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Veröffentlicht am 07.03.2022

blieb hinter meinen Erwartungen zurück

Wilmans Park
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Ulrich Timm stellt hier die denkmalgeschützte Villa samt Garten im englischen Stil mit der Adresse Wilmans Park 17 in Hamburg vor. Die Texte gibt es eher in homöopatischer Dosis; genaugenommen handelt ...

Ulrich Timm stellt hier die denkmalgeschützte Villa samt Garten im englischen Stil mit der Adresse Wilmans Park 17 in Hamburg vor. Die Texte gibt es eher in homöopatischer Dosis; genaugenommen handelt es sich um einen Bildband mit Fotos von Ferdinand Graf Luckner. Die Fotos, überwiegend ganz-, aber auch doppelseitig, allesamt matt gehalten, geben einen kleinen Einblick in die Villa sowie den Park. Die Villa hat ein Alter von 100 Jahren, wurde mehrmals umgebaut und wechselte recht häufig den Eigentümer; so war beispielsweise von 1991-1997 Karl Lagerfeld der Eigentümer, ab 1998 der Gründer der Plattenfirma Edel.

Vorab: ich liebe englische Gärten und habe auch schon einige besucht. „Wilans Park“ war mir kein Begriff, was wohl auch auf Grund dessen, dass ich mehrere Bundesländer weiter entfernt wohne, entschuldbar ist. Vor Lesen und Betrachten des Buches war ich davon ausgegangen, dass es sich um einen öffentlichen Park handelt. Tatsächlich aber wurde dieser Park so gestaltet, dass er nirgends einen Einblick von außen ermöglicht. So finde ich es schön, auf diese Weise doch hineinschauen zu dürfen, hatte aber im Vorfeld schon Bilder, insbesondere in den Verkaufsanzeigen auf einer Immobilienplattform und Berichten über die langjährige Käufersuche. Diese Bilder finden sich auch in diesem Buch.

Die kurz beschriebene Geschichte des Anwesens fand ich schon interessant, jedoch nicht besonders tiefgreifend. Der Schwerpunkt insgesamt liegt eindeutig auf den Pflanzen des Parks, der in Hanglage zum Elbufer abfällt und eine schöne Aussicht darauf bietet. Mittig führt eine Treppe dorthin; angekündigt wurde ein ausgeklügeltes Wegsystem durch den Garten. Das konnte ich leider weder im Text noch auf den Fotos erkennen. Es gibt so gut wie kein Foto, das einen wirklichen Gartenausschnitt samt Lage im Garten zeigt. Hauptmotive sind Rhododendronbüsche, in Gruppierungen, in verschiedenen Farbschlägen, Rhododendronblüten in Nahaufnahme, auch in verschiedenen Farbschlägen, jede Menge Mauern, so dass ich manchmal nicht sicher war, ob genau dieses Foto nicht schon enthalten war, Treppenstufen, Äste und jede Menge Baumstämme – und das alles auch noch im Verlauf der Jahreszeiten. Im letzten Kapitel finden sich Kurzbeschreibungen auf Englisch und kleine Fotos, wohl auch von der Familie?

Ich muss gestehen, dass mich die Fotos so gar nicht einnehmen oder gar mir die Schönheit und Größe des Parks vermitteln konnten; ich fand sie eher unspektakulär. Die gezeigten Rhododendren oder Baum-/Pflanzengruppierungen standen immer isoliert da. Einzelne Fotos zeigen Ausschnitte eines Gartenzimmers; ein einziges Foto, der Blick auf die Elbe mit ganz nah vorbeiziehendem Containerschiff, verdeutlichte mir die Nähe zur Elbe und den Ausblick des Wiesenabschnittes mit Liegestuhl. Ansonsten habe ich von diesem Park keinen Eindruck des Gesamtkonzeptes erhalten, außer durch aufklappbaren Plan, der hinten eingelegt ist. Auf ihm sind die Rhododendren farblich dargestellt sowie die Baumkronen eingezeichnet. Darunter kann man Wegfragmente sehen, die in ihrer Streckenführung sowie in ihrem Umfang weitaus geringer ausfallen und auf mich auch nicht wirklich ausgeklügelt wirken. Auf der Rückseite dieses Plans befindet sich der Abdruck des Bebauungsplans (?) von Blankenese.

