Profilbild von katharia

katharia

Lesejury Star
offline

katharia ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit katharia über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2019

Leider nur 2.5 Sterne

Die Krone der Dunkelheit
0

An den Büchern von Laura Kneidl kommt man momentan wirklich kaum vorbei. Someone New unterliegt einem Hype, bei dem ich bisher ein wenig vorsichtig bin, und auch über Die Krone der Dunkelheit habe ich ...

An den Büchern von Laura Kneidl kommt man momentan wirklich kaum vorbei. Someone New unterliegt einem Hype, bei dem ich bisher ein wenig vorsichtig bin, und auch über Die Krone der Dunkelheit habe ich bereits einige begeisterte Rezensionen gelesen. Warum ich nicht ganz so euphorisch über das Buch denke, werde ich im Folgenden erklären.
Irgendwie scheinen die Bücher von Laura Kneidl einfach nicht ganz meinem Geschmack zu entsprechen und deswegen habe ich leider auch Die Krone der Dunkelheit nicht so gerne gelesen.

Der Inhalt



Die Krone der Dunkelheit spielt in einer Welt, wo die Feenwelt und die Menschenwelt durch eine Mauer voneinander getrennt wird, die es gibt, um den Frieden zwischen ihnen zu halten. Es ist den Spezies verboten, diese Mauer zu überqueren. Als die Prinzessin Freya jedoch herausfindet, dass sich ihr verschollener Zwillingsbruder auf der anderen Seite der Mauer im Elfenreich aufhält, beschließt sie, dorthin zu reisen und ihn zu suchen. Dabei wird sie von dem Wächter Larkin begleitet.
Das Buch erzählt genau genommen zwei verschiedene Geschichten, denn wir haben mit Ceylan eine zweite weibliche Hauptperson. Diese möchte sich den unsterblichen Wächtern anschließen, die die Mauer zwischen den Reichen beschützen. Dabei ist sie fest entschlossen, die erste weibliche Wächterin zu werden und sich an den Elva zu rächen, die ihre Familie umgebracht haben.

Die Charaktere



Normalerweise bin ich an dieser Stelle meiner Rezensionen immer voller Euphorie, über die Charaktere des Buches schreiben zu dürfen, denn ich bin ein Leser, dem authentische Charaktere total wichtig sind. Authentisch sind die Charaktere in Die Krone der Dunkelheit auch gewesen, aber eine wirkliche Bindung konnte ich beim Lesen leider zu keinem wirklich aufbauen.
Wir hätten zum einen die Prinzessin Freya, die sich auf der Suche nach ihrem Bruder macht und dabei auf einige Geheimnisse stößt. Sie ist ein entschlossener Charakter, zumindest das hat mir gut gefallen.
Dann gibt es noch Larkin, den unsterblichen Wächter, der Freya auf der Reise begleitet und meiner Meinung nach ein bisschen sehr unter ihrem Pantoffel gestanden hat.
Der Kronprinz der Elfen, Kheeran, ist ein Charakter, deren Zweifel ich ansatzweise verstehen konnte, aber ich hätte mir gewünscht, dass wir mehr über seinen inneren Konflikt zu lesen bekommen.
Ceylan ist wahrscheinlich mein Liebling gewesen, denn sie ist stur, unnachgiebig und steht für ihre Rechte ein. Das war sehr erfrischend zu lesen und ich habe ihr stets die Daumen gedrückt, auch wenn sie sicherlich einen Dickkopf besitzt.
Im Buch selbst werden noch ein paar andere als Hauptcharaktere bezeichnet, aber von den meisten von ihnen habe ich leider viel zu wenig gelesen, um sie als solche bezeichnen zu können.

Meine Bewertung



Ich weiß, dass viele mich jetzt am liebsten mit der Mistgabel verfolgen wollen, aber Die Krone der Dunkelheit ist einfach nicht mein Buch gewesen.
Beginnen wir jedoch mit dem Positiven: Die weiblichen Hauptcharaktere habe ich beide als stark und erfrischend gefunden, was mir sehr gefallen hat. Ceylan will trotz all der schlechten Chancen zur ersten weiblichen Wächterin werden und kämpft dafür mit allem, was sie zu geben hat. Freya übt sich verbotener Weise in Magie und ist außerdem eine Frau, die ihre eigenen Entscheidungen treffen kann.
Außerdem habe ich in vielen Rezensionen gelesen, dass das Buch zu sehr an die A Court of Thornes and Roses erinnert habe, was ich jedoch nicht bestätigen kann. Laura Kneidl liefert ihre eigenen Ideen und viele Gemeinsamkeiten habe ich nicht gefunden, abgesehen davon, dass es sich eben um eine Welt mit Elfen und Menschen handelt, die durch eine Mauer voneinander getrennt sind.
Der Schreibstil ist ebenfalls meistens angenehm zu lesen gewesen, manchmal gab es für meinen Geschmack allerdings ein wenig viel Fließtext und Beschreibungen. Ich bin jemand, der es gerne liest, wenn wirklich wörtliche Rede verwendet wird und ich hatte teilweise das Gefühl, dass seitenlang niemand überhaupt etwas gesagt hat. Das jedoch nicht nur in Kampfszenen, wo das natürlich verständlich ist, sondern andauernd.
Ebenfalls bin ich ganz schwer in das Buch hereingekommen und hatte mindestens die ersten dreihundert Seiten das Gefühl, überhaupt gar nicht zu wissen, wieso ich das Buch überhaupt lese. Das lag zum einen daran, dass ich keine Bindung zu den Charakteren aufbauen konnte und sie mir einfach zu verschwommen geblieben sind. Andererseits habe ich bis zum Ende nicht wirklich verstanden, was genau denn jetzt überhaupt der Hauptplot sein sollte. Ich dachte anfangs eigentlich, dass es um die Suche nach Freyas Bruder ging, aber das fühlte sich letztendlich dann auch falsch an.
Außerdem hat Die Krone der Dunkelheit einfach zu viele Sichten gehabt, die dann auch viel zu schnell wechselten. Ich hatte das Gefühl, dass man kaum zehn Seiten von einem Charakter gelesen hat, dann kam schon der nächste. Dadurch konnte ich nie in das Geschehen eintauchen. Eigentlich habe ich überhaupt gar kein Problem mit POVs, viele meiner Lieblingsbücher haben sogar einige verschiedene Sichten, aber bei diesem Buch hat es mich gestört.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass das Buch für mich leider einige Logikfehler besitzt. Zum Beispiel ist Prinzessin Freyas Flucht für mich ein wenig zu reibungslos abgelaufen und sie wurde meiner Meinung nach nicht oft genug erkannt. Das konnte ich aber irgendwie noch akzeptieren. Was für mich aber dann wirklich unlogisch war, ist, dass sie öffentlich an der Krönung des Kronprinzen teilnehmen konnte, obwohl alle sie suchten. Da hätte ich erwartet, dass ihre Eltern davon zu hören bekommen. Ebenfalls habe ich es ein wenig unlogisch gefunden, dass Freya nicht wusste, wie Prinz Kheeran aussieht. Gibt es in dieser Welt keine Gemälde oder Ähnliches? Irgendwem im Menschenreich oder Feenreich müsste doch aufgefallen sein, wem er ähnlich sieht.
Der Titel des Werkes hat mich auch vor einige Fragen gestellt. Ich vermute, dass er sich auf die Prophezeiung bezogen hat, aber darüber wurde mir einfach nicht genug geschrieben. Dabei finde ich den Titel an sich eigentlich total schön.
Leider wurde Die Krone der Dunkelheit erst am Ende ein wenig spannender für mich und ich bin froh gewesen, als ich mit dem Buch durch gewesen bin. Ich kann leider nur 2,5 Sterne verteilen.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Irgendwie konnte es mich nicht ganz überzeugen

