Bemerkenswerte Lektüre, die seltsam kalt geschrieben ist
Der Reisende
Deutschland zur Zeit der Novemberprogrome - Otto Silbermann erlebt, wie seine Freunde und Verwandten auf seltsame Art und Weise verschwinden und nicht wiederauftauchen.
Mit einer Aktentasche voller Geld ...
Deutschland zur Zeit der Novemberprogrome - Otto Silbermann erlebt, wie seine Freunde und Verwandten auf seltsame Art und Weise verschwinden und nicht wiederauftauchen.
Mit einer Aktentasche voller Geld flüchtet er von der grausamen Fratze , die ihm Nazi-Deutschland entgegenstreckt und reist zunächst ziellos umher. Auf dieser ungewöhnlichen Reise begeben ihm sowohl Jude als auch Nazis und der erschreckende und grausame Alltag bestimmt fortan sein Leben...
"Der Reisende" soll einen schonungslosen authentischen Bericht eines jüdischen Kaufmanns erzählen, der gerade noch so seine Haut vor dem braunen Sumpf retten kann. Die Angst, das Getrieben sein und die Hetze gegen das jüdische Volk werden zwar bemerkenswert geschildert, jedoch bleibt die Erzählung merkwürdig kalt und lässt so den Eindruck entstehen, dass die Personen und ihre Handlungen ein wenig gestreckt und langatmig wirken. Außerdem ist der wesentliche Inhalt schon auf dem Klappentext vermerkt, sodass mein Interesse rasch auf der Strecke geblieben ist. Schade finde ich , denn so ein bewegendes Zeitdokument verdient eigentlich mehr Aufmerksamkeit.
Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Rezi-Exemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat