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Veröffentlicht am 09.07.2023

Diese Liebesgeschichte ist alles und noch viel mehr

Denn ohne Musik werden wir ertrinken
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Endlich Neues von Brittainy C. Cherry! Und dann sogar eine Rockstar-Romance! Mir war direkt klar, dass ich dieses Buch lesen muss, denn ein Liebesroman über Musik vereint so etwa alles, was ich liebe. ...

Endlich Neues von Brittainy C. Cherry! Und dann sogar eine Rockstar-Romance! Mir war direkt klar, dass ich dieses Buch lesen muss, denn ein Liebesroman über Musik vereint so etwa alles, was ich liebe. Die Idee von Rockstar-Romances gefällt mir sehr, doch muss ich zugeben, dass ich bisher noch nicht diese eine Rockstar-Romance gefunden habe, die mich wirklich überzeugen konnte. Aber vielleicht hat BCC das mit DENN OHNE MUSIK WERDEN WIR ERTRINKEN ja geschafft?

Beginnen wir einmal von vorne. Wovon handelt dieser Roman?
Hazel ist so ziemlich genau da aufgewachsen, wo niemand aufwachsen möchte. Inmitten der USA, in einem kleinen Dorf, umgeben von nichts als Armut und Drogen. Obwohl sie sich selbst gegen alles wehrt, wofür der Ort steht, stehen ihre Zukunftschancen schlecht. Sie greift daher nach jedem Strohhalm, der sich ihr bietet. Auch wenn das bedeutet, dass sie von morgens bis abends Schweineställe ausmisten und den arrogantesten Badboy der Gegend ertragen muss. Doch Hazel steht durch und erhält weit mehr als die Chance, ihrer düsteren Zukunft zu entfliehen. Denn besagter Badboy – Ian Parker – ist mindestens so stur wie Hazel selbst. Und sie haben noch einiges mehr gemeinsam. In der Musik finden sie eine Verbindung zueinander. Doch wie viel Belastung hält diese Verbindung aus?
Der Einstieg ins Buch ist… nun ja, definitiv ist er sehr außergewöhnlich. Sehr direkt. Aber auch sehr humorvoll. Jedenfalls ist der Einstieg einer dieser Sorte, bei denen man von Seite eins an gefesselt ist. Und dieses Pageturner-Feeling hält das gesamte Buch über an.

Der Roman wird abwechselnd aus den Perspektiven von Hazel und Ian erzählt. Beide lernt man schnell gut kennen und schließt sie direkt ins Herz. Ian mag arrogant auftreten, aber er ist purer Zucker. Und von Hazel war ich sowieso direkt Fan. Doch so wie wir Hazel und Ian zu Beginn kennenlernen, so bleiben die beiden bei weitem nicht. Beide durchleben eine beeindruckende Entwicklung, denn beide haben Ziele im Leben. Aber ihre Entwicklung bedeutet nicht (nur), dass sie ihre Ziele erreichen. Dieses Buch geht weit darüber hinaus. Welche Wege führen zum Ziel? Was passiert, wenn wir unser Ziel erreicht haben? Verfolgen wir überhaupt die richtigen Ziele? All dies wird in diesem Roman thematisiert - und noch so viel mehr. Es geht um Freundschaft und Familie. Es geht um verschiedene Arten von Beziehungen. Um verschiedene Menschen, die wir in unserem Leben haben. Dass uns manche guttun, und andere schaden. Es geht darum, erwachsen zu werden, obwohl einem sämtlich erdenkbare Steine in den Weg gelegt werden. Und nicht zuletzt geht es eben auch um die Liebe. Und zwar um diese Art von Liebe, wie jede:r Romantiker:in sie sich vorstellt. Liebe die weit mehr umfasst als das Körperliche. Liebe, die für die Ewigkeit bestimmt ist. Liebe, die jedes Hindernis zu nehmen scheint.
Aus diesem Grund ist DENN OHNE MUSIK WERDEN WIR ERTRINKEN ein Sammelsurium an verschiedensten Gefühlen. Das Buch bringt einen oft zum Lachen – doch mindestens so oft treibt es einem die Tränen in die Augen – aus allen möglichen Gründen. Dieses Buch ist eines der emotionalsten, die ich seit langem gelesen habe. Außerdem wurde es zu einem Lieblingsbuch für mich, denn es handelt sich um die Geschichte meines neuen Lieblings-Pärchens. Hazel und Ian sind perfekt unperfekt. Und alles in allem habe ich in diesem Roman meinen neuen Favoriten der Autorin gefunden.