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
0

Auf die Gefahr hin, mich jetzt hier sehr unbeliebt zu machen: Ich bin nicht der größte Fan von John Green und bin deswegen auch mit Vorsicht an Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken herangetreten. Ich weiß ...

Auf die Gefahr hin, mich jetzt hier sehr unbeliebt zu machen: Ich bin nicht der größte Fan von John Green und bin deswegen auch mit Vorsicht an Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken herangetreten. Ich weiß nicht einmal, warum es mir so geht, denn eigentlich weiß ich, dass John Green von vielen so geliebt wird und kann es auch durchaus nachvollziehen. Ich mag ihn als Person total gerne und finde seinen Schreibstil einfach wunderbar.
Aber aus irgendeinem Grund kann ich mich meistens mit seinen Büchern nicht anfreunden. Große Ausnahme ist da bei mir The Fault in Our Stars, das ich geradezu verschlungen habe. Es hat mich ganze Meere an Tränen vergießen lassen und ich bin absolut verliebt in dieses Buch.
Deswegen habe ich mir gedacht, dass ich Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken ebenfalls eine Chance geben werde. Das Thema klang ganz interessant, die Umschlaggestaltung gefällt mir und ich finde es wichtig, dass psychische Probleme nicht totgeschwiegen, sondern auch in der Buchwelt behandelt werden. John Greens Werk hatte also einiges nach meinem Geschmack zu bieten.
Leider ist es dann doch nicht zu einem absoluten Lesevergnügen geworden. Bitte nicht falsch verstehen, dass Buch ist keinesfalls schlecht und sicherlich für viele ein absoluter Kracher. Ich selbst wurde aber von der Geschichte nie wirklich mitgerissen. Woran das liegt, kann ich gar nicht genau festmachen, aber ich werde versuchen, es im Laufe der Rezension näher zu beleuchten.


Inhalt



Bevor wir zu meinen Gedanken zu dem Buch kommen, sollten wir uns aber erst einmal kurz den Inhalt vornehmen.
Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken handelt von der Sechzehnjährigen Aza Holmes, die sehr mit ihren Sorgen beschäftigt ist, die ihre Gedanken zwanghaft beschäftigen. Sie hat täglich mit einer Menge zu kämpfen.
Als jedoch der reiche Vater von Davis, einem früheren Bekannten von Aza verschwindet, wird sie von ihrer besten Freundin in die Suche nach dem Milliardär gezogen, weil sie auf die durchaus hochpreisige Belohnung aus sind, die allen mit Hinweisen zu dem Verschwinden winkt.
Aza ist also als Hobby-Detektiv unterwegs und muss sich dabei nicht nur stetig mit ihrer Gedankenspirale auseinandersetzen, sondern auch noch mit Davis. Dabei steht sie oft vor der Entscheidung, was nun moralisch richtig oder falsch für sie ist.

