Reiner Klamauk
Spellbound - Magische MissetatenDie menschliche Anwältin Emma ist auf wundersame Weise in der magischen Kleinstadt Spellbound gelandet ist, einer Parallelwelt, in der außer ihr nur Werwölfe, Geister, Vampire, Feen und sonstiges Gelichter ...
Die menschliche Anwältin Emma ist auf wundersame Weise in der magischen Kleinstadt Spellbound gelandet ist, einer Parallelwelt, in der außer ihr nur Werwölfe, Geister, Vampire, Feen und sonstiges Gelichter leben. Sie wird damit konfrontiert, dass sie hier als Hexe auftreten soll und beginnt mehr oder minder enthusiastisch ihre Ausbildung dazu. Gleichzeitig sieht sie es als ihre Aufgabe an, als Pflichtverteidigerin für zu Unrecht Beschuldigte aufzutreten.
In diesem „Fall“ sind die ehrwürdigen Ratsmitglieder der Stadtverwaltung einem Zauber zum Opfer gefallen, der sie geistig in ihre Kindheit zurückfallen lässt. Soll heißen, sie fangen an, sich wie solche zu benehmen, und die Stadt droht im Chaos zu versinken. Wer steckt hinter diesem heimtückischen Anschlag? Und wie kann Emma diesen Zauber umkehren?
Was sich mir aufgrund des Klappentextes und der Leseprobe als sehr reizvoll und lesenswert darstellte, gleitet schon bald in reinen Slapstick ab, der gefühlt zu neunzig Prozent aus Dialogen besteht. Diese kommen zwar witzig rüber, ermüden aber schon bald in ihrer Eintönigkeit. Ich kann keinen soliden Handlungsfaden erkennen. Als Cosy Crime würde ich dieses Buch jedenfalls nicht bezeichnen, eher als Young Adult Fantasy oder als Persiflage auf Harry Potter und Herr der Ringe. Okay, die Fantasie der Autorin ist unerschöpflich, sie hat mit dieser Reihe eine eigene, durchaus originelle Welt geschaffen, das muss man anerkennen. Auch liest sich der Schreibstil flüssig und ohne Stolpersteine, ein sprachlicher Gag jagt den nächsten.
Dennoch ist es für mich bloß ein Comic Strip in Prosa. Ich hätte mir mehr Tiefe, ausgefeiltere Charaktere und vor allem einen erkennbaren Spannungsbogen gewünscht. Die meisten der Figuren sind sich zu ähnlich, um sie voneinander unterscheiden zu können. Alles in allem habe ich mich gähnend durch dieses Buch gekämpft. Schade.