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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2021

anstrengend

Sommersprossen – Nur zusammen ergeben wir Sinn
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Allegra hält sich selbst für eine praktisch veranlagte junge Frau, die stets vom Pragmatismus geleitet wird. Bis zu ihrer Internatszeit wuchs sie bei ihrem Vater, einem Musikdozenten, auf Valentia Island ...

Allegra hält sich selbst für eine praktisch veranlagte junge Frau, die stets vom Pragmatismus geleitet wird. Bis zu ihrer Internatszeit wuchs sie bei ihrem Vater, einem Musikdozenten, auf Valentia Island in Irland auf. Die Internatszeit war kräftezehrend für sie, daher verband sie ihre „Sommersprossen“ mit einem Stift zu Sternbildern. „Freckles“ wurde der Spitzname des Mädchens. Allegras Berufswunsch erfüllte sich nicht, da ihre Bewerbung bei der Polizei abgelehnt wurde, also ging sie als Hilfspolizistin nach Dublin. Im ruhenden Verkehr verteilt sie Strafzettel, bis sie die Bekanntschaft eines Parkrowdys macht, der ihr sagt, dass im Leben 5 Menschen prägend seien. Allegra, die als Untermieterin in einer Villa von Yuppies über einem Fitnessraum wohnt, macht sich aufgrund dieser Theorie endlich auf die Suche nach Carmencita Casanova, ihrer leiblichen Mutter…

Ich hatte mich sehr auf die Lektüre von „Sommersprossen“ gefreut. Cecilia Ahern steht für gute Unterhaltung mit Anspruch. Doch leider konnte mich dieser Roman nicht richtig überzeugen. Das pacing gefiel mir nicht, der plot ist schwerfällig, die Figuren sind sehr eigen, es gibt einen deprimierend – melancholischen Unterton und es dauert, bis die Handlung richtig in Fahrt kommt. Natürlich handelt es sich nicht um hirnlose Chicklit, schreiben kann die Autorin definitiv, aber die Geschichte erweist sich als sperrig, ich hatte im Vorfeld einfach mehr erwartet. Schon immer gab es Gerüchte um Allegras Vater, und da er als älterer Herr einer Kirchenmitarbeiterin das Knie tätschelt, verliert er endgültig seinen Job und wohl auch den Halt. Bei einem Osterbesuch muss Allegra feststellen, dass ihr Erzeuger geistig deutlich abgebaut hat, ihre beste Freundin ist schwanger von Freckles‘ Exfreund, und ein Kumpel hört nicht auf, sie anzubaggern, obwohl sie mehr als einmal ablehnt. Es ist anstrengend, das zu lesen. Ich war dennoch neugierig auf die Geschichte, doch der Verlauf ist schlicht zäh. Schade, Potential ist definitiv vorhanden!

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Veröffentlicht am 02.12.2021

Ausbaufähiger Auftaktband

The Sky in your Eyes
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Die Landschaftsbeschreibungen in Kira Mohns Roman „Wild like a River“ gefielen mir unheimlich gut. Daher wollte ich auch gerne „The Sky in your Eyes“ mit Schauplatz Island lesen.
Worum geht’s in der New-Adult-Story? ...

