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Veröffentlicht am 19.02.2023

Die Frau im Schatten

Die Affäre Agatha Christie
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„Sich den Mann mit einer Frau zu teilen, gibt einem ein Gefühl der Nähe zu ihr. Manchmal sogar größerer Nähe als zu ihm.“

Im Jahre 1926 blieb die berühmte Krimiautorin Agatha Christie elf Tage lang verschollen. ...

„Sich den Mann mit einer Frau zu teilen, gibt einem ein Gefühl der Nähe zu ihr. Manchmal sogar größerer Nähe als zu ihm.“

Im Jahre 1926 blieb die berühmte Krimiautorin Agatha Christie elf Tage lang verschollen. Dieses mysteriöse Verschwinden inspirierte viele Autoren zu Romanen – Marie Benedict hat mit „Mrs Agatha Christie“ eine Art Romanbiographie rund um dieses Ereignis verfasst. Sprachlich und stilistisch wäre bei Benedicts Roman „mehr drin“ gewesen, ich fand die Ausarbeitung ausbaufähig. Auch Nina de Gramont präsentiert mit „Die Affäre Agatha Christie“ einen Roman, der rund um das Verschwinden „gestrickt“ wurde.
Das Cover ist toll gestaltet, ein echter Hingucker. In der Buchhandlung fiel es mir sofort ins Auge, und nach einem Blick auf den Klappentext war ich mir sicher: Dieses Buch muss ich lesen! Ich freute mich auf eine Agatha – Christie – Geschichte. Nach der Lektüre muss ich leider sagen, dass meine Erwartungen enttäuscht wurden, da die britische Schriftstellerin nicht wirklich im Zentrum des Geschehens steht. Die Geliebte des untreuen Gatten Archie führt als Ich – Erzählerin durch die Geschichte – Nan O‘ Dea liebt Archie zwar nicht, das Leben hat sie jedoch hart und zynisch gemacht, durch eine offizielle Verbindung mit Agathas Mann, so glaubt sie, stünde dem sozialen Aufstieg nichts mehr im Wege. Und es gibt noch einen anderen Grund für Nans Ambitionen …
Der Klappentext zum Roman weckt falsche Hoffnungen, er ist regelrecht irreführend. Schade! Doch sprachlich und stilistisch konnte Nina de Gramonts biographische Fiktion (man sollte den Roman keinesfalls als geschichtswissenschaftliche Quelle benutzen) mich eher begeistern als Marie Benedicts Roman. Für den Erzählansatz muss man sich wohl erwärmen können, ich bin nicht unbedingt ein Fan, auch wenn das Ganze ganz ordentlich gestaltet wurde – das muss ich anerkennen. Irgendwie hat es für mich ein „Geschmäckle“, real existierenden Personen ex post etwas „anzudichten“. Manches fand ich auch dick aufgetragen und fast klischeehaft, obwohl im Kern nicht falsch – Nan 0‘ Dea leidet (wie könnte es anders sein) unter den Untaten der katholischen Kirche in Irland, findet scheinbar ihr Heil in England. Gähn.
Die Figuren sind nicht sympathisch, sie sollen es auch nicht sein. Ist Nan O’Dea eine unzuverlässige Erzählerin?
„Die Affäre Agatha Christie“ wurde im Original vom Buchclub/Lesezirkel der Hollywoodschauspielerin Reese Witherspoon empfohlen. Ich habe schon mehrere „Witherspoon – Tipps“ gelesen, am besten gefiel mir „Daisy Jones and the Six“ von Taylor Jenkins Reid. Wenn es jedoch um Romane geht, von denen ich eine gewisse Faktentreue erwarte, ist Witherspoon für mich nicht die beste Ratgeberin – der Nordirland – Thriller „Northern Spy“ ist historisch inkorrekt, der Historoman „Die Hennakünstlerin“ hat mich wunderbar unterhalten, indische Freunde kritisieren jedoch das verzerrte Indienbild der Autorin. „Die Affäre Agatha Christie“ ist leider auch kein 5-Sterne-Kandidat – dies ist sicher auch dem irreführenden Klappentext geschuldet. Handwerklich ist das Ganze aber ganz ordentlich gemacht, flüssig geschrieben, Langeweile kommt beim Lesen nicht auf. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.01.2023

