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Veröffentlicht am 25.02.2019

Ein Gesang der in die Tiefe geht

Der Gesang der Bienen
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"Der Gesang der Bienen" von Ralf H. Dorweiler ist ein historischer Roman deren Handlung im Jahr 1152 spielt.
Klappentext:
A.D. 1152: Als Zeidler streift Seyfried durch den Schwarzwald und erntet Honig ...

"Der Gesang der Bienen" von Ralf H. Dorweiler ist ein historischer Roman deren Handlung im Jahr 1152 spielt.
Klappentext:
A.D. 1152: Als Zeidler streift Seyfried durch den Schwarzwald und erntet Honig und Wachs von wilden Bienenvölkern. Als seine Frau zum Tode verurteilt wird, bricht er auf der Suche nach Beistand zum Kloster Bingen auf. Er findet es in heller Aufregung vor, denn die gelehrte Äbtissin Hildegard hat sich mit ihrer direkten Art Feinde innerhalb und außerhalb der Klostermauern geschaffen. Sie knüpft ihre Hilfe an schier unerfüllbare Bedingungen, die Seyfried bis vor den frisch gekrönten König Friedrich I. führen.

Zum Inhalt:
Der Zeidler Seyfried hat sein Glück mit seiner Frau Elsbeth gefunden, nachdem er einen schweren Schicksalsschlag erleben musste, ist er wieder glücklich. Doch die schrecklichen Erinnerungen lasten oft schwer auf ihn. Zusammen mit ihren drei Kindern leben sie im beschaulichen Münstertal. Während Seyfried seiner Arbeit als Zeidler nachgeht und seine Tochter Anna in diese einweiht, ist Elsbeth für den Haushalt des Zeidler - Hofes zuständig. Liebevoll erzieht sie ihre Kinder, geht aber durch ihr Wissen noch einer anderen Tätigkeit nach. Sie ist Heilerin und in der Lage Menschen zu helfen die erkrankt sind. Ihr Vater ist Apotheker, sie hat ihm oft geholfen und hat so viel Wissen erlangt. Sie hilft Kranken mit voller Hingabe.
Eines Tages kommt ein Medicus und lädt ein schwer krankes Mädchen ab, damit Elsbeth ihr hilft. Ohne jegliche Ahnung, wer diese junge Frau ist, kümmert sie sich um sie.
Allerdings beginnt damit das große Unheil. Elsbeth wird zum Tode verurteilt und nur Seyfried kann es schaffen, das Todesurteil noch abzuwenden. Ihm bleiben nur wenige Tage um den Beistand von Hildegard von Bingen zu erlangen. Er macht sich auf den langen Weg nach Bingen, wo Hildegard gerade ihr neues Kloster errichtet, um schnellstmöglich seine Bitte an die Äbtissin richten zu können.
Nur ganz so einfach, wie Seyfried sich das vorstellt, ist das ganze Unterfangen nicht. Hildegard von Bingen verlangt als Gegenleistung für ihre Hilfe von Seyfried schier Unglaubliches. Sie trägt im immer wieder neue Aufgaben auf, und dabei rennt Seyfried die Zeit davon.
Er ist ständig in Sorge um Elsbeth, wird er es rechtzeitig schaffen? Aber auch die Angst um seine Kinder treibt in ständig an, nicht aufzugeben.

Meine Meinung:
Für mich ist bei historischen Romanen nicht nur die eigentliche Handlung wichtig, sondern auch ob die historischen Hintergründe gut recherchiert sind und in die Geschichte mit eingeflochten sind. Dies ist dem Autor meines Erachtens ausgezeichnet gelungen. Während man die Familie von Seyfried immer besser kennen lernt, erfährt der Leser auch viele Fakten um die Zeit Hildegards.
Der Schreibstil ist grandios, man erlebt die Protagonisten sehr real. Die Schauplätze sind bildlich beschrieben, so daß ich das Gefühl hatte die Charaktere auf ihren Wegen zu begleiten.
Der Spannungsbogen baut sich immer weiter auf, was den Lesespaß steigerte und ich ungehalten war. Ich musste unbedingt erfahren, ob es Seyfried gelingen wird seine Frau zu retten und ob die Familie wieder vereint sein kann.
Der Titel " Der Gesang der Bienen" spielt eine wichtige Rolle und ist gut gewählt. Man erfährt einiges über die Arbeit der Zeidler, über das Bienensterben ( was auch heute noch ein großes Thema ist) und das Bienenlied, welches Seyfried und Elsbeth ihren Kindern von klein auf an vorgesungen haben. Es spendet Trost und Zuversicht. Das alles überlagert aber nicht die Handlung, sondert fließt sachte mit ins Geschehen ein.
Für alle Fans von historischen Romanen, kann ich nur eine Leseempfehlung aussprechen. Er ist wunderschön und spannend zugleich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Stil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 21.01.2019

Ein packender zweiter Teil der Familiensaga

Gut Greifenau - Nachtfeuer
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"Nachtfeuer" ist der zweite Teil der Gut Greifenau- Trilogie.

Ohne Unterbrechung gehen die Geschehnisse auf dem Gut und deren Bewohnern dort weiter, wo der erste Teil geendet hat.

1914, der erste Weltkrieg ...

"Nachtfeuer" ist der zweite Teil der Gut Greifenau- Trilogie.

Ohne Unterbrechung gehen die Geschehnisse auf dem Gut und deren Bewohnern dort weiter, wo der erste Teil geendet hat.

1914, der erste Weltkrieg hat begonnen und nimmt ein ungeahntes Ausmaß an. Waren zu Beginn noch viele der Überzeugung, in ein paar Wochen wären die Soldaten wieder zu Hause um ihren gewohnten Leben nachgehen zu können, sieht es nun Ende 1914 nicht mehr danach aus.

Alles was einmal war, gibt es nicht mehr. Für jeden beginnt ein Leben der Entbehrung. Nur auf dem Gut lebt man den gewohnten Lebenstil weiter. Feodora verschwendet, ebenso wie Adolphis das Geld für Luxus. Ohne Konstantin seine Unterstützung, der zuvor das Gut geleitet hat, wirtschaftet Adolphis es in den Ruin. Als Konstantin, nach einer schweren Kriegsverletzung, zum Genesungsurlaub nach Hause kommt, muss er erfahren, dass das Gut schon hoch verschuldet ist.

Nach wie vor versucht er erfolglos, sich mit Rebecca zu versöhnen. Sie behart auf ihren Standpunkt, von Konstantin belogen und betrogen worden zu sein. Doch es kommt ein Moment, in dem sie vielleicht ihre Entscheidung in Frage stellt.

Alexander bekommt sein Einberufungsbescheid und versucht mit aller Macht, diesem zu entgehen. Es ist ein gewagter und schmerzvoller Entschluss um nicht an die Front zu müssen. Doch ist es mehr als nachvollziehbar, wenn ein junger Mann den Grauen des Krieges nicht gegenüber stehen möchte.

Katharina kämpft weiterhin gegen die Vermählung mit Ludwig von Preußen an. Unerbittlich sorgt Feodora dafür, dass ihre Tochter nicht ihren eigenen Weg gehen kann, denn nur eins zählt für sie......Macht, Geld und die Vorzüge, die diese Hochzeit für das Gut mit sich bringen würde.

Nikolaus zweifelt nach dem erlebten, ob es noch sein Krieg ist, auf den er sich so gefreut hatte. So viel Tote und Schwerverletzte muss er sehen. Überall nur noch Blut, Schrecken und Grauen. Doch ist ihm diese Erkenntnis ernst, oder findet er weiterhin Gefallen am Krieg.

Eigentlich ist es keine richtige Familie. Wie schon im ersten Band, nimmt kaum einer Anteil am Leben des anderen. Nur die Geschwister Katharina und Alexander halten zueinander. Sie sind wie Verbündete die einander helfen.

Bei den Bediensteten geschieht ebenfalls sehr viel. Auch an ihnen zieht der Krieg nicht spurlos vorbei.

Albert kommt seinem Ziel etwas näher, zu erfahren wer seine Mutter ist. Doch sinnt aber weiterhin auf Rache für Wittekind. Er macht sich auf dem Gut unentbehrlich, denn auch er möchte nicht an die Front.

Dann ereignen sich noch dramatische Ereignisse, die unter dem Deckmantel des Schweigens gehalten werden.



Meine Meinung:

Wie schon im ersten Teil " Abendglanz", hat es die Autorin wieder geschafft mich mit zu reißen. Eindrucksvoll hat Hanna Caspian es geschafft, die Geschichte der Grafen-Familie mit den historischen Fakten des ersten Weltkrieg, in den Handlung einzubinden. Der Schreibstil ist spannend, und temporeich, aber auch sehr gefühlvoll und an vielen Passagen sehr berührend.

Durch die erstklassigen Recherchen, erfährt der Leser, welches Leid die Zivilbevölkerung erlitten hat. Wie es zu den Aufständen der Bolschewisten in Russland gekommen ist und welchen Verlauf der Krieg, zur Zeit der Erzählung, genommen hat. Und das, ohne die Geschichte damit zu überlagern.

Was mir ebenfalls gefällt ist, dass die Charaktere der Protagonisten so unterschiedlich und real dargestellt werden.

Ein spannungsgeladener historischer Roman, der mich wieder beeindruckt hat. Ich freue mich, dass der dritte Teil der Familiensaga schon am 1. Februar 2019 als E-Book erscheint.

Also, ich bin gespannt, ob die Autorin den Wünschen und Träumen der Protagonisten nachgibt, oder ob einigen noch Steine in den Weg gelegt werden. Vor allem hoffe ich, dass alle gesund den Krieg überleben, auch wenn es nicht immer ein Happyend geben kann. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Veröffentlicht am 01.12.2018

Die Hoffnung darf nie versiegen

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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Die Schwestern vom Kudamm, Jahre des Aufbaus, ist ein historischer Roman der über die Widrigkeiten, Kämpfe, Hoffnungen und Zuversicht, der Nachkriegsjahre berichtet.

Es ist der Auftakt der großen 50er-Jahre-Trilogie ...

Die Schwestern vom Kudamm, Jahre des Aufbaus, ist ein historischer Roman der über die Widrigkeiten, Kämpfe, Hoffnungen und Zuversicht, der Nachkriegsjahre berichtet.

Es ist der Auftakt der großen 50er-Jahre-Trilogie von Bestseller-Autorin Brigitte Riebe.

Beginnend im Mai 1945, die Stunde Null ist gekommen, die Besatzungsmächte ziehen in Deutschland ein und ab da beginnt die große Unsicherheit der Bevölkerung. Zuvor noch voller Zuversicht, dass ab jetzt alles nur noch besser werden kann, müssen sie erkennen, dass nun die schlimmsten Jahre nach Kriegsende kommen werden. Viele beschrieben die Zeit, schlimmer als den Krieg.

Die drei Schwestern Rike, Silvie und Florentine stehen vor den Ruinen ihres einst so glamourösen Kaufhauses, welches ihr Vater mit einem Freund in den Vorkriegs-Jahren mit Pauken und Trompeten eröffnet hatten.

Doch jetzt liegt Berlin in Schutt und Asche, was also tun? Rike, die älteste der Schwestern verwendet all ihre Kraft darauf, die restliche Familie beieinander zu halten. Der Vater befindet sich in russischer in Gefangenschaft und ihr Bruder gilt als verschollen. Ihre Villa, in der sie gelebt haben, verlieren sie an die russischen Besatzer. Im Garten liegt der Familienschatz verborgen, doch an den kommen sie nicht ohne entdeckt zu werden ran. Von da an beginnt der Kampf ums Überleben und der Wunsch, irgendwann einmal ein neues Kaufhaus zu eröffnen.

Sie gehen als Trümmerfrauen arbeiten, lassen sich allerlei Ideen einfallen um einen Neubeginn zu schaffen. Rike wahr so weitsichtig und hatte zwei Nähmaschinen versteckt, mit denen die Frauen, gemeinsam mit einer Freundin die so dringend benötigte Kleidung zu schneidern.

Alle bringen sich in den Überlebenskampf ein. Flori, die kleinste kann wunderbar zeichnen und entwirft die Modelle. Silvie entwickelt sich zu einer wahren Händlerin und kann die Familie durch Geschäfte auf dem Schwarzmarkt über Wasser halten. Nicht nur das, sie besorgt auch Dinge die besonders benötigt werden.

Flori ihre Mutter, zuvor verzweifelt und kraftlos, in ihrer Trauer um ihren geliebten Mann völlig verloren, wächst als Trümmerfrau über sich hinaus.

So bringen sich alle ein, um ein halbwegs menschliches Überleben möglich zu machen. In dieser Zeit, keimen immer mehr die Hoffnungen auf eine neue gute Zukunft auf. Auch wenn Rückschläge, Hunger und Kälte die nächsten Jahre bestimmen werden, gibt es große Zuversicht, denn Rike erhält ganz unverhofft einen Brief aus der Schweiz.



Meine Meinung:

Die Autorin Brigitte Riebe hat mit dem Auftakt der Trilogie " Die Schwestern vom Kudamm" ein kleines Wunderwerk vollbracht. Der Schreibstil bringt einen sehr einfühlsam aber auch mit einer harten Realität in die schwere Zeit der Nachkriegsjahre. Sehr bildlich beschreibt sie die unterschiedlichen Charaktere der Protagonisten, die so viel Leid und Angst durchleben mussten.

Auch zeigt die Autorin, dass es gerade in dieser schweren Zeit notwendig war, seine Hoffnung, Träume und Wünsche, nicht aus den Augen zu verlieren. Das der Zusammenhalt mehr als wichtig war, jeder muss für jeden da sein. Ihn trösten und wieder aufbauen und die wenigen glücklichen Momenten genießen um daraus neue Kraft schöpfen zu können.

Diese Zeit möchte man nicht noch einmal erleben müssen. Aber dieser Roman zeigt dem Leser, dass es sich lohnt für seine Zukunft zu kämpfen, egal welche Widrigkeiten sich einem entgegen stellen.

Absolute lesenswert.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Spannender Auftakt einer Familien-Saga

Gut Greifenau - Abendglanz
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Downton Abbey in Hinterpommern von 1913 bis 1919 , genau das trifft auf "Gut Greifenau- Abendglanz" zu.
Mit dem ersten Band der Gut Greifenau- Reihe, beginnt die Familiensaga von der Familie von Auwitz-Aarhayn ...

Downton Abbey in Hinterpommern von 1913 bis 1919 , genau das trifft auf "Gut Greifenau- Abendglanz" zu.
Mit dem ersten Band der Gut Greifenau- Reihe, beginnt die Familiensaga von der Familie von Auwitz-Aarhayn und deren Angestellten, sowie allen Schichten der damaligen Zeit.
Der Patriarch des Gutes ist verstorben und Adolfphis muss die Nachfolge antreten. Doch zeigte er noch nie großes Interesse daran wie ein Gut bewirtschaftet wird. Eher interessieren ihn und seine Frau die schönen Dinge des Lebens, Hauptsache es ist immer genug Vermögen vorhanden.
Adolfphis sein ältester Sohn Konstantin, ist da ganz anders. Er würde gerne alles in die Hand nehmen und dem Fortschritt folgen der zu dieser Zeit seinen Aufschwung erlebt. Doch er kämpft mit seinem Vorhaben gegen Windmühlen, ist man bis dato doch mit dem Altbewährten gut gefahren.
Als Konstantin sich in die neue Dorflehrerin Rebecca verliebt, kommt ein großes Problem hinzu. Rebecca ist nicht von Adel und somit ist so eine Beziehung in dieser Epoche undenkbar. Immer mehr muss er sich mit dem Standesdünkel auseinander setzen, denn im wäre es egal welchen Stand seine Frau des Herzens hat.
Doch das sehen seine Eltern anders. Dies bekommt auch das Nesthäkchen Katharina mit ihren zarten zwölf Jahren zu spüren. Ihre Mutter hat großes mit ihr vor, sie will Katharina in den hohen Stand verheiraten. Nur hat sie nicht mit dem eigenen Willen und Wünschen ihrer Tochter gerechnet.
Der sechsenjährige Sohn Alexander, hat ebensowenig die nicht die Chance sein Leben, welches er sich wünschen würde, zu leben.
Zwei weitere Kinder sind schon unter Dach und Fach. Nikolaus strebt eine Militär- Karriere an und kann es nicht erwarten in den ersten Weltkrieg zu ziehen. Und Anastasia ist reich verheiratet worden, aber zumindest glücklich.
Wie es im Adel üblich gewesen war, war den Kindern dieser Familien das Leben vorbestimmt. Kein Wunder, dass es immer mehr zu Reibereien zwischen den Eltern und Kinder kommt.
Während die feine Herrschaft es sich gut gehen lässt und im Reichtum schwimmt, müssen die Angestellten des Gutshauses mit Ungerechtigkeiten zurecht kommen. Sie leisten zwölfstunden Tage, werden dafür gering entlohnt und bekommen nur einen Nachmittag in der Woche frei.
Dann gibt es noch einen geheimnisvollen Mann, der eine Stelle als Kutscher angenommen hat. Einer der Protagonisten, der mir sehr sympathisch gewesen ist. Er hat ein großes Geheimnis, er ist in einem Heim aufgewachsen, ohne je erfahren zu haben, wer seine Eltern sind. Er wird alles geben um dem Geheimnis seiner Herkunft auf die Spur zu kommen.
Diese Ungerechtigkeit schreit zum Himmel. In Europa fängt es an zu brodeln, so kann es nicht weitergehen und die Ungerechtigkeit muss ein Ende haben. Doch dann bricht der erste Weltkrieg aus. Viele waren damals der Überzeugung, dass der Krieg in ein paar Wochen gewonnen wäre und alles dann weiter seinen gewohnten Gang geht.
Doch wie führt man ein Gutshof wenn die Männer in den Krieg gerufen werden. Wer soll alles aufrecht halten.
Ich glaube die Familie von Auwitz-Aarhayn könnte noch tief fallen und wird es in der Zukunft schwer haben.
Meine Meinung:
Der Autorin Hanna Caspian ist mit "Gut Greifenau-Abendglanz" ein furioser Start der Familien- Saga gelungen. Auch wenn die Protagonisten fiktiv sind, so ist der Roman mit fundierten historischen Hintergründen gespickt, welche sehr interessant mit in das Geschehen eingreift.
Der Schreibstil hat mir besonders gut gefallen, denn ich fühlte mich in die damalige Zeit versetzt. Sie war spannend und interessant. Gleichzeitig konnte man den bevorstehenden Umbruch förmlich spüren. Die Unzufriedenheit der Angestellten und die daraus resultierenden Gemeinheiten untereinander, blieben natürlich auch nicht aus. Das hat die Autorin ebenfalls, wie das Familienleben, sehr real übermittelt.
Der Spannungsbogen wird stetig bis zum Ende aufgebaut, so daß ich ganz erschrocken war, als ich dann am Ende angekommen bin. Zum Glück dauert es nicht lange bis der zweite Teil der Saga erscheint. Somit muss man nicht lange warten und das gelesene ist einem noch gut im Gedächtnis.
Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt und freue mich , wenn ich noch mehr über den Werdegang der Familie und aller Beteiligten erfahren kann.
Für Fans historischer Romane über die Zeit des Adels kurz vor dem ersten Weltkrieg, ist dieses Buch eine Empfehlung wert.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Eine Reise in die Welt der schönen Bilder

Die Fotografin - Am Anfang des Weges
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" Die Fotografin" von Petra Durst-Benning ist ein historischer Roman von den Anfängen und Revolution der Fotografie, die eine Frau ihre ganze Leidenschaft schenkt.
Minna Reventlow, genannt Mimi, muss sich ...

