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Veröffentlicht am 02.11.2017

Lesenswerte Vergangenheiten, die bewegen

Himmelschlüssel
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Dieses kleine Büchlein ist für mich wie ein Himmelschlüssel - es öffnet mir den Weg zu bewegenden Kindheitserlebnissen aus den Südtiroler Bergen, glücklichen Momenten und auch schicksalsträchtigen Ereignissen, ...


Dieses kleine Büchlein ist für mich wie ein Himmelschlüssel - es öffnet mir den Weg zu bewegenden Kindheitserlebnissen aus den Südtiroler Bergen, glücklichen Momenten und auch schicksalsträchtigen Ereignissen, die tiefe Einblicke in eine fast schon vergessene Zeit geben.
Allesamt haben die Geschichte eins gemein - aus starken Mädchen im Südtirol des 20 .Jahrhunderts wurden starke Frauen, denen ich meine Anerkennung und meinen Respekt entgegenbringe.
Mit leisen Worten, die mich berühren, werden die Lebensgeschichten erzählt und die Mädchen und Frauen bekommen nach und nach ein Gesicht. Hier wird Geschichte erlebbar gemacht und mit sehr viel Einfühlungsvermögen dem Leser vermittelt.
Dank des Glossars werden auch die Südtiroler Begriffe für den Leser verständlich und das ergibt ein stimmiges Gesamtbild.


Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Rezi-Exemplar unentgeltlich zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat meine ehrliche Lesermeinung allerdings nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 28.10.2017

Aktuelles Thema gekonnt umgesetzt

Ausstieg rechts
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Brandner und seine   Kollegin Peppi , die griechische Wurzeln hat, werden zu einer Esslinger Mietwohnung gerufen. Ein Akt der Verwüstung, die Wände mit Hakenkreuzen und Zahlen beschmiert und ein totes ...

Brandner und seine   Kollegin Peppi , die griechische Wurzeln hat, werden zu einer Esslinger Mietwohnung gerufen. Ein Akt der Verwüstung, die Wände mit Hakenkreuzen und Zahlen beschmiert und ein totes Mädchen lassen schnelll auf ein Tötungsdelikt aus der rechten Szene schließen.
Vom Wohnungsmieter fehlt jede Spur - dieser ist als Mitglied der rechten Szene bekannt.
Die Kommissare beginnen mit der Ermittlungsarbeit und merken schnell, dass der braune Sumpf auch vor Ermittlern nicht halt macht....

Sybille Baecker hat mit "Ausstieg rechts" einen Krimi geschrieben, der vor allen Dingen durch  seine Aktualität und seine hervorragende Recherchearbeit besticht. 
Die Autorin beschreibt die Ermittlungen der beiden Kommissare mit leisen aber dennoch einprägsamen Worten, ohne dabei den braunen Sumpf zu beschönigen oder ihn zu verherrlichen. 
Die Geschichte benötigt zwar gut 100 Seiten, um tatsächlich so richtig in Fahrt zu kommen, weiß aber dann durch einen konstant gehaltenen Spannungsbogen zu überzeugen, ohne reißerisch oder ketzerisch zu wirken.
Die einzelnen Kapitel sind in Wochentage unterteilt und so entsteht tatsächlich das Gefühl, den Ermittlungen beizuwohnen. Die Charaktere sind schön ausgearbeitet und manch einer weiß mein Herz mit seinem lokalem Charme und seinem Dialekt sofort zu begeistern. Auch der Einblick ins Leben der Ermittler lässt diese lebendig und greifbar erscheinen, sodass ein rundes Gesamtbild entsteht.
Der Krimi zeigt die Machenschaften und weit verzweigten Arme der rechten Szene auf und macht betroffen. auch wird hier deutlich, dass, wenn man einmal "dazu gehört", der Weg nach draußen nicht so einfach ist, wie sich das manch einer vorstellt. Die Klauen der Kameraden haben dich fest im Griff.
Die ungeahnte Wendung zum Schluss hat mich noch einmal sehr nachdenklich gestimmt und ich bin erschrocken, dass solche Dinge tatsächlich heute so passieren könnten.