Die Charaktere



Zum einen haben wir da Aza Holmes, deren Name ich einfach total liebe. Ihr Vorname bedeutet bildlich gesprochen „A bis Z“ und der Gedanke ist einfach so eine typische John Green Idee, die alles ein wenig besonderer macht. Die Sechzehnjährige hat mit psychischen Problemen zu kämpfen, die nicht nur sie, sondern auch ihr Umfeld beschäftigen und ist oft vorsichtig unterwegs.
Sie ist mir wirklich sympathisch gewesen, auch wenn ich anfangs ein paar Seiten gebraucht habe, um ihr näher zu kommen. Das liegt auch an dem Schreibstil von John Green, den ich zwar absolut liebe, der aber manchmal so poetisch ist, dass man eine Sekunde darüber nachdenken muss, was er überhaupt sagen möchte.
Unser zweiter Charakter ist Azas beste Freundin Daisy, die mein absoluter Liebling gewesen ist. Sie war laut und schrill, hat Aza einfach akzeptiert und sie ein wenig ins Leben gelockt. Daisy hat ungewöhnliche Ideen gehabt, gibt nichts darauf, was andere von ihr halten und ist einfach total cool gewesen. Ihre Einstellung zu Beziehungen ist mal erfrischend anders gewesen und außerdem schreibt sie Star Wars Fanfiktion, was ich ein super Detail gefunden habe. Ich verstehe von Star Wars zwar absolut nichts, aber durch ihre Fanfiktions hat man unbewusst auch mehr über Aza und ihre Beziehung zur Außenwelt gelernt. Daisy ist also positiv verrückt und ich liebe sie.
Der dritte Hauptcharakter ist Davis, der Sohn des verschwundenen Millionärs. Er wohnt gemeinsam mit seinem kleineren Bruder in einer riesigen Villa (in der ich am liebsten direkt einziehen würde, denn sie klingt absolut unglaublich!) und hat mit dem Rätsel seines Vaters zu kämpfen sowie seinen Empfindungen darüber. Eigentlich hatte Davis keine enge Beziehung zu seinem Dad und wurde oft genug von ihm enttäuscht, aber seinen kleineren Bruder wegen des Verschwindens nun so verzweifelt zu sehen, tut ihm sehr weh. Das fand ich direkt sympathisch und auch seinen Blog, in dem er seine Gedanken teilt und aus dem wir als Leser immer ein paar Schnipsel lesen durften, habe ich sehr gerne verfolgt.

Meine Bewertung



Wirklich positiv habe ich es gefunden, dass John Green Azas psychische Probleme authentisch behandelt hat und es keine Wunderheilung gibt. Denn so ist das Leben nicht und auch wenn sie vielleicht ein wenig besser damit klarkommt, ist sie doch am Ende nicht völlig geheilt. Ihre Probleme wurden stets authentisch geschrieben und gerade die Gedankenspiralen wurden immer wieder gut aufgerissen. Man hat gemerkt, dass Aza oft wirklich versucht, sich dagegen zu wehren, aber das es manchmal einfach nicht wichtig ist.
Auch hat man beim Schreiben nicht nur Azas Konfronation mit ihrer Krankheit beobachtet, sondern auch die ihres Umfeldes. Das wurde ebenfalls sehr authentisch umgesetzt. So hat ihre Mutter sich große Sorgen gemacht, wirklich versucht, ihre Tochter zu verstehen, es aber manchmal einfach nicht gekonnt. Gleiches gilt für Azas beste Freundin, die wirklich super verständnisvoll ist, aber auch irgendwann einmal ausgerastet ist (und auch das konnte ich nachvollziehen).
Man hat gemerkt, dass John Green selbst Erfahrung mit psychischen Problemen hat und ich finde es super, dass er das auch im Nachwort nicht todgeschwiegen hat. Aufmerksamkeit zu erwirken, ist schon ein erster Schritt dazu, dass Menschen lernen, auch psychische Probleme ernst zu nehmen. Denn nur weil sie nicht sichtbar sind, sind sie dennoch vorhanden.
Außerdem habe ich es super gefunden, dass Aza und Davis eigentlich gar keine intensive Beziehung haben, sondern diese eher ein Randthema gewesen ist. So viele andere Themen wurden eher behandelt und genau das ist die richtige Mischung für Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken gewesen. Azas psychische Probleme haben ebenfalls Einfluss auf die Beziehung gehabt und auch das ist für mich ein wichtiges und authentisches Detail gewesen. Wer also eine Liebesgeschichte sucht, die auf jeder Seite einen Schritt weiter geht und der Hauptpunkt eines Buches ist, ist hier sicherlich falsch.
Damit sind wir jedoch an dem Punkt, an dem ich kurz erkläre, warum genau mir das Buch nicht ganz so gut gefallen hat. Das liegt vor allem an der Mischung der Themen, die für mich einfach ein wenig an den Haaren herbeigezogen und nicht authentisch genug gewesen ist.
Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn man sich vor allem auf Azas Herausforderungen und ihr Leben konzentriert hätte. Stattdessen kam jetzt eine Schatzsuche nach dem Milliardär hinzu, was für mich einfach nicht funktioniert hat.
Wahrscheinlich hätte mir Azas Nachname Holmes schon verraten sollen, dass es ein wenig in Richtung Detektiv gehen würde, aber tatsächlich habe ich diese Verbindung erst gezogen, als ich gerade diese Rezension verfasst habe. Auf jeden Fall habe ich diese Detektiv-Suche ein wenig unrealistisch gefunden und ich hätte lieber von einer anderen Nebenhandlung gelesen.
Da die Detektivhandlung aus Hobbysicht so ziemlich den meisten Platz des Buches eingenommen hat, habe ich es oft einfach nicht wirklich genießen können. Deswegen habe ich letztendlich auch einfach keine richtige Verbindung zu dem Inhalt aufgebaut und kann das Buch für mich persönlich nur als Mittelmaß einstufen. Es war einfach nicht mein Cup of Tea, deshalb vergebe ich 3 Sterne.
Ich glaube aber durchaus, dass es sehr viele Leute geben wird, die Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken absolut lieben.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Leider nur Mittelmaß

The Belles
0

Letztendlich ist man an The Belles: Schönheit regiert gar nicht vorbeigekommen, selbst wenn man gewollt hätte. Überall auf Buchblogs wurde das Werk diskutiert, die Meinungen sind in den Reviews, die ich ...

