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Veröffentlicht am 23.04.2022

eine informative Geschichte

Die Ärztin - Eine unerhörte Frau
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Dieses Buch war eines der ersten Bücher für mich, in denen es nicht vorrangig um eine fiktive Geschichte, sondern viel mehr um Informationen zu unserer Vergangenheit geht. Das wurde von Anfang an gut umgesetzt ...

Dieses Buch war eines der ersten Bücher für mich, in denen es nicht vorrangig um eine fiktive Geschichte, sondern viel mehr um Informationen zu unserer Vergangenheit geht. Das wurde von Anfang an gut umgesetzt und ich konnte die Story sehr genießen. Vor Allem die Protagonistin mit ihrem besonderen Ehrgeiz war mir schnell sehr sympathisch und ist mir immer mehr ans Herz gewachsen.

Es wurde alles relativ neutral erzählt. Gefühle von Charakteren standen nicht im Vordergrund, sondern allein die eigentliche Geschichte. Das war etwas, an das ich mich erst gewöhnen musste, aber ich war dann doch schnell in diesem Erzählstil gefangen. Was nämlich alles erzählt wird, von Frauenrechten bis hin zur Entwicklung der Medizin, war überaus interessant und informativ.
Soweit ich es beurteilen kann, wurde gründlich recherchiert und so sogar ganze OPs mit ihren jeweiligen Abläufen beschrieben. Es war mir bis dahin gar nicht so bewusst, in welchem Umfang sich die Rolle der Frau im letzten Jahrhundert in unserer Gesellschaft verändert hat. Natürlich weiß man, dass sie vor dem zweiten Weltkrieg und früher kaum Rechte hatte und schon gar nicht „dazu da war“ zu arbeiten, aber das Ausmaß der Ungerechtigkeit kann man hier an eigener Haut miterleben.

Wenn man also weiß auf was man sich einlässt, dass das nämlich keine unterhaltsame Geschichte im ersten Sinne, sondern eher eine informative sein soll, kann man sehr viel aus dem Buch mitnehmen. Ich bin ohne Erwartungen an das Buch heran gegangen und bin schlussendlich begeistert, auch von der Sprecherin des Hörbuchs, die eine sehr angenehme und ruhige Stimme hat. Vielleicht hätte ich mich, wenn ich das Buch gelesen und nicht gehört hätte, zeitweise etwas gelangweilt, aber da ich das nicht mit Sicherheit sagen kann gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Sehr gelungenes Buch

Die sechs Kraniche (Die sechs Kraniche 1)
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Was für eine Geschichte! Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und war total gefangen in der Welt, die die Autorin so detailreich und wunderbar erschaffen hat.

Aber starten wir erst einmal mit dem Prolog. ...

Was für eine Geschichte! Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und war total gefangen in der Welt, die die Autorin so detailreich und wunderbar erschaffen hat.

Aber starten wir erst einmal mit dem Prolog. Meiner Meinung nach hätte man den Prolog auch einfach als Kapitel 1 bezeichnen können, da das eigentliche Kapitel 1 chronologisch unmittelbar an den Prolog anschließt, aber das ist natürlich nur meine eigene Sichtweise. Fakt ist, dass es gleich von Beginn an überaus spannend startet und man sofort in der Geschichte gefangen ist. Es stellen sich bereits in den ersten zwei Kapiteln die meisten der wichtigen Personen vor und trotzdem wirkt es nicht als eine Überflutung an Informationen.
Die Protagonistin war mir auch sehr schnell sympathisch. Bei ihrem Hang dazu, Regeln gekonnt zu missachten und sehr, sehr viel zu essen könnte es auch gar nicht anders sein. Ihre Neugier, die schnell zum Ausdruck gebracht wird und sie in ziemlich verfahrene Situationen bringt, ist ebenfalls ein Punkt, der das Buch sehr angenehm und leicht zu hören macht.