Mein Fazit:
DENN OHNE MUSIK WERDEN WIR ERTRINKEN ist eines dieser Bücher. Das besser gar nicht sein könnte. Die Autorin beweist um ein weiteres Mal, dass sie weiß, wie sie ihre Leser*innen fesseln und halten kann. Ich habe sehr lange nach einer Rockstar-Romance gesucht, die genau das ist, was ich mir unter einer Rockstar-Romance vorstelle. Diese Mischung aus Humor, Gefühl, Spice, coolen Charakteren und ganz viel Musik-Vibes. All das und noch viel mehr bietet dieser Roman. Und damit habe ich endlich gefunden, wonach ich gesucht habe.
Von mir gibt es daher volle fünf Sterne und eine ausdrückliche Leseempfehlung für diese Geschichte. Wer BCC schon kennt, darf sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen. Und wer noch kein Buch der Autorin gelesen hat, sollte unbedingt mit diesem hier beginnen. DENN OHNE MUSIK WERDEN WIR ERTRINKEN macht es einem unmöglich, kein Fan von Brittainy C. Cherry zu sein.

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Ein Juwel unter den Regency-Romances

Secrets of the Campbell Sisters, Band 1: April & May. Der Skandal (Sinnliche Regency Romance von der Erfolgsautorin der Golden-Campus-Trilogie)
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Um einen schön runden Einstieg zu kreieren, könnte ich nun davon erzählen, wie viele LeserInnen sich seit Bridgerton für das Regency-Romance-Genre begeistern. Doch da ich nicht die Einzige sein würde, ...

Um einen schön runden Einstieg zu kreieren, könnte ich nun davon erzählen, wie viele LeserInnen sich seit Bridgerton für das Regency-Romance-Genre begeistern. Doch da ich nicht die Einzige sein würde, die davon berichtet, möchte ich es ganz kurz halten: Ja, ich bin Bridgerton-Fan und ja, deshalb habe ich auch zu der Geschichte der Campbell-Schwester gegriffen. Da diese Geschichte aber – meines Erachtens nach – bis auf das Genre keine Gemeinsamkeiten zu Bridgerton aufweist, soll es nun voll und ganz um April und Mays Geschichte gehen:

„Gentlemen spielten zur Unterhaltung. Damen jedoch um ihr Leben.“
Als das Frühjahr in London heranbricht, beginnt zugleich eine neue Saison für die jungen Frauen und Junggesellen der feinen Gesellschaft. Für April ist es bereits die zweite Saison. Doch dass sie kein Verlangen danach empfindet, eine weitere Saison zu meistern, liegt nicht daran, dass sie das alles schon kennt. Es liegt vielmehr am Verlauf der letzten Saison. Und wie diese Aprils Hoffnungen für eine Saison, die erfolgreicher verlaufen könnte, unwiederbringlich davongefegt hat. Doch was ist vor einem Jahr geschehen? Und was hat der junge Mr Pembroke damit zu tun?

Aprils Schwester May stellt sich genau diese Fragen. Dabei wollte sie sich doch voll und ganz auf ihre eigene, ihre erste Saison konzentrieren! Doch da May nicht heiraten darf, bevor ihre ältere Schwester diesen Schritt gegangen ist, bleibt ihr wenig anderes übrig, als sich für das (Liebes-)Leben von April zu interessieren. May findet dabei gefallen in ihrer Rolle als Kupplerin. Aber ist May als Debütantin dafür wirklich die richtige Person?
Bereits die ersten paar Seiten haben einiges über die Geschichte verraten:
1. Sie wird aus wechselnden Perspektiven erzählt. 2. Sie ist sowohl heiter, als auch ergreifend. 3. Die Liebesgeschichte ist leidenschaftlich.
Das alles hat mir sehr zugesagt und ich habe DER SKANDAL mit ganz viel Spaß zu lesen begonnen. Und dieser Spaß hat tatsächlich bis zur allerletzten Seite angehalten. Ich habe mich nicht nur top unterhalten gefühlt, ich wurde auch richtig mitgerissen, aus einem tiefen Loch der Leseflaute herausgerissen und habe das Buch innerhalb von nur zwei Tagen regelrecht verschlungen. Kurzum: Ich war begeistert. Und das, obwohl ich doch so ein paar Bedenken hatte.
Der Schreibstil ist sehr typisch für dieses Genre und hat etwas Altertümliches an sich. Ich liebe diese Ausdrucksweise sehr, nur die dritte-Person-Erzählung ist oft nicht so mein. Ich fühle mich da oft zu distanziert. Aber bei den Campbell Schwester war das zu keinem Zeitpunkt der Fall.
Von wechselnden Perspektiven bin ich generell ein großer Fan. Doch ich habe bereits die Erfahrung gemacht, dass mehr als zwei Perspektiven zu chaotisch und oberflächlich werden. Man will schließlich alle Charaktere kennenlernen und ihre Geschichten nicht nur lückenhaft zusammenpuzzeln müssen. Doch dieser Roman hat mich tatsächlich etwas Besseren belehrt. Er wird nicht nur aus zwei, nicht aus drei, sondern aus tatsächlich vier POVs geschildert – und ist dadurch einfach perfekt. Jede Perspektive ergänzt die anderen und fügt sich nahtlos ins Geschehen ein, sodass diese vier Perspektiven ihre volle Daseinsberechtigung haben.

Nun stellt man sich aber vielleicht die Frage: Vier Hauptfiguren – kann ich die überhaupt alle mögen? Und ja, die Figuren sind wirklich sehr unterschiedlich und sicher liegt jedem Leser die eine etwas mehr als die anderen. Um nicht zu spoilern, möchte ich nur zwei der vier Figuren vorstellen:
Zum einen haben wir April, die älteste der Campbell-Sisters und ein richtiger Ruhepol. April liebt Blumen und genießt ihre eigene Gesellschaft. Sie wirkt oft kühl, aber ich wurde mit ihr direkt warm, weil sie eine angenehme Figur ist. Ihre jüngere Schwester May ist so ziemlich genau das Gegenteil von April. May ist immer in Bewegung – und wenn es nur ihre Gedanken sind, welche sich überschlagen. Dabei übersieht sie jedoch manche wichtigen Details, was sie leider etwas naiv macht. Ich mochte May zwar wirklich gerne, aber ihre stürmische Art hat mir tatsächlich ein paar Nerven geraubt. Total verliebt habe ich mich übrigens in die männlichen Hauptfiguren – was natürlich auch nochmal ein dicker Pluspunkt fürs Buch ist ;)

Die Thematiken von Regency-Romances ähneln sich natürlich alle ein wenig. Man könnte sagen, dass dieser Roman das Rad nicht neu erfunden hat. Doch ich war tatsächlich überrascht, wie neu einige Themen für mich waren. Deshalb konnte mich der Roman zusätzlich sehr fesseln.

Mein Fazit:
Ich habe mich riesig auf das Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht. Wie begeistert ich tastsächlich sein würde, habe ich nämlich nicht ahnen können. Es ist die erste Regency-Romance, die ich gelesen habe und die tatsächlich zum Lieblingsbuch wurde und Highlightpotenzial besitzt. Wer ein Buch mit ganz viel Herz und Herzschmerz sucht, ist hiermit sehr gut beraten. Fans des Genres kann ich diese etwas andere Geschichte sehr empfehlen und allen anderen würde ich ebenfalls empfehlen, sie sich nicht entgehen zu lassen. Ganz große Leseempfehlung und 5 von 5 Herzen von mir. Nun bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich den Band über die anderen beiden Campbell-Schwestern kaum erwarten kann.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Schattenseiten im Spotlight

If This Gets Out
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Wer sich bereits mit dem Thema Boygroups oder Boybands beschäftigt hat, weiß sicherlich Bescheid über die wilden Theorien, die sich manche Fans gerne ausdenken. Mithilfe verschiedener Shipnames entstehen ...

Wer sich bereits mit dem Thema Boygroups oder Boybands beschäftigt hat, weiß sicherlich Bescheid über die wilden Theorien, die sich manche Fans gerne ausdenken. Mithilfe verschiedener Shipnames entstehen komplette Untergruppen von Fangemeinschaften, in denen es darum geht, die womöglich romantischen Gefühle zwischen zwei Bandmitgliedern zu supporten. Und eigentlich ist es doch gar nicht so weit hergeholt, bei der immensen Anzahl von weltberühmten Boygroups – wieso sollte da kein queerer Musiker dabei sein?
Ebendieses Thema wird in IF THIS GETS OUT aufgegriffen. Zusammen mit der Frage „was wäre, wenn…?“
Was wäre, wenn Ruben sich outen würde?
Ruben bildet zusammen mit seinen besten Freunden Angel, Jon und Zach die Band SATURDAY. Sie sind eine der erfolgreichsten Boygroups aus den USA und haben weltweit eine gigantische Fan-Gemeinde. Mit jedem neuen Song, mit jedem weiteren Konzert wächst ihr Erfolg weiter.
Aber was wäre, wenn dieser Erfolg am Ende gar nicht ist, was die vier Jungs wollen? Als Saturday sich auf ihre Erste Europa-Tournee begeben müssen die Jungs sich zunehmend fragen, wie viel sie bereit sind für den Erfolg zu opfern.
Und noch etwas verändert sich auf der Europa-Tournee ...
Ruben spürt bereits seit längerer Zeit, dass Zachs Nähe sich für ihn intensiver anfühlt als es unter besten Freunden gewöhnlich ist. Allerdings weiß Ruben, dass Zach hetero ist. Und das ist okay. Zumindest solange, bis Zach ihn küsst.
Was wäre, wenn dieser Kuss etwas bedeutet?
Was wäre, wenn Saturday die erste Boyband mit zwei queeren Mitgliedern ist?
Was wäre, wenn Ruben und Zach mehr sein wollen, als beste Freunde?

Bereits lange vor dem Erscheinungstermin habe ich auf IF THIS GETS OUT hingefiebert. Mir war absolut klar, dass dies ein Buch ist, das ich mir nicht entgehen lassen darf. Nicht entgehen lassen kann. Tatsächlich bin ich selbst großer Fan von diversen Boybands – besonders von einer: One Direction. Vermutlich muss man kein Directioner sein, um bereits von den Gerüchten rund um Larry Stylinson gehört zu haben. Und auch ich habe mich bereits oft dieses „was wäre, wenn“ gefragt. Nun IF THIS GETS OUT zu lesen, hat sich angefühlt wie der wahrgewordene Traum vieler Larries und zugleich ist Zach und Rubens Geschichte doch ganz anders – schlichtweg ihre eigene Geschichte.
Das Buch wird abwechselnd aus Zach und Rubens Perspektive erzählt. Ich hatte beide Jungs zu gleichen Teilen gerne, aber es dauerte ein wenig, bis ich ganz mit ihnen warmgeworden bin. Stellenweise waren die beiden sich sehr ähnlich, was mir das Kennenlernen erschwert hat. Doch nach ein paar Kapiteln waren diese Anfangsschwierigkeiten vergessen. Die beiden mögen sich zwar in ihrer sehr angenehmen, geerdeten Art ähneln, haben aber mit komplett anderen Situationen zu kämpfen. Ruben weiß, wer er ist und was er will – doch ist es ein einziger Kampf, für seine Person akzeptiert zu werden. Zach dagegen kämpft dafür, frei herausfinden zu können, wer er sein will.

Zach und Ruben stehen sich als Freunde bereits sehr nahe und am Anfang scheint das noch ein Weilchen so zu bleiben. Doch was als Slow-Burn beginnt, nimmt stellenweise enorm an Fahrt auf. Was mir auf den ersten zweihundert Seiten daher zu schnell ging, wurde auf den darauffolgenden zweihundert Seiten manchmal langatmig. Versteht mich nicht falsch – die Dynamik zwischen Ruben und Zach hat mir total gut gefallen – auch dann, wenn es ruhiger wurde. Aber ich hatte einfach das Gefühl, dass in ihrer Liebesgeschichte noch mehr Potential gesteckt hat, welches die Story intensiver gestaltet hätte.
Die anderen beiden Jungs, Angel und Jon, haben es mir zu Beginn noch schwerer gemacht. Ich konnte sie sehr, sehr lange nicht einschätzen. Erst in der zweiten Hälfte des Romans habe ich sie lieben gelernt. Am Ende fand ich ihre Rollen im Buch sehr bereichernd und sie waren wundervolle Nebenfiguren. Doch das hätten sie sicherlich von Anfang an sein können.

Die bisherigen Aspekte waren für mich eher kleine Kritikpunkte. Sie haben das Leseerlebnis sicherlich beeinflusst, aber nicht unbedingt verschlechtert. Was mich dagegen gestört hat, war der Schreibstil. Er bestand eigentlich aus zwei Extremen. Entweder super einfache Alltagssprache, die spannender hätte sein können. Oder aber ein Erzählstil, der mich mit seinen ungewöhnlichen Begriffen eher an ein Fachbuch erinnert hat. Ein Mittelweg gab es leider selten. Plus: Die Übersetzung der Songtext und Titel ins Deutsche fand ich ziemlich schräg. Saturday ist eine US-Amerikanische Boygroup und singt aus diesem Grund natürlich auf Englisch. Die deutsche Übersetzung der Titel hat hier nicht nur weniger cool, sondern auch weniger authentisch gewirkt.

Mein Fazit:
Vielleicht mag das bei meinen zahlreichen Kritikpünktchen anders gewirkt habe, aber IF THIS GETS OUT hat mir sehr gefallen.
Es wäre nur falsch zu sagen, dass der Roman meine Erwartungen voll erfüllt hat. Vielleicht lag es an mir und ich hatte einfach das falsche Bild von dieser Geschichte im Kopf. Jedenfalls hat sich die Geschichte sehr anders entwickelt als erwartet. Am zentralsten ist hier, dass deutlich stärker auf das Thema Musikbranche und Schattenseiten des Erfolgs eingegangen wurde, als ich erwartet hatte – und deutlich anders. Es ging um so viel mehr, als nur Ruben und Zach. Das war sehr schön, weil die Geschichte deutlich vielseitiger war. Andererseits sind mir persönlich die Gefühle einer jungen, frischen Liebe zu kurz gekommen. IF THIS GETS OUT ist folglich diese Art Geschichte, die man am Ende nicht mit einem verträumten Lächeln, sondern mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck schließt. Das Buch hat definitiv die Macht, die beruhigende Illusion vieler (Boygroup-)Fans zu enttarnen.
Meine Leseempfehlung richtet sich daher nicht an diejenigen, die nach einer süßen Geschichte im Fanfiction-Stil suchen. Sondern an Leser, die damit klarkommen, wenn die Idealvorstellung von Popstars, die ihren Traum leben, ins Wanken gerät.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Wieso unsere Ängste Namen verdienen

Where Summer Stays (Festival-Serie 1)
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Festivals sind eigene Welten für sich. Unabhängig davon, ob man selbst bereit ist, sich auf lauten Zeltplatz und überfüllte Toiletten einzulassen – die Welt der Festivals ist faszinierend. WHERE SUMMER ...

Festivals sind eigene Welten für sich. Unabhängig davon, ob man selbst bereit ist, sich auf lauten Zeltplatz und überfüllte Toiletten einzulassen – die Welt der Festivals ist faszinierend. WHERE SUMMER STAYS gibt nun allen – ob Festivalgänger oder nicht – die Möglichkeit, in die elektrisierende Atmosphäre einzutauchen. Eine der ersten Lektionen ist hierbei, dass das Festival nicht bloß anders funktioniert als der Alltag. Vielmehr gilt die Regel, dass was auf dem Festival gilt, nicht in den Alltag gehört. Aber wenn etwas auf dem Festival wunderschön ist, wieso sollte man es dann kampflos aufgeben?
Auch Charlie und Levy stehen vor dieser Frage. Denn was sie auf dem Festival miteinander erleben ist magisch. Ja, es ist definitiv auch wunderschön, aber es ist sogar vielmehr. Denn die beiden haben eine besondere Verbindung. Auf den ersten Blick könnte man meinen, sie würden nicht zusammenpassen: Levy ist mutig, während Charlie in ständiger Angst lebt und einzig für ihren Traumjob als Radiomoderatorin einen Fuß auf das Festivalgelände setzt. Aber kaum stoßen Charlie und Levy zusammen, wird klar, dass sie einfach zusammenpassen. Sie beide rennen vor etwas davon. Sie beide möchten mehr sein, als sie momentan sind. Sie beide sind in ihrem Inneren andere Personen. Sie beide haben Angst vor der Liebe – und verlieben sich doch … zu schnell?
Es ist erst wenige Stunden her, dass ich den Roman beendet habe. Doch ich bin mir bereits jetzt sicher, wofür er mir in Erinnerung bleiben wird: Seine Andersartigkeit. Es war eines der ersten Dinge, die mir bereits nach den ersten dreißig Seiten klar wurde: Charlie und Levy sind für sich alleine schon sehr charakteristische Personen. Aber zusammen, da sind sie etwas ganz Eigenes. Wenn ich also Charlie und Levys Verhältnis zueinander, ihre Gefühle füreinander, ihre Bindung und im Allgemeinen einfach ihre Geschichte beschreiben müsste, dann würde dafür ein einziges Wort ausreichen und alles ausdrücke: anders. Die beiden sind anders. Erfrischend anders.

„Wie albern, denke ich und vergesse den Einwand sofort wieder, weil ich mit Levy solche albernen Sachen denken darf.“

Die Schatten, die Levy mit sich herumschleppt sind teilweise keine unbekannten Themen in Liebesromanen. Aber es sind auch Themen dabei, die bisher kaum thematisiert werden – und die vielleicht nicht jede Person betreffen, aber dennoch Teil der Realität sind und gehört werden müssen. Levys Geschichte hat mich sehr berührt und bewegt. Ich habe mit ihm gelitten, denn er ist eine sehr gebrochene Person mit viel Dunkelheit im Leben.
Die Stimmung im Buch war zwar glitzrig, laut und turbulent. Für mich überwogen hat dennoch, dass das Buch Schwere und Dunkelheit mit sich bringt. Festival ist ein Sommerthema, klar. Aber ein Sonnenschein-Buch ist das hier nicht. Das meine ich nicht als Kritik, sondern als Info, die man vielleicht im Hinterkopf behalten sollte, wenn man die Geschichte lesen möchte.

Auch Charlies Geschichte ist von Dunkelheit geprägt. Obwohl ich Charlie als Person sehr gerne hatte, konnte ich ihre Geschichte weniger mitfühlen. Auch bei Levy hat es gedauert, bis sich die einzelnen Puzzlestücke zu einem Gesamtbild zusammengesetzt haben. Bei Charlie habe ich jedoch nun, nachdem ich das Buch beendet habe, das Gefühl, dass mir noch Puzzlestücke fehlen. Ich mag Geschichten und Charaktere mit Ecken und Kanten – aber diese Ecken und Kanten dürfen dennoch gerne abgerundet sein. So, dass sich der Kreis noch schließen kann.

Eine andere Sache, die mich etwas gestört, vor allem aber verwirrt hat, war der ständige Wechsel zwischen verschiedenen Stimmungen. Die Übergänge waren abrupt und für meinen Geschmack unlogisch. Natürlich kommt es mal vor, dass aus Ernst Witz wird. Oder dass aus einer spicy Szene doch plötzlich etwas Tiefgründigeres wird. Aber dass jede ernste Situation mit Spice endet? Dass Ernst und Witz Pingpong miteinander spielen? Es hat für Spannung gesorgt. Aber manchmal hätte den beiden auch etwas Ruhe gutgetan.

Mein Fazit:
WHERE SUMMER STAYS ist nicht nur im wirklichen Bücherregal ein echter Blickfang, sondern sichert sich auch einen erinnerungswürdigen Platz in jedem geistigen Buchregal. Das Buch steckt voller Gefühle, die einen (zumeist) sehr bewegen und mitreißen. Meine Empfehlung geht an alle, die zwar nach einem Sommerbuch suchen, aber eben nach einem anderen Sommerbuch. Eines, indem es nicht um Kitsch und Wärme und Sonnenschein geht. Sondern um die Realität, die sich nicht mit etwas Sonnenschein überstrahlen lässt.
Meine persönliche Meinung lautet, dass ich WHERE SUMMER STAYS gerne gelesen habe, aber … Ich habe ein paar kleinere und größere „Abers“ für mich entdeckt, und mich am Ende für eine Bewertung mit 3,5 Sternen entschieden. Manche Aspekte im Buch verdienen sicherlich noch mehr Sterne, andere waren mir jedoch zu schwach.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Glitter und Glamour ist gut, Natürlichkeit ist besser

When it's Real – Wahre Liebe überwindet alles
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WHEN IT’S REAL ist wohl eine der klassischsten Lovestorys. Zumindest was die Thematik betrifft: Das arme Mädchen und der reiche „Prinz“. Es sind also durchaus einige Klischees vorprogrammiert und ich möchte ...

WHEN IT’S REAL ist wohl eine der klassischsten Lovestorys. Zumindest was die Thematik betrifft: Das arme Mädchen und der reiche „Prinz“. Es sind also durchaus einige Klischees vorprogrammiert und ich möchte auch gar nicht bestreiten, dass es diese gibt. Stattdessen möchte ich direkt sicherstellen, dass man keine falschen Erwartungen an das Buch hat.
Ob man sich nun trotz oder wegen der leichten Hervorsehbarkeit für die Geschichte interessiert - darum geht’s:

Wenn Vaughn sich selbst beschreiben müsste, dann würde sie drei Dinge nennen.
1. Sie ist 17 Jahre alt.
2. Sie hat im letzten Jahr ihren Highschool-Abschluss (frühzeitig) gemacht, um ihrer großen Schwester finanziell unter die Arme zu greifen.
3. Ihre Eltern sind tot. Vaughns Leben ist also manchmal etwas trauriger, als das von anderen. Aber generell ist sie einfach normal und bodenständig.
Und damit ganz anders als Rockstar Oakley Ford.
Genau aus diesem Grund erhält sie von Oakleys Agentur ein ganz spezielles Angebot. Für ein Jahr Fake-Beziehung mit dem skandalösen Musiker winkt eine ordentliche Summe, mit der sie ihrer Schwester endlich etwas von dem zurückgeben könnte, was sie für die Familie geleistet hat.
Obwohl Vaughn noch in einer Beziehung ist, nimmt sie das Angebot also an. Schließlich ist es nur ein Job. Und Oakley ist zu arrogant, als dass Gefühle ins Spiel kommen könnten, die Vaughns Leben auf den Kopf stellen.
Doch ganz so einfach ist die Sache dann doch nicht. Denn wenn man im Rampenlicht steht, ist Chaos praktisch vorprogrammiert.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir enorm einfach – ebenso das Lesen der gesamten Geschichte. Der Roman liest sich flüssig und zügig. Einerseits, weil der vertraute Schreibstil mit der recht einfachen Sprache es einem sehr leicht macht. Andererseits, weil Vaughn und Oakley einfach so tolle Charaktere sind, dass die Zeit mit ihnen im Flug verfliegt.
Das Buch ist von Anfang an sehr ereignisreich und doch ist die Lovestory an sich ziemlich Slow-Burn. Diese Kombi fand ich sehr erfrischend und ich habe es geliebt mitzuerleben, wie sich die Gefühle ganz langsam und ganz natürlich entwickeln. Was mir anfangs noch etwas Sorgen bereitet hat, war die Tatsache, dass Vaughn eigentlich einen Freund hat. Dreiecksbeziehungen sind einfach gar nicht mein Thema in Büchern, aber ich wurde positiv überrascht. Meiner Meinung nach hat Erin Watt diese Thematik nicht nur gut gelöst, sondern auch so geschickt in die Geschichte miteingewogen, dass die Story noch vielschichtiger wurde. Sehr gefallen hat mir zudem, dass es eine Nebenhandlung zu Vaughns Schwester gab. Diese wurde zwar eher nur am Rande geschildert, war aber einfach eine süße Ergänzung.
Generell würde ich WHEN IT’S REAL als eine perfekte Teenie-Lovestory beschreiben. Es geht darum, Erfahrungen zu machen und den eigenen Platz in der Welt zu finden. Auch das Thema erste Liebe wurde sehr facettenreich behandelt, sodass die Geschichte zugleich realistisch ist und zum Träumen einlädt. Die Sprache ist sehr jugendlich – manchmal fühlte ich mich selbst (obwohl ich noch gar nicht so alt bin :D) schon fast zu alt dafür. Die Wortwahl ist daher etwas, was ich kritisieren würde. Denn manchmal wirkte es einfach gewollt, wenn Frauen immer nur Chicks, Schnitten oder das Babe waren. Und es passte oft einfach nicht in die Situation und hat die Emotionen niedergetrampelt.
Allgemein konnte mich die Geschichte aber überzeugen. Die Perspektive wird abwechselnd aus Oaks und Vaughns Perspektive geschildert. Direkt zu Beginn war ich begeistert, wie erwachsen sich beide verhalten. Vaughn ist 17 und Oak 19. In Büchern werden Charakteren in diesem Alter oft noch sehr naiv dargestellt, was mich dann immer etwas stört. Das war bei Oak und Vaughn zum Glück (fast) nicht der Fall.

Mein Fazit:
Ich habe WHEN IT’S REAL lesen wollen, um eine süße Liebesgeschichte zum Abschalten zu erleben. Bei solchen Geschichten sind Klischees und Kitsch nicht unüblich, doch ich war überrascht, wie natürlich die Geschichte tatsächlich war. Ich fand es schön, dass sich die Handlung Zeit gelassen hat und zugleich immer spannend und lesenswert war. Ich würde sagen, dass ich genau die Geschichte lesen durfte, die ich mir gewünscht habe zu lesen. Ein paar kleine Kritikpunkte hatte ich zwar, aber allgemein ist die Geschichte eindeutig zu empfehlen. Es ist eine nette Lektüre zum Abschalten, im Urlaub oder für Teenager. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sterne.

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