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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2018

Viel Wissenswertes, aber zu düster

Bacons Finsternis
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Arthur wird nach 15 Jahren von seiner Frau Isabel verlassen. Das stürzt ihn in eine tiefe Verzweiflung. Er verlässt zunächst wochenlang nicht seine Wohnung, will daheim sein, falls sie zurückkommt und ...

Arthur wird nach 15 Jahren von seiner Frau Isabel verlassen. Das stürzt ihn in eine tiefe Verzweiflung. Er verlässt zunächst wochenlang nicht seine Wohnung, will daheim sein, falls sie zurückkommt und überlässt sich seinem Kummer. Sein Antiquariat überlässt er seiner Freundin und Angestellten Maia, die dies allein führen muss. Als er endlich wieder seine Wohnung verlässt, gerät er in eine Bacon Ausstellung und ist sofort von seinen Bildern fasziniert. Er vertieft sich in dessen Leben und Werk, besucht Ausstellungen seiner Werke überall in Europa. Schliesslich begegnet er sogar Isabel, doch die ist mit dem dubiosen Lohmeier zusammen. Planen die beiden einen Kunstraub?
Der Roman vermittelt eine ungeheure Fülle an Informationen über Bacon und sein Werk, seine Bilder werden genauestens beschrieben und analysiert. Durch den Kunstraubverdacht kommt etwas Spannung in die Geschichte ,der Sprachstil ist sehr ausgefeilt und die Beschreibungen treffend.
Doch konnte ich mit der Hauptfigur kaum Sympathie entwickeln, er war zu sehr im Selbstmitleid versunken. Die Kombination aus dem depressiven Arthur und dem sehr düsteren Leben und Werk Bacons war für mich zu viel, ich konnte aus dem Lesen des Romans zwar viel Wissen über Bacon aber kaum Vergnügen und nur wenig Spannung ziehen.
Doch mag dies ein subjektives Empfinden sein, daher vergebe ich 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Unterhaltsames Plädoyer für die Ehe

Ohne meinen Mann wär ich glücklich verheiratet
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Das Buch Ohne meinen Mann wäre ich glücklich verheiratet trägt den Untertitel „Lesewellness für die Frau mit Anhang“ und treffender hätte man den Inhalt nicht beschreiben können.
In kleinen Episoden aus ...

Das Buch Ohne meinen Mann wäre ich glücklich verheiratet trägt den Untertitel „Lesewellness für die Frau mit Anhang“ und treffender hätte man den Inhalt nicht beschreiben können.
In kleinen Episoden aus dem Eheleben schildert Monika Bittl augenzwinkernd Situationen, in den man sich und seinen Liebsten wiedererkennen mag, oder halt auch nicht, die die wohl überwiegend weiblichen Leser aber auf jeden Fall zum Schmunzeln bringen. Sie beschreibt die oft gegensätzlichen Sichtweisen von Mann und Frau in vielen Alltagssituationen, wie z.b Autofahrten und Großeinkauf, um nur einige zu nennen, außerdem kleine Auseinandersetzungen und Eigenheiten am Partner, die „Frau“ zur Weißglut bringen können. Dazwischen gibt es kleine Kapitel mit „Fakten“, „Rätseln“ e.t.c, die alle zum Thema Ehe beitragen.
Auch wenn es des öfteren mal kracht, und sich die Autorin nach eigenen Angaben immer mal wieder (nicht ganz ernst gemein)fragt, wieso sie noch bei ihrem Mann bleibt, so ist das Buch trotzdem ein Plädoyer für die Liebe und die Ehe, eine Ermutigung, trotz vieler Gegensätze und kleiner Streitigkeiten zusammen zu bleiben und das nicht aus Gewohnheit oder Zwang, sondern einfach weil man b.z.w „frau“ den Partner immer noch liebt und zusammen bleiben möchte.
Mich hat dieses Buch gut unterhalten, an viele Szenen auch meiner Ehe erinnert und das Plädoyer für die Ehe kann ich vollen Herzens unterschreiben.
Von mir volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.08.2018

Die Familiensaga geht spannend und gefühlvoll weiter

Poldark - Von Anbeginn des Tages (Poldark-Saga 2)
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Poldark -Von Anbeginn des Tages ist Band 2 der 7 Bände umfassenden Familiensaga aus Cornwall. Sie umfasst die Jahre 1788-1790.
Ross und Demelza sind verheiratet und ihr Eheglück wird durch die Geburt ...