Insgesamt hatte ich schon eine konkretere Darstellung des Parkes gewünscht, nicht nur welche der einzelnen Pflanzen, sondern der einzelner Gartenräume, die sich auch über Sichtachsen eröffnen. Ich hatte einen Spaziergang durch diesen Garten erwartet, nicht unzusammenhängende Einzelfotos von Rhododendren, Mauern und anderen Kleinausschnitten des Parks. Für mich ist diese Darstellung ziemlich nichtssagend; für Betrachter aus der Umgegend dürfte das anders aussehen.

Veröffentlicht am 05.03.2022

Existenzgründung auf dem Land

Gekommen, um zu bleiben
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Kerstin Rubel stellt in diesem Buch 20 Frauen vor, die aufs Land gezogen sind, dort einen Betrieb alleine, mit Freunden oder der Familie gegründet haben. Die meisten von ihnen haben ihre Kindheit ländlich ...

Kerstin Rubel stellt in diesem Buch 20 Frauen vor, die aufs Land gezogen sind, dort einen Betrieb alleine, mit Freunden oder der Familie gegründet haben. Die meisten von ihnen haben ihre Kindheit ländlich verbracht, sind so bald wie möglich von dort ins Städtische geflüchtet, haben dort studiert und gearbeitet und kehrten dann nach unterschiedlich langer Zeit zurück, nach einem Besuch und dem Erkennen, dass sie genau nach dem so lange auf der Suche waren. Sie erzählen ganz kurz von ihrer Kindheit, von ihrer Arbeit, die sie manchesmal für ihren Traum auf dem Land aufgaben oder halbtags weiterführten und von ihrem Business auf dem Land. Keine von ihnen wurden als Zugezogene wahrgenommen oder behandelt, sondern, ganz im Gegenteil, als Bereicherung des Dorfes – wahrscheinlich auch besonders, wenn die Eltern im selben oder Nachbardorf leben. Beschrieben wird sogar, wie die Ortsansässigen keine Mühen scheuten, sich für die Existenzgründer ins Zeug zu legen, ihnen den Weg zu ebnen und sie mit „nahezu allen Mitteln“ zum Bleiben überzeugte oder eher überredete. Es finden sich Weiterführungen des elterlichen Betriebes, manchmal mit eigener neuer Ausrichtung, genauso darunter wie Neugründungen. Vorgestellt werden unter anderem eine Kornbrennerei, ein Kräuterteeanbau samt Produktion und Vermarktung, Keramische Werkstätten, eine Schäferei, eine Alpaka-Farm, eine Pilzzucht, Hotels sowie eine Schneiderei. Manche Frauen geben kleine Einblicke in ihre Strategien, andere überwiegend in ihre Träume.

Jede der vorgestellten Frauen hat genau ihre Lücke gefunden, dabei aber auch Hilfen von Anwohnern erfahren, unter anderem bei der Vermittlung von Immobilien und Fördermitteln. Das Buch wurde als Ratgeber eingestuft, was vermutlich daran liegt, dass auf den letzten 6 Seiten Tipps und Adressen von drei Experten vermittelt werden, die auch gleichzeitig ihre Dienste anbieten. Die vielen Fotos von Ulrike Schacht machen dieses hochwertig gestaltete Buch zu einem schönen Bildband, in dem man gerne schmökert.

Wer sich nun von einem Leben auf dem Lande träumt, vielleicht auch schon eine Geschäftsidee außerhalb der Landwirtschaft hat oder diese sucht, findet hier sicherlich einige Anregungen und Tipps.

Veröffentlicht am 03.03.2022

wunderschön und üppig gestaltet

Flower Girls
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In „Flower Girls“ werden auf knapp 200 Seiten 20 Gartenbloggerinnen vorgestellt; von einer von ihnen habe ich schon Bücher gelesen ( Fräulein Grün), die anderen waren mir bislang unbekannt.