Spätzle & Couscous

Bissle Spätzle, Habibi?
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„Für einen Moment bin ich wieder sechs Jahre alt, und es ist mein erster Schultag. Baba legt mir eine riesige Schultüte in die Arme und und zupft lächelnd das brandneue Rüschenkleid zurecht. ...

„Für einen Moment bin ich wieder sechs Jahre alt, und es ist mein erster Schultag. Baba legt mir eine riesige Schultüte in die Arme und und zupft lächelnd das brandneue Rüschenkleid zurecht. Es ist das Lächeln, in dem sowohl Liebe als auch immenser Stolz mitschwingt, und für das ich auch 24 Jahre später alles tun würde.“

Die 1990 geborene Musicaldarstellerin Abla Alaoui hat mit „Bissle Spätzle, Habibi?“ ihren ersten Roman veröffentlicht.

Worum geht’s?

Eine Deutsche mit marokkanischem Migrationshintergrund hat’s schwer -
ihre Schwester Meryem ist so gut wie unter der Haube, während die dreißigjährige Amaya immer noch Single ist. Ihrer marokkanischen Familie zuliebe meldet sich die Protagonistin auf einer Dating- App für Muslime („Minder“) an, wo sie prompt einen scheinbar geeigneten Kandidaten trifft. Doch es ist nicht Ismael, für den Amayas Herz schlägt, sondern sein Freund, der Schwabe Daniel…
Mit großem Vergnügen habe ich „Maria, ihm schmeckt’s nicht!“ von Jan Weiler gelesen. Auch der Film „My big fat greek wedding“ gehört zu meinen Favoriten. Ganz so klamaukig und locker-flockig ist Abla Alaouis „Bissle Spätzle, Habibi?“ nicht, aber der Migrations-Roman ist auch nicht so ernst und literarisch „ausgefuchst“ wie Fatma Aydemirs „Dschinns“ oder Martin Kordićs „Jahre mit Martha“.
Dennoch werden in „Bissle Spätzle, Habibi?“ auch Probleme weiblicher Migranten thematisiert, die Autorin zeigt, wie schwierig es für junge muslimische Frauen sein kann, zwischen den Welten zu leben und mit verschiedenen Kulturen zu „jonglieren“. Es wird aber auch gezeigt, dass Integration schon durch Interaktion gelingen kann – Amayas beste Freundin Klara ist dafür das beste Beispiel. Scheinbar muss so etwas immer noch lustig ‚verpackt‘ und als humorvolle Lektüre beworben werden, um für den deutschen Mainstreammarkt interessant zu sein?
Viele Leser werden sicher enttäuscht sein, wenn sie entdecken, dass es in dieser Culture-Clash-Komödie tiefgründige und auch gesellschaftskritische Passagen gibt, ich war es nicht. Obwohl ich kein Arabisch verstehe, gefielen mir die zusätzlichen arabischen Kapitelüberschriften und die im Text eingestreuten Ternini sehr gut, sie verleihen der Geschichte Authentizität. Es geht um die Erwartungen von Amayas Eltern und um die innere Zerrissenheit Amayas – einerseits möchte sie „westlich“ leben, andererseits ist auch der Islam und ihre Herkunftskultur Teil ihrer Identität. Ich konnte aber auch (obwohl ich keine Muslima bin) die Sorgen und Nöte der Familie der Protagonistin irgendwie verstehen. Der Roman gibt neben der Haupthandlung auch einen kleinen Einblick in die Geschichte der Gastarbeit in der Bundesrepublik Deutschland, die Erzählerin erwähnt so auch den Versuch der BRD, während der ersten Ölkrise 1973 die Gastarbeiter (wie Gäste und nicht wie Menschen) wieder in die Heimat zu schicken. Es wird jedoch keine detaillierte Analyse geliefert, es ist nicht von den Rückkehrprämien und Kündigungen die Rede. Insofern ist „Bissle Spätzle, Habibi?“ eine story, die den Leser oder die Leserin einerseits zum Nachdenken anregt und andererseits gut unterhält - ein bewährtes und bekanntes „Strickmuster“ in der Migrantenliteratur.

