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Veröffentlicht am 02.10.2022

Energie tanken und Natur genießen

Wild Places Deutschland
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Natururlaub in Deutschland boomt und immer mehr Menschen entdecken unsere Heimat ganz neu. Die Wahl fällt schwer, wenn Bergerlebnisse, herbstliche Waldidylle oder salzige Meerluft locken und Deutschlands ...

Natururlaub in Deutschland boomt und immer mehr Menschen entdecken unsere Heimat ganz neu. Die Wahl fällt schwer, wenn Bergerlebnisse, herbstliche Waldidylle oder salzige Meerluft locken und Deutschlands wilde Seite zum Vorschein bringen.


Mit seinem Naturreiseführer "Wild Places Deutschland" bietet Jörg Berghoff Inspirationen für naturnahe Aufenthalte und lädt dazu ein, mit dem Kanu oder Ruderboot auf den See zu fahren, ein mystisches Bad im Morgennebel zu genießen oder den Baumgreisen im Wald zuzuhören, wenn ihr dichtes Blätterdach von Märchen und Sagen erzählt.

Von Nord nach Süd und Ost nach West hat der Autor 50 Reisetipps zusammengestellt, um die Natur direkt vo der Haustür wieder zu entdecken und sich in ihr wohlzufühlen. Der Untertitel "Die schönsten Naturlerlebnisse fernab des Trubels" ist insofern passend, da hier wirklich die Natur mit ihrer eindrucksvolle Kulisse, wundervollen Landschaften und idyllischen Flecken den Zauberstab schwingt und ihre Besucher;innen betört.

Aber so wirklich fernab des Trubels sind die vorgestellten Reiseziele nicht immer: Spreewald, Ammergauer Alpen oder die Germania in Rüdesheim sind echte Touri-Hotspots und zu jeder Jahreszeit überlaufen. Es finden sich zwar auch hier die stillen Orte, aber diese sind meist nur Insider:innen vorbehalten und in keinem Reiseführer verzeichnet.

Die Aufmachung des Buches ist sehr hochwertig, ebenso die vielen Aufnahmen, die die Lust auf großartige Reiseziele mitten in Deutschland wecken. Für Sand-zwischen-den-Zehen-Liebhaber:innen, Alpenpanorama-Gucker:innen oder Waldluft-Genießer:innen sind viele Tipps für Trips enthalten, aber der Trubel reist trotzdem irgendwie immer mit, daher neutrale 3 Sternchen

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Es braucht Mut, die Wahrheit zu suchen, ohne zu wissen, ob man sie ertragen kann ( Ernst Reinhardt)

Das Haus über dem Fjord
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Elin steht nach dem Tod ihrer Mutter in den Räumen ihres Elternhauses und hat nur eines im Sinn: so schnell wie möglich alles ausräumen und verkaufen. Denn der Ort ihrer Kindheit ist mit Trauer und Verlust ...

Elin steht nach dem Tod ihrer Mutter in den Räumen ihres Elternhauses und hat nur eines im Sinn: so schnell wie möglich alles ausräumen und verkaufen. Denn der Ort ihrer Kindheit ist mit Trauer und Verlust verbunden. Noch heute spürt sie die große Lücke, die der Tod ihrer beiden Brüder und des Vaters bei einem tragischen Unglück hinterlassen hat. Beim Aufräumen entdeckt Elin Dinge, die liebevolle Erinnerungen heraufbeschwören und auch solche, die Fragen aufwerfen. Gemeinsam mit ihrer Jugendliebe Ola entfernt Elin Staubschicht für Staubschicht, um ihre Eltern in einem ganz anderen Licht zu sehen...

"Das Haus über dem Fjord" erzählt in einer unaufdringlichen Art und Weise über tiefe seelische Wunden, Verlust und Trauer und von dem Mysterium, das sich Eltern nennt. Feinfühlig und manchmal etwas zu zögerlich führt die Schreibende durch den Roman und beschäftigt sich mit den Gedanken von Elin, die erkennen muss, dass ihre Eltern nicht die gewesen sind, für die sie sie gehalten hat. Es sind so viele Fragen, die unbeantwortet im Raum stehen, dass sich Elin gezwungen sieht, diesen auf den Grund zu gehen und die Wahrheit herauszufnden. Manchmal läuft Elin mit angezogener Handbremse durch ihre eigene Geschichte und weist dadurch die Leser:innen von sich. Sie hält sie bewusst auf Distanz, aus Angst, selbst nicht mit der Wahrheit umgehen zu können, die sich ihr nach ihren Recherchen offenbart. Das spüren die Lesenden auch im Verlauf der Handlung, die , in Rückblenden erzählt, über gut Zweidrittel eher mit seichtem Geplänkel, Nebensächlichkeiten und ausschweifenden Beschreibungen von unwichtigen Szenen angereichert ist. Es gibt wenig, was die Leser:innen emotional berührt und mit der Hauptfigur Elin mitfühlen lässt. Die letzten 110 Seiten bringen die große Wendung und decken nicht nur das Geheimnis auf, sondern zeigen, wie wenig Einblick Kinder in die Lebensgeschichte ihrer Eltern haben und diese Geheimnisse mit sich herumtragen, die sie in einem ganz anderen Licht erschienen lassen. Hier gelingt es Valla, die Lesenden endlich komplett mit ins Boot zu holen und sie gefühlsmäßig mit Protas und Handlung zu verbinden. Tabuthemen, Trauerverarbeitung und die Suche nach der großen Liebe sind Gegenstand dieses Romans, der manchmal nicht richtig zum Zug kommt, aber zum Schluss überzeugen kann. Daher vergebe ich 3 Sternchen