Schon beim ...

In „Flower Girls“ werden auf knapp 200 Seiten 20 Gartenbloggerinnen vorgestellt; von einer von ihnen habe ich schon Bücher gelesen ( Fräulein Grün), die anderen waren mir bislang unbekannt.

Schon beim ersten Durchblättern fällt auf, wie wunderschön das Buch gestaltet wurde, angefangen beim Vorsatzblatt, aus dem eine Blume aus mehreren Elementen ausgestanzt wurde, über dekorative Vorsatzblätter zu jeder Gartenbloggerin bis hin zu den vielen Fotos in verschiedenen Größen. Das Durchblättern macht Spaß; es gibt viel zu sehen in diesem überwiegend als Fotobilderbuch für Garten- und Pflanzenliebhaber gestalteten Prachtband. Der Text steht da für mich eher im Hintergrund, bietet kurze Informationen zur Kindheit der einzelnen Bloggerinnen, wie sie zu ihrem Garten kamen und ihre Leidenschaft dafür entdeckten und auch, welchen Beruf sie früher ausgeübt und nun ihr Glück gefunden haben – im Garten, bei der Ernte, beim Kochen mit dem Geernteten und vor allem beim Bloggen. Bei zwei der Vorgestellten handelt es sich sogar um Gartenprofis.

Zu jedem Garten erhält man also eher knappe Informationen; hauptsächlich empfinde ich die Geschichten der Gartenbloggerinnen als Selbstdarstellung und Werbung für ihren Blog und, falls vorhanden, eigene herausgegebene Bücher, bestenfalls auch Angaben zu Büchern, die sie auf ihrem Weg zum eigenen Garten selber gelesen und als prägend empfunden haben. Die Bloggerinnen verraten zusätzlich ihr Lieblingsgartengerät wir Spaten, Hacke oder die eigenen Finger und manchmal sogar ein Rezept, beispielsweise „Gänseblümchenhonig“.

Insgesamt finde ich das Buch sehr schön und hochwertig gestaltet; eher zum Anschauen und Durchblättern als zum großen Informationsgewinn geeignet. Die vielen professionellen Fotos wurden gut in Szene gestzt und bieten auch anschaulich Lösungen und Inspiration für den eigenen Garten oder den eigenen Balkon. Die eingestreuten Erfahrungen und damit verbundenen Tipps eignen sich besonders für jene, die selber noch keine Gartenerfahrungen gemacht haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.03.2022

vielfältige Gärten, bezaubernd und inspirierend vorgestellt

Gärten des Jahres 2022
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Wie jedes Jahr habe ich auch dieses reichlich bebilderte Buch mit großer Spannung erwartet: Die 50 schönsten „Gärten des Jahres 2022“ wurden von einer renommierten Jury ausgewählt und prämiert. Gegen eine ...

Wie jedes Jahr habe ich auch dieses reichlich bebilderte Buch mit großer Spannung erwartet: Die 50 schönsten „Gärten des Jahres 2022“ wurden von einer renommierten Jury ausgewählt und prämiert. Gegen eine Teilnahmegebühr konnten Planungsbüros, Garten- und Landschaftsarchitekten, ihre Arbeiten einreichen.