Poldark -Von Anbeginn des Tages ist Band 2 der 7 Bände umfassenden Familiensaga aus Cornwall. Sie umfasst die Jahre 1788-1790.
Ross und Demelza sind verheiratet und ihr Eheglück wird durch die Geburt von Tochter Julia gekrönt. Doch es gibt auch Schattenseiten.Noch immer muss Demelza wegen ihrer Herkunft als Tochter eines Minenarbeiters um gesellschaftliche Anerkennung kämpfen und Ross ist sich seiner Gefühle gegenüber Elisabeth, die er einst liebte und die jetzt in einer unglücklichen Ehe mit seinem Cousin Francis gefangen ist, nicht sicher. Zwar läuft seine ehemals marode Mine recht gut, doch auch da bauen sich Widrigkeiten auf.
Wieder leidet man mit Ross und Demelza mit, der Autor schildert deren Gefühle so authentisch, dass man sich gut in sie hineinversetzen kann.
Neben den aus Band 1 bekannten Personen tauchen auch neue auf, die Abwechslung in die Handlung bringen.
Wie schon im ersten Band erfährt der Leser viel über die Lebensumstände sowohl der Oberschicht als auch der einfachen Leute, insbesondere der Minenarbeiter im damaligen Cornwall. Auch die Beschreibung der Natur und der Naturgewalten Cornwalls ist beeindruckend.
Eine beeindruckende Fortsetzung der Familiensaga.

Veröffentlicht am 26.08.2018

Einfühlsame Schilderung von Angststörungen, eingebettet in eine unterhaltsame Rahmenhandlung

Solange wir uns haben
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Jessica Hanser ist 42 als sie plötzlich beim Autofahren eine Panikattacke bekommt, ohne erkennbaren Anlass. Von da an ist Autofahren nicht mehr möglich. Das stellt sie vor große Probleme. Seit ihr Mann ...

Jessica Hanser ist 42 als sie plötzlich beim Autofahren eine Panikattacke bekommt, ohne erkennbaren Anlass. Von da an ist Autofahren nicht mehr möglich. Das stellt sie vor große Probleme. Seit ihr Mann sie nach einem Burn - Out verließ, um im Amazonas auf einem Baum zu leben und anschließend in Brasilien neu heiratete muss sie sich und ihre 16jährige Tochter Miriam ernähren und noch die Raten für ihr Haus in dörflicher Umgebung abbezahlen. Doch ohne Auto kann sie weder einkaufen, noch zu ihrer Arbeitsstelle in einer Werbeagentur in Frankfurt fahren oder ihre Tochter zu Verabredungen bringen. Ihr Chef ruft sie trotz Krankschreibung ständig an, um sie beruflich einzuspannen.Hilfe bietet ihr nur die im Dorf als „verrückte Katzenfrau“ bekannte Nachbarin Hildegard, die sich um frei lebende Katzen kümmert.
Doch dann verschwindet Miriam und Jessica muss sich , mit Unterstützung von Hildegard, ihren Ängsten stellen um Miriam zu finden.
Ich habe noch keinen Roman gelesen, der sich dem doch recht ernsten Thema von psychischen Erkrankungen so ernsthaft und doch einfühlsam und warmherzig widmet, man merkt, dass die Autorin Andrea Ulmer ihre Erfahrungen mit einer Angsterkrankung im Familienkreis verarbeitet.
Doch ist er beileibe nicht trocken, sondern auch die Rahmenhandlung ist unterhaltsam.
Wenn Hildegard z. B das Verhalten von kratzbürstigen Teenagern mit dem von scheuen Katzen vergleicht oder Jessica eine sich bei Hildegard über deren Katzen beschwerende Nachbarin mit Strategien aus ihrer Werbeerfahrung besänftigt, dann ziehen sich die Mundwinkel ganz automatisch zum Lächeln nach oben.
Doch nicht nur das Thema Angststörungen und die zwischen Mitleid und „Reiß Dich zusammen“ schwankenden Reaktionen der Umwelt werden behandelt, auch der Wert Freundschaft und das Vertrauen zwischen Mutter und Tochter fließen als Themen ein.
Ich konnte mich sehr gut in Jessica hineinversetzen, stets ihre Gefühle nachvollziehen und mit Anteilnahme, Spannung und einer Portion Humor die Handlung verfolgen. Ein zusätzliches Highlight waren für mich die in die Handlung verwobenen Katzen, da ich ein Faible für diese Tiere habe.
Mein Fazit : ein wundervoll warmherziger, einfühlsamer Roman über ein ernstes Thema, der dennoch gut unterhält.
Von mir volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Liebe und Träume auf Sizilien

