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Veröffentlicht am 12.05.2021

Weniger wäre vermutlich mehr gewesen

The Run 1: Die Prüfung der Götter
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Das Buch klang im ersten Moment nach einem absoluten Knaller. Götter, Wendungen und Überraschungen. High-Fantasy vom Feinsten.
Natürlich darf die Liebesgeschichte nicht fehlen — aber dazu später mehr.
Der ...

Das Buch klang im ersten Moment nach einem absoluten Knaller. Götter, Wendungen und Überraschungen. High-Fantasy vom Feinsten.
Natürlich darf die Liebesgeschichte nicht fehlen — aber dazu später mehr.
Der Einstieg in die Geschichte lief dann doch nicht so geschmeidig wie ich es mir gewünscht habe.
Ich hatte ziemlich große Probleme Zusammenhänge zwischen Figuren, ihren Fähigkeiten und der Kultur an sich herzustellen, obwohl die Welt an sich sehr interessant wirkte. Vielleicht hätte eine kleine Vorgeschichte geholfen, um die Situation besser verstehen zu können. Einen richtigen Durchblick hatte ich leider gar nicht.
Zwischenzeitlich fielen mir einige Ungereimtheiten auf, die für mich keinen wirklichen Sinn ergeben haben. Da ich ungern spoilern möchte, werde ich diese hier allerdings nicht benennen, weil es schon recht viel verraten würde.
Was mich allerdings am meisten gestört hat waren die Figuren.
Ich konnte überhaupt keine Bindung zu ihnen aufbauen. Sie haben mich absolut kalt gelassen, vollkommen egal was mit ihnen passiert ist.
Bei der Protagonistin drehte sich alles nur um ihren Bruder, was auf dauer ziemlich anstrengend und eintönig wurde. Auch ihre Gespräche mit anderen, verliefen sehr oft in eine Richtung.
Nach einer Weile wurde mir dieses "Ich bin schwach"-"Nein, bist du nicht"-Gerede zu nervig. Und diese Naivität stellenweise...Aua...
Jetzt aber zur Lovestory, bei der ich genauso wenig Durchblick hatte wie bei allem anderen. Einerseits wirkte es nicht sonderlich glaubwürdig und sehr undurchsichtig, andererseits hat es gegen Ende hin immerhin etwas Sinn ergeben.
Bloß auf das ständige Hin und Her hätte ich gerne verzichtet.
Die Handlung an sich ist schnell und voll beladen, was im Gegenzug dazu führt, dass es sich überhaupt nicht zieht. Leider hatte ich oft das Gefühl, etwas überlesen zu haben, weil einfach so unfassbar viel in einer kurzen Zeitspanne passiert ist. Auch der eigentliche Showdown ging ziemlich schnell vorbei und hat mich eher "unbefriedigt" zurück gelassen. Da habe ich mit Abstand mehr erwartet.
Ich persönlich hätte es vermutlich besser gefunden, wenn man sich zwei Bände Zeit für die Geschichte genommen hätte und stellenweise näher ins Detail gegangen wäre, um die Welt und vielleicht sogar die Vorgeschichte des Runs, über den man im Endeffekt sowieso viel zu wenig weiß, genauer zu erklären. Die Story hätte dies wirklich verdient!
Ich finde das Buch wirklich nicht schlecht. Aber auch nicht überragend, weil es selbst nach dem Ende nicht alle Fragen beantwortet und stellenweise fast schon gehetzt wirkt.
Die Grundidee ist der Knaller, bloß fehlt an vielen Stellen die Tiefe, um Verständnis für die Welt und die Kultur zu entwickeln.
Oh, und was mir noch einfällt. Die Fähigkeiten...
Ich habe die meisten bis zum Schluss nicht wirklich kapiert. Auch da hätte es geholfen, sie näher zu erläutern, statt bloß mit ihren Bezeichnungen/Namen um sich zu werfen.

Insgesamt betrachtet...gute Geschichte, bietet Wendungen (die mich persönlich nicht überrascht haben, aber trotzdem super in die Story passten) und ist angenehm zu lesen, auch wenn ich mich doch ziemlich konzentrieren musste und es stellenweise echt verwirrend war.
Trotzdem spricht absolut nichts dagegen, es nicht zu lesen.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Enttäuschend

Das Reich der Schatten, Band 1: Her Wish So Dark (High Romantasy von der SPIEGEL-Bestsellerautorin von "One True Queen")
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Nach dem zweiten Band von "One True Queen", mit dem ich etwas zu kämpfen hatte, war ich mir unsicher, ob ich es wagen sollte, mich an das neuste Buch der Autorin zu wagen.

Dementsprechend ging ich mit ...

Nach dem zweiten Band von "One True Queen", mit dem ich etwas zu kämpfen hatte, war ich mir unsicher, ob ich es wagen sollte, mich an das neuste Buch der Autorin zu wagen.

Dementsprechend ging ich mit keinen hohen Erwartungen in die Geschichte hinein, um dann festzustellen, dass ich trotzdem zu hoch angesetzt habe.



Zum einen hatte ich Probleme mit den Figuren, die mir sehr sprunghaft und blass vorkamen und teilweise genau das Gegenteil von dem taten, was sie zuvor bemängelt oder gesagt haben.

Bestes Beispiel: Laire "hetzt" fast schon, weil ach so wenig Zeit bleibt, um im Nachhinein gemütlich durch die Gegend zu schlendern und genau diese "wertvolle Zeit" zu verschwenden.

Ich habe die Protagonistin von Anfang an als eher schüchtern wahrgenommen. Zwischenzeitlich kamen dann Momente, in denen ihre Persönlichkeit eine 180° Wendung gemacht hat.

Die Magiesache war ein Mysterium für sich, weil sich mir absolut nicht erschließt, wie Laire ganz plötzlich, ohne jegliches Training mit ihr umgehen konnte.



Der nächste Schwachpunkt war die Handlung an sich.

Ich hatte das Gefühl, in der Zeitschleife einer unendlichen Reise gefangen zu sein, bei welcher manchmal Kämpfe eingebaut wurden, damit überhaupt mal was passiert.

Zudem ist die Geschichte voller unlogischer Lücken (die ich allerdings nicht aufführen werde, um Spoiler zu vermeiden), welche überhaupt keinen Sinn ergeben, vollkommen egal, wie lange man darüber nachdenkt.

Ich hatte während des Lesens tausende Fragezeichen über dem Kopf schweben, hatte ständig den Gedanken, als würde eine Vorgeschichte fehlen, um Dinge zuordnen und verstehen zu können.

Und leider, leider hatte ich wirklich Schwierigkeiten, mir die Welt gednaklich

vorzustellen, was für mich bei einem Fantasyroman ein absolutes No-Go ist.

Egal wie ich die Beschreibungen drehte und wendete, es entstand kein stimmiges Bild, mit dem ich etwas anfangen konnte.



Dann nach langatmigen 450 Seiten (wahrscheinlich mehr), kam endlich etwas Spannung rein und einige Fragen konnten tatsächlich beantwortet werden.

Für mich eindeutig zu spät.

Der Plottwist war meines Erachtens nach überhaupt nicht nachvollziehbar und sehr weit hergeholt — besonders, wenn man diverse Umstände betrachtet.

Der Grund für diese Wendung war zu normal, als dass man sich solche Umstände machen würde.

Ich hatte den Eindruck, dass das Buch irgendwie fertig werden musste und bloß nach einem Weg gesucht wurde, den Leser größtmöglich zu schockieren, damit er auch Band 2 kauft.



Insgesamt für mich leider eine Enttäuschung auf ganzer Linie, weil man einfach so viel mehr aus der Story hätte herausholen können, da eine gute Grundidee vorhanden war, welche allerdings recht schnell verloren ging.

Nicht das schlechteste Buch, das ich jemals gelesen habe, doch um mich zu überzeugen fehlte zu viel.

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Nicht mit Band 1 zu vergleichen

Celestial City - Akademie der Engel
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Nach Band 1, der mir überraschend gut gefallen hat, war ich extrem gespannt auf Band 2 (der zugegeben auf den ersten Blick seltsam dünn erscheint).
Ich wollte mich entspannt zurücklehnen, wieder in die ...

Nach Band 1, der mir überraschend gut gefallen hat, war ich extrem gespannt auf Band 2 (der zugegeben auf den ersten Blick seltsam dünn erscheint).
Ich wollte mich entspannt zurücklehnen, wieder in die Story abtauchen und mit den Charakteren mitfiebern.
In einem der Punkte habe ich recht behalten.
Ich konnte mich tatsächlich beim Lesen entspannen, weil der Schreibstil so unfassbar angenehm und leicht war.
Doch leider...ist es alles.
Mir ist bewusst, dass es bei Buchreihen oft zu der "Teil-2-Krankheit" kommt.
Trotzdem habe ich nicht damit gerechnet, dass der Abstand zwischen dem ersten Band und diesem hier dermaßen groß sein wird.
Ich weiß nicht, was passiert ist, aber die Entwicklungen und Geschehnisse in diesem Buch waren absolut enttäuschend.
Auch das Verhalten der Figuren entwickelte sich in eine anstrengende, nervige und von Augenzwinkern geprägte Richtung, wodurch man kaum jemanden ernst nehmen konnte.
Hinzu kamen Stellen, die alles völlig ins Lächerliche gezogen haben. Andere dagegen waren komplett überflüssig und wirkten wie ein schlecht gesetzter Seitenfüller.
Zudem die Zeitsprünge, durch die man stellenweise den Überblick verloren hat. Bei einigen Momenten hatte ich durch diese Sprünge den Eindruck, als würde etwas angeblich wichtiges, innerhalb von Minuten abgefrühstückt worden sein und längst in Vergessenheit geraten ist, während ich noch am Grübeln war, was diese Stelle zur Handlung beigetragen hat.
Besonders, wenn man bedenkt, dass ich oft das Gefühl hatte, dass das eigentliche Ziel der Reihe völlig aus den Augen verloren wurde.

Am meisten gestört hat mich aber der Heldenkomlex der lieben Protagonistin.
In ihrer Position sollte sie auf ihre Vorgesetzten hören, ihre Befehle befolgen, um Gefahren aus dem Weg zu gehen, gegen die sie mit ihren Fähigkeiten (noch) nicht ankommt. Eigentlich logisch.
Aber nein! Was wäre Brielle bloß für eine Protagonistin, wenn sie nicht ihren eigenen Kopf durchsetzen würde, mit "Glück" gesegnet wäre und alles machen dürfte, wozu sie Lust hat? Natürlich ohne irgendwelche Konsequenzen nach sich zu ziehen.
Und genau das passierte immer und immer wieder, was mir wirklich den Spaß am Lesen genommen hat.
Ich habe mindestens genauso oft den Kopf geschüttelt wie die Charaktere in diesem Buch gezwinkert haben — Spoiler: Sehr oft.

Insgesamt bin ich echt enttäuscht von dem Buch, obwohl mit Band 1 ein extrem guter Grundstein gelegt wurde.
Selbst der Cliffhanger am Ende motiviert mich nur halbwegs, mir das dritte Buch anzuschaffen, weil ich befürchte, dass sich nichts an den Entwicklungen ändern wird.
Sehr schade, weil die Idee an sich super ist.

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Ziemlich gelungen.

Darling Rose Gold
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Zunächst sei gesagt:
Der Schein kann trügen.
Was von außen nach einer kitschigen Liebesschnulze aussieht und mit der Bezeichnung "Roman" betitelt wird, ist in Wahrheit ein mitreißender Psychothriller, ...

Zunächst sei gesagt:
Der Schein kann trügen.
Was von außen nach einer kitschigen Liebesschnulze aussieht und mit der Bezeichnung "Roman" betitelt wird, ist in Wahrheit ein mitreißender Psychothriller, in dem ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Mutter und Tochter verbaut ist.

Ich muss wirklich sagen, das Buch hat mich überrascht. Auch wenn mir ziemlich schnell klar wurde, wer eigentlich der "Böse" in der Geschichte ist, kam am Ende ein weiterer Twist, der alles so viel abgedrehter und besser gemacht hat, als ich mir vorstellen könnte.
Ja, man könnte sagen, dass das Konzept des Buches völlig übertrieben ist, aber mir persönlich hat es ziemlich gut gefallen.

Richtige Sympathie zu beiden der Protagonisten konnte ich zwar nicht aufbauen, aber das ändert nichts daran, dass die beiden gut ausgearbeitet waren und ihre Gedanken ungefiltert wiedergegeben wurden. Vollkommen egal, wie drastisch diese waren. Und genau das hat den Reiz ausgemacht.

