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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2020

ausführlich, interessant, aber auch nicht ganz überzeugend

Die Mücke
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Auf über 600 Seiten beschreibt Timothy C. Winegard erst kurz Mücken und danach ihren Einfluß auf die Geschichte.



Ungefähr 3000 Jahre an Kriegen, Schlachten, Kreuzzügen, Sklavenhandel, Kolonialzeiten ...

Auf über 600 Seiten beschreibt Timothy C. Winegard erst kurz Mücken und danach ihren Einfluß auf die Geschichte.



Ungefähr 3000 Jahre an Kriegen, Schlachten, Kreuzzügen, Sklavenhandel, Kolonialzeiten und -mächte werden nacherzählt unter dem Aspekt, dass im Laufe der Menschheit 50% der Menschen Stechmücken zum Opfer gefallen sind, durch die Übertragung von Krankheiten wie Malaria, Gelb- oder Denguefieberfieber. Der Schwerpunkt der im Buch aufgeführten Betrachtungen liegt bei der Übertragung bei Malaria, sei es, weil die Truppen im Sumpfgebiet kampieren, Landschaften roden und somit für Mücken umgestalten oder im Vergleich zu genetischen Vorteilen wie Duffy-Negativität oder Sichelzellenanemie.

Ich muß gestehen, gerade die ersten Kapitel sind zwar interessant, Gesagtes ähnelt sich aber so sehr, dass es zuweilen schon etwas langatmig wird. Besonders interessant fand ich die Betrachtungen der genetisch bedingten Vorteile und Auswirkungen, beispielsweise beim Verschleppen von Sklaven und deren Nachkommen.

Die Ausführungen zum 2. Weltkrieg fallen ausgesprochen ausführlich aus, und, wie man erwarten darf, werden sie aus amerikanischer Sicht geschildert, genauso wie An- und Einsichten zum Vietnam- sowie Irakkrieg und verschiedener Forschungen. Viele Darstellungen beinhalten eindeutig hasserfüllte und rassistische Aussagen aus der jeweiligen Zeit und manches fand ich etwas fragwürdig, fühlte mich an amerikanische alternative Realität erinnert.



Die Idee, Schlachten, Kriege und andere geschichtliche Meilensteine mit bestimmten Ereignissen und Gegebenheiten in Zusammenhang zu bringe ( am häufigsten wurde wohl bislang der Wettereinfluß betrachtet), ist zwar nicht neu, aber durchaus interessant. So habe ich das auch bei vielen Kapiteln dieses Buches erlebt, manchmal aber schon etwas gebetmühlenartig und langgezogen empfunden - etlich fand ich fragwürdig. Insgesamt konnte mich dieses Buch nicht so ganz überzeugen.

Veröffentlicht am 14.06.2020

da schleicht sich der Blumenkohl in jedermanns Herz und Magen

Blumenkohl: Kochen mit Köpfchen
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Kathy Kordalis stapelt mit dem Titel "Kochen mit Köpfchen" ein bisschen tief; in diesem Buch gibt sie 60 Blumenkohlrezepte weiter, die unter anderem gebacken werden, vegan, vegetarisch, lecker, herzhaft, ...

Kathy Kordalis stapelt mit dem Titel "Kochen mit Köpfchen" ein bisschen tief; in diesem Buch gibt sie 60 Blumenkohlrezepte weiter, die unter anderem gebacken werden, vegan, vegetarisch, lecker, herzhaft, pikant und raffiniert ausfallen.

Alle Rezepte sind gut erklärt, einfach nachzuarbeiten und durchgehend ansprechend.

Ich liebe Blumenkohl, auch mit weißer Sauce oder als Suppe - nur mein Nachwuchs rümpft dazu die Nase. Wir waren also auf der Suche nach außergewöhnlichen Rezepten, nachdem im Backofen gebackener Blumenkohl oder zerkleinerter als Pizzaboden hier alle begeistert hat. In diesem Buch gibt es für uns nur ansprechende Rezepte, die wir alle nachkochen und -backen werden; einige haben wir schon ausprobiert und werden diese Leckereien regelmäßig zubereiten. Wir lieben die griechischen Blumenkohl-Tomatenbällchen, Blumenkohl-Larb mit Kokosreis und frischen Salatblättern, Blumenkohl-Katsu-Curry, indische Blumenkohl-Burger, geschmorten Blumenkohl mit Rote Bete-Hummus & Feigensalat, ....

Für uns war dieses tolle Kochbuch eine Entdeckung, über die wir uns noch lange freuen werden. Gerade, wenn man Kinder ( oder mäkelige Erwachsene) bei Tisch hat, die sich mit diesem Gemüse nicht recht anfreunden können, sind die hier vorgestellten Rezepte eine echte, leckere Geheimwaffe.

Veröffentlicht am 14.06.2020

tolle Rezepte und Erklärungen - steckt einfach an

Ramen Otaku
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Sarah Gavigan, ehemalige Musikmanagerin, eingeschworene Ramen-Liebhaberin und Betreiberin des Kult-Restaurants Ramen Otaku in Neshville gibt dem Leser tiefe und weitgestreute Einblicke in das Thema.

Man ...

Sarah Gavigan, ehemalige Musikmanagerin, eingeschworene Ramen-Liebhaberin und Betreiberin des Kult-Restaurants Ramen Otaku in Neshville gibt dem Leser tiefe und weitgestreute Einblicke in das Thema.

Man erfährt von ihrem Werdegang, wie sie ihre Leidenschaft umsetzte, Rezepte und Vorgänge verbesserte, Ramen Festivals und Pop-Ups veranstaltete, Kontakte knüpfte ( einige Interviews mit bekannten Ramen-Größen sind abgedruckt).

Der Leser erfährt Geheimnisse bei der Herstellung von Ramen, wie beispielsweise die ideale Zusammensetzung und Würzung, bei der alles im Wohlklang abgerundet schmeckt, ohne dass eine Zutat heraussticht, wie man perfekt umami erzeugt und selbstverständlich auch von verschiedenen Zutaten für diese Würzmöglichkeiten. Ich hatte da schon eine gute Liste erstellt und wollte im riesigen Asia-Shop in der Innenstadt einkaufen. Den Shop gibt es schon seit Jahrzehnten, die Auswahl ist rieseg. Dennoch konnte ich die meisten Zutaten, wie beispielsweise Shio-Koji, Komé-Miso oder Kuro-Miso nicht erhalten. Mir wurde gesagt, dass diese japanischen Zutaten nur in speziellen japanische Lebensmittelgeschäften gäbe. Da muß ich dann erst mal improvisieren und weiter Ausschau halten.

Ein Kapitel beschäftigt sich mit dem Herstellen der Basisbrühen, wie Hühner-, Schweine- oder Gemüsebrühe, die man auch in seiner Schale hinterher kombinieren kann. Das Herstellen der Brühen dauert im einfachen Topf viele Stunden; Sinn macht es, sich für die bei jedem Rezept alternativ aufgezeigte Zubereitung im Dampfkochtopf zu entscheiden, die viel schneller von statten geht, aber dennoch keine schnelle Zubereitung darstellt. Eines ist klar: Gut Ramen will Weile haben.
Mich hatte besonders die Zubereitung der Hühnerbrühe in ihren Bann gezogen, in der man nicht nur ein Huhn aus guter Haltung ( ohne seine Brüste), sondern ein oben aufschwimmendes Floß aus Hühnerfüßen auskocht. Die Idee, dass man bei dem langen Auskocken u.a. Magnesium und Kollagen aus den Knochen löst und nichts verschwendet, finde ich sehr ansprechend.

Die folgenden Rezepte sind gut erklärt, setzen immer voraus, dass die Grundbrühe(n) schon bereitstehen und zeigen auf, wie die einzelnen Schüsseln bestückt, befettet und mit topping angereichert werden.
Zudem erfährt der Leser, wie man eine solche Suppe isst, dass man erst riecht, die Nudeln mit Suppenanhaftung herausschlürft, zwischendurch vom topping isst und zum Schluß die Brühe aus der Schale schlürft, nicht zu langsam, damit das nötige Fett nicht auskugelt.

Man erfährt viele Grundrezepte, auch einige für Fortgeschrittene und vor allem jede Menge Ansporn, selber kreativ zu werden. Für mich waren gerade die Würzungen wie Bonitoflocken oder die Skizze zum richtigen Aufbau der Schale samt Erzeugung des Umami, ganz neue, super erklärte Ansätze. Die persönlichen Erlebnisse und Sahra Gavigans Leidenschaft für Ramen und Entwicklung neuer Schalen begeistern schon beim Lesen und stecken einfach an - ein tolles, reich illustriertes Buch.

Veröffentlicht am 12.06.2020

toller Ratgeber: witzig, ehrlich, hilfreich

Ich dachte, sie ziehen nie aus
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Lucinde Hutzenlaub und Heike Abidi, beide jeweils mehrfache Mutter, haben in diesem Buch eigene Erlebnisse sowie welche aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis zusammengetragen, von der Schwangerschaft ...

Lucinde Hutzenlaub und Heike Abidi, beide jeweils mehrfache Mutter, haben in diesem Buch eigene Erlebnisse sowie welche aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis zusammengetragen, von der Schwangerschaft bis zum Auszug der Kinder, aber auch Erinnerungen aus ihrer Sicht als Kind ihren Eltern gegenüber.

Insgesamt nehmen die beiden kein Blatt vor den Mund, haben das Herz auf dem rechten Fleck und die passenden Gedanken- und Hilfestellungen für ihre Leser parat. In vielen geschilderten Situationen erkennt man sich wieder ( in welcher Rolle auch immer) – und man ist gut beraten, genügend Taschentücher in Lesenähe parat zu halten – für seine Lachtränen oder jene vor Ergriffenheit. Ich muss gestehen, manchesmal geht das Gelsene ganz schön unter die Haut oder den Kloß im Hals. Und dann wird durch Witz schon wieder soviel Leichtigkeit vermittelt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen – einfach Klasse!, auch, weil man ständig das Gefühl hat, mit Freundinnen und Bekannten zu plaudern, die man schon ewig kennt. Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen Listen und Zitate….

Ein toller, witig geschriebener Ratgeber, der wegweisend hilft, sich darauf vorzubereiten, seinen Nachwuchs beizeiten loszulassen, sich selber neu zu entdecken und zu erfinden.

Veröffentlicht am 09.06.2020

gute Erklärungen, ansprechende Rezepte

Ayurvedische Wohlfühlküche
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Divya Alter erläutert zunächst die Grundlagen der ayurvedischen Einteilung in Typen und man kann im besten Fall seinen eigenen, eindeutigen herausfinden.
Ich habe solche Tests schon mehrfach gemacht und ...

Divya Alter erläutert zunächst die Grundlagen der ayurvedischen Einteilung in Typen und man kann im besten Fall seinen eigenen, eindeutigen herausfinden.
Ich habe solche Tests schon mehrfach gemacht und bin jedesmal von allem ziemlich gleichviel - eine ein Dosha ausgleichende Ernährung ist also nicht das, was ich in diesem Buch suchen oder finden werde.
Abgesehen davon liebe ich die indische Küche, die besonderen Gewürze, Gerüche und Rezepte mit Hülsenfrüchten. So war ich also neugierig auf die 100 Rezepte, für die es immer wieder doshaabhängige Tipps und Ergänzungen gibt und, die nach Jahreszeiten und Mahlzeiten geordnet sind. Die Rezepte sind gut erklärt, lassen sich leicht nacharbeiten. Ausprobiertes war lecker und bislang nur Vorgestelltes wirkt sehr ansprechend und wartet auf das Nachkochen.

Sowohl Erklärungen als auch Rezepte finde ich gelungen.