Letztendlich ist man an The Belles: Schönheit regiert gar nicht vorbeigekommen, selbst wenn man gewollt hätte. Überall auf Buchblogs wurde das Werk diskutiert, die Meinungen sind in den Reviews, die ich gelesen habe, meist positiv ausgefallen. Als ich dann vor einer Woche in der Buchhandlung etwas gestöbert habe, ist das Buch letztendlich auch bei mir Zuhause eingezogen. Bei schönem Wetter habe ich es dann auch direkt auf meinem Balkon gelesen.
Für mich ist The Belles: Schönheit regiert eines dieser Bücher, das zwar ein ganz netter Zeitvertreib sein kann, mich jedoch nie wirklich gepackt hat. Es ist ein gutes Mittelmaß, hat einige interessante Aspekte und vor allem die Idee finde ich total spannend. Jedoch hat mir während des Lesens immer wieder etwas gefällt.
Letztendlich habe ich mich beim Lesen zwar nicht gequält, aber ein wirklicher Pageturner ist es für mich auch nicht gewesen. Demnächst wird der zweite Band auf Englisch veröffentlicht, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich ihn überhaupt lesen werde.
Letztendlich ist The Belle: Schönheit regiert für mich persönlich ein 3 Sterne Buch. Nicht schlecht, aber wirklich außergewöhnlich ist es für mich eben auch nicht. Warum dem so ist, werde ich in der folgenden Bewertung erläutern.


Der Inhalt



Das Buch handelt von einer Welt, in der die Menschheit grau und hässlich wirkt. Einzig die Belles können den Menschen wirkliche Schönheit verleihen und werden von der Gesellschaft deswegen geliebt.
Eine dieser Belles ist Camelia, die unbedingt die Beste sein und es an den Königshof als Favoriten schaffen will. Letztendlich findet sie jedoch heraus, dass im Palast viele Geheimnisse herrschen und das Leben dort nicht ganz so ist, wie sie es sich vorgestellt hat. Es warten viele Mysterien auf sie und außerdem gerät sie in ein Machtspiel mehreren zwei Parteien.
Camelia fängt an zu zweifeln, was genau von ihren gelernten Werten und ihrem bisherigen Wissen eigentlich überhaupt der Wahrheit entspricht und muss sich schließlich entscheiden, was genau ihr wichtig ist. Das Schicksal der Belles und des ganzen Königreichs liegt in ihren Händen.

Die Charaktere



Der Hauptcharakter dieses Buches ist Camelia, eine der sechs Belles, die dieses Jahr ihre Stellung antreten. Positiv fand ich es auf jeden Fall, dass mit Camelia eine POC-Hauptperson gewählt wurde. Das finde ich immer schön, denn diverse Bücher sollte es öfter geben.
Das Buch startet mit dem Auswahlprozess, wo die beste Belle gekrönt werden soll und vielleicht ist das auch eines der Gründe, warum ich leider nie wirklich mit Camelia warm wurde. Denn auf den ersten Seiten wirkt sie überaus ehrgeizig, jedoch teilweise auch sehr arrogant und selbstverliebt. Das ändert sich im Laufe des Buches, sie ist mir manchmal sympathischer geworden. Wirklich begeistern konnte sie mich jedoch nie.
Dann gibt es noch Camelias sechs Schwestern, mit denen sie gemeinsam großgeworden ist. Ihre Charaktere sind schön unterschiedlich beschrieben worden und sie waren authentisch umgesetzt. Ich hatte jedoch nach den ersten Seiten erwartet, dass sie eine größere Rolle spielen würden. Wirklich viele Auftritte haben die meisten überhaupt nicht gehabt. Einzig zwei von Camelias Schwestern tauchen nach der Auswahl der Favoriten überhaupt noch einmal auf. Eine von ihr dann erst auf den letzten Seiten. Von den Schwestern habe ich Edel am interessantesten gefunden, die für mich von Anfang an eine meiner Lieblingscharaktere in diesem Buch gewesen ist.
Sophia ist die Thronerbin und auf jeden Fall ein Charakter, der polarisiert. Sie habe ich während des Lesens am besten vor Augen gehabt. Ihr Hag zur Grausamkeit und Verrücktheit wurde gut beschrieben, sie ist stets authentisch in ihrer Rolle gewesen. Bei ihr wusste man nie, was als nächstes passiert und das hat mir beim Lesen gefallen.
Als männliche Charaktere gab es zum einen Rémy, den persönlichen Leibwächter Camelias, zum anderen Auguste, einen der potenziellen Heiratskandidaten für Sophia. Rémy hatte in meinen Augen durchaus Potenzial und ich hätte ihn gerne öfter in Aktion gesehen. Auguste dagegen ist wahnsinnig charmant und ich habe die Dialoge mit ihm immer gerne gelesen, doch irgendwie waren sie mir manchmal auch ein wenig zu dick aufgetragen.
Insgesamt sind mir die Charaktere ein wenig blass geblieben. Sie hatten alle ihre authentischen Seiten und unterschiedliche Charakterzüge, aber irgendwie haben sie mich alle nicht wirklich mitreißen können. Am liebsten habe ich Bree gehabt, Camelias Zofe, und diese hatte nicht einmal wirklich viele Auftritte.

