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Veröffentlicht am 15.05.2023

Ich habe mitgefühlt!

Gewitterleuchten
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Endlich geht es mit Gewitterleuchten von Anya Omah wieder zurück zu den drei Freundinnen in den Norden. Ich habe mich schon so auf dieses Buch gefreut, weil ich Regenglanz und Nebelschimmer so geliebt ...

Endlich geht es mit Gewitterleuchten von Anya Omah wieder zurück zu den drei Freundinnen in den Norden. Ich habe mich schon so auf dieses Buch gefreut, weil ich Regenglanz und Nebelschimmer so geliebt habe.

Schon das Cover von Gewitterleuchten hat mich gefesselt und begeistert. Es passt einigerseits so gut zur Geschichte und zur Reihe, hat aber durch die intensiven Farben auch eine sehr starke Anziehungskraft.

Die Spannung zwischen Aaron und Leo ist sehr stark und sie sind gefühlt wie Feuer und Wasser. Aber auf der anderen Seite gleichen ihre Unterschiede sich auf ganz charmante Weise auch wieder aus.

Aaron ist zu Beginn sehr arrogant und unnahbar. Ich hab die Anziehung zwischen ihm und Leo wirklich nicht kommen sehen. Aber natürlich steckt in beiden Figuren doch ein weicherer Kern, als man das zu Beginn vermutet und sie müssen so einige Entwicklungssprünge durchmachen.

Großer Fan war ich vom deutschen Setting. Ich liebe das bei New Adult Romance total. Die Geschichte spielt größten teils in Lüneburg und es hat mir sehr gefallen, die Stadt durch Leos Augen zu erleben. Und ich hab Lust, die Stadt selbst ausführlicher zu erkunden.

Auch Anyas Schreibstil war wieder mitreißend und emotional und bewegend. Ich habe mitgefühlt, mitgelitten und mitgeliebt und das mit ganzem Herzen.

Insgesamt muss ich sagen, dass Gewitterleuchten für mich aber doch der schwächste Band der Trilogie ist. Nebelschimmer ist bei mir ganz oben auf dem Treppchen, dicht gefolgt von Regenglanz. Das für euch zur Einordnung der drei Bücher.

Dennoch ist Gewitterleuchten von Anya Omah eine sehr intensive Liebesgeschichte, die ich euch gerne empfehle. Ihr müsst allerdings auf jeden Fall auch die ersten beiden Bände zuerst lesen.

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Veröffentlicht am 02.05.2023

Ich habs verschlungen!

Kein Horizont zu weit (Tales of Sylt, Band 1)
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Kein Horizont zu weit von Alexandra Flint hat so viele Kriterien erfüllt, die mich neugierig gemacht haben, dass ich es nicht lange ungelesen lassen konnte. Und dann hat es mir auch noch SO gut gefallen, ...

Kein Horizont zu weit von Alexandra Flint hat so viele Kriterien erfüllt, die mich neugierig gemacht haben, dass ich es nicht lange ungelesen lassen konnte. Und dann hat es mir auch noch SO gut gefallen, dass es innerhalb weniger Stunden verschlungen war.

Ich persönlich war leider noch nie auf Sylt, aber Alexandra Flint hat mir ihren Blick auf die Insel so eingehend nähergebracht, dass ich jetzt riesengroße Lust habe, die Insel selbst kennenzulernen.

Der erste Punkt, der mir richtig gut gefallen hat, sind die freundschaftlichen Beziehungen. Leni hat zwei Freundinnen, mit denen sie eine gesunde Beziehung auf Augenhöhe führt. Es ist einfach rundum wholesome, wie sich die drei jungen umeinander kümmern, füreinander da sind und auch über weite Entfernungen großen Anteil am Leben der anderen nehmen. Ich liebe das total, wenn in New Adult Liebesromanen so gesunde Freundschaften eine große Rolle spielen. Bin ich ein großer Fan von.

Dann mochte ich das Sylt-Setting. Richtig schön, das hatte ich ja eingangs schon beschrieben. Und vor allem fand ich auch cool, dass Leni eine Ausbildung zur Schiffsbauerin macht. Also einerseits finde ich, dass Ausbildungen in den gängigen Büchern wirklich unterrepräsentiert sind. Ein Studium ist einfach fancy und auch völlig ok, aber ich mochte diesen Aspekt hier sehr gerne. Damit konnte ich gut mitfühlen. Und die Wahl des Berufs ist ebenfalls sehr außergewöhnlich. Aber ich hatte das Gefühl, Alexandra Flint hat sich mit dem Schiffsbau eingehend beschäftigt. Ich fühlte mich mitgenommen. Ohne, dass es überfordernd und langweilend wirkte und so, dass ich aber auch noch etwas gelernt habe.

Und dann natürlich die Liebesgeschichte. Raffael und Leni erleben eine Mischung aus Second Chance-Romance und Enemies-to-Lovers. Zwei Tropes, die ich persönlich sehr gerne mag. Beide sind sehr verletzt und dementsprechend misstrauisch. Aber Alexandra Flint nimmt sich die Zeit, dass beide sich wieder neu kennenlernen und ihre Herzen auch erst mit der Zeit wieder öffnen.

Dieses Buch ist herzzerreißend, emotional und mit viel Fingerspitzengefühl geschrieben. Kein Horizont zu weit von Alexandra Flint ist echt ein Herzensbuch. Und ich freue mich jetzt schon so sehr auf die Folgebände!

Auch wenn es meine Meinung nicht mehr in irgendeine Richtung verändert, wollte ich dennoch noch das wunderschöne Cover von Kein Horizont zu weit ansprechen. Die Optik hat genau meinen Geschmack getroffen! Richtig schön und so passend.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Spannend, aber mit Längen...

The Players' Table – Wer nicht mitspielt, hat verloren
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Ich muss ja zugeben, The Players‘ Table von Jessica Goodman hat mich im ersten Augenblick an Elité erinnert. Eliteschule, Drama, ein Todesfall. Aber da ich die Serie schon ganz gerne geguckt habe (bis ...

Ich muss ja zugeben, The Players‘ Table von Jessica Goodman hat mich im ersten Augenblick an Elité erinnert. Eliteschule, Drama, ein Todesfall. Aber da ich die Serie schon ganz gerne geguckt habe (bis zur 2., oder war es die 3. Staffel?), machte mich das Buch auch schnell auf sich aufmerksam gemacht. So ein bisschen spannendes Drama unter Schülerinnen verschlinge ich ganz gerne.

Ich habe sehr schnell in die Geschichte hineingefunden. The Players‘ Table wird aus der Sicht von Jill erzählt. Zwischendurch erfährt man in Rückblenden mal Bruchstücke von den anderen Playern, oder den verschiedenen Mutproben, die einzelne Personen absolvieren mussten. Dabei wurde ich als Leserin unweigerlich in dieses Netz aus Lügen und Intrigen integriert und konnte gut und böse auch nicht mehr klar voneinander trennen.

Spannend, wie immer mal wieder die Stimmung kippte und sich der Blickwinkel veränderte. Da war ich quasi immer „gezwungen“ weiterzulesen, weil ich natürlich wissen wollte, wie sich alles aufdröselt.

Allerdings muss ich auch anmerken, dass es teilweise ganz schöne Längen gab, wo die Spannung spürbar abflachte und sich die Handlung nicht entwickelte. Das war dann etwas zäh, aber der Wunsch blieb, dass ich wissen wollte, der denn Shaila nun ermordet hat. Aber kleinere Straffungen hätten hier wahre Wunder bewirken können.

Auch das Ende entwickelt sich dann schlagartig recht schnell. Also zum Schluss wird der
die Täter*in plötzlich sehr deutlich und die Entwicklung ist abzusehen. Aber es fügt sich wirklich außerordentlich gut. Jedes Puzzleteil rutscht an seinen Platz und das hat beim Lesen wirklich Freude gemacht, das zu verfolgen.

Insgesamt eine spannende Idee und ich kann euch The Players‘ Table von Jessica Goodman empfehlen. Und nehmt die Längen in Kauf! Es wird auch wieder spannender und flüssiger! Und ich muss ja sagen, ich bin jetzt sehr gespannt auf die geplante Serie. Da soll ja wohl gerade etwas in Arbeit sein und ich glaube, dieser Stoff kann als Serie echt gut funktionieren.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.04.2023

Komplett anders als erwartet!

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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Auf The Man I never Met von Elle Cook bin ich vor allem durch das farbenfrohe Cover und die Beschreibung aufmerksam geworden. Das hat nach einer chaotischen und etwas verzwickten, aber lockeren Liebesgeschichte ...

Auf The Man I never Met von Elle Cook bin ich vor allem durch das farbenfrohe Cover und die Beschreibung aufmerksam geworden. Das hat nach einer chaotischen und etwas verzwickten, aber lockeren Liebesgeschichte geklungen.

Als ich das Buch dann in den Händen hielt, hat sich dieser erste Eindruck aber sehr schnell gewandelt.

