eines der besten Bücher des Genre!
Wie die Stille unter Wasser„Wow!“ Das war meine Reaktion, als ich die letzten Worte gelesen hatte. Und das ist auch jetzt meine Reaktion, wenn ich an das Buch denke. Wie kann jemand ein solches Meisterwerk erschaffen, das einen ...
„Wow!“ Das war meine Reaktion, als ich die letzten Worte gelesen hatte. Und das ist auch jetzt meine Reaktion, wenn ich an das Buch denke. Wie kann jemand ein solches Meisterwerk erschaffen, das einen noch Stunden nach dem Beenden immer wieder die letzte Seite lesen lässt, weil man nicht glauben kann, dass das wirklich alles war, dass man nie wieder eine weitere Geschichte der Protagonisten lesen wird?
Von vornherein war der Schreibstil fantastisch. Ich bin kaum noch hinterhergekommen vor lauter markieren, da es so viele schöne und poetische Sätze und Stellen, von der ersten bis zur letzten Seite, gab. Brittainy C. Cherry arbeitet viel mit Vergleichen und Metaphern, was mir persönlich besonders gut gefallen hat und viele einzigartige Zitate hergibt.
Der Plot war merklich gut geplant. Es gab keine Stelle, an der sich das Buch gezogen hat, und kam der Punkt, an dem ich mich fast gelangweilt hätte, kam immer genau zur richtigen Zeit ein neuer Handlungspunkt. Wenn ich nicht schon nach wenigen Kapiteln Angst vor dem Ende gehabt hätte, da ich die Charaktere nie wieder loslassen wollte, hätte ich das Buch sicherlich innerhalb eines Tages verschlungen.
Und damit gleich zu einem wichtigen Punkt: die Charaktere. Kaum jemals habe ich von solchen Charakteren gelesen, die ich allesamt nach wenigen Kapiteln ins Herz geschlossen habe. Die wichtigsten machen alle wunderschöne und authentische Charakterentwicklungen durch. Besonders bei den jungen Charakteren, die am Anfang der Geschichte gerade etwa 10 Jahre, und am Ende dank zwei großer Zeitsprüngen, Ende ihrer Zwanziger sind, kann man das erwachsen und reifer werden hautnah miterleben.
Insgesamt gehört dieses Buch eindeutig zu meinen Jahreshighlights und auch zu meinen absoluten Lieblingsbüchern! Ich werde meine Freunde nerven, bis sie dieses Buch lesen, weil es mir einfach unvergessliche und wunderschöne Lesestunden erleben ließ und sicherlich auch nochmal erleben lassen wird.
ACHTUNG: HIER BEGINNEN SPOILER!
Soweit ich es in anderen Rezensionen bisher gelesen habe, ist der Hauptkritikpunkt das „kindische Verhalten“ der Protagonistin, womit ihre „Weigerung zu reden“ gemeint ist. Wenn man sich jedoch mit möglichen Auswirkungen von Traumata auseinandersetzt, sollte eigentlich klar werden, dass es sich hierbei keinesfalls um „kindisches Verhalten“ handelt, sondern um eine realistische Darstellung von möglichen Folgen eines schweren Traumas. Mich macht es ein bisschen traurig, wie schnell das als übertrieben und kindisch abgestempelt wird, weil das leider in der Realität nicht anders ist als in diesen genannten Rezensionen.
Richtung Ende musste ich allerdings auch stutzen, wie vergleichsweise schnell Maggie wieder aus ihrem Haus raus gehen konnte, sich draußen frei bewegen konnte, und ihre Stimme wieder fand. Aber auch da kann ich nur sagen, dass jeder ein Trauma anders verarbeitet und ich das keineswegs als unrealistisch abstufen würde. Ich hätte mir nur eventuell etwas mehr Beschreibung, was ihre Schwierigkeiten in der für sie neuen Welt angeht, gewünscht. Es wird ein paar Mal erwähnt, aber ich konnte es nicht richtig fühlen, was aber auch schon der einzige kleine Kritikpunkt ist, den ich am gesamten Buch auszusetzen habe.
Besonders abgerundet hat das Buch für mich das Schlusswort der Autorin. Der Fakt, dass Brittainy C. Cherry den metaphorischen Verlust ihrer Stimme in Maggie und einem ganzen Buch ausgedrückt hat, lässt mich die Autorin zutiefst bewundern und ich bin mehr als dankbar, etwas derart persönliches lesen zu dürfen.