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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2017

Aufwühlende Schilderungen einer Familiengeschichte - absolut gelungener Debutroman

Das Erbe der Rosenthals
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Berlin, 1939 - Hannah ist ein 11jähriges, jüdisches Mädchen und muss hautnah miterleben, wie die wahnwitzigen Ideen der Nazischergen immer mehr in ihr Leben eingreifen und somit ein ruhiges und behütetes ...

Berlin, 1939 - Hannah ist ein 11jähriges, jüdisches Mädchen und muss hautnah miterleben, wie die wahnwitzigen Ideen der Nazischergen immer mehr in ihr Leben eingreifen und somit ein ruhiges und behütetes Aufwachsen unmöglich machen.
Als dann auch noch ein Foto von Hannah in der Propagandazeitung erscheint, ist es endgültig vorbei mit einer unbeschwerten Kindheit. Es bleibt der Familie nur noch der einzige Ausweg - die Flucht. Doch die Schiffsreise nach Kuba birgt noch manch unschöne Überraschung...


New York, 2014 - Anna ist ein 11jähriges Mädchen, das leider seinen Vater nie kennenlernen wird. Er starb bei den Anschlägen auf das World Trade Center. Ein Brief ihrer Großtante macht Anna neugierig, denn er enthält viele Bilde rund erste Hinweise auf ihre Wurzeln. Anna reist mit ihrer Mutter nach Kuba und entdeckt nach und nach das wahre Geheimnis ihrer Familie...


Zugegeben, bei einem Debutroman bin ich immer sehr neugierig und stürze mich mit Feuereifer in die Geschichte. Und ich bin mehr als positiv überrascht. Dieses Buch überzeugt durch akribische Recherchearbeit, denn die fiktiven Geschichte, die rund um das Schiff St Louis gesponnen werden, könnten sich tatsächlich genauso zugetragen haben.
Die Erzählstränge sind sehr schön miteinander verwebt und es entsteht ein Sog, der mich mitten in die beiden Lebensgeschichten der Mädchen hineinzieht. Die unbeschönigten Schilderungen lassen die Handlungsorte direkt vor dem geistigen Auge entstehen und ermöglichen so ein Abtauchen in die Handlung. Auch ist genügend Spannung vorhanden, die sich konstant durch das ganze Buch zieht, sodass es nicht langweilig wird. Die Emotionen fahren Achterbahn und ich schwanke ständig zwischen Hoffen und Bangen, Wut und Trauer, Erleichterung und Betroffenheit.
Ein Buch, das berührt und aufwühlt.


Fazit: Absolute Leseempfehlung !


Herzlichen Dank an den Verlag, der mir über NetGalley dieses Reziexemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat.

Veröffentlicht am 23.12.2017

Emotionaler Bericht einer letzten Reise

Das Leuchten der Erinnerung
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Ella ist krank, schwer krank - Krebs im Endstadium. John, ihr Mann, ist hochgradig senil. Nicht gerade die besten Voraussetzungen, um noch einmal eine letzte Reise mit dem Wohnmobil zu unternehmen. Doch ...

Ella ist krank, schwer krank - Krebs im Endstadium. John, ihr Mann, ist hochgradig senil. Nicht gerade die besten Voraussetzungen, um noch einmal eine letzte Reise mit dem Wohnmobil zu unternehmen. Doch die legendäre Route 66 soll Ella und John ins Disneyland führen und auf dem Weg dorthin viele schöne Erinnerungen aufleben lassen, die im Verlauf der Jahre Ellas und Johns Leben bereichert haben. Die Fahrt nach Kalifornien entpuppt sich dabei aber auch als letzter Liebesbeweis, den sich Ella und John gegenseitig geben können....


Michael Zandoorian hat mit "Das Leuchten der Erinnerung" einen emotionalen Roman geschrieben, der mit leisen Tönen überzeugt. Vom langsamen Abschied nehmen auf Zeit, über längst vergessen geglaubte Erinnerungen bis hin zur letzten gemeinsamen Liebesnacht - all diese Szenen sind mit viel Liebe zum Detail geschildert und lassen mich so an dieser wahnwitzigen Reise teilhaben. Die beiden Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und wirken somit sehr lebensnah. Die Schilderungen von Ella sind nicht beschönigt und überzeugen durch gnadenlose Ehrlichkeit sich selbst und auch dem Leser gegenüber. Aus dem Mut der Verzweiflung geboren, wird diese letzte Reise zu einer Art Lebensbericht mit wunderschönen Erinnerungen, an denen ich teilhaben darf. Es entsteht eine Verbindung zu Ella und John, die mich mehr als einmal zum Taschentuch greifen lässt, weil ich mit den beiden alle Erlebnisse teile, die sich auf dieser Reise ereignen. Eine Gefühlsachterbahn, die mich durch das ganze Buch begleitet.
Das Buch stimmt nachdenklich, ohne schwermütig zu sein. Es macht betroffen, ohne in Lethargie zu versinken. Es lässt Emotionen aufkommen, die von Unverständnis, über Bewunderung, Lachen und Weinen bis hin zur Trauer reicht. Ein Buch, das zeigt, wie man trotz schwerer Krankheit noch jede Menge Spaß im Leben haben kann.