Meine Bewertung



Leider ist The Belles: Schönheit regiert eines dieser Bücher, mit denen ich persönlich nie wirklich warm geworden bin.
Ich habe die Idee der Belles total faszinierend gefunden. Sie sind die einzigen Menschen, die mit perfekter Schönheit geboren werden und andere schöner gestalten können. Die magischen Aspekte habe ich richtig spannend gefunden und ich hätte mir deswegen auch gewünscht, ein wenig genaueres zu ihrer Ausbildung und der Anwendung dieser während des Buches zu erfahren.
Die Welt von Orléans, wo das Buch spielt, wurde schön angerissen, jedoch hätte ich mich auch hier über mehr Beschreibungen gefreut.
Letztendlich hatte das Buch für mich sehr viele gute Ansätze, die aber oft einfach nicht gut genug umgesetzt wurden. Die Plotidee hat so viel Potenzial zu bieten und ich habe einfach gehofft, dass die Autorin mehr daraus zaubert. Das hat sie aus meiner Sicht zwar mittelmäßig gut umgesetzt, aber ich habe einfach mehr erwartet.
Einen der wichtigsten Cliffhanger des Buches hatte ich bereits teilweise durchschaut, bevor er wirklich im Buch aufgelöst wurde, weswegen ich dementsprechend nicht ganz so geschockt gewesen bin. Irgendwie bin ich bei dieser bestimmten Person bereits von Anfang an vorsichtig gewesen. Vielleicht hätte das Buch für mich besser funktioniert, wenn ich von diesem Plottwist so richtig aus den Socken gehauen worden wäre.
Auch so war das Ende aber noch dramatisch genug. Auf den letzten hundert Seiten hat das Buch für mich noch einmal an Fahrt aufgenommen, jedoch hatte ich auch hier leider nie wirklich das Gefühl, von der Geschichte mitgerissen zu werden. Ich habe die letzten Seiten nur noch überflogen, weil mir das Schicksal der Hauptperson einfach nicht wichtig genug gewesen ist. Irgendwie habe ich während des Lesens keine wirkliche Bindung zu ihr aufbauen können.
Ebenfalls gestört hat es mich, dass Camelias Love Interest (wegen Spoilern verrate ich jetzt keine Namen) und die Belle selbst für mich die meiste Zeit keine wirkliche Chemie zwischen sich hatten. Die Dialoge waren zum Teil vorhanden und manchmal hatte ich auch das Gefühl, dass sich dort etwas entwickeln könnte. Doch letztendlich ist mein Herz nicht ganz bei der Sache gewesen. Mir fehlte einfach die Dynamik zwischen den Beiden. Außerdem hatten sie einfach viel zu wenig Szenen zusammen. Liebe zwischen ihnen wurde gar nicht thematisiert und im zweiten Band ist er dann aber auf einmal ihr Freund, sofern ich das aus dem Klappentext ableiten kann.
Allgemein ist die Gesellschaft des Buches sehr auf Schönheit und Mode fixiert, so sehr, dass ich manchmal das Gefühl habe, als wären das die einzigen Themen, die überhaupt in dem Königreich wichtig wären. Manchmal habe ich mich gefragt, ob König und Königin denn keine wichtigeren Entscheidungen zu treffen hätten.
Die Autorin erwähnt im Nachwort, dass das Buch gesellschaftskritisch im Bezug auf unseren Schönheitswahn und das Idealbild sein soll. Ich finde, das ist ein Thema, das viel zu oft totgeschwiegen wird und viel mehr Aufmerksamkeit braucht. Denn der ganze Druck durch Instagram und ähnliche neue Medien, durch Models, die immer dünner werden und Promis, die schon verurteilt werden, wenn sie ein bisschen Cellulite besitzen, wird unserer Gesellschaft meiner Meinung nach ein gefährliches Bild vermittelt. Gerade junge Mädchen fühlen sich total unter Druck gesetzt und ich erwische mich selbst dabei, wie ich an einigen Tagen unglücklich mit mir bin, weil meine Oberschenkel vielleicht ein wenig dick sind. Dabei will ich das eigentlich gar nicht und ich weiß, dass das Schwachsinn ist. Das Thema liegt mir also persönlich am Herzen.
Leider habe ich bis auf Ansätze allerdings keine wirkliche Kritik an dem Schönheitswahn in dem Buch The Belle erkennen können. Unsere Protagonisten Camelia versucht zwar ein, zwei Mal, einem ihrer Patienten zu erzählen, dass sie eigentlich doch schön genug sind, aber es kam mir persönlich nicht wirklich überzeugend genug vor. Vielmehr hatte ich oft das Gefühl, dass immerzu erwähnt wurde, wie viele Behandlungen alle Charaktere durchlaufen und wie atemberaubend sie danach stets aussahen. Wirkliche Kritik daran konnte ich beim Lesen nicht finden. Wenn ihr das Buch gelesen habt: Wie genau saht ihr diesen Punkt umgesetzt? Habt ihr Kritik am Schönheitswahn unserer Gesellschaft in dem Buch gefunden? Wie stark?
Ich weiß, dass viele The Belles: Schönheit regiert als super Buch empfunden haben. Ich wünschte, ich könnte ebenfalls eine fünf Sterne Bewertung abgeben. Letztendlich sind es für mich aber leider nur drei Sterne geworden. Es ist kein schlechtes Buch, bitte nicht falsch verstehen, aber es konnte mich nie so richtig überzeugen.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Mein Lieblingsbuch

City of Bones
0

Wenn man mich fragt, was meine Lieblingsbücher sind, dann antworte ich natürlich pflichtbewusst Harry Potter. Und das stimmt auch. Meistens. Eigentlich. Denn die Bücher über den Zauberlehrling umfassen ...

Wenn man mich fragt, was meine Lieblingsbücher sind, dann antworte ich natürlich pflichtbewusst Harry Potter. Und das stimmt auch. Meistens. Eigentlich. Denn die Bücher über den Zauberlehrling umfassen meine ganze Kindheit, haben mir Abenteuer beschert und bilden etwas, dass mich für immer mit meinem Bruder verbinden wird, weil wir beide die Bücher fest verankert in unserem Herzen tragen. Harry Potter ist etwas Besonderes, doch es ist nicht die einzige Buchreihe, die sich einen Platz in meinem Herzen erobert hat.

Die andere Reihe, die sich bei mir den ersten Platz teilt, ist die Mortal Instruments Reihe (Band 1 City of Bones) von Cassandra Clare. Ich bin wahrscheinlich erst zwölf Jahre alt gewesen, als ich das Buch das erste Mal verschlungen habe. Heimlich damals noch, denn es war eine Empfehlung von einer guten Schulfreundin und ich habe es während der Woche gelesen, nachts, während ich eigentlich längst schlafen sollte. Doch City of Bones war zu gut, um es auch nur aus der Hand zu legen und gehört deswegen zu den wenigen Werken, die ich unerlaubt auch noch nach Mitternacht gelesen habe. Immer ein Risiko, doch bei diesem Buch ohne Zweifel eines, das es wert gewesen ist.
Seitdem habe ich die Wörter bereits unzählige Male inhaliert und kann dennoch nicht genug von der Buchreihe bekommen.
Funfact: City of Fallen Angels (Band 4) war das allererste richtige Buch, was ich auf Englisch gelesen habe, weil ich einfach nicht mehr abwarten konnte und unbedingt wissen musste, was passiert. So gut sind die Bücher.


Doch worum geht es eigentlich in City of Bones?



City of Bones ist in der Young Adult Spalte angesiedelt, was unter anderem sicherlich auch daran liegt, dass die Hauptcharaktere im Teenageralter (17-19) angesiedelt sind. (Wenn ich gerade so darüber nachdenke, trifft mich ein kleiner Schock, denn als ich angefangen habe, die Bücher zu lesen, kamen mir die Charaktere so alt vor und mittlerweile bin ich sogar um einiges älter als sie).
Das Genre Young Adult sollte euch jedoch nicht abschrecken, denn ich kenne auch viele ältere Personen, die den Büchern total verfallen sind. Ich in meinen Zwanzigern, aber auch mein Bruder und meine Mutter sind von den Werken überzeugt (eine Seltenheit, denn mein Bruder nimmt ansonsten nicht oft freiwillig ein Buch in die Hand! Wenn ich ihm also eines empfehle, dann weiß ich, dass er es lesen wird und ich gebe ihm nur die besten Bücher).
Außerdem kommt Fantasy in City of Bones sicherlich nicht zu kurz, was einem wahrscheinlich schon bewusst ist, wenn man hört, dass die Bücher über Schattenjäger handeln. Das Tolle hierbei ist jedoch, dass es sich nicht um High Fantasy handelt, sondern um Fantasieelemente, die mit der wirklichen Welt vermischt wurden. Die Mortal Instruments Reihe spielt in New York und während die Mundanes (also die normalen Menschen, sprich wir) überhaupt keine Ahnung haben, wissen die Schattenjäger, dass neben der Spezies Mensch ebenfalls Dämonen in der Welt weilen. Davon ab natürlich auch noch Kreuzungen wie Werwölfe, Vampire und Feenwesen vor, die zumindest Halbwesen sind.
Die Schattenjäger sind dazu gedacht, die Dämonen in Schach zu halten und absolvieren dafür jahrelanges, hartes Training. Alle, bis auf Clary Fray, die ihr ganzes Leben bisher dachte, dass sie eine Mundane ist. Sie glaubt nicht an Dämonen und ihr größtes Problem ist es, ihre Kunst zum Ausdruck zu bringen. Doch sie wird eines besseren belehrt und in einen Kampf hineingeworfen, auf den sie nicht im Geringsten vorbereitet sind. Sie entdeckt einige Geheimnisse über ihre Familie, ihre Abstammung und sieht sich mit einem Krieg konfrontiert, den sie nicht verlieren darf, denn das Leben ihrer Mutter hängt an dem Sieg.
All das beschreibt Cassandra Clare auf eine so erfrischende Weise, das man gar nicht anders kann, als sich für die Handlungen begeistern zu lassen. Man fiebert mit, fällt auf Plottwists herein und lernt hinterher, dass man manchen Leuten doch lieber nicht vertrauen sollte. Diese neue Welt ist magisch und vollkommen unentdeckt. Sie wartet einfach darauf, von den Lesern erforscht zu werden und ich kenne bisher keine einzige Person, die von den Büchern enttäuscht wurde.


Die Charaktere



Die Begeisterung für City of Bones liegt auch daran, dass die Charaktere das Buch tragen. Glaubwürdige Charaktere sind mir unheimlich wichtig, das solltet ihr mittlerweile wissen, und dieses Buch hat die authentischsten überhaupt zu bieten. Keine der Personen ähneln sich, sie haben alle andere Charaktereigenschaften und Intentionen und die Gruppendynamik ist ebenfalls wunderbar. Man lernt in diesem Buch, das Familie nicht unbedingt immer bedeutet, wirklich verwandt zu sein.
Die Hauptcharaktere überzeugen alle so sehr, dass man sich wünscht, ebenfalls in diesem Buch leben zu können (zumindest, wenn man mal die Dämonen und den Krieg außer Acht lässt).
Zuerst einmal ist da natürlich Clary Fray, die nichts lieber tut, als zu malen oder mit ihrem besten Freund Simon Lewis abzuhängen, der ebenfalls unheimlich sympathisch ist. Clary ist ahnungslos über die Welt der Magie und wird mit einem Ruck hineingeworfen, lässt sich jedoch durch nichts abschrecken, was sie unfassbar sympathisch macht. Sie ist mutig, unerschrocken und liebt mit ihrem ganzen Herzen. Sie würde alles tun, um ihre Mutter, deren besten Freund Luke und ihren besten Freund seit Kindheitstagen Simon zu schützen.
Dann sind da noch Alec und Isabel Lightwood sowie deren adoptierter Bruder Jace Wayland. Sie sind Teil der Schattenjäger New Yorks und ihre Liebe zueinander sprüht auf jeder Seite hervor. Alec ist der vernünftige von den dreien, der die anderen beiden davon abhält, sich ohne Angst vor den Konsequenzen von Gebäuden zu stürzen. Isabel ist erfrischend komplex, nicht leicht zu durchschauen und endlich einmal ein starker Hauptcharakter, der sich durch nichts erschrecken lässt und dennoch eine Beautyqueen sein kann.
Jace Wayland ist wahrscheinlich das größte Geheimnis der Buchreihe. Ihn zu durchschauen gelingt nicht, er hat tausend Fassaden und tausend Gründe, um dennoch sympathisch zu wirken. Selbstverliebt trifft es meistens auch, aber darunter liegt eine Verletzlichkeit und vor allem tausend Geheimnisse. Am meisten sticht er jedoch hervor durch seinen trockenen Humor, der mich immer wieder zum Lachen bringen kann. Dieser Junge ist eine Überraschung, immer für eine Explosion zu haben. Er ist jedoch nicht derjenige, für den ihn alle halten und das Ende wartet mit einem der schockierendsten Plottwist auf, die ich seit langem gelesen habe. Das ist ohnehin eines der auszeichnenden Eigenschaften von Cassandra Clares Büchern allgemein, man weiß nie was passieren wird, weil sie alles möglich macht. Diese Spannung und Überraschungseffekte schaffen es, den Leser total zu fesseln.


