella ihre Genesungszeit im St. Grace tot, nichtsahnend, das ihre Selbstbeherrschung dieses Mal gehörig auf die Probe gestellt wird.

Will, der neue Patient kann sich so gar nicht mit den strengen Regeln anfreunden. Quer durch die Welt von seinen reichen Eltern von einer Studie in die nächste geschleppt, endet er mit einem resistenten Keim im Zimmer neben Po. Seine rebellische Art bringt Stella auf die Palme.

Er rüttelt gewaltig an Stellas Überlebensplan. Will, frisch von der Spenderliste gestrichen findet einen tiefen Platz in Stellas Herzen, die sich nichts mehr ersehnt, als ihren Eltern ihren eigenen Tod zu ersparen.

Diese Geschichte ergreift den Hörer. Die wechselnde Erzählweise von Stella und Will macht deren unterschiedliche Lebensansätze sehr real. Als Hörer verwischt diese Liebesgeschichte. Man hofft mit Stella und versteht ihren Zwang, freut sich aber auch mit Will über jede noch so kleine Rebellion.

Gelesen von Maximiliane Häcke und Dirk Petrick begibt man sich in einem Kampf um die Liebe und ums Überleben.