Leider nur 2.5 Sterne
Die Krone der DunkelheitAn den Büchern von Laura Kneidl kommt man momentan wirklich kaum vorbei. Someone New unterliegt einem Hype, bei dem ich bisher ein wenig vorsichtig bin, und auch über Die Krone der Dunkelheit habe ich ...
An den Büchern von Laura Kneidl kommt man momentan wirklich kaum vorbei. Someone New unterliegt einem Hype, bei dem ich bisher ein wenig vorsichtig bin, und auch über Die Krone der Dunkelheit habe ich bereits einige begeisterte Rezensionen gelesen. Warum ich nicht ganz so euphorisch über das Buch denke, werde ich im Folgenden erklären.
Irgendwie scheinen die Bücher von Laura Kneidl einfach nicht ganz meinem Geschmack zu entsprechen und deswegen habe ich leider auch Die Krone der Dunkelheit nicht so gerne gelesen.
Der Inhalt
Die Krone der Dunkelheit spielt in einer Welt, wo die Feenwelt und die Menschenwelt durch eine Mauer voneinander getrennt wird, die es gibt, um den Frieden zwischen ihnen zu halten. Es ist den Spezies verboten, diese Mauer zu überqueren. Als die Prinzessin Freya jedoch herausfindet, dass sich ihr verschollener Zwillingsbruder auf der anderen Seite der Mauer im Elfenreich aufhält, beschließt sie, dorthin zu reisen und ihn zu suchen. Dabei wird sie von dem Wächter Larkin begleitet.
Das Buch erzählt genau genommen zwei verschiedene Geschichten, denn wir haben mit Ceylan eine zweite weibliche Hauptperson. Diese möchte sich den unsterblichen Wächtern anschließen, die die Mauer zwischen den Reichen beschützen. Dabei ist sie fest entschlossen, die erste weibliche Wächterin zu werden und sich an den Elva zu rächen, die ihre Familie umgebracht haben.
Die Charaktere
Normalerweise bin ich an dieser Stelle meiner Rezensionen immer voller Euphorie, über die Charaktere des Buches schreiben zu dürfen, denn ich bin ein Leser, dem authentische Charaktere total wichtig sind. Authentisch sind die Charaktere in Die Krone der Dunkelheit auch gewesen, aber eine wirkliche Bindung konnte ich beim Lesen leider zu keinem wirklich aufbauen.
Wir hätten zum einen die Prinzessin Freya, die sich auf der Suche nach ihrem Bruder macht und dabei auf einige Geheimnisse stößt. Sie ist ein entschlossener Charakter, zumindest das hat mir gut gefallen.
Dann gibt es noch Larkin, den unsterblichen Wächter, der Freya auf der Reise begleitet und meiner Meinung nach ein bisschen sehr unter ihrem Pantoffel gestanden hat.
Der Kronprinz der Elfen, Kheeran, ist ein Charakter, deren Zweifel ich ansatzweise verstehen konnte, aber ich hätte mir gewünscht, dass wir mehr über seinen inneren Konflikt zu lesen bekommen.
Ceylan ist wahrscheinlich mein Liebling gewesen, denn sie ist stur, unnachgiebig und steht für ihre Rechte ein. Das war sehr erfrischend zu lesen und ich habe ihr stets die Daumen gedrückt, auch wenn sie sicherlich einen Dickkopf besitzt.
Im Buch selbst werden noch ein paar andere als Hauptcharaktere bezeichnet, aber von den meisten von ihnen habe ich leider viel zu wenig gelesen, um sie als solche bezeichnen zu können.
Meine Bewertung
Ich weiß, dass viele mich jetzt am liebsten mit der Mistgabel verfolgen wollen, aber Die Krone der Dunkelheit ist einfach nicht mein Buch gewesen.
Beginnen wir jedoch mit dem Positiven: Die weiblichen Hauptcharaktere habe ich beide als stark und erfrischend gefunden, was mir sehr gefallen hat. Ceylan will trotz all der schlechten Chancen zur ersten weiblichen Wächterin werden und kämpft dafür mit allem, was sie zu geben hat. Freya übt sich verbotener Weise in Magie und ist außerdem eine Frau, die ihre eigenen Entscheidungen treffen kann.
Außerdem habe ich in vielen Rezensionen gelesen, dass das Buch zu sehr an die A Court of Thornes and Roses erinnert habe, was ich jedoch nicht bestätigen kann. Laura Kneidl liefert ihre eigenen Ideen und viele Gemeinsamkeiten habe ich nicht gefunden, abgesehen davon, dass es sich eben um eine Welt mit Elfen und Menschen handelt, die durch eine Mauer voneinander getrennt sind.
Der Schreibstil ist ebenfalls meistens angenehm zu lesen gewesen, manchmal gab es für meinen Geschmack allerdings ein wenig viel Fließtext und Beschreibungen. Ich bin jemand, der es gerne liest, wenn wirklich wörtliche Rede verwendet wird und ich hatte teilweise das Gefühl, dass seitenlang niemand überhaupt etwas gesagt hat. Das jedoch nicht nur in Kampfszenen, wo das natürlich verständlich ist, sondern andauernd.
Ebenfalls bin ich ganz schwer in das Buch hereingekommen und hatte mindestens die ersten dreihundert Seiten das Gefühl, überhaupt gar nicht zu wissen, wieso ich das Buch überhaupt lese. Das lag zum einen daran, dass ich keine Bindung zu den Charakteren aufbauen konnte und sie mir einfach zu verschwommen geblieben sind. Andererseits habe ich bis zum Ende nicht wirklich verstanden, was genau denn jetzt überhaupt der Hauptplot sein sollte. Ich dachte anfangs eigentlich, dass es um die Suche nach Freyas Bruder ging, aber das fühlte sich letztendlich dann auch falsch an.
Außerdem hat Die Krone der Dunkelheit einfach zu viele Sichten gehabt, die dann auch viel zu schnell wechselten. Ich hatte das Gefühl, dass man kaum zehn Seiten von einem Charakter gelesen hat, dann kam schon der nächste. Dadurch konnte ich nie in das Geschehen eintauchen. Eigentlich habe ich überhaupt gar kein Problem mit POVs, viele meiner Lieblingsbücher haben sogar einige verschiedene Sichten, aber bei diesem Buch hat es mich gestört.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass das Buch für mich leider einige Logikfehler besitzt. Zum Beispiel ist Prinzessin Freyas Flucht für mich ein wenig zu reibungslos abgelaufen und sie wurde meiner Meinung nach nicht oft genug erkannt. Das konnte ich aber irgendwie noch akzeptieren. Was für mich aber dann wirklich unlogisch war, ist, dass sie öffentlich an der Krönung des Kronprinzen teilnehmen konnte, obwohl alle sie suchten. Da hätte ich erwartet, dass ihre Eltern davon zu hören bekommen. Ebenfalls habe ich es ein wenig unlogisch gefunden, dass Freya nicht wusste, wie Prinz Kheeran aussieht. Gibt es in dieser Welt keine Gemälde oder Ähnliches? Irgendwem im Menschenreich oder Feenreich müsste doch aufgefallen sein, wem er ähnlich sieht.
Der Titel des Werkes hat mich auch vor einige Fragen gestellt. Ich vermute, dass er sich auf die Prophezeiung bezogen hat, aber darüber wurde mir einfach nicht genug geschrieben. Dabei finde ich den Titel an sich eigentlich total schön.
Leider wurde Die Krone der Dunkelheit erst am Ende ein wenig spannender für mich und ich bin froh gewesen, als ich mit dem Buch durch gewesen bin. Ich kann leider nur 2,5 Sterne verteilen.