Die Bewertung



Einige von euch kennen vielleicht bereits die Netflixserie Shadowhunters, die auf der Mortal Instruments Reihe basiert und ich bitte euch innigst, den Büchern eine Chance zu geben, denn die Serie kann nicht im Mindesten mit den Büchern mithalten. Ich wünschte manchmal sogar, dass ich sie nie angefangen hätte, denn sie kann den Zauber der Bücher und auch den Witz und die Charaktervielfalt gar nicht einfangen. City of Bones ist eines der Werke, die man spüren muss. Eines der Werke, wo man seiner Fantasie und den Worten vertrauen muss.
Dieses Buch lebt. Man wird in die Geschichte hineingerissen, wagt es gar nicht mehr, von den Seiten aufzublicken und lässt sich von Clares Worten verzaubern. Am meisten trägt hierzu die Charakterauthentizität bei sowie der wirklich ausgeprägte Humor, der das Buch für mich selbst nach dem bestimmt zehnten wiederholten Lesen immer noch einzigartig macht.
Dieser Witz lockert die eigentlich ernsten Handlungen auf erfrischende Weise immer mal wieder auf und ich liebe trockenen Humor ohnehin, weswegen ich gar nicht anders konnte, als mich in City of Bones zu verlieben. Was in Band eins schon eindeutig zum Vorschein tritt, lässt auch in den Folgebänden nicht nach und ich habe die ganze Reihe schon so oft verschlungen, dass ich ganze Textpassagen auswendig sagen kann. Dies ist jedoch keine Seltenheit für die Werke von Cassandra Clare im Shattenjäger-Emperium, weswegen ich allen, die die Mortal Instruments Reihe (City of Bones und Folgebände) eventuell bereits gelesen habe, auch die anderen Reihen wärmstens ans Herz legen kann. Rezensionen dazu werden ohne Zweifel ebenfalls folgen, denn die Bücher sind einfach zu gut, um sie unbeachtet zu lassen.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Für mich eines der besten Bücher 2019

Palace of Glass - Die Wächterin
0

Hach ja, wo fange ich bei diesem wunderbaren Buch eigentlich an? Vielleicht erst einmal damit, wie ich mich überhaupt für Palace of Glass entschieden habe.

Es war ein einem Dezemberabend, meine Patentante ...

Hach ja, wo fange ich bei diesem wunderbaren Buch eigentlich an? Vielleicht erst einmal damit, wie ich mich überhaupt für Palace of Glass entschieden habe.

Es war ein einem Dezemberabend, meine Patentante fragte mich, was ich mir denn zu Weihnachten wünschen würde und ich stöberte in meiner Amazon-Bibliothek auf der Suche nach einem Buch, das ich schon seit langem mal lesen wollte. Dort gibt es ehrlich gesagt viel zu viele Buchwünsche, aber meine Wahl viel letztendlich auf Palace of Glass, weil ich 2019 zumindest versuchen will, endlich auch mal wieder mehr von deutschen Autoren zu lesen.
Da ich gerne auf englischen Buchblogs nach Empfehlungen Ausschau halte, wandern dementsprechend auch meist englischsprachige Werke auf meine Buchliste und ich lasse die deutschen ein wenig außer Acht, aber das möchte ich nun ein wenig ändern. Also stieß ich auf Palace of Glass von einer deutschen Autorin und entschied mich direkt für das Buch. Etwas, das ich nicht einmal bereut habe, denn ich habe dieses Buch geradezu inhaliert.
Ganz witzig ist es übrigens, dass C.E. Bernard zwar Deutsche ist, ihre Bücher aber eigentlich auf Englisch schreibt. Die Bücher wurden von jemand anderem zurück ins Deutsche übersetzt, weswegen es wahrscheinlich ein Graubereich meiner Auswahl eines deutschen Buches ist. Aber ich habe mich wirklich bemüht und ehrlich gesagt ist es auch vollkommen egal, wer das Buch letztendlich in die deutsche Sprache gebracht hat, denn es ist einfach wundervoll.
Ziemlich cool finde ich es auch, dass alle drei Bände der Reihe gemeinsam einen roten Seidenfaden darstellen, der aufeinander aufbaut. Gerade wenn man den tieferen Sinn der roten Seide aus den Büchern versteht, finde ich dieses Detail sehr ansprechend.


Doch worum geht es eigentlich in Palace of Glass?