Die Landschaftsbeschreibungen in Kira Mohns Roman „Wild like a River“ gefielen mir unheimlich gut. Daher wollte ich auch gerne „The Sky in your Eyes“ mit Schauplatz Island lesen.
Worum geht’s in der New-Adult-Story?
Nach einer schmerzhaften Trennung lernt die übergewichtige Elin, die schon immer „pummelig“ war, in einem Vegetarier-Kochkurs den gutaussehenden Jon kennen. Nach ihrem Beziehungsaus musste Elin wieder bei ihren Eltern einziehen, und in der Rechtsanwaltskanzlei, in der sie arbeitet, stehen ebenfalls Veränderungen an – der Sohn ihres Vorgesetzten soll Elins neuer Chef werden. Da Elins beste Freundin in Frankreich weilt, bleiben den jungen Frauen nur lange Telefonate.
Als Jon ihr „Kochpartner“ wird und sie zu einem Rendezvous einlädt, kann Elin es kaum glauben – ausgerechnet Jon mit seinem Modelkörper findet Gefallen an ihr?
Der Grundgedanke des Romans ist richtig und wichtig. Bodyshaming und Selbstakzeptanz stehen im Fokus der Geschichte. Kira Mohns Herangehensweise war mir jedoch zu formelhaft – nach Einleitung und Hauptteil werden im Finale alle Konflikte regelrecht abgehakt und aufgelöst. Der Stil der Autorin ist sehr nüchtern. Daher gibt es keinen Kitsch, aber auch keine Romantik, obwohl es durchaus explizite Szenen gibt. Der Roman liest sich wie ein Aufsatz oder wie ein Bericht. Die Naturbeschreibungen haben mich enttäuscht, sie wirken nicht wirklich authentisch, das typisch nordische Flair kam bei mir leider nicht an. Bis auf Elin bleiben alle Figuren eindimensional, man spürt die Chemie zwischen ihr und Jon nicht, da er nicht näher beschrieben wird (edel und schön ist er). Mir war auch von Anfang an klar, welches Geheimnis Elins Freundin Sophia verbirgt.
„The Sky in your eyes” ist keine Wohlfühllektüre. Zwar gehören Katastrophen und Konflikte zum NA-Genre, man wird keinen Vertreter dieser Gattung ohne dramatische Ereignisse finden, Kira Mohn übertreibt es jedoch mit den „Baustellen“: Mental health, Bodyshaming, schwierige Mütter, Gewalt in der Beziehung, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Es ist anstrengend und es macht schlechte Laune, dies so geballt zu lesen. Elins Gedanken kreisen immer wieder um ihre Selbstzweifel. Am Ende gelingt es ihr jedoch, auch einmal „Nein“ zu sagen und sich endgültig von ihrem toxischen Ex zu lösen, was ich klasse fand. Gleichzeitig löst sie auch alle anderen Probleme (mit Jons Hilfe); sie krempelt ihr Leben komplett (ins Positive) um, das fand ich unrealistisch. Auch das Ende ist irgendwie „trocken“. Ich finde ferner die Botschaft des Romans problematisch, da die Protagonistin erst durch die Liebe eines Adonis aufblüht. Es ist jedoch toll, dass die Hauptfigur sich nicht physisch verändern muss, um liebenswert zu sein. Makeover ade! Dieser Aspekt gefiel mir gut. Die Rezepte im Anhang fand ich überflüssig. Während der Lektüre musste ich an den YA-Roman „Kissing Chloe Brown“ von Talia Hibbert denken, da in diesem Buch das Thema Selbstfindung inhaltlich und stilistisch besser präsentiert worden ist.
Fazit: „The Sky in your Eyes“ ist der Auftaktband zu einer neuen zweiteiligen Reihe.
Leider hat sich meine Leseerwartung nicht erfüllt, Kira Mohns schnörkelloser Erzählstil ist wohl einfach nicht mein Fall.

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Ungenutztes Potential

Nordlichtträume am Fjord
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Julie Larsen kannte ich vor der Lektüre als New-Adult-Autorin Nora Welling. Der Roman „Alles, was Du für mich bist“ gefiel mir ausgesprochen gut. Der zweite Teil einer Reihe war ein absoluter „Volltreffer“, ...

