Die beiden Autoren betrachten aus unterschiedlichen Sichtweisen die Erkrankung Corona mit Schwerpunkt der Frage nach der Bedeutung der Sinnesorgane sowie prophylaktische Massnahmen und Möglichkeiten der Begleitung von Impfungen durch Isolation und im Besonderen durch homöopatische und anthroposophische Arzneien.
Zahlreiche Erinnerungen an die Anfänge der Wirkungen von Corona werden erzählt, wobei ich davon ausgehe, dass viele der Plaudereien noch hinreichend im Gedächnis der Leser haften geblieben sind. Auch Zitate Steiners, Goethes Galileis, Archimedes und anderer werden immer wieder aufgeführt, interpretiert und in Behandlungsgrundsätze umgewandelt. Eine Befragung der Autoren bezüglich der Symptome bei Corona wird als Paradebeispiel angeführt, bedauerlich, dass diese Befragung mit nur 23 eigenen Mitarbeitern durchgeführt wurde. Sehr viele Einzel-Fallbeispiele werden als Erfolg der antroposophischen Behandlungen aufgeführt; ich muß gestehen, dass ich dem eher skeptisch gegenüberstehe wenn Herzinsuffizienz, jahrelang bestehender Bluthochdruck und andere nicht ganz harmlose Erkrankungen innerhalb von kürzester Zeit durch die Einnahme von 10 Gluboli, dreimal täglich eingenommen, geheilt wurden. Viele der Beschreibungen, besonders jene der „Wunderheilungen“, wirkten auf mich auch ausgesprochen selbstgefällig. Als ganzheitliche Vorbeugung von Virusinfektionen werden beispielsweise Ernährung nach dem heutigen Wissensstand: u.a. gesund, faser- und bitterstoffreich und unter Vermeidung von Weißmehl, Industrieprodukten sowie Lebensmittel tierischer Herkunft, Genussmittelverzicht ( Süßigkeiten, Alkohol, Zigaretten…), ausreichend Schlaf, reichlich Bewegung, Atemübungen und anderen bekannten Empfehlungen gegeben. Ich würde der Liste noch ausreichende Flüssigkeitszufuhr zufügen. Zudem werden Planetenmetalle, die Signaturenlehre sowie Glubolis empfohlen und ausführlich Themen wie Verdünnung, Homöopathie und antroposophische Medizin von Mythen aus Antike und Mittelalter als Quellen und Grundlagen der heutigen Behandlungen beschrieben. Mittel wie Bryonia (Zauberrübe), Zinn, Coca, Arsen, Antimon, Arnica und andere werden mitsamt ihrer Mythen vorgestellt.
So interessant manche Betrachtungen für mich waren, fand ich doch manche Plaudereien und Göttergeschichten als Begründung der Wirksamkeit mancher Mittel, genau wie die vielen eigenen Erfolge der Autoren etwas viel, manchmal auch für mich persönlich fragwürdig. Beispielsweise findet sich ein Vergleich, dass in der Klinik, in der einer der Autoren arbeitet zu einem nicht genauer benannten Zeitpunkt in 2020 niemand an Corona verstoren sei, in einer eher schulmedizinisch geführten Klinik aber 30 Patienten. Keine Belege, keine Studie, nur Plauderei… So etwas schreckt mich eher ab, als dass es mich zu überzeugen vermag. Insgesamt muss ich für mich feststellen, dass dieses Buch wohl nicht für kritische Leser sondern direkt für Anhänger der homöopatischen und anthroposophischen Behandlungen geschrieben zu sein scheint; und ich denke, dass eben genau diese sehr viel über die für sich nutzbaren Globulis und Behandlungsmöglichkeiten erfahren.