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Veröffentlicht am 17.09.2022

Dein Name erzählt deine ganz persönliche Geschichte

Dein Name
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Jedes Kind hat einen Namen und der ist genauso einzigartig und unverwechselbar wie das Kind selbst. Doch welche Geschichte oder Bedeutung steckt hinter dem Namen ? Warum haben die Eltern gerade diesen ...

Jedes Kind hat einen Namen und der ist genauso einzigartig und unverwechselbar wie das Kind selbst. Doch welche Geschichte oder Bedeutung steckt hinter dem Namen ? Warum haben die Eltern gerade diesen Namen für ihren Sohn oder ihre Tochter ausgesucht ?

Fragen über Fragen, die nicht nur Diane Kruger, sondern auch Kinder beschäftigen und auf die es im Buch "Dein Name" schon erste Antworten gibt. Die Schauspielern erzählt nämlich, wie es sich anfühlt, wenn Kindern die Bedeutung des eigenen Namens nicht bewusst ist und welche Missverständnisse daraus entstehen können.

Erst als sie sich mit der Mutter über ihren Namen unterhält, erklärt ihr diese, dass Diane als Beschützerin und Göttin der Jagd mutig und stark gewesen und ihren eigenen Weg gegangen ist. Je mehr die kleine Diane über ihre Namenspatronin erfährt, desto selbstbewusster wird sie und erkennt, wo ihre Stärken und Interessen liegen. In ihr reift der Wunsch, Schauspielerin zu werden und Menschen mit ihrem Spiel zu verzaubern.

Auch erläutert sie, welche Einflüsse bei der Namenswahl ihrer Tochter maßgeblich gewesen sind.Ergänzt wird dieses Buch mit Zeichnungen, die in die kindliche Welt von Diane Kruger entführen. Allerdings bleibt es doch recht oberflächlich und ist in meinen Augen mehr ein Buch für Diane Krugers Tochter und nicht so sehr für die Allgemeinheit tauglich, daher vergebe ich neutrale 3 Sternchen.


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Veröffentlicht am 16.09.2022

Etwas überdreht, aber am Ende doch noch ganz witzig

Die Weihnachtsagentur. Das schönste Fest aller Zeiten
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Die Zwillinge Oskar und Olga sind schon ganz aufgeregt und freuen sich auf die Vorweihnachtszeit. Ob ihre Eltern, die eigentlich nie Zeit für ihre Kinder haben, in diesem Jahr daran denken, einen Adventskranz ...

Die Zwillinge Oskar und Olga sind schon ganz aufgeregt und freuen sich auf die Vorweihnachtszeit. Ob ihre Eltern, die eigentlich nie Zeit für ihre Kinder haben, in diesem Jahr daran denken, einen Adventskranz zu besorgen und Geschenke zu kaufen ? Womit sie nicht gerechnet haben: die Eltern haben eine Weihnachtsplanerin beauftragt, die sich nach Herzenslust austoben kann, um die Vorweihnachtszeit unvergesslich zu gestalten. Aber die Vorstellung der Weihnachtsplanerin und die der Kinder weichen doch sehr voneinander ab und das Chaos nimmt seinen Lauf...


Wie fühlt es sich an, wenn Kinder nur noch am Rand mitlaufen und die Eltern vor lauter Arbeit nicht mehr wissen, ob Frühjahr oder Winter ist, Ostern oder Weihnachten vor der Tür steht ? Rüdiger Bertram lässt in dieser Geschichte tief blicken und zeigt, wie sehr der Alltagsstress und die Hektik berufstätige Eltern regelrecht auffressen und ihnen so die Zeit mit den Kinder rauben. Auch wird hier mehr als deutlich dargestellt, dass die Eltern versuchen, mit ihrem Reichtum die fehlende Nähe und Zuwendung zu kompensieren und das geht gewaltig schief.

Ist die Geschichte zu Beginn noch wirklich lustig, kippt schon bald die Stimmung, denn mit Frau von Schnörkel zieht eine furchtbar übergriffige Person in die Villa ein, die alles an sich reißt und nach dem Motto " größer, höher, protziger, teuer" das Geld anderer Leute mit vollen Händen aus dem Fenster wirft. Sie versucht sich täglich selbst zu übertrumpfen und das geht nicht nur Oskar und Olga bald gewaltig gegen den Strich, sondern auch kleine und große Leser;innen schütteln nur noch entnervt mit dem Kopf. Wo ist der Nachhaltigkeitsgedanke und der Schutz unserer Umwelt, wenn täglich ein Superstar eingeflogen und massenhaft Essen in den Müll geworfen wird ?

