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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2023

ausgesprochen interessant und wegweisend

Du bist so alt, wie du dich denkst
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Dr. Becca Levy beschreibt in diesem Buch Versuche, Forschungsergebnisse, Erlebnisse Älterer Personen und damit auch verschiedene Aspekte des Alterns samt der besonderen Stärken und auch Beispiele von Altersdiskreminierung ...

Dr. Becca Levy beschreibt in diesem Buch Versuche, Forschungsergebnisse, Erlebnisse Älterer Personen und damit auch verschiedene Aspekte des Alterns samt der besonderen Stärken und auch Beispiele von Altersdiskreminierung sowie abschließend Strategien, wie jeder von uns dagegen vorgehen kann.

Der Inhalt des Buches wurde gut verständlich vermittelt; ein Schwerpunkt besteht im Aufzeigen, wie sich das eigene und auch das kollektive Bild des Alterns auf die Lebensumstände der älteren Generation auswirkt. Auf der einen Seite finden sich beispielsweise finazielle Interessen der Schönheitsindustrie, die stets vermittelt, welche Produkte, Eingriffe und OPs dem Schreckgespenst Alter Paroli bieten sollten, auf der anderen kollektivistische Kulturen, die älteren Menschen mehr Achtung entgegenbringen, mit mehreren Generationen zusammenleben, ihre Freizeit gemeinsam verbringen und die Erfahrungen der Älteren wertschätzen und nutzen, beispielsweise durch Freundschaftsbänke. Je mehr man selber ein positives Altersbild verinnerlicht hat, umso mehr wird man glücklich und lebensbejahend sein und vor nicht alterszwingenden Umständen, wie Vereinsamung, Vergesslichkeit und Demenz, Depressionen verschont bleiben, seine Lebenserwartung sogar um durchschnittlich 7,5 Jahre erhöhen können. Die vielen Beispiele aus dem Leben der zu Wrt kommenden Älteren, sei es zu ihren beruflichen, ehrenamtlichen oder anderen Aktivitäten haben mir sehr gut gefallen, auch die klare Darstellung des "Wertes" der Älteren, mit ihren Erfahrungen und Lebensleistungen sowie das Geben von Beispielen von Altersdiskreminierung, wobei ich bei manchen dachte, sie kämen wohl eher in den USA vor, der Heimat der Autorin. Aber wahrscheinlich ist das eher ein Wunschdenken von mir...

Besonders hilfreich sehe ich die Strategien, Listen mit vielen Punkten zur Veränderung der Wertschätzung und auch der Rechte älterer Menschen an, für die es so vieles zu verbessern gibt, auch die eigene sowie die kollektive Sicht und Schätzung dieser.

Veröffentlicht am 30.07.2023

tolle, praktische Box

Deine Yoga-Box
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Wanda Badwal, unter anderem langjährige Yogalehrerin, hat ein sehr schön gestaltetes Set mit 64 Karten mit je einer Übung sowie ein begleitendes booklet in dieser praktischen Box zusammengestellt.

Die ...

Wanda Badwal, unter anderem langjährige Yogalehrerin, hat ein sehr schön gestaltetes Set mit 64 Karten mit je einer Übung sowie ein begleitendes booklet in dieser praktischen Box zusammengestellt.

Die einzelnen Übungen wurden gut erklärt durch verschiedene Bilder auf der Kartenvorderseite sowie einer Beschreibung der Ausführung und Abwandlung auf der Kartenrückseite sowie Ergänzungen im booklet. Die Karten enthalten zudem verschiedene Kennzeichen, beispielsweise, ob es sich eher um eine Übung für den Morgen oder Abend handelt und auch entsprechende Doshas und Chakras werden angegeben.

Die gegebenen ERklärungen reichen vollkommen aus; ich finde die Box ausgesprochen praktisch, da man sie so einfach mitnehmen und sich aus den Karten seine eigene Einheit zusammenstellen kann.

Veröffentlicht am 28.07.2023

gutes Praxisbuch um neue Gewohnheiten zu etablieren

Der Glukose-Trick – Das Praxisbuch
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Bei diesem Buch handelt es sich um das Praxisbuch zum erklärenden Buch „Der Glukose-Trick“. Die hier vorgestellten Tricks und Hacks sowie die zugrundeliegenden Erklärungen, wie man einen ausgeglichenen ...

Bei diesem Buch handelt es sich um das Praxisbuch zum erklärenden Buch „Der Glukose-Trick“. Die hier vorgestellten Tricks und Hacks sowie die zugrundeliegenden Erklärungen, wie man einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel erreichen und Heißhungerattacken vermeiden kann, vermitteln auch ohne Kenntnis des ersten Buches das benötigte Wissen leicht verständlich. Das erste Buch habe ich nicht gelesen, kann also keine Vergleiche ziehen, finde das Praxisbuch aber vollkommen ausreichend.

Ein 4_Wochen-Plan wird vorgestellt; man übt in jeder Woche eine neue Ernährungsgewohnheit ein und behält diese bei. Diese alleine sollen als Veränderung ausreichen um den Blutzuckerspiegel sanft an- und absteigen zu lassen und verschiedene Wirkungen zu erzielen. Zu den vier Haupthacks werden noch sechs andere, eher begleitend, besprochen. Jeder wird mehr oder weniger noch unbeachtete Aspekte seiner Ernährung entdecken und die Vorschläge leicht umsetzen können. Wer ein wenig mehr an die Hand genommen werden möchte, für den gibt es ein Arbeitsheft (ein paar Seiten im Buch), in das man in den vier Wochen ganz kurze Eintragungen vornehmen kann. Das Buch wird abgerundet mit Rezepten, wobei ich manche etwas überflüssig fand, beispielsweise, wie man ein Hühnerei kocht, Essig-Eiswürfel einfriert oder, wie man das Essigwasser-Rezept von zu Hause (S.106) im Restaurant durchführt (S.116); das Rezept ist identisch, aber man erhält den Hinweis, dass man höflich um etwas Essig bitten soll. Da frage ich mich schon, wer diese Rezepte oder den Hinweis benötigen soll. Für den Einstieg etwas Ratloser finde ich die angebotenen Rezepte überwiegend aber sehr gelungen. Es finden sich aber genügend Hinweise, nach welchen Regeln oder Gesichtspunkten auch frei gekocht/zubereitet werden kann, was ich weitaus entspannter finde. Mir gefällt sehr gut, wie ausführlich man jede Woche leicht verständlich und informativ begleitet wird und umso einfacher neue Gewohnheiten annehmen kann.

Veröffentlicht am 26.07.2023

Standartwerk – fundiertes Fachbuch und Ratgeber

Das empfindsame Kind
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Carol Stock Kranowitz, Pädagogin, die sich seit über 25 Jahren mit dem Thema der Sensorischen Integratios- und Verarbeitungsstörung auseinandersetzt, hat die erste Ausgabe dieses Buches 1972 auf Englisch ...

Carol Stock Kranowitz, Pädagogin, die sich seit über 25 Jahren mit dem Thema der Sensorischen Integratios- und Verarbeitungsstörung auseinandersetzt, hat die erste Ausgabe dieses Buches 1972 auf Englisch veröffentlicht. Dies ist nun die erste deutsche Ausgabe des inzwischen dreifach überarbeiteten Lehrwerkes, das sowohl im beruflichen als auch privaten Nutzungsbereich als Standartwerk bezeichnet werden kann.

Leicht verständlich, aber sehr fundiert, ausführlich und intensiv, erläutert die Autorin die komplexe Theorie der sensorischen Integration, die Behandlung durch Ergotherapie und Möglichkeiten, im Elternhaus darauf einzugehen und mitzuwirken sowie die Störung, Sinneseindrücke falsch zu interpretieren in ihren verschiedenen Abstufungen. Um zu verstehen, wie das „Anderssein“ und -„reagieren“ aussehen könnte, gibt die Autorin Fallbeispiele vor, erläutert mögliches Verhalten in Text und Tabellen, gibt Checklisten sowie Listen mit Reationsmöglichkeiten vor, die dem Kind helfen können. Sehr beeindruckend und ausführlich fand ich die Besprechung einzelner Situationen wie beim Essen, Toilettengang oder Schlafen, bei dem man genau aufgezeigt bekommt, welche „Fehleinschätzungen oder -empfindungen“ das Kind durchlebt, wobei häufig problematische Situationen durch mehrere Sinne ausgelöst werden. Die Beschreibungen finde ich ausgesprochen hilfreich um sie mit Verhalten möglicherweise betroffener Kinder abzugleichen und um sie zu anderen Beeinträchtigungen wie beispielsweise ADHS, Autismus oder Lernstörungen abzugrenzen. Sehr ansprechend und hilfreich wurde auch die Zusammenarbeit mit ERgotherapeuten, Lehrern und anderen beschrieben. Der Ratgeber sensibilisiert, zeigt Wege auf, macht Mut und bietet neben fachlich gut aufbereiteten Informationen eine sehr gute, praktische Hilfe.

Veröffentlicht am 25.07.2023

unbedingte Empfehlung

Gefährlich lecker
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Chris van Tulleken, unter anderem als Arzt für Infektionskrankheiten und außerordentlicher Professor tätig, forschte, wie Lebensmittelkonzerne mit ihren Produkten Einfluss auf die Gesundheit ihrer Kunden ...

Chris van Tulleken, unter anderem als Arzt für Infektionskrankheiten und außerordentlicher Professor tätig, forschte, wie Lebensmittelkonzerne mit ihren Produkten Einfluss auf die Gesundheit ihrer Kunden nehmen. Themenbezogen arbeitet er auch mit UNICEF und WHO zusammen.

Wenn man abnehmen will, , schaut man meistens auf die Kalorienangabe auf der Verpackung, vielleicht noch auf Zucker- und Fettgehalt, aber schon selten auf den Verarbeitungsgrad und weitere, daraus resultierende Inhaltsstoffe wie Emulgatoren oder anderem. Chris van Tulleken erklärt, warum weder Fett- noch Zuckervermeidung oder Sport der Weg aus dem Übergewicht sein kann und, warum weltweit die Zahl der Übergewichtigen und Adipösen stark zugenommen hat und weiter steigen wird. Es geht um hochverarbeitete Lebensmittel (HVL), die den Namen eigentlich gar nicht versienen, sondern hier als „industriell hergestellte essbare Substanzen“ bezeichnet werden. Inspiriert von Carrs „Endlich Nichtraucher“ fordert Tulleken den Leser auf, weiter, während der Lesedauer des Buches, HVL zu essen und sich vom Gelesenen und den entstehenden Bildern anschließend besser abwenden zu können. Die Taktik finde ich sehr geschickt und sie geht auf! Beispielsweise beim Lesen über die Herstellung eines Maisöls, das aus Abfällen der industriellen Treibstoffherstellung aus einer nicht als Lebensmittel zugelassenen Maissorte durch trickreiche Anwaltsschachzüge und Umbenneung des Tresters als selbsteingestuftes Lebensmittel, erfolgt, wird man hellhörig und Beschreibungen von anderen Herstellungsverfahren, in denen ebenfalls Säuren und andere Chemikalien, die man in Nahrung nicht erwarten würde, verwendet werden, leuchtet einem erst ein, was man alles, ohne es zu wissen und zu wollen, oft auch ohne Kennzeichnung in seinen HVL mitgeliefert bekommt. Stoffe, die Zusammenspiele im Körper außer Kraft setzten, unter anderem das Sättigungsgefühl oder Appetit auf Nährstoffe, an denen es mangelt, sondern stattdessen mit Suchtverhalten reagiert und sich möglicherweise vorgaukelt lässt, dass vitaminangereicherte Lebensmittel gesünder wären….

Ausgesprochen interessant fand ich die Darstellung der Geschichte von industriell hergestellter Nahrung von Beginn an bis hin zur steten Suche nach noch billigeren (nicht preiswerteren!) Zutaten, die dem Konzern eben steigenden Profit sichern und dem Kunden Geschmack durch künstliche Aromen und weitere Zutaten. Spannend waren die Erläuterungen zur Hyperverarbeitung/Reformulierung, der Wertschöpfungskette sowie die Angaben über Lobbyvereinigungen und industriefinanzierte Forschungen und die Erkenntnis, dass es sich bei der moderenen Adispositas um eine kommeziogene Erkrankung handelt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und birgt trotz des ernsten Themas auch immer wieder eine Portion Humor; dennoch brauchte ich eine Zeit um das Buch in Etappen, gut dosiert zu lesen. Eigentlich habe ich gedacht, ich achte sehr gut auf unsere Ernährung, koche nahezu jeden Tag aus frischen Zutaten… und habe etliches gefunden, bei dem ich doch ausgetrickst wurde. Nun habe ich Bilder im Kopf von chemischen Abfällen, die in den HVL zugefügt wurden, von Öl, das durch Chemie farb-, geruchs- und geschmacklos gebastelt wird, damit es möglichst vielseitig untergemischt werden kann, von Zutaten, die beschrieben werden unter anderem mit: das wird auch in Straßenbelag/Teer gemischt, damit es genauso geschmeidig bleibt wie dieses HVL.

Mir hat dieses Buch viele Stellen und Möglichkeiten aufgezeigt, an denen ich noch einiges in unserer Ernährung verbessern kann und ich bin dankbar für eben diese, eben angesprochenen Bilder. Das Buch werde ich unbedingt weiterempfehlen; ich finde, jeder sollte es gelesen haben.