Ich kann und möchte nicht spoilern, deshalb werde ich auf diese Wendung meines Eindrucks nicht genauer eingehen. Immerhin wollt ihr das Buch eventuell auch noch lesen… Aber The Man I Never Met ist sehr viel tiefgehender, dramatischer und emotionaler, als zu Beginn von mir erwartet. Es ist wirklich sehr viel mehr, als „nur“ ein lockerer Liebesroman.

Die Geschichte wird überwiegend aus Hannahs Perspektive erzählt. Dadurch bleibt Davey immer etwas blass und der abwesende Eindruck, der auch bei ihr entsteht, hat sich schnell auf mich übertragen. Es entstand keine richtige Verbindung. Erst später ändert sich das und das fand ich sehr wichtig. So konnte ich mich viel besser in ihn und seine Situation hineinversetzen. Ich konnte die Gefühle durchleben.

The Man I Never Met von Elle Cook ist ganz anders, als ich das zuerst erwartet hatte. Aber auf eine positive Art und Weise. Ich wurde überrascht und gefesselt.

Zwar muss ich sagen, das Ende war mir dann doch etwas zu dick aufgetragen, aber das ist meckern auf hohem Niveau. Teilweise gab es zwischendurch auch ein paar Längen und nicht alle Entscheidungen von Hannah und Davey konnte ich immer nachempfinden. Aber vor allem Hannah ist im Laufe der Geschichte gewachsen. Hat sich selbst wichtiger genommen. Es war ein langer Lernprozess.

Ich hoffe, auch wenn ich so viel um den heißen Brei herumreden musste, konnte ich euch neugierig machen. Das Buch lohnt sich wirklich! Schaut euch The Man I Never Met auf jeden Fall mal an, wenn ihr nach emotionalen Romanzen sucht.

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  • Cover
Veröffentlicht am 03.04.2023

Emotional und humorvoll

If This Gets Out
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If This Gets Out von Sophie Gonzales und Cale Dietrich machte mich vor allem durch das etwas kitschige Cover auf sich aufmerksam. So im Nachhinein, wo ich jetzt auch die Geschichte kenne, muss ich aber ...

If This Gets Out von Sophie Gonzales und Cale Dietrich machte mich vor allem durch das etwas kitschige Cover auf sich aufmerksam. So im Nachhinein, wo ich jetzt auch die Geschichte kenne, muss ich aber sagen, dass das Cover der englischsprachigen Ausgabe irgendwie besser passt.

Sophie Gonzales und Cale Dietrich werfen in ihrer Geschichte einen Blick hinter die Kulissen des Erfolgs. Vier sehr junge Menschen, die sich verstecken und verstellen müssen und deren wahre Charaktere die Welt eigentlich nicht kennt. Sie alle spielen Rollen, aber die Fassade wackelt zusehends. Tatsächlich muss ich sagen, dass die Jugendlichen teilweise schon älter wirkten, als in der Geschichte beschrieben. Wäre nicht immer mal wieder das Alter betont worden, dann hätten sie auch Anfang 20 sein können und nicht erst um die 18.

If This Gets Out erzählt von dem Weg, sich selbst anzunehmen, wenn die ganze Welt dir sagt, dass du das eigentlich nicht darfst. Dass es gefühlt tausend Gründe gibt, warum du nicht sagen und zeigen darfst, wer du bist. Es ist Schmerz, es ist Kampf, es ist Verzweiflung und Infragestellen. Sich selbst infragestellen. Ich habe total mitgefühlt, auch wenn ich an einigen Stellen doch dachte, dass man weniger naiv sein sollte.

Wahrscheinlich ist das aber aus einer sehr erwachsenen Perspektive gedacht. Jugendliche orientieren sich einfach noch sehr stark an Erwachsenen. Und gerade die vier Jungs aus der Boyband kennen es schlichtweg nicht anders, dass ihnen jemand sagt, was richtig und was falsch ist. Doch sie verspüren immer stärker den Wunsch nach Ausbruch und Selbstbestimmung. Das geht dann an mancher Stelle natürlich gehörig schief.

In ein, zwei Momenten war es mir ein Tick zu viel Drama und ich hätte mir mehr Gespräch und Austausch gewünscht. Und als Personen blieben die Charaktere für mich an einigen Stellen zu flach. Da wären ein paar mehr Infos schön gewesen, um die Konturen schärfer ziehen zu können.

Insgesamt ist If This Gets Out von Sophie Gonzales und Cale Dietrich ein emotionales und humorvolles Buch über einen wichtigen Prozess, wo ich mir an einigen Stellen aber mehr „Futter“ gewünscht hätte, um die Personen noch besser kennenzulernen und zu verstehen.