Fazit: Ein sehr guter Krimi mit viel Lokalkolorit, der ein aktuelles gekonnt aufgreift und nachdenklich macht


Ich bedanke mich bei Sybille Baecker, die mir diesen Roman als kostenfreies Rezi-Exemplar zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat meine ehrliche Lesermeinung jedoch nicht beeinflusst

Veröffentlicht am 27.10.2017

Faszinierende Geschichte, die tief unter die Haut geht

Wie der Wind und das Meer
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, April 1945 - Der Zweite Weltkrieg befindet sich in den letzten Zügen. Nach einem vernichtenden Bombenangriff irrt der elfjährige Paul durch die Trümmer und trifft dort auf ein kleines Mädchen. Sarah ...

, April 1945 - Der Zweite Weltkrieg befindet sich in den letzten Zügen. Nach einem vernichtenden Bombenangriff irrt der elfjährige Paul durch die Trümmer und trifft dort auf ein kleines Mädchen. Sarah hat, wie Paul, ihre Familie verloren und sieht seiner kleine Schwester unheimlich ähnlich.
Damit durch die Kriegswirren die beiden nicht getrennt werden, schmieden sie einen Plan - ab sofort sind sie die Geschwister Greve.
Der irrwitzige Plan scheint zu funktionieren und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Denn keiner hätte ahnen können, dass diese Notlüge einmal allen zum Verhängnis wird....

Lilli Beck hat mit "Wie der Wind und das Meer" ein absolutes Lesehighlight im Buchherbst 2017 veröffentlicht.
Mit leisen Worten schildert sie das Schicksal der beiden Kriegskinder, die für immer untrennbar miteinander verbunden sind.
Vor der Geschichte des Nachkriegsdeutschland  und er späteren Bundesrepublik sieht man die Kinder heranwachsen, mit den Ereignissen der Geschichte immer wieder konfrontiert und mit ihrem Geheimnis hadern.
Was als Notlüge begann, wird im Verlauf des Buches zu einer immensen Belastung für die beiden Protagonisten.
Die Charaktere sind sehr fein ausgearbeitet, überzeugen durch ihre Lebendigkeit und erzeugen somit das Gefühl, direkt am Geschehen teilzuhaben.
Die zwiespältigen Gefühle sind ebenso gekonnt in die Geschichte eingeflochten, wie die tragischen und fröhlichen Ereignisse, die im Verlauf des Lebens der Protagonisten eintreten.
Man kommt nicht umhin, sich mit Paul und seiner Schwester zu freuen, Tränen zu vergießen, mitzuleiden und immer wieder die Hoffnung zu haben, dass am Ende alles gut wird.
Man durchlebt eine echte Achterbahn der Gefühle, sobald man sich auf dieses Buch einlässt. 

Diese Buch geht tief unter die Haut, bewegt und bleibt noch lange, lange im Herzen.

Veröffentlicht am 24.10.2017

Rasanter dritter Teil, der den Vorgängern in nichts nachsteht

Glut im Paradies - Bahamas Heartbeat 3
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Niko liegt als nörgelnder Patient im Krankenhaus und kuriert seine schwere Beinverletzung aus. Das Leben könnte so schön sein, wenn nicht Krankenschwester Leilani ihm mit Sticheleien und ihrer puren Anwesenheit ...

Niko liegt als nörgelnder Patient im Krankenhaus und kuriert seine schwere Beinverletzung aus. Das Leben könnte so schön sein, wenn nicht Krankenschwester Leilani ihm mit Sticheleien und ihrer puren Anwesenheit eben dieses zur Hölle machen würde. Aber wie heißt es so schön: Was sich neckt, das liebt sich...
Als dann auch noch ein Stalker  alle in Angst und Schrecken versetzt, ruft das nicht nur den Beschützerinstinkt in Niko wach und er muss sich eingestehen, dass da noch viel mehr ist, was er empfindet.