Julie Larsen kannte ich vor der Lektüre als New-Adult-Autorin Nora Welling. Der Roman „Alles, was Du für mich bist“ gefiel mir ausgesprochen gut. Der zweite Teil einer Reihe war ein absoluter „Volltreffer“, da die Figuren fein ausgearbeitet waren, ferner war die Handlung voller Spannung und es gab eine große Portion Tiefgang. Diversität ist für die Autorin kein leeres Schlagwort, und auch in „Nordlichtträume am Fjord“ integriert sie Menschen mit Stärken, Schwächen und Handicaps spielend in die Geschichte – ein großes Plus! In der Vorweihnachtszeit wollte ich gerne einen Roman mit winterlichem setting lesen, daher fiel meine Wahl auf „Nordlichtträume am Fjord“. Norwegen als Handlungsort ist einfach top.
Worum geht’s?
Annabell aus Deutschland möchte als Aushilfe auf einem Hof in Elvasund anheuern, da sie gefeuert wurde & Single ist. Doch bei ihrer Ankunft im Dorf ist die Eigentümerin Berit überrascht – wer hat inseriert? Trotzdem stellt die Dame mit „Peggy Bundy“ – Frisur die Hamburgerin ein. Annabell soll eine alte Spinnerei, die zum Hof gehört, herrichten & als Marketingfachfrau ein Tourismuskonzept entwickeln. Der schüchterne Schäfer Bjarne hat ein Auge auf die Hanseatin geworfen, und auch Annabell fühlt sich zum wortkargen Rotschopf hingezogen, aber sie muss noch eine wichtige Entscheidung treffen…

Der Beginn des Romans gefiel mir sehr. Die Figuren haben sehr viel Potential, die Handlung ist spannend. Den Mittelteil fand ich jedoch eher langweilig, ich bin mit Annabell nicht richtig warm geworden und trotz dramatischer Ereignisse (in der Vergangenheit) gewinnen die Protagonisten für meinen Geschmack nicht genügend Profil, dabei kann die Autorin es besser. Pfiffige Sätze wie „Er bevorzugte einen Platz im Hintergrund, doch von dort nahm er umso mehr wahr“ treffen auf Aussagen wie „Rote Haare waren zurzeit beliebt bei der Damenwelt, […]“.Ich habe keine großen Erwartungen, wenn ich einen Unterhaltungsroman zum Entspannen lesen will, „Nordlichtträume am Fjord“ war mir dennoch zu seicht und stilistisch zu simpel. Außerdem kannte ich das Erzählkonzept „Eine Deutsche mit schwieriger Kindheit findet im Ausland eine Ersatzfamilie & die Liebe“ schon aus der „Everything for you“-Reihe. Das Finale der story war okay, ich hatte jedoch nach der Lektüre das Gefühl, einen Roman gelesen zu haben, der nicht mit vollem Einsatz bzw. „mit angezogener Handbremse“ geschrieben wurde.

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Veröffentlicht am 16.11.2021

"Sagenhafter " Schmöker

Outlander – Feuer und Stein
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Der Zweite Weltkrieg ist vorbei. Die Engländerin Claire Randall reist mit ihrem Ehemann Frank durch Schottland, das Paar gönnt sich die zweiten Flitterwochen. Während der Akademiker seine Familiengeschichte ...

Der Zweite Weltkrieg ist vorbei. Die Engländerin Claire Randall reist mit ihrem Ehemann Frank durch Schottland, das Paar gönnt sich die zweiten Flitterwochen. Während der Akademiker seine Familiengeschichte auf den Spuren seiner Vorfahren erkundet, liebt die junge Frau Wanderungen durch die Natur. Eines Tages „fällt“ sie durch einen Steinkreis. Schließlich begreift sie, dass sie durch die Zeit gereist sein muss. Im Jahr 1743 trifft sie auf furchtlose Highlander, die gegen die englischen Besatzer rebellieren. Claire ahnt nicht, welche Rolle der junge Jamie Fraser in ihrem Leben spielen wird…

