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Veröffentlicht am 01.10.2018

Zwei unterschiedliche Frauen stellen sich ihrer Vergangenheit

Der Stoff, aus dem Träume sind
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Vivian arbeitet tagsüber in einem Vintage - Kleiderladen einer Freundin und abends zuhause an einem Sorgentelefon um sich und ihren 6 jährigen Sohn Ethan durchzubringen. In diesem Laden begegnet ...

Vivian arbeitet tagsüber in einem Vintage - Kleiderladen einer Freundin und abends zuhause an einem Sorgentelefon um sich und ihren 6 jährigen Sohn Ethan durchzubringen. In diesem Laden begegnet ihr eines Tages Claire, die zwar ein Kleid kauft, sich aber anscheinend sehr für ein Tweedjacket interessiert.
Nach einem Unfall Claires, der diese ins Krankenhaus bringt und für den sich Vivian die Schuld gibt, kommen sich diese beiden so unterschiedlichen Frauen, die junge, einfühlsame Vivian und die 80jährige kühle und distanzierte Claire , eine einst berühmte Modeschöpferin, näher. Claire erzählt Vivian von ihrer Vergangenheit, von ihrer Jugend auf der Insel Barra,von ihrem Großvater, der ein unverwechselbares Tweed webte, das Claire in dem erwähnten Jackett erkannte, von ihrer schwierigen Kindheit und Jugend und dem Beginn ihrer Karriere in der Modewelt..
Diese Erzählungen erfährt der Leser durch im Jahr 1946 beginnende Rückblenden.
Doch auch Vivian vertraut sich mehr und mehr der alten Dame an, erzählt ihr von ihren Ängsten, ihren Zukunftsaussichten , ihrem neuen Chef Aidan und sogar von schwerwiegende Ereignissen aus ihrer Vergangenheit, die sie veranlassten, ihr vielversprechendes Psychologiestudium nicht weiter zu führen.
Eine gemeinsame Reise nach Barra der beiden, begleitet von Ethan und dem attraktiven Journalisten Peter bringt beiden neue Erkenntnisse über sich und die andere.
Mir gefiel besonders die berührende Geschichte der Jugendlichen Claire , doch auch Vivian wurde mir schnell sympathisch.
Gerade die Unterschiedlichkeit der beiden Frauen und ihrer Geschichten war für mich der besondere Reiz dieses Buches.
Beide entwickeln sich im Laufe ihrer Bekanntschaft durch die Hilfe der jeweils anderen weiter, stellen sich letztendlich den „Dämonen“ ihrer Vergangenheit.
Eine interessante Geschichte, flüssig und angenehm lesbar erzählt, die auch einige romantische Aspekte enthält.
Für diese angenehm unterhaltende Lektüre vergebe ich gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Langsam steigende Spannung und überraschendes Ende

Vier.Zwei.Eins.
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Zu Beginn lernen wir Kit und Laura kennen, ein in London lebendes Paar. Kit bricht an diesem Tag(18.3.2015) zu den Faröer Inseln auf um eine Sonnenfinsternis zu beobachten, die mit Zwillingen schwangere ...

Zu Beginn lernen wir Kit und Laura kennen, ein in London lebendes Paar. Kit bricht an diesem Tag(18.3.2015) zu den Faröer Inseln auf um eine Sonnenfinsternis zu beobachten, die mit Zwillingen schwangere Laura bleibt zuhause. Doch eine dunkle Bedrohung scheint über dem Paar zu schweben, beide leben unter falschem Namen, scheuen die Öffentlichkeit insbesondere Internetauftritte und haben Angst vor einer geheimnisvollen Beth und einem ebenso geheimnisvollen Jamie. Doch warum?
In Rückblenden werden die Geschehnisse, die dazu führten, enthüllt. Der Ursprung liegt in der Sonnenfinsternis 1999 in Cornwall, die beide damals beobachteten, und bei der Laura eine für sie deutlich erkennbare Vergewaltigung sah, die der Mann (Jamie) jedoch abstritt.
So lernten sie Beth, das Opfer, kennen, die nach dem Prozess bei ihnen auftauchte . Doch wie wurde sie zur Bedrohung? Was ist ihr Motiv? Jamies Motiv hingegen scheint klar.
Die Schilderung der folgenden Ereignisse bietet immer wieder neue, überraschende Wendungen.
Kit, Laura, Beth, Jamie , vier Personen, deren weiteres Leben von diesem einen Ereignis 1999 beeinflusst wurden.
Interessant ist, dass Sonnenfinsternisse ein durchgängiger roter Faden bleiben und auch das Buch nach den 5 Phasen einer Sonnenfinsternis aufgebaut ist.
Gefallen haben mir die Zeitwechsel, die erst nach und nach die Vorgeschichte enthüllten und die Perspektivwechsel, denn die Geschichte wird abwechselnd aus Laura und Kits Sicht erzählt.
Einige Entwicklungen und Erkenntnisse kamen, ebenso wie das Ende, für mich völlig unerwartet.
Nach dem eher gemächlichem Beginn stiegen Spannung und Dramatik kontinuierlich an, so dass ich gegen Ende das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Von mir eine klare Leseempfehlung und 4,5 Sterne

Veröffentlicht am 29.09.2018

Emotional berührende Familientragödie vor beeindruckender Naturkulisse Alaskas

Liebe und Verderben
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Ernt ist ein Kriegsheimkehrer in den 70er Jahren. Nach Kriegserlebnissen und sogar Folter ist er nicht mehr der Alte, nicht mehr der Mann , in den sich Cora einst verliebte und für den sie mit ihrer Familie ...

Ernt ist ein Kriegsheimkehrer in den 70er Jahren. Nach Kriegserlebnissen und sogar Folter ist er nicht mehr der Alte, nicht mehr der Mann , in den sich Cora einst verliebte und für den sie mit ihrer Familie brach., der seine Frau und seine Tochter Leni liebte und zum Lachen brachte. Nun ist er von Alpträumen geplagt, nicht mehr fähig, einen Job dauerhaft zu behalten. Dauernd zieht die Familie um, was besonders die 13jährige Leni schwer belastet, ist sie doch stets Außenseiter, kann nie Freundschaften schließen. Doch dann erbt Ernt von einem ehemaligen Kriegskameraden ein Grundstück in Alaska und mit wenig Geld, ohne Vorkenntnisse, aber euphorisch macht sich die kleine Familie auf den Weg : endlich wollen sie eine Heimat finden, zur Ruhe kommen.
Doch Alaska ist ein hartes Land, allerdings auch eins, dessen Menschen zusammenhalten. So stehen die Menschen der kleinen Dorfgemeinschaft den unerfahrenen Neulingen mit Rat und Tat zur Seite, sie helfen ihnen im viel zu kurzen Sommer die Vorbereitungen für den zu erwartenden langen, harten Winter zu treffen. In diesem Sommer finden sie in Large Marge, Thelma und Tom Walker hilfsbereite Nachbarn und Leni in dem 14 jährigen Mathew, Tom Walkers Sohn, zum ersten Mal einen Freund. Und eine erste Liebe. Doch dann kommt der harte Winter, mit fast immerwährender Dunkelheit und diese Dunkelheit macht sich auch wieder in Ernt breit.
Schaffen Cora und Leni es, die Dunkelheit zu vertreiben oder sind sie ihr hilflos ausgeliefert?
Kirstin Hannah schafft es meisterhaft, die Abgründe und die vielen Gesichter der Liebe in dieser Familie zu schildern. Man fiebert und leidet mit und kann das Buch kaum aus der Hand legen.
In dem Zeitraum (1974-1986, mit einem Nachtrag aus 2009) , in dem das Buch spielt, machen die Hauptprotagonisten erstaunliche Wandlungen, mal zum Guten, mal zum Schlechten durch, manches Geschehen ist vorhersehbar, mit manchem rechnet man nicht, langweilig wird es nie.Eine Bereicherung sind auch die liebevoll ausgestalteten Nebenfiguren, von denen ich Large Marge besonders ins Herz schloss. Ein besonderes Highlight aber sind die Schilderungen der beeindruckenden Natur Alaskas, seinen Gefahren aber auch seiner ergreifenden Schönheit. Fast hat man das Bedürfnis, dies selbst mit eigenen Augen zu erleben.
Ein wunderbarer Roman, emotional berührend, manchmal auch erschreckend und mit beeindruckenden Naturschilderungen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzähstil
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 02.09.2018

Viel Wissenswertes, aber zu düster

Bacons Finsternis
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Arthur wird nach 15 Jahren von seiner Frau Isabel verlassen. Das stürzt ihn in eine tiefe Verzweiflung. Er verlässt zunächst wochenlang nicht seine Wohnung, will daheim sein, falls sie zurückkommt und ...

Arthur wird nach 15 Jahren von seiner Frau Isabel verlassen. Das stürzt ihn in eine tiefe Verzweiflung. Er verlässt zunächst wochenlang nicht seine Wohnung, will daheim sein, falls sie zurückkommt und überlässt sich seinem Kummer. Sein Antiquariat überlässt er seiner Freundin und Angestellten Maia, die dies allein führen muss. Als er endlich wieder seine Wohnung verlässt, gerät er in eine Bacon Ausstellung und ist sofort von seinen Bildern fasziniert. Er vertieft sich in dessen Leben und Werk, besucht Ausstellungen seiner Werke überall in Europa. Schliesslich begegnet er sogar Isabel, doch die ist mit dem dubiosen Lohmeier zusammen. Planen die beiden einen Kunstraub?
Der Roman vermittelt eine ungeheure Fülle an Informationen über Bacon und sein Werk, seine Bilder werden genauestens beschrieben und analysiert. Durch den Kunstraubverdacht kommt etwas Spannung in die Geschichte ,der Sprachstil ist sehr ausgefeilt und die Beschreibungen treffend.
Doch konnte ich mit der Hauptfigur kaum Sympathie entwickeln, er war zu sehr im Selbstmitleid versunken. Die Kombination aus dem depressiven Arthur und dem sehr düsteren Leben und Werk Bacons war für mich zu viel, ich konnte aus dem Lesen des Romans zwar viel Wissen über Bacon aber kaum Vergnügen und nur wenig Spannung ziehen.
Doch mag dies ein subjektives Empfinden sein, daher vergebe ich 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Unterhaltsames Plädoyer für die Ehe

Ohne meinen Mann wär ich glücklich verheiratet
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Das Buch Ohne meinen Mann wäre ich glücklich verheiratet trägt den Untertitel „Lesewellness für die Frau mit Anhang“ und treffender hätte man den Inhalt nicht beschreiben können.
In kleinen Episoden aus ...

Das Buch Ohne meinen Mann wäre ich glücklich verheiratet trägt den Untertitel „Lesewellness für die Frau mit Anhang“ und treffender hätte man den Inhalt nicht beschreiben können.
In kleinen Episoden aus dem Eheleben schildert Monika Bittl augenzwinkernd Situationen, in den man sich und seinen Liebsten wiedererkennen mag, oder halt auch nicht, die die wohl überwiegend weiblichen Leser aber auf jeden Fall zum Schmunzeln bringen. Sie beschreibt die oft gegensätzlichen Sichtweisen von Mann und Frau in vielen Alltagssituationen, wie z.b Autofahrten und Großeinkauf, um nur einige zu nennen, außerdem kleine Auseinandersetzungen und Eigenheiten am Partner, die „Frau“ zur Weißglut bringen können. Dazwischen gibt es kleine Kapitel mit „Fakten“, „Rätseln“ e.t.c, die alle zum Thema Ehe beitragen.
Auch wenn es des öfteren mal kracht, und sich die Autorin nach eigenen Angaben immer mal wieder (nicht ganz ernst gemein)fragt, wieso sie noch bei ihrem Mann bleibt, so ist das Buch trotzdem ein Plädoyer für die Liebe und die Ehe, eine Ermutigung, trotz vieler Gegensätze und kleiner Streitigkeiten zusammen zu bleiben und das nicht aus Gewohnheit oder Zwang, sondern einfach weil man b.z.w „frau“ den Partner immer noch liebt und zusammen bleiben möchte.
Mich hat dieses Buch gut unterhalten, an viele Szenen auch meiner Ehe erinnert und das Plädoyer für die Ehe kann ich vollen Herzens unterschreiben.
Von mir volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.