Gerade in der Weihnachtszeit geht es doch darum, sich auf gemeinsame Aktivitäten, gemütliches Beisammensein und festliches Funkeln zu freuen, doch die Weihnachtsplanerin übertreibt maßlos . Reichtum ist eben nicht der Schlüssel zum Glück und im Verlauf der Geschichte merken Olga und Oskar, dass ihnen das viele Geld ihrer Eltern nichts nützt. Wertvolle Erinnerungen und wunderschöne Momente kann man eben nicht kaufen, ebenso wenig wie Freunde und das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben. Auch spüren sie selbst, dass Dinge, die sich immer wieder wiederholen, langweilig werden und den Staus des Besonderen verlieren.

Die Bescherung an Heilig Abend erinnert ein bisschen an den Weihnachtsklassiker "Schöne Bescherung" mit Chevy Chase - die Lacher sind vorprogrammiert und das Chaos perfekt. Aber ist es nicht genau eben jenes Chaos, das Weihnachten immer wieder schön macht ?

Wir haben die Geschichte mit gemischten Gefühlen gelesen und können aufgrund der penetranten Weihnachtsplanerin nicht anders, als gut gemeinte drei Sternchen vergeben.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Die Geister, die ich rief...

Verschwunden im Aargau
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Um die bösen Geister des alten Jahres zu vertreiben und das Neue willkommen zu heißen, ist beim Bärzelitreiben in Hallwil ordentlich was los. Doch die Zuschauermenge wird jäh auseinandergerissen, als eine ...

Um die bösen Geister des alten Jahres zu vertreiben und das Neue willkommen zu heißen, ist beim Bärzelitreiben in Hallwil ordentlich was los. Doch die Zuschauermenge wird jäh auseinandergerissen, als eine Messerattacke die fröhliche Stimmung kippen lässt. Zeugen wollen gesehen haben, dass ausgerechnet Andrinas Mann Enrico der Übeltäter gewesen ist. Doch das Phantombild könnte auch ein Hinweis sein, dass Enricos Halbbruder Marco die Tat verübt haben könnte. Aber warum sollte ausgerechnet ein Ermittler der Aargauer Polizei zu solchen Mitteln greifen ? Als Marco von der Bildfläche verschwindet, fängt Andrina an, auf eigene Faust zu ermitteln und begibt sich in Gefahr...


Ich bin ein großer Fan von den Krimis aus der Feder von Ina Haller und kann normalerweise nicht genug von ihren grandiosen Ideen bekommen. Doch mit "Verschwunden im Aargau" beweist sie ein nicht ganz so glückliches Händchen.

Gabi hat ihre gekränkte Eitelkeit und ihren grenzenlosen Hass auf Marco zu einer Obsession werden lassen, die sie verblendet und vollkommen irrational durch den Alltag laufen lässt. Sie lässt sich in keinerlei Weise von ihren wirren Gedanken abbringen und schafft es sogar, Andrina davon zu überzeugen, dass Marco der schlechteste Mensch auf diesem Erdball ist. Ich muss ehrlich gestehen, dass mir diese offen zur Schau getragene Feindseligkeit und Verbitterung einfach zu dick aufgetragen ist und ich werde ihrer überdrüssig.

Andrina schlittert mal wieder vollkommen kopflos in ein Abenteuer und begibt sich und ihre Familie erneut in Gefahr. Auch wenn es einen Aufhänger geben muss, damit die Geschichte ins Laufen kommt, frage ich mich, ob diese Frau wirklich so leichtsinnig und naiv ist. Sie ist sich der drohenden Gefahr niemals bewusst und kann es einfach nicht lassen, auf eigene Faust zu ermitteln, ohne an die Konsequenzen zu denken - Beulen und Kopfweh inbegriffen.

Der Plot geizt nicht mit guten Ideen und führt mehr als einmal die Leser;innen auf den Holzweg. Die Autorin strickt einen brisanten Fall und zeigt, was passiert, wenn Vorurteile und falsche Meinungen unsere Denkweise beeinflussen und sich eine fixe Idee in den Köpfen festsetzt. Normalerweise gilt die Unschuldsvermutung, aber hier wird vorschnell geurteilt und es bietet sich keine Chance, einen anderen Gedankengang zuzulassen. Haller hält uns somit den Spiegel vor, denn wie schnell lassen wir uns von einer Meinung beeinflussen und hauen in die selbe Kerbe ?!

Die Suche nach dem Täter ist abwechslungsreich und bietet jede Menge Spannung, die aber immer wieder mit den enervierenden Auftritten von Gabi einen herben Dämpfer erhält. Ich habe das Buch trotzdem gerne gelesen, da ich den Schreibstil von Ina Haller sehr mag und ihre Arbeit schätze. Leider hat es dieses Mal nicht ganz für einen echten Knaller gereicht, sodass ich hier aufgrund meiner o.g. Kritikpunkte nur 3 Sternchen vergeben kann.

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