Die Idee der Buchreihe ist etwas, das mir in dieser Art und Kombination noch nie begegnet ist. Und das muss etwas heißen, denn ich habe zwar schon einige Bücher gelesen, in denen Berührungen verboten sind – sei es, weil Gefühle verboten sind oder ein Charaktere wie in der ‚Shatter Me‘-Reihe anderen durch Berührungen Schmerzen zufügt –, aber die Kombination wie in Palace of Glass ist mir noch nicht untergekommen.
In der Welt des Buches ist es in vielen Ländern verboten, überhaupt Haut zu zeigen, weil alle Angst haben vor den Magdalen. Die Magdalenen sind Personen, die durch Berührungen spezielle Fähigkeiten haben und Gedanken lesen können. Da diese von vielen, gerade auch dem Königshaus aus England, als übermächtig und gefährlich angesehen werden, müssen alle Menschen von Kopf bis Fuß bedeckt sein. Handschuhe werden zu jeder Zeit getragen und die Straßen sind sogar durch verschiedene Spuren getrennt, damit man bloß keinen Kontakt zu anderen herstellen kann. Partnerschaften beschränken sich ebenfalls nur auf den Liebesakt und ansonsten werden die Partner durch eine Schleppe voneinander getrennt. Die Menschen haben alle eine panische Angst vor Berührungen, allen voran angetrieben durch den Hass des englischen Königs und seiner Frau, die gegen die Magdalenen eine harte Propaganda aufziehen.
Ein wenig hat mich das an die Nazi-Zeit erinnert, denn Magdalenen können nichts für ihre Fähigkeiten, werden damit geboren und müssen sich vor den bestimmten Garden verstecken, die nur existieren, um sie aufzutreiben. Das kann unheimlich gefährlich und vor allem schmerzvoll für die Magdalenen werden, da sie Berührungen brauchen, um nicht verrückt zu werden.
Rea Emris ist eine dieser Magdalenen, ein Flüchtling aus den USA, weil sie dort eine Berührung gewagt hat. Sie hofft, einfach in der Menge untertauchen zu können. Ihre Rettung, an die sie sich klammert, ist das mögliche Musikstipendium ihres Bruders für eine Musikakademie in Frankreich, einem Land, in dem Magdalenen nicht verboten sind.
Die beiden halten sich nur schwer über Wasser, Liam als Straßenmusikant und Rea als Näherin. Um ihren Drang nach Körperkontakt zu erfüllen, nimmt Rea ab und an Straßenkämpfen bei. Leider sieht jemand bei einem dieser illegalen Kämpfe zu und das Mädchen wird daraufhin in den Königspalast eingeladen, wo sie den Undercover Bodyguard für den Thronprinzen spielen muss. Natürlich ohne ihr Geheimnis zu enthüllen, denn das würde ihren Tod bedeuten.
Damit nimmt die Geschichte dann richtig Fahrt auf, viele interessante Charaktere werden eingeführt und ein Plottwist jagt den nächsten. Ich bin so verliebt in die Handlung, dass ich mir die beiden Folgebände direkt bestellt habe und auch bereits die Hälfte des zweiten Bandes gelesen habe.


Die Charaktere

Ich weiß gar nicht, wo genau ich hier mit dem Schwärmen beginnen soll, denn ich bin absolut in ausnahmslos alle Charaktere. Wirkliche jeden einzelnen, auch die Bösewichte, weil alle von ihnen vollkommen authentisch wirken.
Meine Lieblinge sind wahrscheinlich Blanc, der Hauptmann der Wache, der in seinem vergangenen Leben Straßenkämpfer in Paris gewesen ist, und Ninon, die Schwester des französischen Königs, die so herrlich unkonventionell ist.
Während Blanc eher der stillere Zeitgenosse ist und Rea zum Kämpfen ausbildet, ist es Ninon, die für ordentlich Schwung und Party sorgt. Gewagt stellt sie sich über die Gesetze Englands und läuft auch gerne mal mit offenen Haaren oder freizügiger Kleidung herum, während alle anderen bis auf den Hals zugeknöpft sind. Außerdem leitet sie nebenbei ein Unternehmen und ist wahrscheinlich der beste Spitzel, den man sich wünschen kann. Sie ist also eine echte Powerfrau und trägt ein Geheimnis mit sich herum, das vieles ändern wird.
Dann gibt es da natürlich noch die eigentliche Hauptperson der Geschichte: Rea Emris. Sie ist das, was andere als durchschnittlich bezeichnen würden, wenn es um das Aussehen geht. Doch das interessiert sie nicht im Geringsten, denn sie hat eindeutig größere Probleme. Sie wird gejagt und muss sich dennoch in die Höhle des Löwen begehen, ohne eine Chance zu haben, abzulehnen. Dort darf sie nicht auffliegen und ich bewundere sie wirklich für ihren Mut und Einfallsreichtum. Sie ist außerdem nicht auf den Kopf gefallen, zieht oft richtige Schlussfolgerungen und ist eine erfrischend starke Frau. Rea liebt die Schauspielerei, ebenfalls verboten in England. Sie kann kämpfen, ist aber dennoch manchmal eingeschüchtert und hofft einfach nur, ein paar Monate zu überstehen, bis sie endlich nach Frankreich flüchten kann.
Kronprinz Robin ist derjenige, den Rea Undercover schützen soll, denn es werden immer wieder Attentate auf ihn verübt. Er ist wahrscheinlich der Charakter, den man anfangs am Schwersten einschätzen kann, denn er trägt immer eine reservierte Miene und lässt sich nicht durchschauen. Mit der Zeit habe ich ihn jedoch ebenfalls ins Herz geschlossen, denn auch er trägt ein Geheimnis mit sich herum, das ihm den Kopf kosten kann.


Die Bewertung

Die 4,5 Sterne wurden nicht umsonst vergeben, denn dieses Werk hat es vollkommen verdient, mehr Leser zu finden.
Dieses Buch hat mich wirklich vollkommen vom Hocker gehauen und ich kann alle, die diese Art von Büchern lesen, nur dazu auffordern, Palace of Glass auf jeden Fall zur Hand zu nehmen. Ich bin schon von Anfang an hingetan gewesen von dem Werk, aber dann wurde es so richtig gut und immer nur noch immer besser. Denn was Palace of Glass vor allem kann, ist, den Leser in die Irre zu führen, Zweifel und Vermutungen zu sehen, nur um sie dann wieder zu zerstören. Ein Plottwist folgte dem anderen und ich habe es geliebt.
Richtig gut gefallen hat es mir außerdem, wie detailgetreu und detailliert die Welt ausgearbeitet wurde. Selbst die Kleidung wurde im Detail ausgearbeitet und es war wunderbar, all diese fremden Zukunftswelten präsentiert zu bekommen.
Besonders verliebt bin ich in die Charaktere und nachdem ich den zweiten Band bereits zu lesen begonnen habe, merke ich, dass einige von ihnen im ersten Band gar nicht genügend Aufmerksamkeit von mir bekommen haben. Dabei sind gerade sie es, die das Buch so besonders machen. Ich kann es kaum erwarten, mich weiter in das Abenteuer zu stürzen, weswegen ich diese Rezension jetzt auch beenden und direkt weiterlesen werde.