Gezeigt wird eine große Vielfalt unterschiedlichster Gärten, wobei sofort auffällt, dass nicht nur im Vorwort, sondern auch in der gesamten Auswahl der Gärten durch die Pandemie und den allgemein stärker werdenden Wunsch nach einem Garten, sonst wenn er nur sehr klein ausfallen sollte Einflss genommen hat. Der kleinste vorgestellte Garten weist eine Größe von 80qm auf, der größte Garten bemißt sich auf 10.000qm. Die Abstufungen in der Gartengröße hat sich im Vergleich zu den Vorjahren stark verschoben; ich würde meinen, dass der Schwerpunkt auf kleinere, für die meisten Leser lebensnahere Gärten gelegt wurde und nur ungefähr drei oder vier parkähliche Größen aufweisen. Viele der vorgestellten Gärten bieten ganz besondere Lösungen für einen kleinen Grundriss, für einen schlauchartigen Zuschnitt, für die NNutzung als Dachgarten (einmal sogar eine Lösung mit Nutzung des Nachbardaches), für einen Wald- und Elfengarten, für Hanglage (einmal mit einer sehr schönen Lösung als Wein-Terrassen-Lage), Gärten am Wasser, in Seelage oder sogar auf einer Warft. Detaillierte Angaben zu Besonderheiten des jeweiligen Grundstückes, den Wünschen und Vorstellungen des Auftraggebers, des Konzepts, der verwendeten Materialien runden die 50 Gartenporträts mit Grundriss ab. Berdauerlicherweise gibt es auch in diesem Band keine Fotos der Gärten vor der Neugestaltung. So kann ich zwar die neue Gestaltung bewundern, die Planungsarbeit sowie den erreichten Unterschied könnte ich damit aber schon besser einschätzen und auch für mich und meinen Garten Veränderungsmöglichkeiten besser erkennen. Und auch in diesem Jahr widmet sich das letzte Kapitel besonderen Lösungen wie einem Paket“Brief“Kasten, einem abschreibbarem Homeoffice für den Garten, Recyclingsteinen oder Elementen zur Dachbegrünung.

Die Darstellungen und Beschreibungen, ob in Fotos oder Texten fallen insgesamt beeindruckend aus. Das Buch wurde, wie man es von Callwey gewohnt ist, sehr hochwertig erstellt und wundervoll illustriert. Schon beim Durchblättern bereitet es viel Freude, Erstaunen und Inspiration; ich würde sogar sagen, dass es für mich noch viel schöner ausfällt als die Vorgänger, da der Anteil an durchschnittlich alltagstauglichen Gärten für das gemeine Volk viel höher ausfällt als sonst.

Veröffentlicht am 28.02.2022

gesunde, abwechslungsreiche und leckere Rezepte samt fundierten medizinischen Grundlagen

Gesund
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Surdham Göb und Cirus Henn, sind unter anderem befreundeter Profikoch und Medizinstudent; über mehrere Jahre haben sie sich gemeinsam mit gesunder Ernährung und guten, abwechslungsreichen Zutaten auseinandergesetzt, ...

Surdham Göb und Cirus Henn, sind unter anderem befreundeter Profikoch und Medizinstudent; über mehrere Jahre haben sie sich gemeinsam mit gesunder Ernährung und guten, abwechslungsreichen Zutaten auseinandergesetzt, die Krankheiten vorbeugen und sogarheilen kann.

Herausgekommen ist dieses Buch, in dem das erste Viertel gesunde Ernährung auf dem neuesten Stand vermittelt, sehr leicht verständlich erklärt, samt der wohltuenden Wirkung verschiedener Zutaten und Inhaltsstoffe. Empfohlen wird eine pflanzenbasierte Ernährung, salz- und zuckerreduziert; Techniken und Tricks für eine gesunde Ernährung runden den theoretischen Teil ab. Dem schließen sich die Rezepte an, die samt der vielen Fotos 3/4 des Buches einnehmen. Ob nun Rezepte für das Frühstück, für Mitnehmessen, Suppen und Salate, Highlights für den Alltag, Festessen, Brote und Gewürzsalze, KInderlieblinge oder Süßes – alle Rezepte wurden gut erklärt und lassen sich leicht nacharbeiten. Zu vielen finden sich nochmals Extraerklärungen bezüglich der Zutaten sowie des gesundheitlichen Wirkens und Nutzens. Die Rezepte sind vegan gehalten; ich finde sie sehr abwechslungsreich, ansprechend und, die, die ich bislang probiert habe, sehr schmackhaft. Besonders gefallen mir die Abwandlungen von Klassikern wie Pad Thai, Farinata aus Kichererbsenmehl oder die coolen Eissorten; ich bin schon gespannt auf weiteres Ausprobieren dieser gesunden und ansprechenden Rezepte.