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Veröffentlicht am 25.08.2021

Steampunk

Florance Bell und die Melodie der Maschinen
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Der hier vorliegende Roman richtet sich primär an ein Teenagerpublikum, er kann jedoch von jungen und alten Menschen gelesen werden. Ein großer Spaß! Genretechnisch handelt es sich bei "Florance ...

Der hier vorliegende Roman richtet sich primär an ein Teenagerpublikum, er kann jedoch von jungen und alten Menschen gelesen werden. Ein großer Spaß! Genretechnisch handelt es sich bei "Florance Bell..." um eine Steampunk Story. Angesiedelt im Viktorianischen Zeitalter, ein Mix aus historischem Roman und antiquiert futuristischem Fantasyabenteuer wird dem Leser oder der Leserin präsentiert. Die Macht der Automaten! Es lebe der technische Fortschritt! Liebevoll ausgearbeitete Figuren führen durch eine abwechslungsreiche Handlung. Vornweg eine starke Protagonistin und ein Filou mit französischem Akzent. Wie die Geschichte endet, soll an dieser Stelle nicht verraten werden, um potentiellen Leserinnen und Lesern nicht die Freude am Entdecken zu nehmen, mich hat die Geschichte aber nicht enttäuscht!

Fazit: Der Roman hat mich prima unterhalten, das Genre Steampunk mag ich sehr gern. Gail Carrigers Reihe gehört zu meinen Favoriten, aber auch "Florance Bell und die Melodie der Maschinen " konnte mich überzeugen. Daumen hoch!

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Veröffentlicht am 11.08.2021

The Killing Hills

Unbarmherziges Land
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Kentucky, ein „Flyover State“? Nicht bei Chris Offutt! Mit „Unbarmherziges Land“ hat der Autor einen Krimi vorgelegt, der nicht in den glitzernden Metropolen an der US – Ostküste spielt, auch ...

Kentucky, ein „Flyover State“? Nicht bei Chris Offutt! Mit „Unbarmherziges Land“ hat der Autor einen Krimi vorgelegt, der nicht in den glitzernden Metropolen an der US – Ostküste spielt, auch kalifornische Lässigkeit sucht man vergebens. Der englische Originaltitel des Romans verrät, worum es in der Geschichte geht – „The Killing Hills“ oder „Nomen est Omen“. Ein auktorialer Erzähler führt durch das Geschehen:
Eigentlich möchte Mick Hardy, der als Ermittler der amerikanischen Armee tätig ist, seinen wohlverdienten Heimaturlaub genießen, als ihn der Hilferuf seiner Schwester Linda erreicht. Sie hat es in einer Männerdomäne weit gebracht: Als erster weiblicher Sheriff von Rowan Country hat Linda das Sagen, bis ein Mordfall ihre Position gefährdet. Eine Frau wurde tot aufgefunden. Die lokalen Politiker vertrauen Linda nicht, im konservativen Kentucky würden sie der weiblichen Führungskraft den Fall am liebsten entziehen. Als Linda & Mick mit den Ermittlungen beginnen, wird der Fall immer mysteriöser…

Auf den ersten Blick erinnert „Unbarmherziges Land: Ein Kentucky-Krimi“ an „Winters Knochen“ – die Menschen vertrauen der Zentralregierung und auch den lokalen Würdenträgern nicht, Selbstjustiz vor dem Hintergrund einer kargen Landschaft ist keine Seltenheit. Sprachlich und stilistisch kommt „Unbarmherziges Land“ jedoch nicht ganz an Daniel Woodrells Meisterwerk heran.
Man darf als Leser/in auch keinen schnöden Spannungskracher erwarten, mich hat Offatts Roman jedoch gut unterhalten, auch wenn Eheprobleme im Krimigenre fast schon zum Inventar gehören – mit seiner schwangeren Frau verbindet Mick nicht mehr viel.
Interessant fand ich die zwischenmenschlichen Verwicklungen dennoch, insgesamt habe ich „Unbarmherziges Land“ gerne gelesen. Dank der kurzen Kapitel konnte ich der Erzählung rasch folgen. Offutts Erzählweise evoziert bewegte Bilder - „Im Morgengrauen sangen die ersten Vögel. Wenigstens hatte ihn kein Alptraum geweckt.“
Wie die Geschichte endet, will ich an dieser Stelle nicht verraten, ich kann nur sagen, dass mich „Unbarmherziges Land“ nicht enttäuscht hat. Vier verdiente Sterne!

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Veröffentlicht am 21.07.2021

High School Musical?