Die „richtige“ Geschichte startet relativ schnell. Es wurde also sehr schnell spannend und diese gewisse Spannung mit immer wieder neuen kleinen Abenteuern zieht sich durch das gesamte Buch hindurch. Nebenbei lernt man immer wieder neue Personen kennen, die einem (fast) immer schnell ans Herz wachsen und deren Charaktere sehr gut ausgearbeitet sind.
Der Plot Twist war zumindest für mich unerwartet. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht mit offenem Mund im Bus zu sitzen, als ich die Stelle gehört hatte und plötzlich die gesamte Geschichte und alle Ungereimtheiten einen Sinn gemacht haben. Leider war dann der eigentliche Höhepunkt wieder sehr vorhersehbar und konnte in mir nicht die gewünschte Spannung aufbringen, aber dieser eben genannte Plot Twist macht das fast wieder wett.

Das offene Ende, das es mir nicht leicht macht auf Band 2 zu warten, fand ich auch sehr gut gelungen. Eine schlüssige Überleitung, die einem Lust auf mehr macht und viel für Band 2 hoffen lässt.

Insgesamt fand ich das Buch sehr gelungen. Eigentlich sind Märchenadaptionen nicht wirklich mein Fall, ich habe erst während des Lesens gemerkt, dass es eine ist, aber diese hier mochte ich gerne. Auch die vielen Elemente, die aus den chinesischen Legenden eingebaut wurden, fand ich sehr interessant. Die Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich freue mich, dass ich (hoffentlich bald) erneut in diese Welt abtauchen kann. Insgesamt also ein Buch, was ich jedem sehr empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Leider zu hohe Ewartungen

Emerdale 1: Two Sides of the Dark
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Vielleicht hatte ich wegen des großen Hypes zu hohe Erwartungen, vielleicht trifft der Stil des Buches auch einfach nicht meinen Geschmack, aber leider hat es mich beim Lesen etwas enttäuscht. Es ist nicht ...

Vielleicht hatte ich wegen des großen Hypes zu hohe Erwartungen, vielleicht trifft der Stil des Buches auch einfach nicht meinen Geschmack, aber leider hat es mich beim Lesen etwas enttäuscht. Es ist nicht schlecht, aber für mich sehr weit von einem 5-Sterne – Buch entfernt.
Ich habe relativ lange gebraucht, um mit der Geschichte warm zu werden. Erst nach etwa 100 Seiten konnte ich mich einigermaßen in das Geschehen hineinversetzen. Und das, obwohl der Einstieg wirklich viel Potenzial hatte. Der Prolog startet mitten im Geschehen, was ich sehr gerne mag, aber der Anschluss an den Prolog fand ich etwas holprig. Die eigentliche Geschichte beginnt dann nämlich mit einem Ereignis, dessen Notwendigkeit ich für die spätere Geschichte nicht sehe. Bestimmt gibt es Menschen, die das mögen, ich fand es allerdings eher verwirrend und unnötig.
Die Protagonistin wird außerdem anfangs anders charakterisiert als im Laufe des Buches. Natürlich soll das darstellen, dass sie eben nach außen tough und unnahbar wirkt und im Innern nicht so ist, auf mich hat es aber rückblickend gewirkt, als wäre von jemand ganz Anderem die Rede, denn so wie im ersten Kapitel wird sie im anschließenden Buch nicht mal ansatzweise irgendwo beschrieben.
Den männlichen Protagonisten dagegen mochte ich von Anfang an sehr gerne. Seine Art, wie er mit verschiedenen Dingen umgeht, konnte ich sehr gut nachvollziehen und er wirkt wirklich authentisch. Auch den Einsatz, den er gegen Ende des Buches zeigt, fand ich sehr bewundernswert.
Doch die Liebesgeschichte, die sich zwischen dem Protagonisten und der Protagonistin entwickelt, war alles andere als authentisch. Als Leserin wurde ich vor vollendete Tatsachen gestellt. Damit meine ich, dass plötzlich Gefühle da waren, ohne dass ich davon etwas spüren konnte. Mir kamen keinerlei Emotionen entgegen, insgesamt war die Liebesgeschichte sehr trocken und auch nicht passend. Vielleicht wäre es besser gewesen, die beiden wären nur sehr gute Freunde geblieben und das Hauptaugenmerk wäre bei den Science-Fiction Elementen geblieben.
Denn diese haben sehr viel Potenzial und ich mochte die Idee von Anfang an. Auch wenn einige Elemente mehr oder weniger bereits aus anderen Büchern bekannt sein dürfen, hat Alexandra Flint ihre ganz eigene Note mit reingebracht und mich definitiv neugierig auf Band 2 gemacht. Was also die Liebesgeschichte nicht geschafft hat, schafft die Geschichte rund um die Genmanipulation umso mehr.
Während des Lesens gab es also einige Stolpersteine, die es mir nicht leicht gemacht habe, mit der Geschichte warm zu werden, doch die Science-Fiction – Elemente und auch der Cliffhanger am Schluss haben mich dazu gebracht, im Sommer unbedingt Band 2 lesen zu wollen. Ich hoffe, dass mich da auch die Liebesgeschichte mehr anspricht und ich mich in das Buch verlieben kann.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