Der Zeitreiseroman (eigentlich ist es ein Mix aus Romance & Histodrama) aus Diana Gabaldons Feder liest sich überraschend gut. Obwohl ich die Verfilmung bereits kannte, habe ich mich keine Sekunde lang gelangweilt. Besonders gut gefielen mir der Anfang und der Mittelteil der Geschichte. Ein mitreißender plot, farbenprächtige Naturbeschreibungen und runde Figuren (die Nebenfiguren gefielen mir besonders gut, Geilis Duncan ist spitze) sorgen für Spannung. Das Ganze hätte das Zeug zum 5-Sterne – Schmöker, wenn das letzte Drittel des Buches nicht ausgesprochen brutal wäre. Der Finalteil hat mir den Spaß vermiest. Wenn dieser Teil nicht gewesen wäre, hätte ich über Claires forsche Art und ahistorische Ausdrücke aus Jamies Mund hinwegsehen können („modern“ im Jahre 1743?). Claire passte sich für meinen Geschmack auch zu schnell an die ungewöhnlichen Umstände an, parlierte fast perfekt Gälisch, niemand schöpfte Verdacht (bis auf den Vorwurf der Spionage natürlich). Natürlich schrammt die story stellenweise auch haarscharf am Kitsch vorbei, „Feuer und Stein“ hat mich dennoch erstaunlich gut unterhalten, daher gibt’s von mir viereinhalb von insgesamt fünf möglichen Sternen.



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Veröffentlicht am 15.11.2021

Postkartenidylle

Das kleine Chalet in der Schweiz
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Als die Lebensmitteltechnikerin Mina Campbell ihrem Freund vor versammelter Mannschaft einen Heiratsantrag macht und ihr Liebster prompt ablehnt, fällt sie aus allen Wolken, da klar ist, dass ...

Als die Lebensmitteltechnikerin Mina Campbell ihrem Freund vor versammelter Mannschaft einen Heiratsantrag macht und ihr Liebster prompt ablehnt, fällt sie aus allen Wolken, da klar ist, dass ihre ehemals beste Freundin eine Affäre mit Minas Beau begonnen hat. Zu allem Überfluss landet der missglückte Antrag auch noch im Internet, Mina wird zur Lachnummer und auch beruflich geht es für die junge Frau bergab. Wie gut, dass Minas Patentante (und Chalet - Fee) Amelie in der Schweiz der rettende Anker ist, auch wenn sie nicht mehr in Basel wohnt! Kurzerhand reist die junge Frau in die Alpenrepublik, dort warten kulinarische Abenteuer auf den vom Pech verfolgten Wirbelwind (ihrem Exfreund war Mina zu spontan). Auch für die Liebe gibt es eine neue Chance…
„Das kleine Chalet in der Schweiz“ ist der sechste Band der „Romantic Escapes“-Reihe von Julie Caplin. ( Nicht alle Bände sind in’s Deutsche übersetzt worden, schade eigentlich).Es ist eine Wohlfühllektüre zum Entspannen, natürlich ist die Liebesgeschichte auch ein wenig vorhersehbar, dies hat mich jedoch nicht gestört. Ich hätte als Autorin die Erzählung jedoch ein wenig gestrafft, da es einige Längen im plot gibt. Ich hätte mir auch richtig „urige“ Schweizer in der Geschichte gewünscht; zwar gibt es süße Szenen, Après – Ski -Romantik (die Protagonistin mausert sich in Rekordzeit von der blutigen Anfängerin zur versierten Wintersportlerin), haufenweise Schweizer Schokolade, leckeres Fondue, Rösti und Raclettekäse, aber eben auch einen „Luke“ und keinen „typischen“ Urs. Ich war dennoch nicht gelangweilt, da meine Erwartungen nicht enttäuscht wurden. Es gab kein unnötiges Drama und keine absurden Wendungen, dies gefiel mir gut, da ich im Vorfeld auf der Suche nach einer leichten Lektüre war. Ein auktorialer Erzähler führt durch das Geschehen, der Stil der Autorin Julie Caplin ist eingängig, aber nicht zu simpel für meinen Geschmack. „Das kleine Chalet in der Schweiz“ ist ein stimmungsvoller Schmöker, der den Leser oder die Leserin vom grauen Großbritannien in die schöne Schweiz führt. Die volle Ladung Postkartenidylle trifft auf eine Prise Landeskunde. Schön ist die kleine Karte im Buch. Die begeisterte Hobbyköchin Mina findet in der Schweiz sowohl ihr berufliches als auch ihr privates Glück. Ende gut, alles gut!


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