Kate in Waiting
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„In Wahrheit ist es nämlich so: Ohne Andy verknallt zu sein, ist sinnlos.“

„Kate in Waiting – Liebe ist (nicht) nur Theater“ ist ein witziger Liebesroman. Als Leser/in hat man das Gefühl, mittendrin statt ...

„In Wahrheit ist es nämlich so: Ohne Andy verknallt zu sein, ist sinnlos.“

„Kate in Waiting – Liebe ist (nicht) nur Theater“ ist ein witziger Liebesroman. Als Leser/in hat man das Gefühl, mittendrin statt nur dabei zu sein, da eine Ich-Erzählerin durch das Geschehen führt. Die Handlung ist in den USA angesiedelt.

Worum geht’s?

Anderson ist Kates bester Freund. Gemeinsam besuchen sie die Theater – AG an der Highschool, Musicals sind ihre Leidenschaft. Nie hätte Kate Garfield gedacht, dass sie einmal mit dem feinsinnigen Anderson streiten würde, als jedoch der Beau Matt Olson auftaucht, hängt der Haussegen schief: Sowohl Kate als auch Anderson (der laut Kate einen exzellenten Geschmack in allen Dingen hat) haben ein Auge auf den Jungschauspieler geworfen…
„Kate in Waiting“ ist typischer Jugendroman. Nerds vs. Sportler, Highschooldrama, Freund &Feind, wechselnde Allianzen: Diese Themen gehören zum Genre wie die Faust auf’s Auge. Neu ist der LGBTIA-Aspekt, der bewirkt, dass die Geschichte am Puls der Zeit ist. Die Figuren sind divers, die Handlung ist zwar abwechslungsreich, aber auch ein wenig vorhersehbar. Ich mochte die Sprache und den humorvollen Stil der Autorin. „Kate in Waiting – Liebe ist (nicht) nur Theater“ ist eine Erzählung, die sehr unterhaltsam ist, das Tempo erinnert an Netflix – Teenie – Dramen oder auch an die Serie „Glee“. Die Kapitelüberschriften („Ouvertüre“) passen perfekt zum Thema, die liebevolle Ausarbeitung durch Becky Albertalli (die Autorin war mir vor der Lektüre unbekannt) überzeugt. Die Figuren haben Ecken & Kanten, sie verhalten sich nicht immer logisch oder rational, als Leser/in kann man sich auf eine geballte Portion Drama gefasst machen, es gibt aber auch lustige Szenen: Teenager in Nöten! Wie die Geschichte endet, soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Fazit: Dieses Jugendbuch ist für die Hauptzielgruppe genau das Richtige.
„Kate in Waiting – Liebe ist (nicht) nur Theater“ von Becky Albertalli ist ein Roman über das Erwachsenwerden, in welchem die Sorgen & Nöte von Teenagern mit sehr viel Empathie in den Mittelpunkt gerückt werden. Von mir gibt’s dreieinhalb von insgesamt fünf möglichen Sternen.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

La Goulue

Die Tänzerin vom Moulin Rouge
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Vorab:
Das Cover ist ein absoluter „Hingucker“, in der Buchhandlung möchte man den Roman sofort in die Hand nehmen und in ihm blättern! Die liebevolle Umschlaggestaltung ist eine schöne Einstimmung auf ...


Vorab:
Das Cover ist ein absoluter „Hingucker“, in der Buchhandlung möchte man den Roman sofort in die Hand nehmen und in ihm blättern! Die liebevolle Umschlaggestaltung ist eine schöne Einstimmung auf die Geschichte.
Worum geht’s ?
Romanbiographien sind derzeit populär. Mit „Die Tänzerin vom Moulin Rouge“ widmet sich die Autorin Tanja Steinlechner Louise Weber. Diese avancierte im neunzehnten Jahrhundert zur gefeierten Tänzerin in Paris. Unter dem Spitznamen „La Goulue“ wurde sie zur Personifikation des Cancan. Als Leser/in erfährt man, dass Louise aus einfachsten Verhältnissen stammt. Vor ihrer Karriere kämpfte sie um’s Überleben, als Wäscherin verdiente sie nicht genug, um sich und ihre Mutter zu ernähren. Diese Erfahrung sollte die Diva prägen…