eines der besten Bücher des Genre!

Wie die Stille unter Wasser
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„Wow!“ Das war meine Reaktion, als ich die letzten Worte gelesen hatte. Und das ist auch jetzt meine Reaktion, wenn ich an das Buch denke. Wie kann jemand ein solches Meisterwerk erschaffen, das einen ...

„Wow!“ Das war meine Reaktion, als ich die letzten Worte gelesen hatte. Und das ist auch jetzt meine Reaktion, wenn ich an das Buch denke. Wie kann jemand ein solches Meisterwerk erschaffen, das einen noch Stunden nach dem Beenden immer wieder die letzte Seite lesen lässt, weil man nicht glauben kann, dass das wirklich alles war, dass man nie wieder eine weitere Geschichte der Protagonisten lesen wird?

Von vornherein war der Schreibstil fantastisch. Ich bin kaum noch hinterhergekommen vor lauter markieren, da es so viele schöne und poetische Sätze und Stellen, von der ersten bis zur letzten Seite, gab. Brittainy C. Cherry arbeitet viel mit Vergleichen und Metaphern, was mir persönlich besonders gut gefallen hat und viele einzigartige Zitate hergibt.

Der Plot war merklich gut geplant. Es gab keine Stelle, an der sich das Buch gezogen hat, und kam der Punkt, an dem ich mich fast gelangweilt hätte, kam immer genau zur richtigen Zeit ein neuer Handlungspunkt. Wenn ich nicht schon nach wenigen Kapiteln Angst vor dem Ende gehabt hätte, da ich die Charaktere nie wieder loslassen wollte, hätte ich das Buch sicherlich innerhalb eines Tages verschlungen.

Und damit gleich zu einem wichtigen Punkt: die Charaktere. Kaum jemals habe ich von solchen Charakteren gelesen, die ich allesamt nach wenigen Kapiteln ins Herz geschlossen habe. Die wichtigsten machen alle wunderschöne und authentische Charakterentwicklungen durch. Besonders bei den jungen Charakteren, die am Anfang der Geschichte gerade etwa 10 Jahre, und am Ende dank zwei großer Zeitsprüngen, Ende ihrer Zwanziger sind, kann man das erwachsen und reifer werden hautnah miterleben.
Insgesamt gehört dieses Buch eindeutig zu meinen Jahreshighlights und auch zu meinen absoluten Lieblingsbüchern! Ich werde meine Freunde nerven, bis sie dieses Buch lesen, weil es mir einfach unvergessliche und wunderschöne Lesestunden erleben ließ und sicherlich auch nochmal erleben lassen wird.

ACHTUNG: HIER BEGINNEN SPOILER!

Soweit ich es in anderen Rezensionen bisher gelesen habe, ist der Hauptkritikpunkt das „kindische Verhalten“ der Protagonistin, womit ihre „Weigerung zu reden“ gemeint ist. Wenn man sich jedoch mit möglichen Auswirkungen von Traumata auseinandersetzt, sollte eigentlich klar werden, dass es sich hierbei keinesfalls um „kindisches Verhalten“ handelt, sondern um eine realistische Darstellung von möglichen Folgen eines schweren Traumas. Mich macht es ein bisschen traurig, wie schnell das als übertrieben und kindisch abgestempelt wird, weil das leider in der Realität nicht anders ist als in diesen genannten Rezensionen.