Veröffentlicht am 19.12.2017

Solider Krimi mit lokalem Einschlag

Mordskunst im Elbtal
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in Restaurator wird tot in seinen Geschäftsräumen gefunden. Doch warum musste ersterben ? Spielschulden könnten als Motiv ebenso herhalten, wie der falsche Umgang mit zwielichtigen Gestalten. Doch was ...

in Restaurator wird tot in seinen Geschäftsräumen gefunden. Doch warum musste ersterben ? Spielschulden könnten als Motiv ebenso herhalten, wie der falsche Umgang mit zwielichtigen Gestalten. Doch was hat das alles damit zu tun, dass eine junge Frau am Bahnhof ebenfalls tot aufgefunden wird ? und was hat das ominöse Päckchen zu bedeuten, das bei ihr gefunden wird ? Die Kommissare Kruse und Reisinger stehen vor einem Rätsel. Haben beide Fälle etwas miteinander zu tun, oder war es nur ein unglücklicher Zufall ?


"Mordskunst im Elbtal" ist ein solider Krimi, der durch seine vielen Schauplätze zwar auf den ersten Blick unruhig wirkt, aber genau diese temporeichen Szenenwechsel machen diesen Krimi zu einer spannenden Lektüre. Schnell wird klar, hier vergisst man wirklich ab und an zu atmen, denn der Spannungsbogen ist wirklich gut gespannt und es passieren unendlich viele Dinge, die zwar erst zusammenhanglos erscheinen, doch nach und nach ergeben sie einen absolut tollen Krimi, der überzeugt. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und man nimmt ihre Handlungen sofort ab. Ab und an sind ein paar Augenzwinkerer eingebaut, die der ganzen Geschichte noch ein wenig Pep geben und so entsteht ein abwechslungsreicher Plot, der wirklich keine Wünsche offen lässt. Lediglich der doch sehr offen gehaltene Schluß gefällt mir persönlich nicht. Ich erwarte eigentlich bei einem Krimi, dass ein "korrekter" Abschluß des Falles auch das Ende des Buches darstellt. Das ist aber meine persönliche Meinung und tut der ganzen Geschichte nicht wirklich weh.

Veröffentlicht am 17.12.2017

Jede Menge Emotionen

Remember
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Leah hat nach dem Tod ihres Vaters genug Geld geerbet, um sich den Traum vom eigenen Laden zu verwirklichen. auf der schönen Insel Fehmarn betreibt sie in den Sommermonaten einen Shop für Yacht-und Wassersportbedarf ...

Leah hat nach dem Tod ihres Vaters genug Geld geerbet, um sich den Traum vom eigenen Laden zu verwirklichen. auf der schönen Insel Fehmarn betreibt sie in den Sommermonaten einen Shop für Yacht-und Wassersportbedarf und im Winter geht sie nach Hamburg zurück, wo sie ihrer Mutter im Teekontor hilft. Zu ihrem vollkommenen Glück fehlt eigentlich nur noch der richtige Mann Und dieser triit in Gestalt von Connor Breckwohld in ihr Leben. Es macht Bäng und es ist um sie geschenen. die berühmte Liebe auf den ersten blick hat bei Leah eingeschlagen wie der Blitz. dumm nur, dass Connor kurz vor der Hochzeit mit einer anderen steht
Leah büxt aus, um ihn zu vergessen - doch es gelingt ihr nicht.Leah geht un gegen alle Widirigkeiten den WEg, den ihr ihr Herz vorscheibt und muss so gegen ein lang gehütetes Familiengeheimnis ankämpfen, das aes auf den ersten blick unmöglich maht, endlich mit Connor glücklich zu werden...

Izabelle Jardin hat mit "Remember" eine sehr emotionale Liebesgeschichte gerschrieben, die von Beginn an meine ganze Aufmerksamkeit und meine Begeisterung inne hat. Nicht nur, dass dieses Buch in der Heimat meinens Herzen, der Insel Fehmarn spielt, nein, es vereinat auch eine perfekte Mischung aus dramatischen Szenen, Liebesgeschichte und einem düsteren Familiengeheimnis, das es zu entdecken gilt.

Die facettenreichen Charaketere überzeugen durch ihr Tun und Handeln und es fällt leicht, sich mit ihnen zu identifizerien. Gerade Leah mit ihrem Tick, alles Grüne zu lieben, hat schon etwas bezaubenders an sich Man muss sie einfach mögen
Alle anderen Charaktere fügen sich nahtlos in die Geschichte ein und es entsteht, auch durch den wunderschönen Sprach- und Schreibstil, eine Liebesgeschichte, die mit Emotionen nicht geizt. Einizg die prickelnden Erotikszenen haben mich hier ein wenig gestört, denn diese haben, meiner Meinung nach, in einem Liebesroman nichts zu suchen. Für diese Art von Erotikszenen bedarf es dann doch eines Erotikbuches .- aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Der Spannungsbogen baut sich langsam auf, wird aber konstant gehalten, so dass man beim Enträtseln des Familiengeheimnisses mit einbezogen wird. Das bewirkt, dass man gar nicht anders kann, als immer noch eine Seite zu lesen und noch ein Kapitel zu beenden.Die tollen Beschreuiibungen von Fehmarn lassen mich als Inselliebhaberin die Schauplätze hautnah erleben und es entsteht so ein besonderer Bezug zum Buch, da mir alles vertraut und bekannt ist. Auch wird deutlich, dass die Autorin ihre Liebe zur 'Insel in diesem Roman zum Ausdruck bringt und das gefälllt mir sehr gut

Herzlichen Dank an Izabelle Jardin für die kostenfreie Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares. diese Tatsahce hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst

Veröffentlicht am 16.12.2017

eine tragische Liebesgeschichte, die berührt, betroffen macht und noch lange, lange nachklingen wird

Abschied in Prag
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Prag, Ende der 1930er Jahre - Josef und Lenka sind Juden und werden kurz nach ihrer Hochzeit durch den Einmarsch der Deutschen von einander getrennt. Josef emigriert in die USA und arbeitet dort als Arzt. ...

Prag, Ende der 1930er Jahre - Josef und Lenka sind Juden und werden kurz nach ihrer Hochzeit durch den Einmarsch der Deutschen von einander getrennt. Josef emigriert in die USA und arbeitet dort als Arzt. Lenka wird erst nach Theresienstadt, dann weiter nach Auschwitz deportiert. Dort entrinnt sie nur knapp dem Tod.
Nach dem Krieg beginnt sie mit ihrem Mann, einem amerikanischen GI, ein neues Leben in Amerika .
Obwohl Lenka und Josef glauben, einander nie mehr zu begegnen, ist ihre Liebe füreinander nicht erloschen und sie erhalten die Erinnerungen an den jeweils anderen aufrecht.
Und dann stehen sich beide 60 Jahre nach dem Krieg plötzlich gegenüber...


Um ehrlich zu sein, fehlen mir die Worte, um all das zu beschreiben, was ich während des Lesens dieses Buches erlebt, gefühlt und durchlitten habe. Alyson Richmann schafft es, mit einer berührenden Sprache eine bildgewaltige Liebesgeschichte vor dem erschreckenden Hintergrund des Holocaust zu Papier zu bringen, die von der ersten Seite an mich direkt in das Buch hineinzieht. Sie transportiert auf der einen Seite die schreckliche Fratze des Naziregimes mit all ihren Grausamkeiten und lässt auf der anderen Seite doch so wunderschöne und liebevolle Momente entstehen, die mich berühren und mitfühlen lassen.
In diesem Buch werden von der Autorin reale Geschichten verarbeitet und das merkt man den Protagonisten auch an. Sie erscheinen, trotz ihres unerträglichen Schicksals, sehr lebendig und glaubwürdig und ich leide mit Lenka mit, als sie die grausamen Monate in Theresienstadt und Auschwitz verbringen muss.
Auch Josefs Schilderungen gehen direkt ins Herz und hinterlassen dort ebenso ihre Spuren.


"Es gibt zwei Berührungen, die man nie im Leben vergisst: Wie es sich anfühlt, zum ersten Mal die Hand seiner ersten großen Liebe zu halten, und wie es sich anfühlt, wenn die winzige Faust deines eigenen Kindes sich zum ersten Mal um einen Finger schließt. In beiden Fällen entsteht eine Verbindung für die Ewigkeit."
(S. 169 - Josef)


Ein absolut packender Roman, verpackt in eine tragische Liebesgeschichte, die berührt, betroffen macht und noch lange, lange nachklingen wird.


Herzlichen Dank an Corinna Schindler und den Diana-Verlag für die kostenfreie Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst