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Veröffentlicht am 26.05.2022

Die Suche nach dem Flüsterton

The Moment I Lost You - Lost-Moments-Reihe, Band 1 (Intensive New-Adult-Romance, die unter die Haut geht)
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Wenn ihnen oder ihren Lieben etwas Schreckliches zustößt, dann brauchen Menschen oft eine(n) Schuldige(n). Jemanden, auf den man all seine Verzweiflung und Wut projizieren kann. Auch Mia ist etwas Schreckliches ...

Wenn ihnen oder ihren Lieben etwas Schreckliches zustößt, dann brauchen Menschen oft eine(n) Schuldige(n). Jemanden, auf den man all seine Verzweiflung und Wut projizieren kann. Auch Mia ist etwas Schreckliches passiert: Sie hat ihren besten Freund Brant verloren. Vor gut vier Jahren. Umgebracht. Von Nathan Dawson. In ihrer Trauer und Verzweiflung hatte Mia daher immer jemanden, den sie für all dies verantwortlich machen konnte: Nathan, der Mörder. Dass sie diesem Mann nie wieder begegnen muss – er sitzt schließlich im Gefängnis – war Mias Halt in all der schweren Zeit. Bis Nathan plötzlich vor ihr steht.
Zunächst hat sie nichts als Hass für ihn übrig, doch je öfter sich die Wege der beiden kreuzen, desto mehr weicht dieses altbekannte Gefühl einem neuen Wunsch, mehr über Nathan wissen zu wollen. Ihn kennenzulernen.
Aber darf sie das zulassen? Woher weiß sie, was von nun an richtig und was falsch ist?

„Das Leben ist nur so bunt, wie du dich traust, es zu malen.“

Weshalb wollte ich „The Moment I Lost You” lesen? Klar, das wunderschön zarte Cover war sicherlich nicht völlig unbedeutend, aber in erster Linie hat mich die Thematik ausgesprochen neugierig gemacht. Wieso sollte man Gefühle für einen Mörder entwickeln? Das erschien mir wie eine Thematik, die sehr ernst und düster ist, für die man aber vor allem viel Fingerspitzengefühl braucht, um sie „richtig“ zu vermitteln. An dieser Stelle ist sicherlich wichtig, dass der Leser oder die Leserin bereit dazu ist, sich voll auf das Thema einzulassen – Vorurteile haben hier keinen Platz. Wenn man allerdings bereit hierzu ist, wird man belohnt mit einer hauchzarten Liebesgeschichte, die genau das ausstrahlt, was ich eben erwähnt habe: Fingerspitzengefühl, wenn es darum geht, schwierige Themen und Gefühle auf den Punkt genau zum Ausdruck zu bringen.

Ein zentrales schwieriges Thema in „The Moment I Lost You“ ist eindeutig die Trauer. Sie ist ein erdrückendes, schweres Gefühl. Jeder trauert anders und bei jedem dauert es unterschiedlich lang, bis man seinen Weg gefunden hat, mit ihr zu leben. Wie also kann man einen trauernden Protagonisten so darstellen, dass die Leser verstehen und nachvollziehen können, wieso er oder sie auf eine bestimmte Art empfindet? Zumindest Rebekka Weiler scheint eine Antwort auf diese Frage gefunden zu haben, wie ihre Figuren in „The Moment I Lost You“ beweisen. Problemlos habe ich mich Mia, Nate und all den anderen sehr nahe gefühlt und zusammen mit ihnen manch Träne verdrückt.

Eines steht fest: Dieser Roman besitzt Szenen, die sehr traurig, sehr rührend und sehr berührend sind. Ich habe die Zeilen nicht einfach nur gelesen, ich habe sie nicht nur gefühlt, sondern jede einzelne Zeile hat einen Nachhall tief in mir drinnen ausgelöst. Man spürt beim Lesen, dass die Autorin jedes Wort mit ganz viel Bedacht ausgewählt hat und dadurch hat sie eine Geschichte geschaffen, die sich ganz wundervoll liest. Ja, das Buch ist traurig. Aber es ist auch atmosphärisch – jedes Detail in jeder Szene ist passend, vollkommen stimmig. Der Roman ist zudem sehr vielseitig. Nicht nur, dass er eine packende Haupthandlung besitzt, nein. Einige Nebenhandlungen ergänzen Mia und Nates Geschichte einerseits, bringen andererseits zusätzlich viel mehr Spannung und Gefühl mit und runden das Buch somit großartig ab. Und so gefühlvoll „The Moment I Lost You“ auch sein mag – die Autorin hat erkannt, an welchen Stellen ein leichter Humor nicht nur dazu passt, sondern den letzten Feinschliff darstellt.

