Starker Anfang, schwaches Ende
Hinter diesen Türen Von Anfang an ist klar: Rowan Caine ist eine unzuverlässige Erzählerin. Nach einem Todesfall gerät die junge Frau unter Mordverdacht.
Der Briefroman lässt grüßen, da die Protagonistin aus dem Gefängnis ...
Von Anfang an ist klar: Rowan Caine ist eine unzuverlässige Erzählerin. Nach einem Todesfall gerät die junge Frau unter Mordverdacht.
Der Briefroman lässt grüßen, da die Protagonistin aus dem Gefängnis heraus einen Anwalt bittet, sie vor Gericht zu vertreten.
„Hinter diesen Türen“ ist außerdem ein Mix aus Gothic Novel & Thriller.
Kurz zum Inhalt:
Die Protagonistin arbeitet als Erzieherin und sie hat die Nase voll von London & von der Arbeit in einem Hort.
Da eine in Schottland lebende Familie eine Nanny für die vier Töchter sucht und das Gehalt sagenhaft hoch ist, möchte Rowan die Chance zum Neuanfang nutzen, auch die Gerüchte rund um das Haus können sie zunächst nicht abschrecken.
Als sie jedoch in Schottland ankommt, gehen die Erwachsenen sofort auf Dienstreise, das Ehepaar mit eigener Architekturfirma hat außerdem ein Faible für Technik und schwört auf Smart Home Gadgets. Es ist diese Technologie, die Rowan buchstäblich schlaflose Nächte bereitet. Diesen Aspekt hat die Autorin sehr gut ausgearbeitet, man spürt die beklemmende Atmosphäre beim Lesen und der Roman ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Der erste Teil der Geschichte gefiel mir jedoch besser als der zweite Teil, da nach der Lektüre mein Urteil lautet: Spannung ohne Substanz. Es werden nicht alle Handlungsfäden zusammengeführt, die Wendungen erscheinen wie plot twists um der Wendungen willen, quasi mit dem Holzhammer „serviert“. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass Ruth Ware eine Checkliste der beliebtesten & bewährtesten Stilmittel abgearbeitet hat. Ein Herrenhaus, das niemand haben wollte, da Gerüchten zufolge ein Mord geschah – check.
Ein Giftgarten – check.
Der sprichwörtliche Gärtner (Handwerker) – check.
Nach einem starken Beginn lässt „Hinter diesen Türen“ schnell nach. Der Thriller ist spannend, aber nicht raffiniert genug, über die küchenpsychologischen Erklärungsmuster habe ich mich geärgert. Ruth Ware wird in Werbetexten bereits „ Agatha Christie des 21. Jahrhunderts“ genannt. Kein Vergleich!