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Veröffentlicht am 24.01.2023

Eine Abrechnung

Reserve
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„Sie schrieb: ‚Das ist kein Ersatzmann. Keine Reserve.‘ “

Zusammen mit J.R. Moehringer hat Prinz Harry seine Autobiografie vorgelegt. In „Reserve“ schreibt er sich ohne Rücksicht auf Verluste alles von ...

„Sie schrieb: ‚Das ist kein Ersatzmann. Keine Reserve.‘ “

Zusammen mit J.R. Moehringer hat Prinz Harry seine Autobiografie vorgelegt. In „Reserve“ schreibt er sich ohne Rücksicht auf Verluste alles von der Seele. Eine Abrechnung mit dem britischen Königshaus? Es ist erstaunlich, dass ein Mann, der so oft gegen die Presse wettert, die Öffentlichkeit förmlich sucht. Ein Oprah Winfrey – Interview war der erste Schritt in Sachen Seelenstriptease, bald folgte eine Netflix-Dokumentation und nun also eine Autobiografie, die in gewisser Weise an Prinzessin Dianas „True Story- in her own words “ anschließt. Überhaupt ist Diana omnipräsent in Harrys Werk, wer erinnert sich nicht an den kleinen Jungen, der zusammen mit seinem Bruder William hinter dem Sarg der tödlich in Paris verunglückten Mutter herging? Ich muss zugeben, dass mir Harry in der Vergangenheit immer sympathisch war, die Palast – PR war genial – Harry, der Lausbub, one of the lads.
Mit seinem „Outing“ dekonstruiert und zerstört Harry dieses Bild völlig. Einerseits ist es verständlich, dass der Windsor – Spross seine Seite der Geschichte erzählen will, andererseits wäre es nicht nötig gewesen, intime Familiengeheimnisse auszuplaudern und zu einem Rundumschlag gegen Höflinge, Hofzeremoniell und - Protokoll auszuholen. Da die britische Königsfamilie nach dem Motto „never complain, never explain“ verfährt, dürfte Henry (er gibt im Buch den Spitznamen „Harold“ preis) klargewesen sein, dass seine Familie nichts dementieren würde. Er lamentiert über die Ungerechtigkeit eines dynastischen Systems und über die Weigerung der Krone, für seinen Sicherheitsdienst im Ausland zu bezahlen. Er schreibt, er sei förmlich gezwungen gewesen, aus Großbritannien zu flüchten. Wenn man bedenkt, wie viele Menschen auf der Welt vor Krieg und Katastrophen flüchten müssen, ist die Aussage eines in Los Angeles lebenden Multimillionärs kurios. Harry widerspricht sich und seiner Frau auch, ohne es zu merken. Überhaupt wirft die Autobiografie kein gutes Licht auf den Royal, dies war sicher nicht die Intention des Autors. Mit seiner Drogenbeichte tut sich Harry sicher keinen Gefallen, auch wenn sie ihn menschlich macht. „Reserve“ ist in drei Teile gegliedert – Kindheit, Militärzeit, Meghan könnten die Überschriften lauten. Teilweise hatte ich beim Lesen Mitleid, wenn von PTSP und Panikattacken die Rede ist. Ich kann verstehen, dass er seine Stiefmutter nicht sympathisch findet. Schade nur, dass der Erzähler nicht erkennt, wie privilegiert er ist. Er jettet ständig um die Welt, man fragt sich, wie dies mit dem Thema „Umweltschutz“ vereinbart werden kann. Formal gesehen gibt es banale und melodramatische Passagen, man wundert sich über die Stilbrüche im Buch und über die unfreiwillige Komik, über hochtrabende Formulierungen. Interessant fand ich, dass Harry anführt, dass seine Mutter einerseits liebevoll und andererseits sehr distanziert gewesen sei. Insgesamt gesehen ist Diana – Thematik im Buch sehr dominant, man hätte dem Prinzen bessere Berater und auch bessere Lektoren gewünscht, es gibt unfreiwillige Komik, manche Kritikpunkte wirken sehr kleinlich, etwa wenn es darum geht, dass der ältere Bruder die größere Hälfte eines Zimmers bewohnen durfte. Es ist nötig & verständlich, dass er rassistische Untertöne in der Presse seiner Frau gegenüber verurteilt, aber es ist seltsam, dass das Paar nicht (wie angekündigt) zurückgezogen leben will. Bezeichnend ist, dass Harry im Nachwort nur seiner neuen Familie dankt.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Frauen retten die Welt?