" Die Fotografin" von Petra Durst-Benning ist ein historischer Roman von den Anfängen und Revolution der Fotografie, die eine Frau ihre ganze Leidenschaft schenkt.
Minna Reventlow, genannt Mimi, muss sich in der Männerwelt behaupten und begibt sich auf einen gewagten Weg als Wanderfotografin. Ihre Leidenschaft hat sie von ihrem geliebten Onkel Josef, der als Wanderfotograf schon seit vielen Jahren durch die Lande zieht. Als Kind hat sie das Schöne in der Bildgebung erkannt und hat gegen alle Bedenken der Eltern eine Ausbildung als Fotografin absolviert.
Als sie schon einige Jahre erfolgreich unterwegs ist und sich einen Namen gemacht hat, glaubt sie am Ziel angekommen zu sein. Doch dann erreicht sie ein beunruhigender Brief der Mutter. In dem bittet Amelie Reventlow ihre Tochter, nach Laichingen in die schwäbische Alb zu reisen, um nach ihren Onkel zu schauen, der vor Monaten an einer Lungenentzündung erkrankt war.
Dort angekommen muss sie erkennen, dass der Aufenthalt bei ihrem Onkel nicht mit ein paar Tagen abgetan ist, da der Gesundheitszustand des Onkels sehr beängstigend ist.
Josef ist vor Jahren seiner gefundenen großen Liebe gefolgt und hat sie in Laichingen niedergelassen und ein Fotoatelier eröffnet. Doch seine Liebe ist gestorben, so ist er auf sich allein gestellt.
Als Mimi nach einiger Zeit des Bangens die erschütternde Diagnose des Arztes hört, entschließt sie sich, ihren Onkel zu pflegen. Sie hat das Atelier wieder auf Vordermann gebracht und möchte den Laden führen. Manches Mal kommen jedoch auch kleine Zweifel in ihr auf, wie ihr weiteres Leben auf Wanderschaft aussehen wird. Zum Freundschaften schließen ist nie genügend Zeit, wie soll sie da noch einen Mann für die Liebe finden?
Die Menschen in Laichingen sind sehr arm um ihr hart erarbeitetest Geld für eine Fotografie auszugehen. Und die Oberschicht steht Mimi skeptisch gegenüber. Denn sie ist eine Frau der Moderne und fotografiert nicht alt hergebracht. Sie möchte ihren Bildern Leben einhauchen. Bisher ist sie damit sehr erfolgreich gewesen. Aber viele der Laichinger sehen dies als Gotteslästerung, sie wollen am Althergebrachten festhalten. Nur ein paar wenige sind von Mimi und ihrer Fotografi angetan.
Dann tritt ein Mann in ihr Leben. Dieser ist gegen alles Althergebrachte, hat aber seine ganz eigenen Ansichten. Werden die beiden sich verlieben? Können ihr die paar wenigen Menschen in Laichingen, die auf ihrer Seite sind helfen um das Eis zu brechen?



Meine Meinung:

Vom ersten Moment an habe ich mich in dieser schönen Geschichte aufgehoben gefühlt. Mimi Reventlow ist mir von Beginn an sympathisch gewesen und ans Herz gewachsen. Ist sie doch eine der Frauen, die sich zur damaligen Zeit gegen alle Vorurteile, eine Frau seie fehl am Platze bei ihrer Berufswahl in der Männerwelt. Denn sie konnte mit ihrem Enthusiasmus zeigen, dass dies nicht stimmt.
Die Autorin hat es mir mit ihrem herrlichen Schreibstil auch nicht schwer gemacht. Sehr detailgetreu beschreibt sie das Leben der Laichinger, ohne dabei die Geschichte damit zu überlagern. Es ist oft sehr emotional aber auch humorvoll. Petra Durst- Benning hat mir gezeigt wie glücklich ich mich schätzen kann in diesem Jahrhundert zu leben. Denn die alten Traditionen, wo Männer seit Generationen ihren Ahnen in ihrer Arbeit folgen und Frauen ein tristest Leben führen müssen, sind in ihrer Beschreibung kaum auszuhalten. Die Hoffnungslosigkeit der jungen Generation, in der sie gefangen sind, zeigt ein Bild der Trostlosigkeit. Aber ich hoffe auf ihre Kampfesmut, sich dem entgegen zu stellen, wo sie doch andere Vorstellungen vom Leben haben. Sie möchten mit den alten Traditionen brechen und das hat mich begeistert. Die Autorin beschreibt sehr bildlich, welchen Mut es bedarf sich dem entgegen zu stellen.
Auch die historischen Hintergründe sind spannend und informativ geschildert, was natürlich guten Recherchen zur Grundlage liegt.
Ich bin jetzt schon auf den zweiten Teil gespannt und kann es kaum erwarten die Fortsetzung zu lesen.
Ich spreche hiermit eine Leseempehlung aus, es Lohn sich auf jeden Fall, sich mit Mimi auf den Weg zu machen.