Nie wieder Amore!
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Die junge Lena findet im Keller der Villa ihrer Freundin Francesca, die sie gemeinsam als Sprachschule einrichten wollen, Liebesbriefe und einen alten Film , der ein damals junges Liebespaar zeigt. ...

Die junge Lena findet im Keller der Villa ihrer Freundin Francesca, die sie gemeinsam als Sprachschule einrichten wollen, Liebesbriefe und einen alten Film , der ein damals junges Liebespaar zeigt.
Neugierig recherchiert sie und findet heraus, dass darauf die Deutsche Moni Renner, Apothekenbesitzerin im Ruhestand ,zu sehen ist zusammen mit dem Sizilianer Vincenzo, der noch kürzlich in der Gegend gesehen wurde, Sie kontaktiert Moni, die aus allen Wolken fällt, hat sie doch vor Jahrzehnten die Nachricht erhalten, dass ihre große Liebe Vincenzo tot sei. Kurzerhand entschließt sie sich, ihre ungeliebte Seniorenresidenz zu verlassen und sich nach Sizilien zu begeben, um Vincenzo zu suchen. Sie und ihr Enkel, der Architekturstudent Jan, der sie spontan begleitet, werden gastfreundlich bei Francesca und Lena aufgenommen, obwohl diese gerade in Schwierigkeiten bei der Errichtung ihrer Sprachschule stecken, sogar die Mafia als Gegner vermuten. Gemeinsam suchen die vier nun nach Vincenzo und versuchen dabei noch, die Schwierigkeiten mit der Sprachschule aus dem Weg zu räumen. Schließlich lässt noch Monis Tochter Tanja die inzwischen von ihr geleitete Apotheke kurzfristig im Stich und macht sich aus Sorge um das ihr unverständliche Verhalten der Mutter auf nach Sizilien.
Die Autorin versteht es meisterhaft, die Atmosphäre Siziliens und ihre auflockernde Wirkung auf die drei zuvor etwas „drögen“Deutschen zu vermitteln. Spannung entsteht durch die Suche nach Vincenzo aber auch durch die Bemühungen um die Rettung der Sprachschule, wobei der Autorin immer wieder überraschende Wendungen einfallen.. Die Protagonisten sind sehr sympathisch, man kann sich gut in sie hineinversetzen und ihre Gefühle nachvollziehen. Außerdem gibt es viele vergnügliche Szenen, die den Leser schmunzeln oder sogar laut lachen lassen
Besonders gefallen hat mir, dass sich alle fragen, ob das Leben, das sie führen, das Leben ist, das sie führen wollen und der Roman den Mut vermittelt, in jedem Alter seine Träume zu verwirklichen. Auch die Liebe kommt für alle Altersstufen nicht zu kurz, auch das ein für mich sehr positiver Aspekt.
Mir hat der Roman viele schöne Lesestunden beschert und ich vergebe verdiente 5 Sterne..