Kurz gesagt ist das Buch also überzeugend in Schreibstil, Erzählweise, Setting und Thematik. Aber noch viel wichtiger ist für mich, dass der Roman sich völlig unerwartet zu einem Pageturner entwickelt hat, wie ich ihn schon seit Ewigleiten nicht mehr gelesen habe. Und das liegt nicht an krasser Spannung, haufenweise Wendungen und viel Drama. Nein, darauf wurde hier nämlich bewusst verzichtet. Vielmehr sind es die Ruhe und die Langsamkeit der Geschichte, welche mich nicht mehr losgelassen haben. Eine Person, die du bis vor kurzem abgrundtief gehasst hast, schließt du nicht von heute auf morgen ins Herz. Solch ein Wandel braucht Zeit. Und genau diese Zeit gibt die Autorin der Handlung und den Figuren. Ganz langsam und behutsam kommen Veränderungen zustande. Es dauert eine ganze Weile, bis überhaupt erst die Ansätze einer Lovestory zum Vorschein kommen. Und doch war es mir praktisch unmöglich, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Man liest weiter und weiter und weiter. Wegen Mia, ihrem angenehmen Charakter und ihrer immensen Stärke. Wegen Nathan, seiner Ruhe, seiner liebevollen Art und der Wahrheit. Wegen Luna, der wohl zuckrigsten Hündin der (Buch)Welt. Und natürlich auch wegen all den spannenden Nebencharakteren.

Mein Fazit:
„The Moment I Lost You“ ist ein ganz, ganz besonderes Buch für mich – ein wahres Highlight eben. Trotz traurigen und schwerwiegenden Themen schafft es der Roman eine Welle aus ganz viel Ruhe und Wärme im Leser auszubreiten. Wer zarte Slow-Burn-Romances mit einer extra Portion Gefühl und Tiefgründigkeit gerne liest, der kommt an „The Moment I Lost You“ keineswegs vorbei und darf sich diese Geschichte nicht entgehen lassen. Absolut empfehlenswert – ein Buch, das jeden einzelnen Zacken (m)einer 5-Sterne-Bewertung wert ist!

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Veröffentlicht am 21.05.2022

Ein Ort voller Geborgenheit, eine Oase der Erholung

Golden Hill Kisses
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„Der Ort wirkte friedvoll und still. Golden Hill hatte eine ganz besondere Ausstrahlung. Es kam mir vor, als würde die Welt außen vor bleiben und sich hier eine andere öffnen. Als würde die Zeit stillstehen, ...

„Der Ort wirkte friedvoll und still. Golden Hill hatte eine ganz besondere Ausstrahlung. Es kam mir vor, als würde die Welt außen vor bleiben und sich hier eine andere öffnen. Als würde die Zeit stillstehen, das Leben den Atem anhalten und gemeinsam mit den Menschen zur Ruhe kommen.“

Endlich ist es so weit: Es geht zurück nach Golden Hill! „Kisses“ ist der zweite Band der Trilogie und spielt offensichtlich in erster Linie in Boulder Creek und auf dieser ganz besonderen Ranch. Das bedeutet für uns Leser: Buch aufklappen und eine andere Welt betreten. Direkt nehmen einen die Atmosphäre und das Setting (wieder) gefangen, weshalb es sich beim Lesen wirklich anfühlt, als ob alle um einen herum verstummt und zur Ruhe kommt. Ein „Golden Hill“- Roman zu lesen ist Erholung pur und stellt jede Meditation in den Schatten.

Nachdem dies direkt geklärt ist, möchte ich nun etwas näher auf den Inhalt von diesem zweiten Band eingehen. Denn die Handlung beginnt tatsächlich nicht direkt auf Golden Hill, sondern in Denver – ein Jahr vorher. Eine junge Reporterin, die gerade den wohl wichtigsten Schritt ihrer Karriere geht. Ein gutmütiger Kerl mit gebrochenem Herzen, der kurz vor seiner nächsten Reise an einen Ort, wo Hilfe benötigt wird, steht. Ein Abend, eine Bar, ein One-Night-Stand. Es könnte alles so einfach sein, würde sich ihre gemeinsame Zeit nicht nach so viel mehr anfühlen. Es könnte alles so einfach sein, müssten die beiden nicht bald schon herausfinden, dass sie beruflich an gegensätzlichen Fronten kämpfen…

Und nun ist das alles ein Jahr her. Eigentlich sollten sie sich nie wieder begegnen, doch ausgerechnet im beschaulichen Boulder Creek passiert es. Unfreiwillig verbringen sie gemeinsam Zeit auf Golden Hill – und dabei wird immer klarer, dass nichts mehr ist, wie noch vor einem Jahr. Naja, also wenn man die Gefühle nicht mitrechnet, denn diese sind so stark wie eh und je…

Während Arizona von ihrem Chef eher zur Erholung auf Golden Hill verdonnert wurde, sucht Ajden bewusst Erholung auf der Ranch seines besten Freundes Parker. Denn eines haben sie gemeinsam: beide sind vollkommen am Ende ihrer Kräfte.

„Manchmal kommt man voran, und manchmal stagniert man. Einige Hürden sind schwieriger zu meistern als andere. Das ist okay, es ist nur wichtig, dass wir uns ihnen trotzdem stellen.“

Sie haben viel mit sich selbst auszumachen und wissen nicht so recht, in welche Richtung ihr nächster Schritt führen soll. Daher mögen zwar die Funken sprühen, aber beide brauchen Zeit. „Kisses“ entwickelt sich daher zu einer wunderbar entschleunigenden Slow-Burn-Romance.

„Wir waren uns nähergekommen, hatten uns wieder entfernt. Unsere Verbindung war wie das Branden des Meeres, vor und zurück, hin und her.“

Die Autorin gibt Entwicklungen die Zeit, welche sie brauchen, weshalb am Ende jede Handlung und jedes Gefühl vollkommen authentisch wirkt.
Der wunderschön bildliche Schreibstil sorgt ebenso wie die altbekannten Figuren, welche ich schon längst ins Herz geschlossen habe, dafür, dass keine Langatmigkeit entsteht. Sehr beeindruckt hat mich darüber hinaus Nicole Böhms Fingerspitzengefühl, wenn es darum geht, einen roten Faden durch die einzelnen Bände der Reihe zu weben. Dazu kommt, dass sie auch ihre Reihen miteinander verknüpft. Kenn ihr schon die „One Last“-Reihe? Wenn ja, dann freut euch auf ein wundervolles Wiedersehen mit all den liebgewonnen Figuren. Wenn ihr die Reihe noch nicht kennt, tja, dann werdet ihr sie spätestens nach diesem Buch ebenfalls lesen wollen ;)
Ich möchte an der Stelle noch darauf hinweisen, dass es ratsam ist, den ersten Band schon zu kennen, da der zweite den ein oder anderen Spoiler beinhaltet. Wir erfahren am Rande, wie Parker und Clays Geschichte sich weiter einwickelt – und „Kisses“ verbreitet zusätzlich richtig viel Vorfreude auf den dritten Band, den ich nun kaum erwarten kann.

Mein Fazit:
Ihr werdet an dieser Rezension bereits erkannt haben, dass mir die zweite Liebesgeschichte aus Golden Hill wirklich sehr gefallen hat. Ich habe es überaus genossen, Arizona und Ajden während ihrer Zeit auf der Ranch begleiten zu dürfen und war um ein weiteres Mal sehr angetan von Nicole Böhms Schreibstil, Worldbuilding und natürlich auch von den Figuren, die sie zum Leben erweckt. Dennoch muss ich gestehen, dass „Kisses“ mit dem ersten Band „Touches“ nicht ganz mithalten konnte. Das ist natürlich meine ganz persönliche, völlig subjektive Meinung, aber es ist eben mein Fazit zu dem Buch. Nichtsdestotrotz kann ich das Buch voll und ganz weiterempfehlen. An alle, die Golden Hill noch kennen- und lieben lernen möchten. Und an all diejenigen, die Golden Hill schon kennen (und lieben) und sich eine zweite Reise dorthin nicht entgehen lassen sollten.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Der Mann, der mit Augen und Ohren klaut

Ehrlich wie 'ne Currywurst
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Frank Rosin ist den meisten vermutlich durch seine diversen Koch-Doku-Formate im Fernsehen bekannt. Einige kennen ihn wohl zudem als Sternekoch. Doch was viele nicht wissen: Hinter Rosin liegt ein sehr ...

Frank Rosin ist den meisten vermutlich durch seine diversen Koch-Doku-Formate im Fernsehen bekannt. Einige kennen ihn wohl zudem als Sternekoch. Doch was viele nicht wissen: Hinter Rosin liegt ein sehr langer und steiniger Weg, um heute das verkörpern zu können, wofür er steht. Als Mensch und als Koch sammelte er bereits in jungen Jahren die ersten Erfahrungen und über die Jahrzehnte hinweg sind einige mehr dazugekommen. Sowohl positive, aber eben auch negative. Heute kann er mit Stolz darauf zurückblicken, reflektiert über so manche Panne berichten und andere an seinem Know-how teilhaben lassen.

Über all das berichtet er nun in seiner ersten Biografie „Ehrlich wie ´ne Currywurst“. Ein Titel, der zwar reißerisch klingt, aber nicht passender gewählt sein könnte. Denn der Titel ist Programm – in Frank Rosins Leben gleichermaßen wie in seinem Buch. Rosin ist jemand, der sich nicht davor scheut die Wahrheit zu sagen. Er ist sehr direkt und geht offen mit seiner Meinung um. Deshalb beschreitet er seinen ganz eigenen Weg und nimmt den Leser auf diese Reise mit.

Das Leseerlebnis gestaltet sich hierbei gleichermaßen informativ und unterhaltsam. Rosin nimmt kein Blatt vor den Mund und geht nur dann nicht ins Detail, wenn er betreffende Personen schützen möchte. Ansonsten aber lässt er keine Niederlagen, Missgeschicke oder Schwierigkeiten aus und überzeugt so mit einer großen Portion Authentizität. Kombiniert wird das Ganze mit Rosins gutem Sinn für Humor, welcher gleichermaßen Spannung aufbaut und die biografische Erzählung auflockert.

Ähnlich wie der Titel erscheint auch der Untertitel „Mein Weg von der Pommesbude ins Sternerestaurant“ geradezu maßgeschneidert. Denn genau auf diese Art ist das Buch aufgebaut: Innerhalb von sieben Kapiteln berichtet Rosin zusammen mit seinem Co-Autor Andreas Hock in chronologischer Reihenfolge, wie er an den Punkt gelangt ist, an dem er heute steht. Daher beginnt der Bericht bereits in seiner Kindheit und der Leser kann dadurch bestens verstehen, weshalb Rosin später genau diesen Weg einschlägt und genau jene Entscheidungen trifft. Anfangs spielt hierbei sein privates Umfeld eine große Rolle, später konzentriert sich die Erzählung auf den beruflichen Werdegang. Während über auslaugende Lehrjahre, angespannte Arbeitsverhältnisse und den schwierigen Start ins eigene Unternehmen berichtet wird, erfährt der Leser nicht nur was für ein leidenschaftlicher Vollblut-Koch Frank Rosin ist. Darüber hinaus legen die Autoren nämlich auch großen Wert darauf, vom Wandel in Gastronomie und Ernährung zu berichten und den Beruf Koch im genau richtigen Licht zu präsentieren.
Aus diesem Grund ist Rosins Biografie ebenso lehrreich wie lustig, ebenso erkenntnisreich wie ehrlich.

An dieser Stelle ist mir noch wichtig zu erwähnen, dass die Biografie sich wirklich in erster Linie auf Rosins berufliche Laufbahn konzentriert und man sich nicht wundern sollte, wenn die Familie maximal am Rande erwähnt wird. Stellenweise hätten ein, zwei Sätze zum Privatleben den Bericht sicherlich noch ergänzend abgerundet, aber dies ist mein einziger, minimaler Kritikpunkt. Und womöglich legt dies auch einfach den Grundstein für weiteres aus Frank Rosins Feder ;)

Mein Fazit:
„Ehrlich wie `ne Currywurst“ hält, was der kecke Titel verspricht. Locker und ehrlich wird der Leser nicht nur unterhalten, sondern auch informiert. Es macht viel Spaß, das Buch zu lesen, da man einiges Neues über Frank Rosin und die Gastronomie generell erfährt und zwar auf eine sehr erfrischende Weise, sodass keine zähen Passagen entstehen. Meine 5-Sterne-Bewertung geht einher mit einer eindeutigen Leseempfehlung. Diese geht nicht nur an all jene raus, die Rosins Leben und Schaffen schon länger verfolgen. Sondern eben insgesamt an alle, die sich für Kulinarik und die Gastronomiebranche interessieren und begeistern können.

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Veröffentlicht am 11.05.2022

KEINE Lovestory, die das Romantikerherzchen in den siebten Himmel katapultiert

Only Us - Unerreichbar
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Seit 17 Jahren sind Noah und Meg schon befreundet. Die beiden verbindet eine sehr besondere Freundschaft, doch als Meg nun für eine Woche nach Hause zurückkehrt, ist da plötzlich noch so viel mehr zwischen ...

Seit 17 Jahren sind Noah und Meg schon befreundet. Die beiden verbindet eine sehr besondere Freundschaft, doch als Meg nun für eine Woche nach Hause zurückkehrt, ist da plötzlich noch so viel mehr zwischen ihnen. Ihre Gefühle sind längst nicht mehr rein freundschaftlicher Natur – und wieso sollte man sich etwas in den Weg stellen, das sich so perfekt anfühlt?
Meg und Noah wollen ihre Freundschaft nicht riskieren oder gar verlieren. Doch wenn sie sich darüber einig sind, dann steht wohl nichts auf dem Spiel. Und nichts einer kurzen Spaß-Affäre im Weg. Oder?

„Unerreichbar“ ist der dritte Band der „Only Us“-Reihe von Melanie Harlow. Für mich war es außerdem das zweite Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Direkt habe ich ihren flüssig zu lesenden Schreibstil wiedererkannt und auch in diesem Buch von er ersten bis zur letzten Seite sehr zu schätzen gewusst. Der Schreibstil macht es einem schwer, das Buch nochmal aus der Hand zu legen. Gleichzeitig macht er es einem aber auch leicht, immer weiterzulesen, selbst wenn Handlung, Thematik oder Figuren stellenweise zum Haare raufen sind.
Nachdem das Buch einen super Start, der dem Leser eine lustig-leichte, herz- und humorvolle Geschichte verspricht, hinlegt, bin ich nämlich immer wieder über Stellen gestoßen, die mir einfach nicht gefallen haben.

Wer schonmal ein Buch der Autorin gelesen hat, dem ist bekannt, dass sie eine extreme Vorliebe für ausführliche explizite Szenen hegt. Mir war das auch bewusst, als ich das Buch zu lesen begonnen habe. Dennoch habe ich mich auf eine leichte Unterhaltung für zwischendurch gefreut. Je weiter ich jedoch las, desto mehr überstieg die tatsächliche Handlung meine Vermutung über Menge und Art der körperlichen Anziehung oder den Szenen darüber. Das traf meinen Geschmack schlichtweg nicht. Außerdem waren die von mir so sehr geliebten Friends-to-Lovers-Vibes nur im Ansatz enthalten und wurden eigentlich von einer gewaltigen Portion Fifty-Shades-of-Grey-Vibes überlagert und verdrängt. So entstand eine Art von Geschichte, die ich nie erwartet hätte (nicht bei diesem edlen Cover der Printausgabe) und nach der ich auch nicht gesucht hatte.

Während mir in der Haupthandlung eine gewisse Prise Ernsthaftigkeit gefehlt hat, machten das wenigstens die gut gewählten Nebenhandlungen rund um Meg und Noahs Familien etwas wett.

Die Figuren hingegen haben mich zunehmend enttäuscht. Am Anfang war ich ein großer Fan von Noah, er schien so ausgeglichen, ruhig und einfach sehr lieb und fürsorglich. Doch nach etwa der Hälfte änderte sich etwas uns Noah wirkte plötzlich so komplett anders, sodass ich ihn einfach nicht mehr mit der Figur vom Anfang zusammenbringen konnte. Das war super schade, weil die Figurenentwicklung dann auch nicht mehr die Kurve gekriegt hat. Auch Megs Charakter war stellenweise nicht greifbar für mich. Es gab ein paar Stellen, da fehlte mir eindeutig das rationale Urteilsvermögen und die Selbstständigkeit der erwachsenen Frau, die sie ist.

Fazit:
Obwohl ich nun einige Kritikpunkte angeführt habe, würde ich nicht so weit gehen zu sagen, dass mir „Unerreichbar“ überhaupt nicht gefallen hat. Ja, es gab definitiv einige Aspekte, die so gar nicht meins waren, aber zugleich hat sich das Buch nicht in die Länge gezogen und ich habe es ohne Probleme zügig lesen können. Neben dem gelungenen Schreibstil kann ich allerdings keinen Aspekt nennen, den ich wirklich mag, ohne dass noch irgendein „aber“ zu dieser Aussage dazugehören würde. Nach einigen Überlegungen habe ich mich nun für eine 2,5-Sterne-Bewertung des Buches entschieden.
Ich kann auch keine klare Leseempfehlung vergeben, denn wer das Buch in der Hoffnung auf eine nette Friends-to-Lovers-Romanze lesen möchte, wird eher enttäuscht werden. Am ehesten an Leser von Romanen in der Richtung von „Fifty Shades of Grey“ würde ich „Unerreichbar“ empfehlen.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Fesselnde Fantasy trifft anders-als-erwartet-Lovestory

2 Seelen. Das erste Buch der Unsterblichkeit
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Das Leben ist einfach unfair. Fertig. So läuft es zumindest für Kela. Nach und nach hat sie ihre Familie verloren, nur ihr älterer Bruder Brandon ist noch geblieben. Die beiden müssen nun zudem darum kämpfen, ...

Das Leben ist einfach unfair. Fertig. So läuft es zumindest für Kela. Nach und nach hat sie ihre Familie verloren, nur ihr älterer Bruder Brandon ist noch geblieben. Die beiden müssen nun zudem darum kämpfen, ihr Haus finanziell stemmen zu können – und sehen daher keinen anderen Weg, als Mitbewohner zu suchen.
Die drei jungen Männer – Nero, Todd und Jerome – die dann jedoch einziehen gestalten die Lage nicht unbedingt besser. Kela hat von Anfang an das Gefühl, dass die drei etwas umgibt, was nicht mit rechten Dingen zugeht. Doch gerade kann sie echt kein weiteres Drama gebrauchen, schließlich scheint Kela sowieso überzuschnappen, als sie Briefe erhält, die niemand sonst lesen kann, von einer inneren Unruhe getrieben wird und zur Krönung plötzlich auch noch Geister sieht…
Kela sucht nach Antworten, doch als sie diese erhält, wünscht sie sich, nie in diese Welt hineingeraten zu sein, von deren Existenz sie zuvor nicht einmal ahnte.

Wie schon der Untertitel von „2 Seelen“ verrät, handelt es sich hier um den ersten Band einer Dilogie. Zudem war dieses Buch das erste, welches ich von dem Autorinnenduo Rose Snow gelesen habe. Ich war daher sehr neugierig auf ihre Art, Geschichten zu schrieben. Besonders aber auch darauf, was für eine Art Welt den Leser in dieser Dilogie erwartet.
Nun habe ich das Buch gelesen und bin vollkommen begeistert. Jeder einzelne Aspekt, der die Geschichte ausmacht, war hier gelungen, und eben auch das Gesamtpaket überzeugt voll und ganz.
Meine ersten Eindrücke, als ich zu lesen begann, bezogen sich hauptsächlich auf den Schreibstil. Er liest sich wunderbar flüssig und ich konnte kaum wieder aufhören zu lesen. Die Mischung aus einem schrägen Humor, greifbarer Spannung und weisen Worten hat es mir sehr angetan.

Als nächstes nahm ich die Figuren wahr – ein herrlich bunter Haufen. Von jeder Art Mensch war gefühlt jemand dabei: manche Charaktere sind überaus herzlich, andere nervig, manche sind undurchsichtig, andere entpuppen sich als etwas ganz anderes als zunächst angenommen. Und es gibt eben auch noch die Figuren, die einfach abstoßend sind. Die Protagonistin Kela ist ebenso aufgeschmissen, wie der Leser selbst, wenn es darum geht zu durchschauen, wem man trauen kann – und wem eben nicht. Ein innerer Konflikt, der die Handlung voll Spannung füllt. Zudem fühlt man sich Kela sehr nahe, weil man alles nachempfinden kann, was sie fühlt. Oft habe ich so meine Probleme mit den Protagonistinnen. Hier sind sie zu naiv, dort zu zickig. Aber Kela ist anders und es hat mir großen Spaß gemacht, zusammen mit ihr eine fremd wirkende Welt zu erkunden. Ich mochte besonders an ihr, dass sie sich nicht so schnell einschüchtern lässt.

Hierdurch erhält die Dynamik zwischen Kela und Nero einen ganz besonderen Charme. Es handelt sich um eine Romantasy-Geschichte und daher sind eben auch Romance-Elemente enthalten. Die Liebesgeschichte entwickelte sich in eine sehr interessante Richtung. Es ist keine typische Liebe auf den ersten Blick. Nicht einmal Liebe auf den zweiten oder dritten. Eher ist es eine Art Slow-Burn-Romance samt Hassliebe. Ich möchte nicht zu viel über Nela, Kero oder wie man die beiden auch immer nennen möchte verraten, weil sie einfach ein ganz spezielles „Pärchen“ sind. Nur so viel: Die Lovestory ist anders, anders als erwartet, und anders als schon zahlreich gelesen.

Den anderen Teil der Romantasy-Geschichte bildet die Fantasy-Welt, aber auch hier will ich nicht allzu viel verraten. Dennoch kann ich ohne zu spoilern verkünden, dass Rose Snow es geschafft hat, ihr Worldbuilding bereits im ersten Teil verständlich zu vermitteln und die Infos auch immer in der richtigen Menge, an der richtigen Stelle zu platzieren. Natürlich gibt es dennoch genügend offene Fragen, um den Leser - ungeduldig nach dem zweiten Band verlangend - zurückzulassen.

Und damit bin ich bei meinem Schlussgedanken angelangt, mit dem ich das Buch am Ende zugeklappt habe. Letzteres ist für mich stets sehr entscheidend, weil ich kein Fan allzu fieser Cliffhanger bin. Dennoch: es ist Romantasy, es ist eine Dilogie, ja, es gibt eben einen Cliffhanger. Und ja, ich kann es kaum erwarten, dass Band zwei erscheint. Aber das Ende ist dennoch geschickt gewählt. Die Lage ist verzwickt, aber nicht unnötig überdramatisiert hoffnungslos. Soll heißen: Das Argument, Cliffhanger nicht zu mögen, zählt bei „2 Seelen“ nicht.

Denn mein Fazit lautet:
Rose Snow liefert mit diesem romantisch-fantastischem Auftaktband eine spannende Unterhaltung. Ich war beim Lesen geradezu gefesselt von den spritzigen Dialogen, den erfrischenden Figuren und dem temporeichen Handlungsverlauf, der stets für eine Überraschung gut war. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung für „2 Seelen“, die rausgeht an alle Fans des Autorinnenduos, sowie an alles, die es noch werden möchten. Für mich wird mein erstes Buch von Rose Snow sicherlich nicht mein letztes gewesen sein. Wohl verdiente 5 Sterne hierfür!

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