Richtung Ende musste ich allerdings auch stutzen, wie vergleichsweise schnell Maggie wieder aus ihrem Haus raus gehen konnte, sich draußen frei bewegen konnte, und ihre Stimme wieder fand. Aber auch da kann ich nur sagen, dass jeder ein Trauma anders verarbeitet und ich das keineswegs als unrealistisch abstufen würde. Ich hätte mir nur eventuell etwas mehr Beschreibung, was ihre Schwierigkeiten in der für sie neuen Welt angeht, gewünscht. Es wird ein paar Mal erwähnt, aber ich konnte es nicht richtig fühlen, was aber auch schon der einzige kleine Kritikpunkt ist, den ich am gesamten Buch auszusetzen habe.

Besonders abgerundet hat das Buch für mich das Schlusswort der Autorin. Der Fakt, dass Brittainy C. Cherry den metaphorischen Verlust ihrer Stimme in Maggie und einem ganzen Buch ausgedrückt hat, lässt mich die Autorin zutiefst bewundern und ich bin mehr als dankbar, etwas derart persönliches lesen zu dürfen.

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Veröffentlicht am 04.02.2022

berührend und realistisch

Zwischen Scherben
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Erstmal vorweg: Lest das Buch nicht, wenn ihr euch von den Themen Selbstverletzung, Suizidgedanken, Tod und Gewalt (unter Familienmitgliedern) getriggert fühlen könntet!
Meine Meinung bezieht sich auf ...

Erstmal vorweg: Lest das Buch nicht, wenn ihr euch von den Themen Selbstverletzung, Suizidgedanken, Tod und Gewalt (unter Familienmitgliedern) getriggert fühlen könntet!
Meine Meinung bezieht sich auf die ersten 40 Prozent des Buches, da ich das Buch dort abgebrochen habe. Das liegt allerdings keineswegs daran, dass es schlecht wäre, sondern dass ich es psychisch nicht schaffe, bei dieser Geschichte genug distanziert zu bleiben, wo wir auch gleich bei meinem größten Kritikpunkt wären. Es gehört vor dieses Buch eine viel größere Trigger-Warnung, statt nur einem unscheinbaren Satz am Anfang des Buches, der zu unspezifisch auf selbstzerstörerische Gedanken des Protagonisten hinweist. Die Themen, die ich oben in meinem ersten Satz erwähnt habe, werden ins Detail erläutert, viel genauer und heftiger als es sich von diesem Satz ableiten lässt und definitiv so genau, dass eine richtige Warnung ein Muss ist. Wäre dies der Fall gewesen, hätte ich mich sicher von diesem Buch distanziert.
Die Geschichte und die Gedanken des Protagonisten bieten jedoch für nicht-Betroffene oder für Menschen, die Betroffene solcher Gedanken und Handlungen besser verstehen wollen, einen sehr detailreichen und realistischen Einblick. Die Gefühle des Protagonisten waren sehr gut beschrieben, gerade was die soziale Abkapselung und das Verirren in den eigenen Gedanken angeht.
Ich konnte jedoch mit dem Schreibstil nicht ganz warm werden, wobei ich noch nicht einmal erklären kann, woran genau es lag. Mir kam er manchmal etwas abgehackt und teilweise auch etwas zu umgangssprachlich vor.
Vielleicht werde ich das Buch irgendwann noch einmal lesen und dann auch beenden, wenn ich mich mental mehr distanzieren kann. Doch die ersten 40 Prozent haben mich dennoch positiv überrascht, da kritische Themen, die oftmals in Jugendbüchern nur oberflächlich aufgegriffen werden, tiefgründig und in aller Echtheit beschrieben werden. Es wird nichts, wie schon oftmals gelesen, romantisiert und verharmlost, was es natürlich auch sehr heftig und nichts für jedermann zu lesen macht.