Romina Gold hat mit "Glut im Paradies" den dritten Teil der Bahamas-Heartbeat-Reihe veröffentlicht.
Schnell ist man wieder mitten im Geschehen und trifft alte Bekannte aus den Vorgängerbänden wieder. Das gefällt mir sehr und vermittelt mir das Gefühl, ein Teil dieser verschworenen Gemeinschaft zu sein und irgendwie dazuzugehören.

Die Geschichte um Laini und Niko hatte sich ja bereits in Band zwei angekündigt und Romina Gold schafft es, nahtlos an den Cliffhanger anzuknüpfen und eine Liebesgeschichte zu schreiben, die unter die Haut geht. Emotionen, interessante Schlagabtausche, eine gute Portion Action und natürlich das Südseefeeling machen dieses Buch unverwechselbar zu einem echten Romina-Gold-Pageturner

Die Charaktere sind schön getroffen und man merkt den beiden Hauptprotagonisten an, dass sie -trotz ihrer Impulsivität - auch leise, zärtliche Töne anschlagen können. Die Entwicklung der Geschichte ist gut nachvollziehbar, der Spannungsbogen hält über die ganze Geschichte an und die Romantik kommt natürlich auch nicht zu kurz. Ich mag den flüssigen Schreibstil, der ohne verschnörkelte Worte auskommt und mich trotzdem von Anfang an gefangen nimmt und mich das trübe Herbstwetter vergssen lässt.

Ich hoffe, dass es noch viele weitere Bände dieser Reihe gibt, denn jedes Buch ich wie ein Wegträumen auf die Bahamas - ein kleiner Kurzurlaub eben

Veröffentlicht am 22.10.2017

Geheimnisvoll, stürmisch, romantisch und voller Ostseeflair

Dünengeflüster
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Annes Leben in Berlin verläuft nach Schema F....da kommt die Erbschaft von Tante Sabine mit einer Brise Ostseeluft ins Haus geflattert . Anne erbt nämlich ein schnuckliges Reetdachhäuschen in Prerow und ...

Annes Leben in Berlin verläuft nach Schema F....da kommt die Erbschaft von Tante Sabine mit einer Brise Ostseeluft ins Haus geflattert . Anne erbt nämlich ein schnuckliges Reetdachhäuschen in Prerow und ihr Leben bekommt plötzlich Schwung....


Evelyn Kühne hat mit "Dünengeflüster" einen warmherzigen Roman geschrieben, der facettenreich, spannend und mit ganz viel Liebe zur Ostsee gestaltet ist. 
Die Charaktere begeistern durch lebendigen Züge, ihre Eigenarten und ganz viel lokalem Einschlag, was ihnen einen wirklich charmanten Pluspunkt verleiht.
Der Bösewicht der Geschichte ist ebenso glaubhaft angelegt, wie die gute Seele des Buches. Die große Liebe, die Annes Herz erobert, hat auch mein Leserherz verzaubert und so entsteht beim Lesen das Gefühl mitten auf dem Darß zu sein und all die Aufregungen mitzuerleben.
Hündin Emma ist das Sahnehäubchen der Geschichte und eine wirklich zauberhafte Bereicherung für das Buch.
Kurzum,: Dieses Herzensbuch ist wie ein Urlaub an der Ostsee - es sorgt, für spannende Unterhaltung, weiß mit Lokalkolorit zu begeistern, ist abwechslungsreich und trotzdem entspannend und sorgt für das wohlige Gefühl, dass das Rauschen des Meeres beim Strandspaziergang hinterlässt.


Absolute Leseempfehlung für Ostseefans - und solche, die es nach diesem Buch sicherlich sind