In der Stille der Polarnacht
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Ich bin ein großer Fan der TV-Serie “The Terror“, auch Michael Palins „Erebus“ habe ich als Leserin regelrecht verschlungen. Im Roman „In der Stille der Polarnacht“ gibt es daher für mich ein ‚Wiedersehen‘ ...


Ich bin ein großer Fan der TV-Serie “The Terror“, auch Michael Palins „Erebus“ habe ich als Leserin regelrecht verschlungen. Im Roman „In der Stille der Polarnacht“ gibt es daher für mich ein ‚Wiedersehen‘ mit teils bekannten Figuren, etwa mit einer Kapitänsgattin.
Als ich sah, dass Greer MacAllisters „In der Stille der Polarnacht“ von einer Arktisexpedition im Jahre 1853 handelt, war klar, dass ich diesen Roman unbedingt lesen muss. Das ‚Grundgerüst‘ der Geschichte ist durchaus spannend – dreizehn Frauen unter der Leitung von Virginia Reeve sollen eine Gruppe von verschollenen Forschern finden, darunter den Ehemann von Lady Jane Franklin. Das rein weibliche Team unter der Führung einer amerikanischen ‘Expeditions-Veteranin‘ ist die letzte Hoffnung der Auftraggeberin. Frauen retten die Welt?! Der Plot wird anhand von alternierenden Erzählebenen entworfen – ein großes Plus!
Ich hatte mich vor der Lektüre auf einen Schmöker voller Abenteuer gefreut. Doch die Erzählung ist in meinen Augen ein seltsamer Mix aus britisch-amerikanischen Animositäten, Justizdrama (die Leiterin wird angeklagt, da nicht alle Teilnehmerinnen die Reise lebend überstehen) und Gesellschaftskritik, dabei nehmen die Szenen vor Gericht mehr Raum ein als die Geschichte „im Eis“. Man erfährt zwar etwas über die Frauen und die Polar - Expedition, die Autorin geht jedoch nicht ins Detail, weswegen das Ganze irgendwie unglaubwürdig wirkt, zumal die unzureichend charakterisierten Protagonistinnen einerseits naiv & andererseits sozusagen ‚bestens gerüstet‘ auf die Reise gehen – ein seltsamer Widerspruch!
Obwohl mir die Sprache anfangs gefiel, war sie mir am Ende der Geschichte zu „modern“. Modern sind auch die Konflikte und Krisen der Frauen, es wirkt, als würden Ideen und Gedanken des einundzwanzigsten Jahrhunderts in eine längst vergangene Epoche projiziert. Diese Art der ahistorischen Darstellung gefällt mir persönlich nicht, andere Leserinnen und Leser mögen das anders sehen. Ich konnte zu den Figuren nicht wirklich eine Bindung aufbauen, schade!

Fazit:
Greer MacAllister präsentiert mit „In der Stille der Polarnacht“ ihre einigermaßen „zeitgeistige“ Interpretation & Fiktionalisierung von historischen Ereignissen, die in Teilen bereits in der Literatur & Popkultur ‚bearbeitet‘ worden sind. Neu ist der feministisch-identitätspolitische Ansatz, aus dem Stoff an sich hätte die Autorin jedoch viel mehr machen können.

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Veröffentlicht am 21.12.2022

Harrriet Hatley geht ihren Weg

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
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Nachdem Ich bereits „Du hast mir gerade noch gefehlt“ von Mhairi McFarlane gelesen habe war klar, dass auch der neue Roman – „Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ auf meine Leseliste wandert.

Das ...


Nachdem Ich bereits „Du hast mir gerade noch gefehlt“ von Mhairi McFarlane gelesen habe war klar, dass auch der neue Roman – „Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ auf meine Leseliste wandert.

Das Cover von „Du hast mir gerade noch gefehlt“ ist wunderbar verspielt. Die bonbonrosa Umschlaggestaltung und der neckische Titel von „Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ versprachen eine romantische Geschichte mit Augenzwinkern, ebenso wie der Klappentext. Bei einer Hochzeitsfotografin denkt man sofort an Romcoms wie „Die Hochzeit meines besten Freundes“.
Worum geht’s?
Schauplatz Großbritannien, Selbstfindung ist das Motto!
Die dreißigjährige Hochzeitsfotografin Harriet Hatley ist entsetzt, als ihr wohlhabender Freund Jon ihr vor versammelter Mannschaft (und vor der verhaßten Schwiegermutter in spe) einen Heiratsantrag macht. Notgedrungen nimmt der Heiratsmuffel Harriet den Antrag an, um später im stillen Kämmerlein die Beziehung zu beenden. Harriet ist ein gebranntes Kind – selbst als sie den smarten Cal kennenlernt, glaubt sie zunächst nicht an ein happy ending. Doch Harriets treue Freundinnen begleiten sie durch dick & dünn…
Ich hatte vor der Lektüre lustige, etwas hirnlose Chicklit nach Art einer Sophie Kinsella oder Helen Fielding erwartet. Manchmal möchte man einfach nur die Seele baumeln lassen & gut unterhalten werden.
Mit „Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ wollte die Autorin Frauenliteratur mit Anspruch präsentieren. Daher werden ernste Elemente im Roman angesprochen – Manipulation, Gaslighting, psychische Gewalt in toxischen Beziehungen. Wahrscheinlich werden manche Leserinnen sensibel auf diese Themen reagieren, daher wundert es mich, dass es im Vorwort keine Triggerwarnung gibt.
Falls man sich auf die Geschichte einlässt, muss man in Kauf nehmen, dass McFarlane neben dem Hauptplot auch diverse Nebenplots forciert & sich fast verzettelt. Als Autorin hätte ich die Erzählung definitiv gestrafft. Selbstfindung und Frauenpower ziehen sich leitmotivisch durch die Geschichte, dies ist eigentlich ein guter Ansatz, nur sollte das Buch dann nicht als Chicklit vermarktet werden. Vergangenheitsbewältigung nimmt mehr Raum als die eigentliche Liebesgeschichte ein.
Wenn ich an die anderen Romane der Autorin denke, stelle ich mittlerweile ein Muster fest: Gleich in der Exposition gibt es einen Bruch (Tod, Trennung, you name it). Dann gibt es einen langatmigen Mittelteil und schließlich ein happy ending (nicht unbedingt ein romantisches in „Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“). Mhairi Mc Farlane kann eigentlich schreiben, sie sollte sich jedoch vor Wiederholungen und „Baukastenromanen“ hüten.

Fazit:

Ich hatte mich vor der Lektüre auf eine heitere Romantic Comedy in Buchform gefreut, daher war ich irritiert, als sich die Geschichte in eine völlig andere Richtung entwickelte. In der Vorweihnachtszeit waren mir die Themen zu ernst, auch wenn der Grundgedanke der Autorin begrüßenswert ist. 3 Sterne.

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