Die Handlung an sich wird aus zwei Perspektiven geschildert. Patty, die ihre Geschichte in der Gegenwart erzählt, und Rose Gold, deren Zeitlinie in der Vergangenheit spielt, sich aber immer weiter annähert.
Dadurch bekommt man einen Eindruck, wie die Zeit für Rose Gold war, als Patty im Gefängnis saß. Auch da zeigen sich diverse Probleme, welche schließlich zu einem großen Ganzen führen. Inklusive einem "dezenten" psychischen Knacks.

Das Buch an sich lässt sich gut lesen. Stellenweise sogar richtig gut. Aber obwohl der Spannungsbogen von Anfang an recht hoch war, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Bedürfnis, umbedingt wissen zu wollen, wie es ausgeht. Das kann aber durchaus an mir liegen.
Nichtsdestotrotz ist es ein wirklich gelungenes Buch — das fälschlicherweise als "Roman" eingeordnet wurde. Es ist ein Psychothriller durch und durch.
Ich hatte sehr viel Freude daran, es zu lesen, doch so richtig umhauen konnte es mich nicht. Da hat mir ein kleiner Funke gefehlt, um die Geschehnisse noch weiter auf die Spitze zu treiben.
Aber wie gesagt: Es liegt an mir und nicht an dem Buch.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Ein normaler NA-Roman

Breakaway
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Ich war unfassbar gespannt auf das Buch, konnte es kaum erwarten, einen NA-Roman zu lesen, der tatsächlich in Deutschland spielt. Das Ausland ist in diesem Genre bekanntlich sehr beliebt.
Ich habe gehofft, ...

Ich war unfassbar gespannt auf das Buch, konnte es kaum erwarten, einen NA-Roman zu lesen, der tatsächlich in Deutschland spielt. Das Ausland ist in diesem Genre bekanntlich sehr beliebt.
Ich habe gehofft, dass sich die Story von anderen Büchern abheben würde.
Doch außer dem Handlungsort ist mir leider nichts aufgefallen, das ich eine lange Zeit über in Erinnerung behalten werde.
Es handelte sich um eine normale Story, bei der mir leider der ausschlaggebende Funke gefehlt hat, um das gewisse Prickeln in mir auszulösen, das mich dazu bringt, umbedingt weiterlesen zu wollen.
Das Buch ließ sich leicht lesen, keine Frage. Doch ich hatte das Gefühl, dass die Story nicht ganz ausgereift war.

Anfangs wird man mitten rein geschmissen, was an sich ziemlich gut ist. Jetzt kommt das erste Aber:
Diese Geheimniskrämerei ist für mich persönlich viel zu lang gestaltet, wodurch sich die Handlung zieht und nicht wirklich zu etwas führt. Stellenweise laufen alle Dinge auf ein und das selbe hinaus.

Das zweite Aber ist die Liebesgeschichte.
Die Gefühle kamen nicht an, konnten mich nicht mitreißen.
Ich habe das Buch eine Zeit sacken lassen und kann immernoch nicht nachvollziehen, weshalb sich die Charaktere ineinander verliebt haben — besonders in diesem unfassbar kurzen Zeitraum.

Lia gab rein gar nichts über sich preis, war zurückhaltend, manchmal sogar abweisend.
Und Noah...je weiter das Buch voranschritt, desto öfter fragte ich mich, was Lia an ihm findet. Charakterentwicklung dezent in die falsche Richtung oder eine multiple Persönlichkeitsstörung.
Er verstrickte sich immer mehr in Widersprüche, rastete grundlos aus und immer hat es Lia abbekommen.

Und leider, leider wurden mir beide Protagonisten mit jedem Kapitel unsympathischer.
Ganz anders als die Nebenfiguren, die absolut genial waren.

Was mir wahrscheinlich am meisten "den Boden unter den Füßen weggerissen hat" (im negativen Sinne) war tatsächlich das Fazit der gesamten Geschichte.
Ich möchte nicht spoilern, deshalb versuche ich, es möglichst stumpf zu umschreiben:
Konsequenzen und Wertvermittlung.
Das lasse ich einfach mal so stehen.

Insgesamt würde ich das Buch eher im Mittelfeld ansiedeln. Es lässt sich leicht lesen, hat einen ganz besonderen — wie nennt man es noch gleich? — magischen Moment, doch leider war es auch alles.
Es ist ein New Adult Buch wie jedes andere auch und deshalb bin ich etwas enttäuscht darüber.
Solider Durchschnitt mit einem Griff in die Klischee-Kiste, um für Drama zwischen den Protagonisten zu sorgen.
Schade, aber leider wahr.

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