Der Beginn des Romans gefiel mir unheimlich gut, die Exposition ist gelungen. Ein auktorialer Erzähler führt durch das Geschehen, so wird eine gewisse Distanz erzeugt. Figuren werden eingeführt, dramatische Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Der Mittelteil des Romans ist leider etwas zäh, es gibt Längen in der Erzählung & die Spannung nimmt deutlich ab. Das Ende der Geschichte konnte mich jedoch versöhnlich stimmen. Louise Weber war mir vor der Lektüre unbekannt, daher fand ich es interessant, etwas über die berühmte Künstlerin zu erfahren und die Atmosphäre rund um die legendäre „Rote Mühle“ zu erleben. Historische Persönlichkeiten wie Henri de Toulouse – Lautrec treten auf. Stilistisch hatte ich vor der Lektüre jedoch mehr erwartet; als Autorin hätte ich die Erzählung stellenweise gestrafft, als Leserin wünsche ich mir einen Tick mehr Tiefgang. Die Sprache der Figuren klingt in meinen Ohren zu „modern“, die französischen Einsprengsel im Text mochte ich jedoch. Mit der Tatsache, dass Louise nicht immer eine Sympathieträgerin ist, hatte ich kein Problem. Sie wird als schwierige Persönlichkeit porträtiert, nicht immer ist sie die strahlende Heldin. Diese Art der Darstellung halte ich für realistisch.

Fazit:
„Die Tänzerin vom Moulin Rouge“ ist eine Romanbiographie mit kleinen Schwächen. Es handelt sich um ein fiktionales Werk, daher darf man hier keine hundertprozentige historische Genauigkeit oder die Sorgfalt eines Geschichtswissenschaftlers erwarten, da biographische Fiktion primär unterhalten will. Der Roman ist gut geeignet, um Einblick in das Leben von Luise Weber zu geben, da er „zum Weiterlesen“ animiert.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Gespenster

Gespenster
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„Ich legte mich ins Bett und lud mir zum ersten Mal überhaupt eine Dating -App herunter.“

Die 32jährige Ich – Erzählerin Nina George Dean führt durch das Geschehen. Ihren Mittelnamen verdankt sie George ...

„Ich legte mich ins Bett und lud mir zum ersten Mal überhaupt eine Dating -App herunter.“

Die 32jährige Ich – Erzählerin Nina George Dean führt durch das Geschehen. Ihren Mittelnamen verdankt sie George Michael – „Wham!“lässt grüßen.
Beruflich ist die junge Frau sehr erfolgreich, daher kann sie sich als Food-Autorin sogar eine eigene Wohnung in der britischen Metropole leisten. Im Privatleben ist Nina jedoch nicht glücklich, ihre Freundinnen haben Kinder, die Lebenswege sind unterschiedlich verlaufen. Glücklicherweise hat Nina jedoch auch eine Freundin, die das Los der Single-Frau teilt. Der Alterungsprozess der Eltern macht Nina Sorgen, als ihr Vater an Demenz erkrankt, und die Londonerin erkennt, dass das Leben endlich ist. Auf Anraten einer Freundin probiert die Protagonistin das Online – Dating aus & landet gleich einen Volltreffer: Max ist ein absoluter Traummann und ein Gegenpol zu Ninas nervtötendem Nachbarn. Die junge Frau hört schon die Hochzeitsglocken läuten. Als Max sie ohne Vorwarnung aus seinem Leben „löscht“, fällt die ehemalige Lehrerin aus allen Wolken…

„Gespenster“ von Dolly Alderton hat mich prima unterhalten. Jeder, der schon einmal geghostet wurde, wird Ninas Verwirrung verstehen können, da Alderton die Ohnmacht der Protagonistin präzise und treffend beschreibt. Die Schattenseiten der digitalen Spaßgesellschaft werden sichtbar gemacht, Das „anything goes“-Mantra entpuppt sich als Lüge. Obwohl es chicklit – Elemente im Roman gibt, fand ich den plot lebensnah und definitiv nicht unrealistisch. Es gibt traurige Textpassagen und lustige Lebensweisheiten, der Stil der Autorin ist flüssig und gut lesbar, es gibt jedoch auch Längen im plot. Ob der Roman ein „Bridget Jones“ – Upgrade ist, muss jede Leserin selbst entscheiden, die Heiterkeit einer Helen Fielding kann Alderton allerdings nicht kopieren.

Fazit:
„Gespenster“ ist ein Unterhaltungsroman, in welchem neben lustigen auch ernste Themen gestreift werden. Die Hauptfigur durchlebt eine Krise, wie gerne wäre sie wieder ein unbeschwerter Teenager, es bleibt ihr jedoch nichts anderes übrig, als ihr Schicksal anzunehmen. Also lässt sie sich nicht unterkriegen & geht im Großstadtdschungel ihren Weg.

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